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RS-USER-DocMezzoMix
21.03.2006, 15:16
Ach ist der gut! Wirklich gut! Endlich mal auf den Punkt gebracht, wer scheinbar ne Lobby hat, und wer es nicht schafft sich durchzusetzen (Woran liegt das?)
Aber egal, der Cartoon ist der Hammer!!!

Gruß dMM

Xaxis1
22.03.2006, 11:03
JAHA ich find den auch SUPER !!!

RS-USER-Hoffi
22.03.2006, 11:52
ich finde ihn auch klasse, zumal er die sinnhaftigkeit des verdi streikes nochmal deutlich macht. da versucht eine gruppe mit einem übertriebenen streik die bisherigen privilegien zu erhalten und macht wegen ein paar minuten theater, ohne zu begreifen, dass sie bei der masse an arbeitslosen austauschbar sind, während wir auf der anderen seite das problem haben, dass eine gut und teuer ausgebildete gruppe immer mehr ins ausland abwandert, da man dort 60 oder 70 stundenwochen hat, die dann auch noch mies bezahlt wird.

wenn wir gute ärzte haben wollen, dann müssen sie auch so bezahlt werden, schliesslich bestimmen angebot und nachfrage den preis. wenig ärzte, viel nachfrage (auch aus dem ausland) --> hoher preis; viel angebot, wenig nachfrage (geringer qualifizierte jobs) --> geringerer preis.

Rollenhocker
23.03.2006, 21:12
Hallo Finn,

ich bin ein echter Rippenspreizer Fan. Als Narkosepfleger und ver.di aktiver find ich den Streik Cartoon nicht den echten Bringer. :-keule

:-meinung Es ist das gute Recht der Ärzte mehr Kohle für weniger Arbeit zu wollen. (Ich glaub zwar nicht dass 30% mehr, dazu führen dass man einen 24 Stunden Dienst wacher übersteht, aber wenn der Marburger Bund das meint, dann probiert es aus.)

Es ist aber auch das gute Recht aller anderen ÖD-Beschäftigten sich für den Erhalt von Arbeitsplätzen und für die Freiheit Ihre Arbeitsbedingungen in Tarifverträgen zu regeln einzusetzen. Und wenn 18 Minuten/Tag jede 26. Stelle im ÖD kosten, dann ist das sicher Grund genug sich zur Wehr zu setzen.

Mehr Solidarität, und weniger Standesdenken könnte uns allen weiter helfen, gemeinsamer Streik hätte den doppelten Effekt, auch bei unterschiedlichen Zielen.

Ansonsten werd ich mich weiter über die Cartoons schlapplachen.

Gruß vom Rollenhocker ;)

Hörbird
23.03.2006, 23:24
Hmm... Ja:

Ich unterstütze die Ärzte - keine Frage! Denn der Streikgrund der Ärzte ist und war gleichzeitig der Grund, warum ich nicht Medizin studiere. Und stattdessen in die Pflege ging.

Es kann nicht sein, das man ne 70h-Woche hat und nix dafür bekommt! Da sind wir uns alle einig!

ABER: Auch im öffentlichen Dienst sieht es nicht rosig aus - die 18 min Mehrarbeit scheinen wirklich lächerlich im Gegensatz zu den Arbeitszeiten der Ärzte zu sein. Aber auch hier geht's eigentlich um mehr: nämlich sichere Arbeitsplätze! Auch damit wird uns Lohn gekürzt und Stellen gestrichen.

Mein Zivildienstklinikum wird bis 2009 150 Stellen, vorallem in der Pflege streichen. Klinikum Tübingen reduziert ebenfalls, andere Kliniken ebenfalls - schon jetzt geht von den Frischexaminierten wer kann ins Ausland: Österreich, Schweiz, Frankreich, GB

Die Ärztegruppe hatte leider schon zu lange gewartet, bis sie wirklich sichtbare Aktionen starteten - nicht böse sein, aber sie sind damit an ihrer Situation ein Stück weit selbst schuld!

Leider ist es für viele schwer zu begreifen, das WIR ALLE im gleichen Boot sitzen - ob nun zuwenig Gehalt, zuviel Arbeit, Personalmangel - es betrifft uns alle.

Ich denke, jeder der angesprochenen Berufsgruppen hat ein Anrecht auf Protest und Streik. Man sollte sich lieber die Hände reichen!

:peace:

HörBird

RS-USER-Bärentöter
24.03.2006, 00:03
der Thread ist gerechtfertigt, da diese Fragestellung im Ursprungsthread zu kurz kam.
Ich bin auch solidarisch mit all den demnächst privatisiert-arbeitslosen Müllmännern da draußen!

Oder anders gesagt: wünsche ich allen Gewerkschaftskritikern das Angebot der Arbeitgeber...
Bin ja schon lange der Meinung, nur Gewerkschaftsmitglieder sollten das Ergebnis der Tarifverhandlungen bekommen, alle anderen nur das Angebot der Arbeitgeber.
Dann würden manche Anhänger der ach so freien Marktwirtschaft schnell kleinlaut...
Ohne Gewerkschaften (soviel Sch****** die auch bauen) wäre dieses Land ein anderes!
Oder wollt Ihr wirklich Manchester pur?

Toxic_Lab
24.03.2006, 00:51
Original geschrieben von Bärentöter
der Thread ist gerechtfertigt, da diese Fragestellung im Ursprungsthread zu kurz kam.
Ich bin auch solidarisch mit all den demnächst privatisiert-arbeitslosen Müllmännern da draußen!

Oder anders gesagt: wünsche ich allen Gewerkschaftskritikern das Angebot der Arbeitgeber...
Bin ja schon lange der Meinung, nur Gewerkschaftsmitglieder sollten das Ergebnis der Tarifverhandlungen bekommen, alle anderen nur das Angebot der Arbeitgeber.
Dann würden manche Anhänger der ach so freien Marktwirtschaft schnell kleinlaut...
Ohne Gewerkschaften (soviel Sch****** die auch bauen) wäre dieses Land ein anderes!
Oder wollt Ihr wirklich Manchester pur?

*beipflicht*

RS-USER-Bärentöter
24.03.2006, 01:03
Original geschrieben von Toxic_Lab
*beipflicht*

des wenn der Hoffi liest...
Bei mir vor dem Haus ist so 'ne häßliche FDP-Werbung.
Dafür haben sie der Frau Vogt ein Kondom ans Plakat geklebt... siehe hier: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,407523,00.html

Toxic_Lab
24.03.2006, 01:24
Original geschrieben von Bärentöter
des wenn der Hoffi liest...
[/url]

Na sorry, dass die Krankenhausärzte Streiken find ich in Ordnung. Ich hab in meinem Bekanntenkreis genügend Klinikärzte.
Dass ein Betriegsrat und ne Gewerkschaft grundsätzlich ne sinnvolle Einrichtung ist, denk ich wissen wir alle. Nur manchmal drehen die ab.
Aber wenn ich sehe, was die "alten" noch für Privilegien an Beihilfe usw. im öffentlichen Dienst bekommen, und die jungen (weil sie halt unter ein gewisses Geburtsdatum / Einstellungsdatum gefallen sind nicht, dann bekomm ich das große Kotzen! :-kotz
Wo bitte sind denn da die Gewerkschaften und Betriebsräte. Genau... sie betriffts ja nicht mehr, also ists uninteressant! :mad:
Und wenn ich sehe, dass in der freien Wirtschaft eine 40 Stunden Woche usus ist, dann muss sich meine Meinung auch niemand über ne Arbeitszeitverlängerung auf 40 Stunden aufregen.

Es gilt einfach einen gesunden Menschenverstand zu haben. Und der ist bei uns in Deutschland abhanden gekommen. Wenn ich den Betriebsrat bei uns anschaue, dann wunderts mich nicht, dass manche Firmen ins Ausland abwandern. Man hat fast das Gefühl, man ist in der Politik und der Betriebsrat ist die Opposition :-keule

RS-USER-Hoffi
24.03.2006, 10:14
Wie ich schon in dem anderen Thread zum Cartoon geschrieben habe, den Ärztestreik finde ich voll in Ordnung. Hochqualifizierten Arbeitskräften, von den wir zu wenig haben, muss man auch gute Bedingungen bieten. Bei Stellen auf die ein Angebotsüberhang kommt, da kann man dann auch mal die Bezahlung in Richtung Haushaltskonsolidierung bringen.

silver tabby
24.03.2006, 13:48
Hmmm... ich bin erfreut, dass es mittlerweile zum streikthema auch qualifizierte Biträge gibt!
Allerdings möchte ich auch ein paar Einwände erheben.
Ich denke, man solte nicht llzu sehr darauf schimpfen, dass der Marburger Bund sich von Verdi distanziert. Denn man sollte nicht vergessen, dass Verdi die akademiker ganz klar opfert, um für alle andere bessere Verträge zu bekommen. Prinzipiell ist das ja in Ordnung, aber mal ganz im Ernst und ohne jemandem nahe treten zu wollen. aber ich habe nicht sechs Jahre studiert (und selbst bezahlt), trage die Verantwortung für die Sch.... die mit den Patienten passiert, stehe mit einem Bein im Gefängnis, nur damit ich weniger bekomme als ein Müllmann, nur weil der älter ist als ich! (ok, ein bisschen Polemik muss erlaubt sein!)
Und was heisst hier immer "Mehr Geld für weniger Arbeit??? Die Ärzte sagen ja ganz klar, wir arbeiten gerne auch mehr Stunden, aber bitte gegen Bezahlung! Und in anbetracht der Tatsache, dass EU-Recht umgesetzt werden muss und eh` mehr Ärzte benötigt werden, als Deutschland zubieten hat, nimmt damit keiner einem anderen Arzt den Arbeitsplatz weg!
Ich kann nur sagen, in Essen haben wir wirklich versucht, den Pflegenden den Rücken zu stärken, aber kaum machen wir eine eigene Aktion und versuchen durch eine Trennung beider Gewerkschaften auch Aktionsmässig eine bessere Durchschaubarkeit auch für die breite Bevölkerung zu schuaffen, schiesst Verdi mal wieder gegen die Akademiker und schimpft wir wären egoistisch und weiss der geier was!
Alsoo bitte, natürlich haben wir uns zu lange ausnutzen lassen, aber dafür haben wir auch etwas mehr Verständnis durch die Leute, weil wir ganz bewusst NICHT wochenlang Patienten unter unseren Forderungen leiden lassen!


Und jetzt zerfleischt mich bitte nicht allzu sehr, ich muss weiter prämedizieren...
Lg,
die Katze

Hörbird
24.03.2006, 13:53
Hallo Tabby!

Das ist genau das was ich versucht habe zu sagen.
Wir haben alle die gleichen Ziele - statt dessen arbeitet man gegeneinander. Das ist etwas was ich wirklich an "meiner" Gewerkschaft zu kritisieren habe.

Nicht gegeneinander - sondern füreinander!:peace:

Gruß
HörBird

Hörbird
27.03.2006, 23:52
Sehe gerade, das der Cartoon einen Fehler hat:
Der Arzt macht sich über die 3,5 Min Mehrarbeit pro Tag lustig - in Wirklichkeit sinds aber 18 Min pro Tag!

RS-USER-Hoffi
28.03.2006, 00:49
ja und?

was sind 18 minuten mehrarbeit gegenüber arbeitslos sein?

[x] für privatisierung

Xaxis1
28.03.2006, 07:50
Im Uniklinikum Regensburg arbeiten die seit Anfang 2004 eingestellten Pfleger und Pflegerinnen bereits 42 Stunden - also schon über Jahre länger als die Müllmänner mit ungleich meh Verantwortung, Schichtdienst usw...

Hörbird
28.03.2006, 11:44
Original geschrieben von Xaxis1
Im Uniklinikum Regensburg arbeiten die seit Anfang 2004 eingestellten Pfleger und Pflegerinnen bereits 42 Stunden - also schon über Jahre länger als die Müllmänner mit ungleich meh Verantwortung, Schichtdienst usw...

Eben ...Noch sind's nur 18 min pro Tag, bald das Doppelte und Dreifache. Übersetzt auch mit: Lohnkürzung. Besonders Toll wenn demnächst dann noch die Mehrwertsteuer steigen wird!;)

Sorry Hoffi, ich habe den gleichen Wunsch wie die Ärzte auch: für meinen Job entsprechend bezahlt zu werden!

RS-USER-Hoffi
28.03.2006, 11:58
nur leider müssen wir versuchen die hochqualifizierten ärzte zu halten, damit diese nicht abwandern. bei pflegekräften ist eher das gegenteil der fall

Hörbird
28.03.2006, 12:02
Original geschrieben von Hoffi
nur leider müssen wir versuchen die hochqualifizierten ärzte zu halten, damit diese nicht abwandern. bei pflegekräften ist eher das gegenteil der fall

Ähhh....Habe ich gerade richtig verstanden?
Das mit den Ärzten ist klar und stimme ich auch zu - aber das mit den Pflegekräften?
Das Gegenteil würde bedeuten, zuzulassen, das qualifizierte Pflegekräfte abwandern?

RS-USER-Hoffi
28.03.2006, 12:06
wieviele arbeitslose ärzte haben wir im moment? wieviele arbeitslose pflegekräfte, bzw ausbildungsplatzsuchende schüler? eine pflegekraft bekommst du in drei jahren, ne hilfskraft in zwei drei monaten ausgebildet. ein arzt benötigt sehr viel länger und viel mehr geld für die ausbildung, welches er noch zum grossen teil selber aufbringen muss. wem sollte man bessere bedingungen bei beschränkten budget geben? doch wohl eher derjenigen, der höher qualifiziert und bei dem ein mangel auf dem arbeitsmarkt beschert.

Hörbird
28.03.2006, 12:18
Hoffi, wir brauchen beide Gruppen - Ärzte wie auch Pfleger!
Es gibt momentan mehr arbeitslose Pflegekräfte als Ärzte. Als Arzt ne Stelle zu bekommen ist nicht allzu schwer - als Pflegekraft dagegen schon.

Tatsache ist, das es sehr wohl einen Mangel an Pflegekräften in Deutschland gibt - nur die freien Stellen sind unsichtbar geworden, dank der Rationalisierungen.

Ob das so in Ordnung ist, bezweifle ich stark.