RS-USER-Bärentöter
23.05.2006, 18:04
oder:
der Bärentöter wollte eigentlich nur eine Fahrkarte kaufen...
und wurde zu diesem Behufe um 17.05 in der Vorverkaufsstelle Überlingen Mitte vorstellig. Es begab sich aber an dem Tage, daß nur einer der zwei Schalter von einer zunächst liebreizend wirkenden Bundesbahnprinzessin in blauem Gewande besetzt wurde. Vor dem holden Ritter in kunstfasener Wehr waren noch drei ratsuchende Vertreter des (Bahn-)fahrenden Volks, hinter ihm gegen Schluß des Dramas (17.50!) ca. sechs, darunter ein veritabler Hofnarr erster Güte.
So jetzt hört's mit dem Märchenstil auf, weil deutsche Märchen ja meist gut ausgehen.
Die obenerwähnte Zimtzicke brauchte 45 Minuten, um die drei Kunden vor mir zu bedienen. Sie schwätzte einem jungen Mann, der alle Vierteljahr mal Bahn fährt, eine Bahncard auf (natürlich füllte er seinen Antrag am Tresen aus...) und philosophierte mit einem älteren Ehepaar über die Vorteile des später, aber schnelleren Fahrens gegenüber dem früheren, aber langsameren Fahren...
Neben mir ein vielleicht 30-jähriger Mann und eine etwa 40-jährige Frau.
Ein paar Plätze hinter mir der erwähnte Hofnarr, Mitte 60, der ein Opfer gefunden hatte und dieser so wie allen anderen Wartenden, die Rätsel der Welt erklärte. Wie wir jetzt alle wissen, befand sich die Erde nämlich früher auf einer anderen Umlaufbahn (kein Wunder, sie ist ja auch größer als der Mars), wovon aber nur die Azteken wußten. Daran, daß auf dem Mars die Atmosphäre verschwand war ein Geheimnis des letzten Papstes, aber eigentlich waren die Baptisten schuld. Das mit dem himalayanischen Heilöl habe ich nur zur Hälfte mitgekriegt, ist aber bestimmt auch ganz toll. Das Opfer schaute einige Male mit hilflosem Blick und Dauerlächeln zu uns. Ich hätte ihn erschlagen. Noch schwankte ich, ob ich in den Schreikrampfmodus gehen oder Amok laufen sollte, entschloss mich aber aufgrund fehlender Sozialadäquanz (meine direkten Nachbarn waren eigentlich ganz nett) und da ich unbewaffnet war, durchzuhalten. Gegen Schluß der Veranstaltungen waren dann auch meine restlichen Einkaufspläne durchkreuzt...
Und die Moral von der Geschicht': wie geht das eigentlich mit dem Fahrkartenverkauf im Internet?
der Bärentöter wollte eigentlich nur eine Fahrkarte kaufen...
und wurde zu diesem Behufe um 17.05 in der Vorverkaufsstelle Überlingen Mitte vorstellig. Es begab sich aber an dem Tage, daß nur einer der zwei Schalter von einer zunächst liebreizend wirkenden Bundesbahnprinzessin in blauem Gewande besetzt wurde. Vor dem holden Ritter in kunstfasener Wehr waren noch drei ratsuchende Vertreter des (Bahn-)fahrenden Volks, hinter ihm gegen Schluß des Dramas (17.50!) ca. sechs, darunter ein veritabler Hofnarr erster Güte.
So jetzt hört's mit dem Märchenstil auf, weil deutsche Märchen ja meist gut ausgehen.
Die obenerwähnte Zimtzicke brauchte 45 Minuten, um die drei Kunden vor mir zu bedienen. Sie schwätzte einem jungen Mann, der alle Vierteljahr mal Bahn fährt, eine Bahncard auf (natürlich füllte er seinen Antrag am Tresen aus...) und philosophierte mit einem älteren Ehepaar über die Vorteile des später, aber schnelleren Fahrens gegenüber dem früheren, aber langsameren Fahren...
Neben mir ein vielleicht 30-jähriger Mann und eine etwa 40-jährige Frau.
Ein paar Plätze hinter mir der erwähnte Hofnarr, Mitte 60, der ein Opfer gefunden hatte und dieser so wie allen anderen Wartenden, die Rätsel der Welt erklärte. Wie wir jetzt alle wissen, befand sich die Erde nämlich früher auf einer anderen Umlaufbahn (kein Wunder, sie ist ja auch größer als der Mars), wovon aber nur die Azteken wußten. Daran, daß auf dem Mars die Atmosphäre verschwand war ein Geheimnis des letzten Papstes, aber eigentlich waren die Baptisten schuld. Das mit dem himalayanischen Heilöl habe ich nur zur Hälfte mitgekriegt, ist aber bestimmt auch ganz toll. Das Opfer schaute einige Male mit hilflosem Blick und Dauerlächeln zu uns. Ich hätte ihn erschlagen. Noch schwankte ich, ob ich in den Schreikrampfmodus gehen oder Amok laufen sollte, entschloss mich aber aufgrund fehlender Sozialadäquanz (meine direkten Nachbarn waren eigentlich ganz nett) und da ich unbewaffnet war, durchzuhalten. Gegen Schluß der Veranstaltungen waren dann auch meine restlichen Einkaufspläne durchkreuzt...
Und die Moral von der Geschicht': wie geht das eigentlich mit dem Fahrkartenverkauf im Internet?