Hurra, wir leben noch...

[RS-USER-Bärentöter]

oder: warum manche Menschen lieber keinen Führerschein haben sollten...
Mein Heimweg aus der Stadt führt über einen Kreisverkehr. Ich biege aber nach links ab, fahre also einen Dreiviertelkreis, im Gegensatz zu 90% der anderen, die auf der Hauptstraße bleiben.
Vorsichtig bin ich da immer, wenn ich so einen alten Opa sehe, geb' ich auch schon mal Handzeichen nach links. Heute aber hab' ich wohl nicht richtig aufgepaßt und auch nichts gehört und so ein Vollhorst im Kleinbus schneidet mich. Wenigstens wußter er noch, wo das Bremspedal ist.
Habe eine Sauwut und bin wohl auch etwas laut geworden.

[RS-USER-Tjelfe]

Womit warst Du unterwegs??? :confused:

[RS-USER-Bärentöter]

ach so, ich bin fälschlicherweise davon ausgegangen, daß bekannt ist, daß ich Rad fahre.

[RS-USER-Katja]

Du hast es aber ohne Rad-Auto-Kontakt überstanden, oder? :troest:
- die "beste" Ausrede habe ich mal von einem alten Herren (im Mercedes...) gehört, der beim Linksabbiegen einen Radfahrer umgenietet hat: "Er hat doch gesehen, daß ich kommen!" Woraus man immerhin schlußfolgern kann, daß der Radler auf der falschen Seite unterwegs gewesen wäre, aber dem ist nicht so, denn der Radweg ist dort in beide Richtungen offiziell freigegeben.

PS: Wie ein Rohrspatz schimpfen erleichtert ungemein :D

[RS-USER-Bärentöter]

Original geschrieben von Katja
Du hast es aber ohne Rad-Auto-Kontakt überstanden, oder? :troest:

ja; er hat gebremst und ich habe einen Schlenkerer gemacht, ohne daß es mich geschmissen hätte.

[RS-USER-Tjelfe]

Okay, .... dann atmen wir jetzt mal tiiiiiieeeeeffff ein und laaaaangsam wieder aaaauuuussss. :D

Ich wäre aber traurig gewesen, wenn er Dich umgenietet hätte :(

[RS-USER-Bärentöter]

naja überlebt hätte ich es ja wohl... so schnell war der nicht. Wer hat eigentlich diesen Schwachfug mit dem Kreisverkehr erfunden? Ist eine Ampel oder Stopschilder nicht viel besser?

[RS-USER-Tjelfe]

Wem sagst Du das??

Nicht nur, dass ich die Dinger absolut überflüssig und häßlich finde. Im Dorf wo ich aufwuchs steht in der Mitte eine Kirche. Vor gut 25 Jahren führte eine Strasse ins nächste Dorf links an der Kirche vorbei, die Strasse in die nächstgrößere Stadt führte rechts an der Kirche vorbei.

Irgendwann wurde die rechte Strasse entfernt und links wurde ein Kreuzung eingebaut wo dann auch eine Ampel aufgestellt wurde. Diese Ampelkreuzung leistete viele Jahre unfallfrei (!!) ihre Dienste.

Nun planten einige "gewitzte" Stadt- und Strassenplaner vor wenigen Jahren einen Kreisverkehr statt der Ampelkreuzung zu bauen.... tja und nun wurde im vergangenen Jahr dieses furchtbare Ding dahingesetzt!
Was soll ich sagen - zwei Wochen nach Fertigstellung passierte da der erste Auffahrunfall! (*schadenfrohgrins*)
Die meisten wissen gar nicht, wie man in den Kreisverkehr reinfährt. Mir hat man auch schon zig mal die Vorfahrt genommen. Wenn meine Reaktion mal nicht zu gut wäre, käme ich bestimmt schneller zu einem neuen Fahrzeug :grins:

Zumal die meisten Dorfbewohner den Kreisel gar nicht wollten und die Gemeinde durch Tricks das Ding da einfach hinsetzte! (Die haben irgendwie die Einspruchsfrist für die Anwohner ständig verändert und damit die meisten verwirrt!)

Außerdem ist das die Hauptstrasse, die zur Grundschule führt. Die Dorfbewohner warten nur darauf, dass da mal was schlimmeres passiert :(

[RS-USER-DocMezzoMix]

Vieles würde sich aber vermeiden lassen, wenn nicht vor allem die dummen alten Deutschen echt zu blöd für sowas sind.

Man blinkt nicht, wenn man reinfährt, und man blinkt wenn man rausfährt. Blinker links ist völliger unsinn, und nur arogante Armleuchter vergessen das blinken beim rausfahren.

Manchmal machen die Dinger Sinn, und es geht echt schneller, aber man muss nicht überall einen hinbauen, nur weil es gerade Trend ist, das ist das Problem.

[RS-USER-Bärentöter]

früher war es übrigens so (die älteren werden sich erinnern *g*), daß in Kreisverkehren Rechts-vor-Links galt.
War so dumm nicht.
Was sagt unsere Verkehrsexpertin *g* Sani dazu?

[RS-USER-Cookie]

In unserem Nachbarstädtchen soll auch eine Kreuzung mit gut funktionierender Ampelanlage durch einen Kreisel ersetzt werden. Wenn die Stadt im Geld schwimmen würde und nicht wüßte, wohin mit der vielen Kohle, würde ich ja sagen okay, warum nicht. Aber das Gegenteil ist der Fall. In der Stadtkasse herrscht so was von Ebbe, daß die kaum wissen, wie sie über die Runden kommen sollen... Investitionen, die wesentlich wichtiger wären, werden also mal wieder auf ungewisse Zeit verschoben. Schilda läßt grüßen. :mad:

[RS-USER-Tjelfe]

Was mir noch zu dem Thema einfällt (so von wegen ältere Menschen im Strassenverkehr):

http://witzige-videos.de/Amateurvideos/52/Oma-vs-Mercedes.html

[RS-USER-opus]

Original geschrieben von Bärentöter
früher war es übrigens so (die älteren werden sich erinnern *g*), daß in Kreisverkehren Rechts-vor-Links galt.
War so dumm nicht.
Was sagt unsere Verkehrsexpertin *g* Sani dazu?
Das ist zum Teil in Frankreich noch so. Wer in Paris den Place de Charles de Gaulle (früher de l'Etoile) befährt, wird's erleben. Unerfahrene Touristen werden in kürzester Zeit auf eine innere Umlaufbahn gespült, wo sie dann hilflos kreisen, bis sich in den frühen Morgenstunden vielleicht eine Chance finden, tangential auszubrechen. :D
Wenn man aber begreift, wie es funktioniert, ist das System unschlagbar.

Generell können aber Kreisverkehre eine feine Sache sein, die den Verkehr erheblich verflüssigen können, aber sie müssen's nicht. Dazu muß man einfach die Verkehrssituation beurteilen. Jedoch zu Zeiten geringen Verkehrsaufkommens (nachts) fahre ich einfach durch und muß nicht als einziges Fahrzeug im weiten Umkreis an der roten Ampel warten.

Bei Bärentöters Erlebnis würde ich aber weniger den Kreisverkehr als grundsätzliches Problem sehen, als die Tatsache, daß man Fahrräder oft nicht richtig einschätzt oder ganz übersieht.

[RS-USER-fruehgriller]

Hätte ich gewußt, das diese Kreisel so zunehmen, hätte ich mir vor 10 Jahren einen großen Zirkel und nen Bagger gekauft, und wäre heute Steinreich:D

[RS-USER-blacksheep]

Original geschrieben von Bärentöter
naja überlebt hätte ich es ja wohl... so schnell war der nicht. Wer hat eigentlich diesen Schwachfug mit dem Kreisverkehr erfunden? Ist eine Ampel oder Stopschilder nicht viel besser?

Wenn ich mich rechtentsinne ist passieren in einem Kreisverkehr weniger tödliche Unfälle als bei anderen Abbiegemöglichkeiten. Macht auch von daher sinn weil man auf Grund der Kreisbahn vorher deutlich vom Gas gehen muss. An sich haben Kreisverkehre ihre unfalltechnischen Vorteile. Ganz abgesehn davon sind sie in der Unterhaltung deutlich billiger als eine Ampel ...

[RS-USER-Rettungsziege]

Stimmt.
Zwar kostet ein Kreisel in der Anschaffung einiges mehr als ´ne Ampel,
aber im Unterhalt ist er deutlich günstiger.

Bei uns haben die mittlerweile zwei Kreisel gebaut
und der dritte wird wahrscheinlich demnächst folgen.

Der erste ist ja schön und gut,
aber der zweite regt mich auf, weil er genau die Bundesstraße (B5) durchschneidet.
Und an den dritten will ich garnicht denken,
denn die Spaßvögel wollen ihn mitten auf die Umgehungsstraße setzen. :-keule

[RS-USER-fruehgriller]

Original geschrieben von Bärentöter
naja überlebt hätte ich es ja wohl... so schnell war der nicht. Wer hat eigentlich diesen Schwachfug mit dem Kreisverkehr erfunden? Ist eine Ampel oder Stopschilder nicht viel besser?

Wenn ich mich recht entsinne, dann wurden ab den späten 70ern Verkehrskreisel (auch Kreisverkehr genannt) massiv zurückgebaut, ich glaube, um einen besseren Verkehrsfluß zu gewährleisten. In Lu zB gab es nur noch einen einzigen Kreisverkehr. Mittlerweile hat jedes Kaff, das auf sich hält mindestens einen Kreisel.

Naja, da braucht der Gemeinderat wenigstens nicht über die Farben der Ampeln abzustimmen..:D :D :D ;)

[Einparkgott]

Original geschrieben von blacksheep
Wenn ich mich rechtentsinne ist passieren in einem Kreisverkehr weniger tödliche Unfälle als bei anderen Abbiegemöglichkeiten. Macht auch von daher sinn weil man auf Grund der Kreisbahn vorher deutlich vom Gas gehen muss. An sich haben Kreisverkehre ihre unfalltechnischen Vorteile. Ganz abgesehn davon sind sie in der Unterhaltung deutlich billiger als eine Ampel ...

Und wenn die Teilnehmer unseres Strassenverkehres die bestehenden Verkehrsregeln beherrschen würden gäbe es auch kaum Unfälle.

Und das bei den älteren Herrschaften schon mal der ein oder andere Aussetzer im Strassenverkehr zusammen kommt wird nicht nur im Kreisverkehr beutlich.
In Bielefeld gab es allein im letzten Jahr 8 Unfälle bei denen ein älterer Herr mit seinem PKW einfach vor eine Mauer gefahren ist.

Nein es gab keinen Grund für die Unfäll, er ist einfach von der Strasse abgekommen ohne irgendwie beeinflusst zu werden.

[RS-USER-Elektro-Dengel]

Ja nach den 70ern erleben die Kreisel nun eine Renaissance (schreibt ma des so). Wenn bei uns in der Gegend straßenbaumässig mal wieder was neues geplant wird, dann entweder ein Kreisel oder, und das ist wahrscheinl. die Zukunft, die selbst den Kreisel alt aussehen lassen wird, eine regelrechte Autobahnanschlussstelle für unsere "stark befahreren" Staats -und Kreisstrassen. Da is alles dabei was man auch auf der Autobahn findet, ne Unterführung, Beschleunigungs -und Verzögerungsstreifen, einfach klasse.

Hier in meiner Nachbarstadt Bad Aibling hingegen setzt man zumindest im Stadtkern (wahrscheil. mangels Platz für ein Autobahnkreuz) weiterhin auf die Kreisel. Das Highlight in Bad Aibling ist im Moment der Ludwigskreisel (Bild hab ich leider keines gefunden).
Das tolle an diesem Kreisel ist, dass seit dessen Erbauung die Durchfahrt durch die Innenstadt nur noch in eine Richtung möglich ist. Das führt dazu, dass man aus Richtung Kreisstadt (Rosenheim), um in die Innenstadt zu kommen, einen riesen Umweg fahren muss. Für LKW ist der Kreisel quasi nicht befahrbar, da man trotz der baulichen Enge in der Innenstadt nicht darauf verzichten wollte, einen prächtigen (manche, so wie ich bezeichnen dieses postmoderne Gebilde aus Kupfer und Stahlbeton schlich als hässlich) und natürlich schweineteuren Springbrunnen in der Mitte des Kreisels zu installieren. Damit wären wir schon beim heitersten was der Ludwigskreisel so hervorgebracht hat. Denn bisher überwogen in der Lokalpresse eher die Berichte über die diversen Quärelen des Springbrunnens, denn die Berichte über eine potentielle Entlastung des Stadtverkehrs durch den Kreisel.
Zur Erklärung muss ich vorwegnehmen, dass sich am äusseren Rand des Brunnens (im folgenden nur noch "Konstrukt" genannt) rund herum Düsen befinden, welche zur Mitte des Konstrukts hin Wasser im großen Bogen spritzen sollen. Wohlgemerkt "Sollen". Denn zunächst begnügten sich die Düsen damit, je nach Windlage den Strassenasphalt in einen See zu verwandeln, oder alternativ die Passanten auf dem Bürgersteig (hauptsächlich Kurgäste, die nicht mehr all zu schnell auf den Beinen sind) nass zu machen. Aus ersterem Grund mussten die lustigen Wasserspiele so recht früh im Herbst wieder verstummen, da sich bei Bodenfrost ansonsten der Kreisel in eine Feiluft-Eislauffläche verwandelt hätte. Erst nach mehreren Besuchen einer Spezialfirma (ja es gibt scheinbar wirklich Leute die ihr Geld mit dem Fein-Tuning innerstädtischer Kreisverkehr- Springbrunnen verdienen) war das Problem behoben und der Ludwigskreisel, den die Stadtverwaltung einst als pompöses Aushängeschild der Kurstadt ersonnen hatte, hatte seinen Ruf als geldverschlingendes Monster weg!
Doch wer nun denkt, von da an sei alles Friede, Freude, Eierkuchen in Schilda äähhh... Bad Aibling gewesen, der irrt.
Denn dieser städtebauliche Meilenstein zog natürlich die Missgunst einiger, nun nennen wir sie doch einfach Revolutionäre, oder noch besser Chaoten, auf den Plan. Diese hatte mit ihrer kostbaren Zeit nämlich nichts besseres zu tun, als in einem Akt der Auflehnung gegen die Obrigkeit, literweise Seifenlauge in einer Nacht -und Nebelaktion in den Sprinbrunnen zu kippen. Mit dem Ergebnis, dass tags drauf die halbe Innenstdt unter Schaum stand (da hätte sich der Reichstagsverhüller Christo in Sachen Installationskunst noch ne Scheibe bei den Aiblingern abschneiden können). Die Folge war ein Großeinsatz der städtischen Feuerwehr (die zur Abwechslung mal keinen schützenden Schaumteppich mehr legen musste), sowie ein weiteres Auftreten einer Spezialfirma zur Reinigung und Wiederinstandsetzung des Sprinbrunnens (ob es die selbe war, die zuvor die Feineinstellung der Wasserdüsen vorgenommen hatte, entzieht sich leider meiner Kenntnis) nach diesem terroristischen Akt der Zersörung. Ein Trittbrettfahrer soll es angeblich einige Zeit später noch einmal versucht haben den Springbrunnen mit Seifenlauge zu vergiften, allerdings mit weit weniger durchschlagendem Erfolg.
All das führte dazu, dass das Wasser in unserem kreiseleigenen Springbrunnen heute nur noch sehr selten spritzt. Nach all den Nachbesserungen und Instadsetzungen kann sich die Stadt das Wasser offesichtlich nicht mehr leisten. Die meiste Zeit steht das "Konstrukt" nun still und trocken, dafür aber nicht minder hässlich, als eine Art Mahnmal im Zentrum unserer Stadt, welches uns wohl noch lange an so manche Unzulänglichkeit unserer Stadtführer in Planung, Finanzierung und Bau diverser Projekte erinnnern wird!

Und die Moral von der Geschicht: Protzige Kreisel baut man nicht !

[RS-USER-Cookie]

In Hannover waren die Kreisel lange Zeit berühmt-berüchtigt für die unzähligen Verkehrsunfälle, die dort passiert sind. Dort hingen auch immer Tafeln mit dem aktuellen Unfallzahlenstand. Vor der Expo war man dann aber so schlau und hat Ampeln an die Kreisel gebaut. Jetzt gibt's dort keine Probleme mehr.