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malta_1983
13.09.2006, 12:25
Hallo Leute,
ich weiß nicht ob ich hier im richtigen Bereich schreibe, notfalls bitte verscheiben.

Nun zu meiner Frage, wie wird es bei euch mit den Rückholdiensten gehandhabt? die maltis haben ja nun extra den Einsatzsanitäter eingeführt damit mehr leute von ihnen im rückholdienst tätig sein können. bei uns ist jetzt das problem das viele den einsatzsani gemacht haben aber nicht im rhd fahren dürfen da es jetzt so ist das man mindestens rs sein muss.

wie ist die besetzung von ktws bei euch geregelt? welche ausbildung muss die besatzung mindestens haben?

Mfg
Malta

leuchtreklamefahrer
13.09.2006, 12:47
RS+geeignete Person, was aber eigentlich mind ein RH sien muss.

RS-USER-DocMezzoMix
13.09.2006, 13:09
In Hessen ist es min. RA+RH.
Ist halt die Frage, inwiefern der Auslandsrückholdienst als nicht unter das RD Gesetz fallende Dienstleistung überhaupt an Gesetzesvorgaben gebunden ist.

RS-USER-Elektro-Dengel
13.09.2006, 13:26
Also der Einsatzsanitäter (übrigens schön, dass man bei den Bezeichnungen so einheitlich verfährt in Dtl. :grins: ) ist meines Wissens irgendwas zw. San-Helfer und RDH. Damit hat er meines Erachtens auf keinem Rettungsmittel was verloren. Unter RDH-Niveau finde ich sollte niemand auf KTW /RTW eingesetzt werden. Noch besser fänd ich den RS als Voraussetzung. Das Niveau der Ausbildung ist allgemein relativ niedrig. Wenn man sich zusätzl. med. Fachwissen nicht in Eigenregie aneignet, hat man nach der Ausbildung eigentlich nicht wirklich viel Ahnung.

Der Rückholdienst ist hier ja noch eine besondere Form des KTP. Die Transporte gehen über eine große Strecke und dauern daher oft den ganzen Tag. Daher rücken hier zunehmend pfegerische Aufgaben für das Personal in den Vordergrund. Damit auch Dinge mit denen RD-Personal eher selten in Berührung kommt (z.B. Ein/Ausfuhr-Bilanz, Medikamenten-Applikation). Zudem werden einige Transporte im RHD arztbegleitet durchgeführt. Teilweise artet das (zum. bei uns) auch mal in regelrechte Intensivtransporte aus. Auch wenn hier der Arzt die Verantwortung trägt, so erwartet dieser doch gewisse Kenntisse und Handgriffe von seinen Assistenten.

Rechtlich gesehen wichtig ist im RHD auch das Einhalten von Lenk/und Ruhezeiten. Diese machen zwangsläufig Fahrerwechsel während des Transports nötig. Daher kann hier keine strikte Trennung "Fahrer/ Transportführer" geschehen, denn jeder muss sich mal zum Pat. hinten reinsetzen.

Daher sollten eigentl. 2 RS auf RHD Autos sitzen. Dies ist aber scheinbar nicht realisierbar, oder auf dt. zu teuer.
Die aktuelle Dienstanweisung in meinem Bezirk (Ost-Obb) besagt für RHD einsätze folgendes:

Mindestalter 21 Jahre
3 Jahre Fahrpraxis
Besitz der Fahrerlaubnis zur Personenbeförderung
KTW: 1RS 1 RDH

RS-USER-blacksheep
13.09.2006, 13:37
ARD (Auslandsrückholdienst - auch auch im Inland und nicht nur aus Bayern ;)) gibts bei der JUH gestaffelt.

CardioPKW (CAP): Krankentaxi mit gehfähigem Patient. Ausbildung mind. SanH

CardioPKW VAN (CAV): Krankentaxi liegend ohne medizinische Probleme beim Patienten. Eigentlich nur 2 SanH da die sich aber nur selten mit unseren KTWs auskennt meist mit minds einem ausm RD besetzt.

KTW: Mindestbesatzung nach LRD (mind RS/RH)

KTW mit Arzt (mind RS/RH + Arzt)

RTW: Ausstattung und Besatzung nach LRD (mind RA/RS)

NAW: Ausstattung und Besatzung nach LRD (mind RA/RS + Arzt mit Fachkundenachweis Notfallmedizin)

Edit: Fahren darf man wenn man den Führerschein (entsprechende Klasse) länger als 1 Jahr hat und vom Fuhrparkleiter das Führen eines Dienstfahrzeuges erlaubt wurde.

RS-USER-Linda
13.09.2006, 16:05
Wie ist das auf solchen Rueckholdiensten eigentlich mit Ruhezeiten fuers Personal geregelt? Hinten sitzen ist ja nicht wirklich als solche zu sehen, finde ich. Wann, wie oft und wie darf man Pausen einlegen, und wie siehts in der Realitaet aus?

RS-USER-DocMezzoMix
13.09.2006, 17:32
Das ist eine gute Frage... ;)

Grillmaster T
13.09.2006, 17:59
Stimmt, ist eine gute Frage. "Hinten sitzen" ist tatsächlich nicht "Ruhezeit", aber eine "Ruhepause" oder auch "Bereitschaftsdienst", bzw. "Arbeitsbereitschaft".
Demnach kann ein RHD - KTW am Stück bei Fahrerwechsel 9 Stunden rollen. Danach folgen 11, bzw. 9 Std. Ruhezeit (9 Std., wenn darauf der Ausgleich folgt).
Praktisch:
Fahrer fährt 4,5 Std. und macht dann 0,75 Std. Ruhezeit. In der Zeit betreut der "Beifahrer" 5,25 Std. den Patienten. Dann Fahrerwechsel und der voherige Beifahrer fährt 4,5 Std und der jetzige Beifahrer macht 4,5 Std. Arbeitsbereitschaft als Patientenbetreuer. Danach is´Schluss für 11, bzw. 9 Stunden (s.o.). Und jeder hält sich daran. ( ...und die Erde ist eine Scheibe...)

RS-USER-Hoffi
13.09.2006, 18:24
Das gilt aber imho nur, wenn dass Fahrzeug ein zGgw > 3,5 to hat. Für PKW gelten keine Lenk- und Ruhezeiten. D.h. du könntest auch von Rom bis Stockholm ohne Pause durchbrausen, so lange du es ohne (verbotene) Aufputschmittel durchhältst. Fährst du mit Sosi, brauchst du dich an die Lenkzeitbegrenzungen eh nicht zu halten, da du von der StVO befreit bist.

RS-USER-Linda
13.09.2006, 18:31
Wobei ich persoenlich gerade auch bei Langstreckenfahrten mit SoSi doch sehr auf Pausen bestehen wuerde. Ich find die unglaublich anstrengend. Klar siehts scheisse aus, wenn man mit Horn die Raststaette anfaehrt, aussteigt und erstmal 20 min. die Fuesse hochlegt - aber dann macht man das Horn halt gebuehrend vorher aus :-)
Kann man das einem Patienten eigentlich nahebringen, dass man zwischendurch erstmal auf dem Rastplatz steht? Oder werden die dann unruhig? Ich stell mir das schon ziemlich doof vor - Pause hat ja ausserdem immer nur einer, der andere muss ja den Patienten betreuen.

krumel
13.09.2006, 19:05
Will mir aber bitte mal einer den Sinn von SoSi Auslandsrückholern von Deutschland aus erzählen?

Meines Wissen grenzen an Deutschland keine medizinisch total rückständigen Länder mehr an. Ergo ergibt sich auch keine Notwendigkeit für derartige SoSi Unternehmungen.

RS-USER-Hoffi
13.09.2006, 19:12
Ich kann mir da (medizinisch) auch keinen Grund vorstellen, zumal man solche Strecken dann doch eher Fliegen würde.

RS-USER-DocMezzoMix
13.09.2006, 19:14
Schon interessant, in vielen Bereichen sind wir den "Kraftfahrern"zugeteilt... nur wenn es ums fahren geht, ist es kein Problem mal schnell 1200km am Tag zurückzulegen oder 18 Std zu fahren. Weil wir keine regulären Rückholer besetzen, sondern nur auf Anfrage aktiv werden bei uns kein so großes Problem. Aber wenn ich mit Kollegen bei den MAltesern spreche, wird mir ganz anders.. da hat man nicht nur Angst vorm Übermüdeten LKW Fahrer, sondern auch vorm RTW, der ins Stauende kracht ...

Engelchen1980
13.09.2006, 19:37
Bei uns müssen KTW´s mit RS RH besetzt sein und am Besten wäre es wenn der RH dann den P-Schein hat.... bei uns sind alle KTW´s Privatisiert worden auch die von den HiOg´s.

RS-USER-DocMezzoMix
13.09.2006, 20:19
Original geschrieben von Hoffi
Ich kann mir da (medizinisch) auch keinen Grund vorstellen, zumal man solche Strecken dann doch eher Fliegen würde.

Der Preis. Wenn der Preis des Fliegers/Stretchers über dem des bodengebundenen Transport liegt, wird es durchaus mal gemacht.
Wir fahren ab und an mal Organe, die werden dann auch über die Bundesgrenze transportiert, weil z.B. gerade kein Flieger frei ist, es eigentlich nicht so pressiert das geflogen werden muss, etc.
Der Markt macht den Preis, oder was meint ihr, warum Hotelübernachtungen bei Auslandsrückholern so spärlich eingesetzt werden?

malta_1983
14.09.2006, 12:14
Bei uns müssen die Lenk-/Rihezeite strikt eingehalten werden. wir bekommen richtig streß mit dem adac wenn das nihct gemacht wurde. der adac gibt es auch leider neuerdings vor das keine ES/RH mehr rhd fahren dürfen, die mindestausbildung lautet für unsere ktws 2 RS.
deswegen stört es mich das viele bei uns den ES vor kurzen gemacht haben, aber jetzt doch nicht fahren dürfen weil ja die mindestbesatzung RS sein muß.

Die sosi-fahrten bei nem auslandsrückholer und allgemein sind bei uns so geregelt das diese nur verwendet werden darf, wenn sich der zustand des patienten so drastisch verändert das das nächstgelegene kh angefahren werden muss. wenn nicht anders möglich sollen wir aber rt/naw/nef nachbestellen.

früher wurden aber auch mal fahrten mit sosi durchgeführt, wo wir nur die befürchtung hatten das der fahrgast die lange strecke nicht gut durchhalten würde.

Die pausen sind ja nihct nur pausen für den fahrer sondern auch mal für den patienten falls der doch ein bißchen mobil ist und doch mal ne normale toilette aufsuchen muss und nicht die ente oder falls vorhanden den schieber benutzen will/kann. außerdem wär es ja doch angenehm wenn man unterwegs mal den gefüllten ausscheidungsbehälter mal leeren könnte. wäre ja nur ne kleine geruchsbelästigung.

RS-USER-Elektro-Dengel
14.09.2006, 12:30
Lenk -und Ruhezeiten, ja interessantes Thema!
Ich hatte da auch schon diverse Grundsatzdiskussionen mit verschiedenen Stellen.

Man muss hier klar unterscheiden zw. der Verordnung über Lenk-und Ruhezeiten im gewerbl. Güterverkehr über 7,5t (mit LKW über3,5t ist man nicht grundsätzl. an Lenk/ und Ruhezeiten gebunden) und allem anderen (auch wenn der KTP gewissermaßen auch ein gewerbl. Güterverkehr ist :D ).
Von daher ist man im RHD gesetzlich an keine Regelung gebunden. Andernfalls müssten wir uns an viele, viele Regelungen halten. Z.B. die bereits erwähnte "sonstige Arbeitszeit" bei der Patientenbetreuuung, die keine Ruhezeit darstellen würde, oder auch die Wochenlenkzeit, incl. der bei Fernfahrern beliebten "Doppelwochen", etc.
Selbst wenn die Pozilei uns anhalten würde und die Tachoscheiben kontrollieren würde, die könnten uns nix, selbst wenn wir 24 h durchfahren!

Um nun gerade dies zu vermeiden gelten halt dann entsprechende Dienstanweisungen, die beim Malteser RHD von Köln (zentrale RHD-Leitstelle sowohl Boden, als auch Luft) festgelegt werden.
Das bedeutet:

Max. Tageslenkzeit bei einem Fahrer (z.B. Lotse) 9h
Nach max. 4,5 h muss der Fahrer min. 45min. pausieren
Max. Tageslenkzeit bei 2 Fahrern 13 h (niemand mehr als 9h)
2 mal in der Woche dürfen 15h gefahren werden, aber nicht an 2 aufeinanderfolgenden Tagen
Die Nachtruhezeit von 11h kann Einsatzbedingt (z.B. frühe Übernahme) auf 9h verkürzt werden
Die Nachtruhe darf nicht an 2 aufeinanderfolgenden Tagen verkürzt werden.
Eine Lenkzeitüberschreitung bedarf der Erlaubnis des Wachleiters, der diese gegenüber Koöln rechtfertigen muss!

Diese Regelungen sind strikt einzuhalten und werden von Köln stichprobenweise überprüft!

Zum Thema SoSi im RHD:
Kommt schon vor, dass wir mit SoSi fahren! WEnn wir einen Arzt dabei haben der das so anordnet, oder auch sehr häufig zwecks schonendem Transport z.B. bei WS-Verletzungen. Zudem haben die Deutschen die Angewohnheit sich im Ausland nicht operieren zu lassen. Das führt dann schon mal dazu, dass man ne unbehandelte OSH-# von Trento nach Hannover fährt. Am besten noch ohne Doc, dann bin ich nach dem Tramal und Novalgin, das der Doc in Italien mir mitgegenben hat, mit meinem analgetischen Latein wahrscheinl. noch vorm Brenner am Ende.

El Mosquito
14.09.2006, 14:17
@malta_1983
Ich hab ja nun schon viel BS über den neuen ES gehört, aber wo hast du denn bitte her das ein ES einen RHD durführen darf, das durften weder die alten ES noch die, die jetzt die allgemeine Fachausbildung Sanität (einschl. Praktika) durchlaufen haben.

Zur Info für nicht Malteser, der aktuelle Einsatzsanitäter hat das Wissen eines RettHelfer-NRW(medizinisch gesprochen), jedoch nur 20 statt 80 Stunden RettWachen-Praktikum.
Ein Aufbaulehrgang zum RettSan existiert, jedoch kann das ES-Praktikum nicht auf das RS-RettWachen-Praktikum angerechnet werden.

malta_1983
14.09.2006, 19:08
@El Mosquito
Diese Info hab ich, da ich selber ES-Ausbildung gemacht habe, damit ich in meiner Gliederung RHDs fahren darf. Bei uns wurden extra Leute zu ES ausgebildet, damit wie ich es erfahren habe die Leute RHD fahren dürfen.
ich glaub sowas ähnliches hab ich selbst hier im forum schon gelesen, kann mich aber irren.

das rettungswachenprktikum welches wir ableisten mussten betrug 40 stunden.

El Mosquito
14.09.2006, 19:17
Dann erteile ich dir hiermit hochoffiziell die Erlaubnis (u.a. als MHD-Praxisanleiter) dem der euch das erzaehlt hat eine links und rechts zu klatschen, der hat nähmlich nichts anderes als Helferverarsche mit euch gemacht und da reagier ich ganz doll allergisch drauf.

RHD gehörte nie zum Aufgabenspektrum der Einsatzsanitäter. Das weis ich auch deshalb weil ich meinen ES schon 2000 gemacht habe.