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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : erfahrung mit älteren studenten (ende 20ig)



mike r.
12.05.2003, 15:08
hallo,

ich werd 27 und überlege seit etwa einem jahr im ws 03 das medizinstudium zu beginnen. Es wäre allerdings ein Zweitstudium

Nun habe ich allerdings etwas Bammel, daß es extrem stressig werden kann (finanzierung, da ich kein bafög und keinen unterhalt mehr bekomme und nebenbei jobben müsste).

kennt ihr aus dem bekanntenkreis auch solche zweitstudium fälle, und wie schaffen sie es ordentlich zu studieren und dennoch den lebensunterhalt ranzuschaffen.
ich würde mich über antworten freuen
gruß
m.

Heinz Wäscher
12.05.2003, 16:04
In meinem Semester ist eine, die Grundschulpädagogik studiert hat, mit 31 angefangen hat und sich ihr Studium komplett selbst finanziert
Sie jobbt in nem Altenheim am Wochenende, mit Schule hat sie gar nichts mehr zu tun
Sie findet sogar noch Zeit, sich beim AstA zu engagieren

mirkwood
12.05.2003, 17:34
Hallo Mike!

Ich habe selbst mit 27 angefangen Medizin als Zweitstudium zu studieren ... auch mit Job zur Finanzierung nebenbei.

Bin inzwischen im PJ angekommen - ohne große Schwierigkeiten. Ich habe in den ersten beiden Semestern abends Altenpflege gemacht, später konnte ich dann über Kontakte von meinem Erststudium einen sehr flexiblen Nebenjob bekommen, der eine relativ freie Zeiteinteilung zuließ.
Natürlich war und ist es manchmal stressig - das ist es wohl auch ohne die Notwendigkeit Geld verdienen zu müssen. Allerdings sollte man sich davon nicht zu sehr abschrecken lassen.

Falls Du sonst noch Fragen hast ... gern auch als PM.

Gruß
mw

Cassandra
13.05.2003, 12:28
Hallo Mike,

ich habe auch erst später mit dem Medizinstudium angefangen (nach einer Ausbildung und einen angefangenen BWL-Fernstudium): also mit 25....

Ich dachte anfangs auch, dass es ziemlich schwer werden würde, aber bis jetzt habe ich das Studium ganz gut auf die Reihe bekommen. Ich bekomme zwar auch kein Bafög (nur ein paar Euro von meinen Eltern: Kindergeld), aber durch meine Berufserfahrung habe ich schnell einen Job an der Uni bekommen.....

Ich würde mir über Dein Alter keinen Kopf machen. Du solltest Dir eher die Frage stellen, wann Du Medizin studieren willst! Im nächsten Leben oder noch in diesem? Was ich damit sagen will: man hat nur ein Leben (vielleicht sehen das jetzt einige anders!?!) und sollte deshalb den maximalen Nutzen bzw. Fun daraus ziehen......Wenn Du Medizin studieren möchtest, dann mache das einfach - egal, welche Zweifler Dich dann belagern....

Ich habe es jedenfalls nicht bereut. Ich bin heute so froh, den Schritt gewagt zu haben. :-)

Cassandra

katarinafliegenbein
15.05.2003, 13:02
Hi Mike,

auch ich habe erst mit 27 Jahren angefangen und mein Job nebenher waren meine beiden Kinder (damals 3 Monate und 3 1/2 Jahre).
Ich fühlte mich zu der Zeit auch schon unheimlich alt und wollte ganz schnell mit dem Studium beginnen.
Mein Job ist dann auch noch angewachsen, Nummer drei kam während des Studiums.
Naja so schön in vier Semestern bis zum Physikum habe ich die ganze Sache dann nicht durchgezogen, ein paar Urlaubssemester und und und.
Aber ich habe nach längerem Suchen jetzt eine klasse Lerngruppe gefunden, die sich mit mir aufs Physikum vorbereitet.
Wir, ich 35, die anderen 23, 26, 27, 31, 31 sind alle nicht so glatt durch die Vorklinik gelaufen und hatten alle noch nebenher zu tun.
Wenn du arbeiten mußt, versuch deinen Anspruch herunter zu schrauben, alles perfekt und beim ersten Anlauf zu schaffen. Wenn es glatt läuft, sei riesig stolz auf dich!
Und ältere Studenten gibt es viele, hat bestimmt auch Vorteile!

Toi, toi, toi :-top
Liebe Grüße Katrin

mike r.
15.05.2003, 13:22
das meine ich ja, ich hätte voll panik mit 35 immer noch kein physikum zu haben- man will doch auch in dem beruf arbeiten, ich denke nicht, daß wenn man mit 40 fertig ist da noch für voll genommen wird- schaumers

katarinafliegenbein
15.05.2003, 18:27
Na... Mike, das hört sich aber ziemlich nach Tor-Schluß-Panik an.
Was glaubst du, wie viele (wahrscheinlich häufiger) Frauen, meist um die 40 erst wieder, häufig das erste Mal richtig, in den Beruf einsteigen. Ich kenne mittlerweile von diesen eine ganze Menge. Erst Studium, dann Kinder und nicht mehr flexibel. Einige geben dann sogar ganz auf!
Ohje, und glaubst du tatsächlich, man wird mit vierzig nicht mehr ernst genommen?
Meine Erfahrung zeigt hier anderes!
Aber vielleicht mußt du ja erst vierzig werden, um dich darüber zu ärgern, dass du nicht jedenfalls mit vierzig fertiger Arzt sein konntest!
Es ist nie zu spät!
Pack es doch einfach an und wenn es dir zu stressig ist, gibst du halt wieder auf! Dann bist du auf dem jetztigen Stand!
Oder hast du was zu verlieren?

So ich muß jetzt weiter lernen :-lesen

Liebe Grüße
mein Leben ist gelebt, mit dreißig war es vorbei, ich alte alte Frau :-D

mike r.
15.05.2003, 18:50
ich versteh deine reaktion nicht,
es ist doch völlig in ordnung, wenn jemand damit klar kommt, mit 35 noch zu studieren
aber genauso muss es doch in ordnung sein, wenn jemand damit nicht klar kommt

ich will das studium schon ernsthaft angehen und mit dem "was zu verlieren haben" ist auch sone sache

hab vorher visuelle kommunikation studiert und während des studiums, sowie zwei jahre dannach(bis jetzt) inner agentur gearbeitet,
wenn ich mich auf medizin einlasse, dann kann ich das designerfeld berufsmäßig und auch für die zukunft knicken
(ich red da aus der praxis)-
das ist hier schon eine grundsätzliche entscheidung und so locker wie's bei dir klingt mit 40 ins berufsleben sorry, sicher kann das klappen aber ich hätte davor ein wenig bammel, dafür sind mir die hierarchien im krankenhaus doch durch familie etc. bekannt.
ich weiß nur, daß ich bock auf dieses studium hab und es gern durchziehen will...
also lass uns freunde bleiben und nicht mit so zynischem quatsch abziehen.
trotzdem einen schönen abend
gruß
mike

nightingale
15.05.2003, 21:25
...das klingt vielversprechend...schreib uns dann unbedingt mal ein paar Schwänke aus deinem Medizinstudium... :-love

Cassandra
16.05.2003, 06:46
Hallo Mike,

wie gesagt, ich habe auch erst später mit dem Medizinstudium begonnen......und ich bin jetzt im 3. Semester und das quasi problemlos (ok, 1-2 Klausuren musste ich auch wiederholen :-blush ). Ich bin aber noch in der Regelstudienzeit, obwohl ich nebenbei arbeiten gehe.

Tja, ich habe noch keine Kinder. Das ist sicherlich der Grund, warum Katrin noch nach 8 Jahren in der Vorklinik hängt (verständlicherweise :-)) ). Ich weiß ja nicht, wie es bei Dir aussieht, aber man kann das Studium als nebenher arbeitender Student sicherlich auch in der Regelstudienzeit schaffen....Hoffe ich doch. Wie gesagt, bis jetzt hats noch geklappt.

Cassandra

Seaangel
16.05.2003, 09:23
Hallo Mike,

also ich bin auch ueberzeugt davon, dass Du das Studium in relativ normaler Zeit schaffen kannst.
Wichtig ist eben, dass Du diszipliniert studierst, was bedeutet, dass Du oft nur in die Pflichtveranstaltungen gehst, die Vorlesungen Vorlesungen sein laesst und zuhause lernst.
Ich kenne einige die neben dem Studium _arbeiten_ und nicht nur einen Nebenjob haben.
Die meisten haben dann 5 Semester bis zum Physikum gebraucht, aber das ist ja eher normal.
Ich selbst habe von Studienbeginn an 2 Nebenjobs und seit dem 2. Semester nen Hund bin aber auch nach dem 4. Semester zum Physikum angetreten.
Wie gesagt ich kenne einige, die Halbtags arbeiten und es trotzdem ganz gut meistern.
Du hast ja keine 3 Kinder zuhause sitzen. Das macht schon einen riesen Unterschied.
Es ist alles nicht so schwer, wie es manchmal aussieht. Ich wuerde es an DEiner Stelle sicher probieren und mir von Anfang an KOntakt zu hoeheren semestern suchen, damit Du auch "richtig" studierst.
Im Sinne von "hier brauchst du nur Altklausuren", "da musst Du nur die 3 Kapitel koennen" usw.
Das ist wichtig, wenn man vielleicht weniger Vorlesungen besucht und dadurch nicht ganz so den Draht zum Aktuellen hat..

Liebe Gruesse und die besten Wuensche,

Sea -die glaubt, dass Dus sicher schaffen kannst!!

:-top

katarinafliegenbein
16.05.2003, 11:51
Hi Mike,
sorry..., aber zynisch wollte ich nicht sein. Vielleicht ein wenig herausfordernd aber nicht verletzend.
Eher hatte ich vor, dir Mut zu machen, dass du es schaffen kannst, allerdings auch davor warnen, zu hohe Ansprüche aufzubauen. Wenn du anfangen solltest, hast du halt nicht die gleichen Vorraussetzungen, wie die Studenten, die gleich nach dem Abi, häufig finanziell unterstützt, studieren.
Das macht das Studium zwar nicht leichter, aber trotzdem machbar.
Du alleine bestimmst dann das Tempo. Willst du in 12 Semestern fertig sein, versuche es. Merkst du, dass dies so FÜR DICH nicht machbar ist, sollte dir der Mut nicht verloren gehen, weil du unter erschwerten Bedingungen studierst.
Eine Garantie für eine glattes Studium kann dir keiner geben, die Erfahrungen, die andere machen, können dir nur bestätigen, dass das Studium auch anders machbar ist. Wie lange DU dafür brauchst, hängt doch von dir ab und vor allem davon, was du dir selbst zutraust.
Auch, ob du dann irgendwann ernst genommen wirst oder nicht, hängt doch eher von deiner Persönlichkeit und Kompetenz ab, als von deinem Alter.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück, egal was du machen wirst.

Liebe grüße Katrin

Pfritt
16.05.2003, 16:06
Hallo !
Also ,was ich nicht ganz verstehe, ist ,dass mal niemand auf dieses bescheuerte Studienkonten-Abzockermodell eingeht ,von wegen ,take it easy-lass dir ruhig Zeit und so. ich meine ,das wird doch schweineteuer ,wenn man wegen zu viel Arbeit an der Uni herumtrödelt. :-( Äh , ich rede da aus eigener Erfahrung.Ich arbeite 10 Nächte im Monat in einem "kleinen Krankenhaus am Rande der Stadt" mit sehr verschleissendem und aufzehrendem Patientengut und finde ,dass das schon sehr schlauchen kann und auch tut und deswegen mein Studium leidet ,bzw. ich. Erschwerend hinzu kommt ,dass ich morgen auch schon 32 werde und ich mir aufgrund dieser unheimlichen Tatsache schon des öfteren Gedanken darüber gemacht habe ,ob sich das alles überhaupt noch lohnt und ob ich mich nicht besser in meinem Beruf hätte weiterqualifizieren sollen ....
ABER Mike : wegen Deines Berufes mach Dir doch keine Sorgen ,da stehen die Chancen doch eh schlecht-meine Freundin studiert Grafik-Design und da sieht es ,denke ich ,ähnlich schlecht aus.Ein Grund mehr , Medizin zu studieren ,wenn es einen auch wirklich interessiert !!!! Ich würde es auf jeden Fall machen ,ich meine an Deiner Stelle ;aber ich würde eben in Deiner Situation ein paar Semester mehr einplanen und auch dran denken ,dass Du evtl. diese sch*** Studiengebühren zahlen musst :-dagegen ! Is ja auch logisch ,dass man noch draufzahlen muss ,wenn man sich auf Studieneskapaden ,ohne staatliche Förderung zu beziehen , einlässt. Ach is´auch egal... Aber wenn man sein gewisses "Haltbarkeitsdatum" überschritten hat ,dann kratzt es schon am Ego ,finde ich.Zum Glück sieht bei mir keiner ,dass ich fast 10 Jahre überm Durchschnitt liege - also dann wär´s noch schlimmer!!!! Ich würde es TROTZDEM machen !
Wenn man etwas schaffen will ,sacht meine Oma immer,dann ...?
Viel Spaß beim Papierkrieg mit der ZVS und kleb´bloß genug Porto
auf den Umschlag! Bei mir wäre damals aus meinem Studium beinahe nichts geworden ,weil ich 10 Pfennig zu wenig Porto (ausversehen ) aufgeklebt hatte und der Brief daraufhin ständig zwischen Post und ZVS hin -und hergeflattert ist ,bis mich die Briefträgerin zum Glück doch noch erwischt hat und los ging´s !
Also ,alles Gute und viel Spaß demnächst ,

LG ,Pfritt :-winky

medicus_81
19.05.2003, 21:06
Hallo,Mike!
Ich wollte auch meine Meinung dazu sagen-ich kenne viele, die spät mit dem Medizinstudium angefangen haben,die auch nebenbei arbeiten mußten...Und die meisten schaffen es auch ganz gut!Nicht verzweifeln,wenn es am Anfang total kompliziert aussieht.Disziplin und Durchhaltevermögen gehören dazu :-top .Ich wünsche dir viel Erfolg! ;-)

shelby
21.05.2003, 16:45
Hallo!

Ich kann Dir nur raten : tu es!!!!
Ich habe mit 35 angefangen, mit 2 Kindern und habe es nicht bereut!

Man muß einfach Abstriche machen, es wird sicherlich nicht alles perfekt und sofort klappen.

Die Zeit zum Semesterbeginn würde ich schon mal fürs Pflegepraktikum nutzen - dann kann man gut als Aushilfe jobben.

Viel Glück

Pfritt
21.05.2003, 17:00
GENAU Shelby!!!!! :-D
Alle ,die es wollen ,sollen es machen ,egal wie ,wann oder warum!
:-meinung Das wollte ich nur nochmal sagen.Freue mich natürlich auch ,dass es doch so viele "Altmedis" gibt.
Es grüßt und frohlockt ,
Pfritt :-winky

melle
24.05.2003, 10:24
Hi Du,

also auch ich kann nur aufmuntern. Ich selbst bin 27, habe mit einem Kind angefangen zu studieren, während der Vorklinik noch eines bekommen und jobbe zeitweilig noch. Es geht. Sicherlich, ich habe die Vorklinik nicht in vier Semestern schaffen können, abre dafür weiss ich noch, dass ich auch noch nebenbei ein Stück Privatleben habe. Ich gehöre mit sicherheit auch nicht zu den perfekten Überfliegern meines Semesters, aber das ist - nach meiner Ansicht - auch nicht notwendig. Weisst Du, wenn Du mit der nötigen Rationalität rangehst und deine Ansprüche auf Mittelmaß (zumindest in der Vorklinik) runterschraubst, kommst Du gut klar. Und Mittelmaß zu diesem Zeitpunkt reicht alle mal. Auch wenn es sich erstmal schlimm anhört.
An meiner Uni sind sehr viele "ältere" Studis, da gehöre ich sogar noch zur breiten jüngeren Masse. Also es gibt bei mir Leute (Ende 30- Ende Vierzig), die in anderen Berufszweigen keine Perspektiven mehr hatten und nun ganz neu anfangen und auch die (die fallen ja nun doch etwas auf) scahffen es. Man muss nur Prioritäten setzen und etwas Zeitmanagment üben. Sicherlich, ich gehe kaum zu irgendwelchen Nahcmittagskaffeetrinkereien oder so, aber es fällt nicht schwer, darauf zu verzichten. Die wichtigen Partys sind stehen lange im Voraus fest, so dass man das mit in den Arbeitsplan einfliessen lassen kann und selbst darauf nicht verzichten muss. Also nur zu. Studiere, du schaffst das bestimmt. :-top