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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ALPHATEAM 11 - Polytrauma, 11 Jahre alt



RS-USER-Eva255
14.03.2006, 20:17
Hi!

Anbei ein neuer Fall:

Ein Mann bringt einen schwerverletzten Jungen in die Notaufnahme. Verletzungen:
langgezogene, blutige Striemen auf Brust, Rücken und Beinen, außerdem Schürfwunden und Hämatome, eine Platzwunde an der Stirn, Nasenbluten, ein paar gebrochene Rippen, Milzruptur, eine völlig zermatschte Niere und seltsame Striemen, die um Hand- und Fußgelenke laufen
Der Mann behauptet, der kleine Sascha wäre ihm vor das Auto gelaufen. Als er darauf angesprochen wird, dass die Verletzungen (vor allem die Striemen um die Hand- und Fußgelenke) auf keinen Fall von einem Autounfall stammen können, verschwindet der Mann plötzlich eilig.


Anbei die ersten Szenen:



EIN MANN kommt in die Notaufnahme, auf seinen Armen trägt er einen etwa 11jährigen, blutüberströmten, halb bewußtlosen JUNGEN.

MANN
He!!! Ist hier irgendwo ein Arzt?! Verdammt, ich brauch' einen Arzt – der Kleine hier stirbt mir weg! Hilft mir denn keiner??!

DR. SCHEU sieht kurz hin und fängt an zu laufen.

MANN
Sascha ist mir vor das Auto gelaufen – ich konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen...

VONDERWERTH kommt aus einer anderen Richtung und wirft einen Blick auf den Jungen.

VONDERWERTH
(entsetzt)
Oh mein Gott... Schnell! In den Schockraum!

DR. SCHEU nimmt dem MANN den JUNGEN ab und trägt ihn in den Schockraum, DR. VONDERWERTH, TILL und DOROTHEA folgen ihnen. Der MANN wird von DR. BENNACEF zurückgehalten.

DR. BENNACEF
Bleiben Sie bitte draußen – meine Kollegen tun alles für den Jungen!

MANN
Er – er ist mir direkt vor das Auto gelaufen... Ich hab keine Schuld...

DR. BENNACEF
Kommen Sie! Gisela muß noch die Personalien aufnehmen!

DR. BENNACEF bringt den MANN zum Empfang.



X SCHOCKRAUM INNEN / NACHT X

DR. SCHEU und DR. VONDERWERTH untersuchen den Jungen, DOROTHEA assistiert. Der Junge hat langgezogene, blutige Striemen auf Brust, Rücken und Beinen, außerdem Schürfwunden und Hämatome, eine Platzwunde an der Stirn, Nasenbluten und seltsame Striemen, die um Hand- und Fußgelenke laufen.

DR. SCHEU
Das sieht ja übel aus!

VONDERWERTH
(ironisch)
Autounfall – soso! Röntgen in zwei Ebenen, Sono und schon mal OP bereithalten...

DOROTHEA
Blutdruck 70 zu 50. ***

DR. VONDERWERTH tastet vorsichtig den Bauch und den Brustkorb des Jungen ab. DER JUNGE verzieht schmerzhaft das Gesicht.

DR. VONDERWERTH
Ah – hier haben wir ja schon was: Rippenfraktur linksseitig, wenn wir Pech haben, hat die Milz auch was abgekriegt...

DR. SCHEU
Schrecklich! Wer macht so was nur!

VONDERWERTH
Immer dieselben: überforderte Eltern, die mit ihren Kindern nicht klar kommen und sofort losprügeln!

Der JUNGE liegt still auf der Liege und läßt alles apathisch mit sich geschehen. DR. VONDERWERTH beginnt mit einer Sonografie. TILL kommt dazu. DER JUNGE greift plötzlich nach der Hand von DR. SCHEU und hält sie fest. DR. SCHEU beugt sich über ihn und lächelt ihn beruhigend an.

DR. SCHEU
Ganz ruhig, mein Junge! Wir helfen dir!

VONDERWERTH
Aha, hier haben wir was – scheiße, das sieht aber nicht gut aus! Wo kommt denn das ganze Blut her... - Till, wir brauchen sofort ein Labor und zehn gekreuzte Konserven!

DR. VONDERWERTH drückt TILL die Blutproben in die Hand. TILL verlässt eilig den Schockraum. VONDERWERTH beugt sich über den Jungen.

VONDERWERTH
Wie heißt du? – Hallo, du, nicht einschlafen!

JUNGE
Sascha.

DR. VONDERWERTH hält vier Finger hoch.

VONDERWERTH
Wie viele Finger zeige ich?

SASCHA
Vier.

DR. SCHEU
Der Junge ist auffallend dünn, finden Sie nicht auch?

DR. VONDERWERTH
Das ist mir auch aufgefallen - hast du in letzter Zeit regelmäßig was gegessen, Sascha?

SASCHA
Hmmmhh...

SASCHA wird ohnmächtig.

VONDERWERTH
Volumenmangelschock! Wir brauchen eine Infusion mit Volumenersatzlösung!



So - was davon kann man stehen lassen, was muss geändert werden?

Grüße,
Eva255


PS:
Sascha gehört zu einer Gruppe rumänischer Kinder, die in Deutschland zum Betteln und Stehlen gezwungen wird. (In Hamburg gerade ein aktuelles Thema). Die Methoden der "Bosse" dieser Banden sind wirklich grausam: meistens nehmen sie eins der Kinder als Geisel, gern jüngere Geschwister oder Freunde, wenn die anderen nicht genug Diebesgut bringen oder versuchen abzuhauen, bekommt die Geisel es bitter zu spüren.