PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Streik



Seiten : 1 [2] 3

RS-USER-Hoffi
28.03.2006, 11:22
eben, als arzt bekommst du sofort eine stelle, weil so viele frei sind, weil viele nicht mehr in d arbeiten wollen. dort muss mehr gezahlt werden, damit wir die gesundheitsversorgung aufrecht erhalten können.

ich bin mir sicher, dass die meisten pflegekräfte lieber ihren job behalten wollen und lohnkürzungen hinnehmen, als mit einer arbeitslosen pflegekraft ausgetauscht zu werden. so etwas ist bei ärzten nicht möglich. bevor man irgendetwas fordert, sollte man überlegen, ob diese forderungen auch realistisch sind. niemand kauft milch für 15 euro, wenn es sie nebenan für 0,99 euro gibt. die verdistreiker sind im moment die 15 euro milch und es dauert nicht mehr lange, bis sich die arbeitgeber nach alternativen umschauen.

Hörbird
28.03.2006, 11:36
Original geschrieben von Hoffi
eben, als arzt bekommst du sofort eine stelle, weil so viele frei sind, weil viele nicht mehr in d arbeiten wollen. dort muss mehr gezahlt werden, damit wir die gesundheitsversorgung aufrecht erhalten können.

ich bin mir sicher, dass die meisten pflegekräfte lieber ihren job behalten wollen und lohnkürzungen hinnehmen, als mit einer arbeitslosen pflegekraft ausgetauscht zu werden. so etwas ist bei ärzten nicht möglich. bevor man irgendetwas fordert, sollte man überlegen, ob diese forderungen auch realistisch sind. niemand kauft milch für 15 euro, wenn es sie nebenan für 0,99 euro gibt. die verdistreiker sind im moment die 15 euro milch und es dauert nicht mehr lange, bis sich die arbeitgeber nach alternativen umschauen.

Hoffi - ich freue mich auf den Tag, wo Du Dein Studium fertig hast und auf Arbeitssuche gehst.
Du hast recht, es ist besser ne Arbeit zu haben, als gar keine. Nur wenn man eine hat, dann möchte man auch leben können.

Aber: Die meisten ziehts ebenfalls ins Ausland von den Pflegekräften, der andere Teil schmeißt schon nach wenigen Jahren das Handtuch. Die wenigsten halten den Job lange durch und das hat mehrere Gründe:

-hoher psychischer Stress
-hoher körperlicher Stress durch Hebe- und Tragetätigkeiten, Wechselschichten
-unangemessene Bezahlung
-zuviel Arbeit, die sich auf zuwenige Schultern ruht

Sorry, aber das Problem ist in Deutschland so, das in der Pflege massiv an Personal gekürzt worden ist - und das geht schon so seit mehr als 10 Jahren.
Nun noch längere Arbeitszeiten und weniger Personal - es dauert nicht mehr lange und es kommt zum großen Knall.

Pflegekräfte werden genauso benötigt wie die Ärzte auch - ich kenne viele Ärzte die die Entwicklung in der Pflege genauso kritisch beobachten wie ich.

Ich kann die Scheiße von " Stellt Euch nicht so an" und "Anti-Verdi-Sprüche" nicht mehr hören.

Ich pflege Menschen professionell - ich bin kein Sklavenarbeiter der mit einen Stück Metall hantiert!

Toxic_Lab
28.03.2006, 12:28
So.. nun mal ich.

Die Standpunkte pendeln zwischen:
1. Man soll alles hinnehmen, weil die Arbeitsplatzsituation in Deutschland eh schlecht ist.
2. "erarbeitete" Pfründe, die man sich noch vor 10 Jahren leisten konnte müssen erhalten bleiben.

Aber fakt ist doch nun mal, das wir uns hier in einer Spirale bewegen.

Unsere Regierung schafft es nicht - aus unfähigkeit - einen soliden Haushalt zu schaffen (Meine Meinung: alle in nen Sack und Knüppel drauf bis sie blau sind). Was ist denn da das Ergebnis. Selbstbedienungsmentalität auch beim Staat (nicht nur beim Arbeitsamt). Wenns Geld nicht reicht, dann werden einfach die Einnahmen erhöht, und zwar in Form von Steuern und Lohnnebenkosten.
Die Firmen reagieren entsprechend und Rationalisieren Arbeitsplätze weg, um wettbewerbsfähig zu bleiben (mal abgesehen von Firmen, bei denen es um erhalt von Gewinnzonen geht).
Die Einnahmen des Staates fallen, da weniger Lohnnebenkosten und Steuern an den Staat abgeführt werden. Ausserdem steigen die Arbeitslosenkosten. Ergo: der Haushalt passt wieder nicht.
Und was macht der Staat wieder: Er spielt Selbstbedienung.

Wir haben hier einen Kreislauf, der Aufgebrochen gehört. Und dazu gehört einfach, dass erst mal sinnvolle Politik bei uns gemacht wird. Und zwar nicht nur im kleinen sondern im großen. Und dazu gehört einfach mal, die Pfründe anzugreifen die hier im Lande herrschen. Pfründe wie das Subventionsunwesen. Pfründe wie die folgenlose Steuerverschwendung. Pfründe wie Steuerschlupflöcher.

Und zu diesen Pfründen gehört auch eine 35 Stunden Woche, die auf ein sinnvolles Maß angehoben werden muss. In der Privatwirtschaft sind 40 Stunden normal. Andererseits seh ich auch nicht ein, warum es keine Schichtzulage etc. für Schichtdienst oder einen anderen sinnvollen Ausgleich geben soll.

Fakt ist ja andererseits auch, je mehr Arbeiten (auch weniger als 40 Stunden) desto weniger muss der Staat für Arbeitslosenhilfe etc. Zahlen. Und je mehr arbeiten, desto mehr Geld kann auch ausgegeben werden. Aber dazu muss müssen die Ursachen in Angriff genommen werden und nicht die Symptome. Und momentan wird nur an den Symptomen gefeilt und nicht an den Ursachen!!!

:-meinung

Hörbird
28.03.2006, 12:36
Original geschrieben von Toxic_Lab
... Pfründe ...

Was sind Pfründe?

RS-USER-Hoffi
28.03.2006, 12:39
Pfründe sind die 35h Woche, das Weihnachts- und Urlaubsgeld, die hohe Jobsicherheit im öffentlichen Dienst, etc.

Hörbird
28.03.2006, 12:41
Original geschrieben von Hoffi
Pfründe sind die 35h Woche, das Weihnachts- und Urlaubsgeld, die hohe Jobsicherheit im öffentlichen Dienst, etc.

Nein, ich meinte eine Übersetzung des Wortes - bin kein Bayer!

Hörbird
28.03.2006, 12:43
Original geschrieben von Hoffi
die hohe Jobsicherheit im öffentlichen Dienst,

Und was ist daran so schlimm?????

Sorry, soviel ich weiß, gibt es in Deutschland eine gewisse Kinderlosigkeit, die nicht gerade toll für Deutschlands Zukunft ist!

Und ich glaube kaum, das mit weniger Jobsicherheit dies geändert wird.

RS-USER-Hoffi
28.03.2006, 12:45
ich sage nicht dass dies schlimm ist. aber gegen eine solche sicherheit kann man auch gewisse einbussen hinnehmen. lieber etwas weniger in der tasche mit der gewissheit, dass ich auch noch in einem jahr meinen job habe, als jetzt mehr geld und in einem jahr privatisiert sein.

Hörbird
28.03.2006, 12:48
Original geschrieben von Hoffi
ich sage nicht dass dies schlimm ist. aber gegen eine solche sicherheit kann man auch gewisse einbussen hinnehmen. lieber etwas weniger in der tasche mit der gewissheit, dass ich auch noch in einem jahr meinen job habe, als jetzt mehr geld und in einem jahr privatisiert sein.

Ja, dann aber bitte in allen Bereichen ... auch die Besserverdienenden. Manager und so....

Wie bereits so oft gesagt, bei den Streiks geht's n icht nur alleine ums geld - es geht auch um die Jobs. Und die wenigsten glauben noch, das ihre Jobs sicherer werden, wenn sie auf Geld verzichten.

RS-USER-Bärentöter
28.03.2006, 12:49
Pfründe: http://de.wikipedia.org/wiki/Pfr%C3%BCnde

RS-USER-Hoffi
28.03.2006, 12:51
Original geschrieben von Hörbird
Ja, dann aber bitte in allen Bereichen ... auch die Besserverdienenden. Manager und so....

Wie bereits so oft gesagt, bei den Streiks geht's n icht nur alleine ums geld - es geht auch um die Jobs. Und die wenigsten glauben noch, das ihre Jobs sicherer werden, wenn sie auf Geld verzichten.

1.) haben manager keine jobsicherheit. die fliegen, wenn sie fehler machen.
2.) haben die von dir als manager und besserverdienenden bezeichneten auch ganz andere verantwortungen als die einfachen angestellten, daher bekommen sie auch mehr geld.

Hörbird
28.03.2006, 12:56
Original geschrieben von Hoffi
1.) haben manager keine jobsicherheit. die fliegen, wenn sie fehler machen.
2.) haben die von dir als manager und besserverdienenden bezeichneten auch ganz andere verantwortungen als die einfachen angestellten, daher bekommen sie auch mehr geld.

zu 1.)Und bekommen, wenn sie fliegen eine hohe Summe an Geld - mehr als man zum Leben braucht!

zu 2.) Was man immer als Verantwortung sehen kann - Verantwortung für Geld oder Verantwortung für Menschen?

RettAss und SANs, Krankenpfleger/innen, Arthelfer, Altenpfleger etc. haben auch Verantwortung - und sind nur Angestellte mit entsprechend wenig Geld

Hörbird
28.03.2006, 12:57
Original geschrieben von Bärentöter
Pfründe: http://de.wikipedia.org/wiki/Pfr%C3%BCnde

Danke, war nicht ganz so schnell!

Toxic_Lab
28.03.2006, 13:01
Original geschrieben von Hörbird
Was sind Pfründe?

Sehe es lieber als "Besitzstand" an. Etwas, was man hat, was man nicht hergeben möchte...

RS-USER-Bärentöter
28.03.2006, 13:04
Original geschrieben von Hörbird
Danke, war nicht ganz so schnell!

Badenser halt... die Nähe zur Schweiz...

@Topic und @Hoffi: wie stellst du Dir Tarifverhandlungen sonst vor? Die Gewerkschaft hat keine anderen Möglichkeiten Druck auszuüben, außer daß ihre Mitglieder die Arbeit verweigern. Natürlich stellt man Forderungen, die über dem machbaren liegen (und die Gegenseite macht genauso inakzeptable Angebote), das ist auch nicht anders als auf dem Basar.

RS-USER-Hoffi
28.03.2006, 13:04
Original geschrieben von Hörbird
zu 1.)Und bekommen, wenn sie fliegen eine hohe Summe an Geld - mehr als man zum Leben braucht!

zu 2.) Was man immer als Verantwortung sehen kann - Verantwortung für Geld oder Verantwortung für Menschen?

RettAss und SANs, Krankenpfleger/innen, Arthelfer, Altenpfleger etc. haben auch Verantwortung - und sind nur Angestellte mit entsprechend wenig Geld

wenn es manager nicht gäbe, dann hättest du auch keinen job, weil die manager es erst ermöglichen dass grosse betriebe funktionieren. es gibt mehrere arten von verantwortung. zum einen die fürs wohlergehen von vielen und zum anderen die für einen kleinen, eng eingegrenzten verantwortungsbereich.

Hörbird
28.03.2006, 13:09
Original geschrieben von Hoffi
wenn es manager nicht gäbe, dann hättest du auch keinen job, weil die manager es erst ermöglichen dass grosse betriebe funktionieren.

Hoffi - hier in Deutschland verlieren ständig irgendwelche Menschen den Job, weil diese Manager es nicht schaffen, einen funktionierenden Betrieb zu halten.

Ich glaube nicht, das ich Dir die Lister der Firmen hier runterrasseln muss, die in den letzten Wochen Arbeitsplätze vernichteten!

RS-USER-Hoffi
28.03.2006, 13:13
mach es einfach, wenn es dir spass macht. manchmal muss man einfach auch mal leute entlassen, damit man die anderen weiterbeschäftigen kann, was soll man sonst mit überflüssigen kapazitäten machen, als sie abzubauen? ich glaube nicht, dass du ein unternehmen wie dc oder auch nur eine zentralklinik führen könntest. dafür braucht man speziell ausgebildetete leute, auch manager genannt.

Xaxis1
28.03.2006, 13:17
Deutsche Bundesbank macht Milliarden GEwinne, baut aber nochmal 1000 Stellen ab...

RS-USER-Hoffi
28.03.2006, 13:19
weil sie diese angestellten nicht mehr braucht? warum soll jemand fürs nichtstun bezahlt werden?