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El Mosquito
20.06.2006, 20:31
http://www.feuerwehr.de/news/2006/06/19/kats-bundesausstattung.php

Is doch kaum zu glauben da will der böse BUND den armen Brandpatschen ihre Spielzeuge wegnehmen.

Lesen und sagt mal eure Meinung.

Toxic_Lab
20.06.2006, 20:46
Der Kahlschlag bei den HiOrgs hat ja schon lange begonnen... :mad:

Hörbird
20.06.2006, 21:01
Nix was mich überrascht! Leider - es hat auf kommunaler Ebene angefangen - nun geht's eben auf Bundesebene weiter!

RS-USER-Elektro-Dengel
20.06.2006, 21:40
Na das is ja mal hochinteressant:

Ich halte das mal für weniger tragisch, denn wenn ich mir anschaue, wo es überall Feuerwehren gibt (auf gut dt. gesagt in jedem Dreckskaff) wobei ja jede auf ihren Fahrzeugen besteht und es ja gar nicht angeht wenn die Nachbarfeuerwehr ne neue Drehleiter bekommt, man selbst 1-2 km weiter aber gar keine hat.
Nix ggen die FFW, die Jungs machen einen min. genauso wichtigen und harten (wenn nicht härteren) Job, wie andere KatS-Einrichtungen, aber wenn man mal vergleicht zwischen FFW und HiOrgs, dann ergibt sich ein ziemlich klares Bild. Die Wachen der meisten Kuhkaff-Feuerwehren haben die Größe und Ausstattung einer mittleren Großstadt-RW. Und dann steht (zumindest hier in meiner Gegend) alle 1-2 km sowas, vom Fuhrpark mal ganz abgesehen. Ich versteh ja, dass die FFW eine lange Tradition hat und eine nicht zu unterschätzende gesellschaftl. Rolle spielt, aber die Zeiten haben sich geändert. Wo früher die Höfe in Flammen standen, verstirbt heute der Bauer am Herzinfarkt. Dem Vergleich med. Notfall / Feuerwehrspezifischer Notfall hält die FW heutzutage bei weitem nicht mehr stand. Deshalb ist die Verteilung der Gelder (die ich jetzt mangels anderer Quellen mal von augenscheinlichem wie Zahl der Wachen, Fuhrpark, etc. ableite) in meinen Augen auch nicht gerechtfertigt.

Vielerorts würde ein First-Responder nicht nur mehr Leben retten als ein neues TLF sein, sondern wäre auch noch bedeutend billiger.

Zum Text: (Quelle der Fettgedruckten Zitate siehe erster Beitrag dieses Threads)

Große Sorgen bereitet den Feuerwehren das neue Grobkonzept zur Ausstattung des ergänzenden Katastrophenschutzes des Bundes wie es im 1. Entwurfspapier des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe herausgegeben wurde.

Ja, willkommen in der Welt von "TRUST" und Co. Im RD sind solche "Gefahrenanalysen" zur "Optimierung der Ausstattung" inzwischen Stadard und führen hier über die Verkürzung, bzw, Zusammenlegung, oder Streichung von Schichten, teilweise auch über das Stilllegen einzelner Fahrzeuge oder Rettungswachen zu einem Stellenabbau, der in einer arbeitsplatztechnisch bereits mehr als angespannten Lage innerhalb des RD zu einer zusätzl. Verschärfung der Situation. Wenn ich auch (aus nachvollziehbarem Grund) auf solche Gutachten nicht gut zu sprechen bin, muss ich doch sagen, dass man hier sogar mal am Richtigen Ende anpackt und vielleicht einsieht, dass in einer Gemeinde nicht jede "Ortsteil"-Feuerwehr ihren eigenen Löschzug braucht (überspitzt ausgedrückt, ich weiß, aber ihr wisst ja wie ich das meine)

Der Wegfall bzw. die Nichtersetzung der Wasserförderkomponenten bei den Feuerwehren kann durch kommunale Fahrzeuge nicht ausgeglichen werden. Zum Schutz der kritischen Infrastruktur sowohl im Verteidigungsfall wie auch bei Terroranschlägen sind Brandschutzeinheiten mit hoher Pumpenleistung und Schlauchkapazität zwingend erforderlich.

Hier wird vom "VERTEIDIGUNGSFALL"ausgegange. Der lag zuletzt vor über 60 Jahren vor und war eigentlich kein Verteidigungsfall, da Dtl. den Krieg ja selber angezettelt hat. Vom Verdeidigungsfall ausgehend halte ich es ja übrigens für eine Frechheit, dass nicht jede FFW auch noch mit nem Abrollbehälter "LUFTABWEHR" ausgestattet wird.

Bei der Explosion in einer Raffinerie in Münchsmünster war es erforderlich, Schlauchwagen aus Ingolstadt, Regensburg und München zu alarmieren, um über Tage genügend Löschwasser zur Kühlung der Anlage heranzuführen. Besonders deutlich wird die Problematik mit dem Schutz kritischer Infrastruktur am Beispiel des Tanklagerbrandes in Hertfordshire bei London. Für den Wassertransport mussten von einem Teich 32.000 Liter pro Minute gefördert werden. Mit den bisherigen deutschen Systemen wären dazu alleine 40 Einheiten aus LF16-TS und SW2000 erforderlich.

Auch das ist wieder ein Fall, der (gottseidank) nur alle heiligen Zeiten eintritt. Würde man im RD immer vom allerfiesesten was passieren kann ausgehen, müsste hier an jeder Ecke ein 24h-RTW stehen! Offiziell geht man natürlich immer vom Schlimmsten au, aber wir wissen wohl alle, wie die Realität aussieht. Dass nun Kräfte aus anderen Landkreisen zusammengezogen werden mussten ist gängige Praxis und ja auch (nicht nur bei der FW) so gedacht.

Das Rückgrat des Katastrophenschutzes sind die 1,3 Millionen Feuerwehrangehörigen im Bundesgebiet, die rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Die Neukonzeption der ergänzenden Bundesausstattung ist ein Kahlschlag bei den Feuerwehren und bedeutet einen Affront gegen die Feuerwehren. Es darf nicht dazu kommen, dass die Feuerwehren die Hauptlast im Katastrophenschutz tragen, dazu das größte Helferkontingent stellen aber für den ergänzenden Katastrophenschutz keine Ausrüstung erhalten, während andere Organisationen hochgerüstet werden, aber die Helfer dazu nicht aufbringen.

"Ein Affront gegen die Feuerwehr-Leute" ?! Willkommen in meinem Leben. Denn im RD (wie im gesamte Gesundheitswesen) ist man es bereits gewohnt, sich von vorne bis hinten verarschen zu lassen. Gewöhnt euch lieber dran, liebe Feuerwehrleute! Auch interessant ist der Vorwurf des "Hochrüstens" bei anderen Organisationen. Mir brennt da, auch wenn es eine abgedroschen Floskel ist, "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen", auf der Zunge. Die Herrschaften von der Wehr können sich ja gerne mal bei meiner Beritschft (oder einer Bereitschaft ihrer Wahl) umschauen und dann mit ihrem Gerätehaus vergleichen. Dann können wir über Wettrüsten und andere Spässe weiterdiskutieren!

Toxic_Lab
20.06.2006, 21:52
Kat-Schutz real in Bayern:

Nach der Wende wurden von unserer Bereitschaft von ursprünglich 2 K-Sanka und 2 alten ATW die damals 2 neuen K-Sanka ausgegliedert und in die neuen Bundesländer weitergereicht. Im Gegenzug haben wir dann noch eine ausgemusterte NVA-Feldküche erhalten :mad:

Toxic_Lab
20.06.2006, 21:53
Ups... man sollte editieren statt zitieren :-keule :-keule :-keule

Hörbird
20.06.2006, 21:57
Original geschrieben von Elektro-Dengel
Na das is ja mal hochinteressant:

Ich halte das mal für weniger tragisch, denn wenn ich mir anschaue, wo es überall Feuerwehren gibt (auf gut dt. gesagt in jedem Dreckskaff) wobei ja jede auf ihren Fahrzeugen besteht und es ja gar nicht angeht wenn die Nachbarfeuerwehr ne neue Drehleiter bekommt, man selbst 1-2 km weiter aber gar keine hat.
Nix ggen die FFW, die Jungs machen einen min. genauso wichtigen und harten (wenn nicht härteren) Job, wie andere KatS-Einrichtungen, aber wenn man mal vergleicht zwischen FFW und HiOrgs, dann ergibt sich ein ziemlich klares Bild. Die Wachen der meisten Kuhkaff-Feuerwehren haben die Größe und Ausstattung einer mittleren Großstadt-RW. Und dann steht (zumindest hier in meiner Gegend) alle 1-2 km sowas, vom Fuhrpark mal ganz abgesehen. Ich versteh ja, dass die FFW eine lange Tradition hat und eine nicht zu unterschätzende gesellschaftl. Rolle spielt, aber die Zeiten haben sich geändert. Wo früher die Höfe in Flammen standen, verstirbt heute der Bauer am Herzinfarkt. Dem Vergleich med. Notfall / Feuerwehrspezifischer Notfall hält die FW heutzutage bei weitem nicht mehr stand. Deshalb ist die Verteilung der Gelder (die ich jetzt mangels anderer Quellen mal von augenscheinlichem wie Zahl der Wachen, Fuhrpark, etc. ableite) in meinen Augen auch nicht gerechtfertigt.


Kann ich nur bedingt zustimmen.

Es stimmt, das die anderen HiOrgs kaum was abbekommen. Mein DLRG-Bezirk bräuchte dringend ein neues Bootsgruppenfahrzeug sowie ein Boot - bekommt aber dafür kein Geld. Dagegen bekamen die Feuerwehren in den letzten Jahren immer wieder neue Einsatzfahrzeuge.

Aber:
Diese waren Ersatz für Fahrzeuge, die 30 Jahre oder älter waren. Und damit nicht mehr auf der Höhe der Zeit.



Vielerorts würde ein First-Responder nicht nur mehr Leben retten als ein neues TLF sein, sondern wäre auch noch bedeutend billiger.

Zum Text: (Quelle der Fettgedruckten Zitate siehe erster Beitrag dieses Threads)

Große Sorgen bereitet den Feuerwehren das neue Grobkonzept zur Ausstattung des ergänzenden Katastrophenschutzes des Bundes wie es im 1. Entwurfspapier des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe herausgegeben wurde.

Ja, willkommen in der Welt von "TRUST" und Co. Im RD sind solche "Gefahrenanalysen" zur "Optimierung der Ausstattung" inzwischen Stadard und führen hier über die Verkürzung, bzw, Zusammenlegung, oder Streichung von Schichten, teilweise auch über das Stilllegen einzelner Fahrzeuge oder Rettungswachen zu einem Stellenabbau, der in einer arbeitsplatztechnisch bereits mehr als angespannten Lage innerhalb des RD zu einer zusätzl. Verschärfung der Situation. Wenn ich auch (aus nachvollziehbarem Grund) auf solche Gutachten nicht gut zu sprechen bin, muss ich doch sagen, dass man hier sogar mal am Richtigen Ende anpackt und vielleicht einsieht, dass in einer Gemeinde nicht jede "Ortsteil"-Feuerwehr ihren eigenen Löschzug braucht (überspitzt ausgedrückt, ich weiß, aber ihr wisst ja wie ich das meine)

Hmmm.... In dem Landkreis, in der ich gelernt habe, ist die Rettungswache in Gefahr - und ich glaube, damit kann man nicht glücklich sein.
Hilfsfristen müssen auch bei der Feuerwehr eingehalten werden - ob das dann noch hinhaut mag ich zu bezweiflen.




Der Wegfall bzw. die Nichtersetzung der Wasserförderkomponenten bei den Feuerwehren kann durch kommunale Fahrzeuge nicht ausgeglichen werden. Zum Schutz der kritischen Infrastruktur sowohl im Verteidigungsfall wie auch bei Terroranschlägen sind Brandschutzeinheiten mit hoher Pumpenleistung und Schlauchkapazität zwingend erforderlich.

Hier wird vom "VERTEIDIGUNGSFALL"ausgegange. Der lag zuletzt vor über 60 Jahren vor und war eigentlich kein Verteidigungsfall, da Dtl. den Krieg ja selber angezettelt hat. Vom Verdeidigungsfall ausgehend halte ich es ja übrigens für eine Frechheit, dass nicht jede FFW auch noch mit nem Abrollbehälter "LUFTABWEHR" ausgestattet wird.

Noch gibt es die El Quaida, noch ist diese Gefahr nicht weg.



Bei der Explosion in einer Raffinerie in Münchsmünster war es erforderlich, Schlauchwagen aus Ingolstadt, Regensburg und München zu alarmieren, um über Tage genügend Löschwasser zur Kühlung der Anlage heranzuführen. Besonders deutlich wird die Problematik mit dem Schutz kritischer Infrastruktur am Beispiel des Tanklagerbrandes in Hertfordshire bei London. Für den Wassertransport mussten von einem Teich 32.000 Liter pro Minute gefördert werden. Mit den bisherigen deutschen Systemen wären dazu alleine 40 Einheiten aus LF16-TS und SW2000 erforderlich.

Auch das ist wieder ein Fall, der (gottseidank) nur alle heiligen Zeiten eintritt. Würde man im RD immer vom allerfiesesten was passieren kann ausgehen, müsste hier an jeder Ecke ein 24h-RTW stehen! Offiziell geht man natürlich immer vom Schlimmsten au, aber wir wissen wohl alle, wie die Realität aussieht. Dass nun Kräfte aus anderen Landkreisen zusammengezogen werden mussten ist gängige Praxis und ja auch (nicht nur bei der FW) so gedacht.



Und wenns doch passiert, ist das Geschrei laut. Klar, soetwas passiert nicht allzu oft. ;)
Und trotzdem muß eine gewiße Gefahrenanalyse entsprechenden Material führen.



Das Rückgrat des Katastrophenschutzes sind die 1,3 Millionen Feuerwehrangehörigen im Bundesgebiet, die rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Die Neukonzeption der ergänzenden Bundesausstattung ist ein Kahlschlag bei den Feuerwehren und bedeutet einen Affront gegen die Feuerwehren. Es darf nicht dazu kommen, dass die Feuerwehren die Hauptlast im Katastrophenschutz tragen, dazu das größte Helferkontingent stellen aber für den ergänzenden Katastrophenschutz keine Ausrüstung erhalten, während andere Organisationen hochgerüstet werden, aber die Helfer dazu nicht aufbringen.

"Ein Affront gegen die Feuerwehr-Leute" ?! Willkommen in meinem Leben. Denn im RD (wie im gesamte Gesundheitswesen) ist man es bereits gewohnt, sich von vorne bis hinten verarschen zu lassen. Gewöhnt euch lieber dran, liebe Feuerwehrleute! Auch interessant ist der Vorwurf des "Hochrüstens" bei anderen Organisationen. Mir brennt da, auch wenn es eine abgedroschen Floskel ist, "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen", auf der Zunge. Die Herrschaften von der Wehr können sich ja gerne mal bei meiner Beritschft (oder einer Bereitschaft ihrer Wahl) umschauen und dann mit ihrem Gerätehaus vergleichen. Dann können wir über Wettrüsten und andere Spässe weiterdiskutieren!

Eine bessere und fairere Verteilung wäre mal keine schlechte Idee!

Gruß
HörBird

RS-USER-Elektro-Dengel
20.06.2006, 22:21
Original geschrieben von Hörbird

Aber:
Diese waren Ersatz für Fahrzeuge, die 30 Jahre oder älter waren. Und damit nicht mehr auf der Höhe der Zeit.


Hmmm.... In dem Landkreis, in der ich gelernt habe, ist die Rettungswache in Gefahr - und ich glaube, damit kann man nicht glücklich sein.
Hilfsfristen müssen auch bei der Feuerwehr eingehalten werden - ob das dann noch hinhaut mag ich zu bezweiflen.

Gruß
HörBird [/B]

Das sind nätürlich meistens Ersatzbeschaffungen. Aber heute arbentet die FW ja auch effizienter, is schneller vor Ort und kommt (zumindest zum Löschen) nur noch sehr selten zum Einsatz! Man muss hier auch sehen, dass sich die Bedingeungen und damit auch der Fahrzeug bedarf verändert haben.

Zur Hilfsfrist:

Ich erreiche als FR mit SoSi jeden Punkt meiner Gemeinde (= Haupteinsatzgebeit) in max. ca. 6 min. von meiner recht zentral gelegen "Wache" (aka dahoam). Im Gegezug zu mir, der ich allein auf weiter Flur bin, haben wir in der Gemeinde 8 (in Zahlen ACHT) Feuerwehren über die Gemeinde verteilt. Die brauchts nicht wirklich alle um die Hilfsfrist einzuhalten!

Toxic_Lab
20.06.2006, 22:24
Acht??? Bei wie vielen Einwohnern??? Mit wie vielen Fahrzeugen???

Bei uns in Germering (Stadt) gibts 2. Wie viele Fahrzeuge die haben weiß ich allerdings nicht...

Geduldsbalken-Träger
20.06.2006, 22:31
Es ist noch nicht allzu lange her, da kümmerte sich von Bundes- oder Landesebene kein Mensch um den Katastrophenschutz. Material für die KatS-Züge (respektive Einsatzeinheiten) wurde teilweise/größtenteils von den HiOrgs selber beschafft, weil ein abgelaufenes Verbandpäckchen einfach nicht den 10jährigen Dienstweg abwarten konnte. Ich hab übrigens jetzt gerade die "frischesten" Filter für die Gasmasken entstaubt - da stand irgendwas von Produktionsjahr 1967 drauf. Und es sind NUR 10 Kilometer bis Bayer Leverkusen bei mir...

Seit einem gewissen Ereignis im Jahre des Herrn 2001 erinnerte man sich plötzlich an den deutschen Zivil- und Bevölkerungsschutz und nicht nur die HiOrgs haben seitdem (zumindest in NRW) endlich wieder neues Material und Fahrzeuge erhalten - sondern auch die Feuerwehren.
Dieser Trend wird jedoch schlagartig - und wie man sieht, geht es bei den Feuerwehren schon los - ändern, sobald ein paar Jahre lang keine Flugzeuge in Wolkenkratzer geflogen sind oder ähnlich-schreckliche Dinge passieren.

Der Bund und die Länder werden sich sagen: Hey, wir haben jetzt aufgerüstet, die Fahrzeuge/Materialien haben beim letzten Mal auch 30 Jahre gehalten - warum diesmal nicht auch?

Material und Einheiten des KatS haben und bewähren sich zurzeit in Einsätzen wie dem WJT im letzten und in Form von Bereitstellungen für die WM (hoffentlich bleibt es bei Bereitstellungen!).

Es tut mir leid für die Männer und Frauen auf den roten Autos, wenn sie in Zukunft keine zusätzlichen Spielzeuge mehr bekommen. Aber ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: Auch für den RD werden nicht an jeder Straßenecke 24-RTW bereitgehalten, geschweige denn gibts in jedem Kuhdorf Personal und Material für einen Behandlungsplatz.
...nur weil sich mal beim Schulfest vor 30 Jahren mehr als 20 Personen den Magen verdorben haben.

just my 2 cents
Klaus

P.S.: Hat mal einer danach gefragt, ob die HiOrgs vielleicht gerne mehr Personal hätten? So mancher OV kann seine Helfer nicht einkleiden, weil er kein Geld dafür hat - bei der Feuerwehr zahlen wir alle - weil städtische Kosten! Ratet mal, wer so einfacher an Personal kommt...

RS-USER-Elektro-Dengel
20.06.2006, 22:33
Laut Website der Marktgemeinde Bruckmühl sinds grad 16.694 Einwohner in der Gemeinde, wobei ich als FR noch ein paar Grenzgebiete anderer Gemeinden mitbetreue und somit der "Retter von (ich glaube) knapp 20.000 Bürgern bin.

Die größte der ACHT Feuerwehren ist im Ortskern und hat 4 Autos (MZF / LF8 / DLK / TLF16/25), 2 Anhänger und ein Boot. Die FFW im Nachbarort (2km Luftlinie, immernoch meine Gemeinde) verfügt über ne noch größere Wache und min, genausoviele Autos!

Toxic_Lab
20.06.2006, 22:37
Germering dürfte so langsam bei 40-45000 liegen...

Da kann ich nur sagen: heftig.

Teure soziele Einrichtung *kopfschüttel*

RS-USER-Elektro-Dengel
20.06.2006, 22:42
Original geschrieben von Toxic_Lab
Germering dürfte so langsam bei 40-45000 liegen...

Da kann ich nur sagen: heftig.

Teure soziele Einrichtung *kopfschüttel*

Worauf beziehst du das mit der sozialen Einrichtung, jetzt ...?

Toxic_Lab
20.06.2006, 22:54
Die acht ffw für 20.000 Einwohner

RS-USER-Elektro-Dengel
20.06.2006, 23:08
Tja genau darauf wollt ich ja schon die ganze Zeit hinaus!

Toxic_Lab
20.06.2006, 23:17
Hört sich eher nach Beschäftigungstherapie an... :o

RS-USER-Küchenhexe
21.06.2006, 00:03
Tja, wie wär's, wenn wir den (toten) Gaul mal von der anderen Seite aufzäumen würden?
Die Feuerwehr kriegt so in etwa das Material, was wir uns alle wünschen würden. Wenn RD, KatS etc.pp. nun mal endlich auch das bekämen, was wir bräuchten, wären wir alle glücklich.

Es ist nicht so, dfaß die Feuerwehr viel zu viel bekäme: wir anderen bekommen einfach nicht genug, um unseren Job anständig zu machen. Woran das liegt? Denkt Euch Euren Teil, so weise bin ich nicht.
Aber nach dem Elbehochwasser (um den populärsten Einsatz der letzten Jahre zu nehmen) haben wir uns auf Anfrage einfach nur mal ein T-Shirt zum Wechseln gewünscht.

Gekriegt haben wir diesen blöden Butteroprden (kann man sich in die Haare schmieren...). Den können wir aber nicht anziehen.:rolleyes:

R.Klein
21.06.2006, 09:44
nun dann melde ich mich mal als feuerpatsche hierzu zu worte !

erstmal ist die anzahl der ff's auch für leute wie mich die eben sagen das die ff kein traditionsverein ist bzw eben nicht dazu da ist die dorfgemeinschaft hoch zu halten ( was schon ein grund ist warum ich manche orte insbesondere in sachsen und bayern besser nicht besuchen fahre :D ), aber es ist leider so das es in jedem bundesland verschiedene gesetze zum brandschutz gibt ! in nrw ist das das fshg (feuerschutz und hilfeleistungs gesetz) in bayern wird durch das dortige gesetz genauso wie in sachsen ganz klar gesagt das jeder haufen kuhscheiße eine ff braucht, also wird ne ff mit 100 - 120 aktiven und nem tsa (tragkraftspritzen anhänger) aufgemacht es gibt kaum ausreichend klamotten die einsätze der letzten 20 jahre kann ich an einer hand abzählen und die ausbildung ... naja reden wir nicht drüber !

jedoch haben diese gesetze auch ihre vorteile ! zum beispiel schutzkleidung ! die gemeinde ist gesetzlich verpflichtet den mitgliedern ihrer fw#en die benötigt schutzkleidung zu stellen ! und vbrandschutzkleidung ist teuer ! jedoch ist da schon der nächste hacken zu finden ! niedersachsen in seiner weisheit sagt zum beispiel per gesetz das jede feuerpatsche eine brandschutz jacke braucht ... was jedoch gerade in niedersachsen nicht stimmt ! aber naja niedersachsen und bayern sind eben länder wo die fw am besten ganz aufgelöst wird und dann ordentlich neu aufgebaut wird ...

aber da sind wir dann wieder beim nächsten punkt ! wieviel fw brauche ich nun wirklich ? ganz böses thema ! man möge mich kreuzigen ! ;)
in nrw müßen gemeinden brandschutzbedarfspläne aufstellen aus diesen plänen ergibt sich eben welche fahrzeuge ich brauche wievierle leute mit welcher ausbildung ich brauche und eben auch wieviele standtorte ich brauche !
jetzt kommen wir der sache wieder etwas näher !
um einen "normalen zimmerbrand" zu bearbeiten brauche ich 1 löschzug, also ein einsazleitfahrzeug eine drehleiter (wenn es 2 stock oder drüber ist bzw wenn noch etliche wohnungen drüber liegen ) zwei lf, wobei das zweite lf auch durch ein lf mit staffelkabine ersetzt werden kann ! also habe ich mindestens 16 leute vor ort ... und von diesen 16 leuten sollten nach 8 minuten bereits die ersten 6 dort seien ! so und mit nem rtw oder pkw für die f.r. bin ich in aller regel schneller und wendiger als mit nem lf tlf oder einer dlk also brauchen wir länger für die anfahrt ! und da liegt dan eine lustige rechnung ! 8 minuten ... also habe ich die zeit für die anfahrt die ich abziehen muß und ich habe die zeit bis zum ausrücken ! denn ich kann nicht einfach aufstehen in die halle gehen meine schlappen gegen stiefel eintauschen strom kappen einsteigen und abfahren ! ich muß mich eventuell erstmal grob anziehen zum auto loßfahren an der wache ankommen mich umziehen und dann aufsitzen, und wenn ich dann mind. 6 mann (sb) zusammen habe kann ich loßfahren oder ? nein ! denn ich brauche mind. einen gf einen maschinisten der auf das fahrzeug eingewiesen ist und mind. 4 leute die agt sind und in dem moment tauglich sind !
und dann erst gehts ab zur est !
das dauert insbesondere tagsüber eben auch mal seine 4-5 minuten ! also habe ich nur noch 4-5 minuten (wenn ich mir etwas zeit gutschreibe weil ich ja nachts schneller bin oftmals) die ich für meine anfahrt habe !

jetzt mal einfach ein paar eckdaten aus meiner stadt und meiner sicht !

ew insgesammt ca 350.000.
im einsatzgebiete meiner ff ca 12.000 ew.

3 wachen bf
16 löschzüge ff ( oder anders gesagt 16 ff's) und ein abc zug (also umweltschutzzug der ff)
die ff hatt jeweils zwischen 1 und 7 fahrzeuge der durchschnitt liegt allerdings bei 3-4 fahrzeugen.

meine ff hatt 4 fahrzeuge, 2 lf 16 ein tlf 24/50 und ein en rw1, dazu seie gesagt das ein lf 16 reserve für die gesammte ff ist sprich schießen sich die dummköppe aus *** mal wieder ihre pumpe innen hintern und müßen ihr lf in die werkstatt geben bekommen die unser zweites lf solange als ersatz unser tlf hatt vorher 10 jahre dienst im löschzug der bf geleistet und steht jetzt wegen der bab abschnitte und den industrie gebieten die wir mitbetreuen bei uns und wird im gesammten stadtgebiet eingesetzt das gleiche gilt für den rw ...
mit etwas glück wird unser erstes lf dieses jahr noch zum zweiten und wir bekommen unser neues hlf nach 18 jahren durchaus mal angebracht so eine erneuerung ! nur leider werden wir dann auch unseren rw wohl mit abgeben müßen was uns nicht so behagt da ein hlf keinen rw ersetzen kann von der beladung her und das eigentlich gerade für unwetter und vu ein sehr gutes auto ist, nunja was nicht ist ist nicht !
achja wir haben im schnitt zwischen 100 und 120 einsätze pro jahr abzuwickeln ... vom mülleimerbrand bis zum 18 stunden großbrand.



soviel erstmal hierzu ... ich weiß issen scheiß text aber es ist spät abends und das issen thema wo ich lieber dierekt mit den leuten drüber rede als per internet ! nacht leute ich geh jetzt ins bett !

krumel
21.06.2006, 10:16
Prinzipiell hast du recht, was ausrückzeiten angeht, usw.
Aber: Deiner Logik zur Folge würde ja im Prinzip weiterhin von mir aus in jedem zweiten Kuhkaff ein HLF genügen, um die entsprechenden Zeiten zu erfüllen, die "spezialfahrzeuge" wie ELW, DLK, usw. kann man dann ja im Hauptort oder gemeindeübergreifend plazieren.

Wenn ich mich aber auf dem flachen Land umschaue, sehe ich selbst im >2000 Einwohner Kaff überall mind. zwei, größtenteils mind. 2, eher drei Fahrzeuge. Genau hier liegt meiner Meinung der Strukturfehler.
Es wird immer davon ausgegangen, dass der gesamte Zug quasi von einer Wache fahren muss. Ich denke aber durchaus, dass ein Zug sich aus mehreren Wachen zusammen setzen kann, solange am Ende ein gesamter Zug steht und das erste Fahrzeug zeitnah da ist.

Das das durchaus möglich und machbar ist, beweisen z.B. die BF und FFW München, diese fahren scho seit langem (ich glaube scho ein ganzes Jahrzehnt) mit "halben" Zügen.

Im Moment ist es halt leider so, dass die Gemeinde A-Dorf einen Löschzug zusammen bringt, die Gemeinde B-Dorf, die 4km weiter liegt einen Löschzug zusammen bringt usw.

Das dann irgendwo die Mittel (und ja leider oft auch mittlerweile das Personal) fehlt, wundert mich nicht weiter....

Toxic_Lab
21.06.2006, 10:35
Original geschrieben von Küchenhexe
Gekriegt haben wir diesen blöden Butteroprden (kann man sich in die Haare schmieren...). Den können wir aber nicht anziehen.:rolleyes:

Du meinst den berüchtigten Flutcamper und Fluttouristen-Orden??? :grins: