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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Begriffserklärung, bitte.... (endstadium)



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E.E.Gal
29.09.2006, 07:33
Moin Leuts,

erklärt mir mal kurz die Formulierung "Krebs im Endstadium", Ich steh da grad auf dem Schlauch......

Das Kann doch sarkastisch formuliert nur heißen, das für denjenigen schonmal die Kiste bestellt werden kann, oder bestehen da doch noch Heilungsaussichten ?


Gruß

EEG

RS-USER-First_Responder
29.09.2006, 07:35
Original geschrieben von E.E.Gal
Moin Leuts,

erklärt mir mal kurz die Formulierung "Krebs im Endstadium", Ich steh da grad auf dem Schlauch......

Das Kann doch sarkastisch formuliert nur heißen, das für denjenigen schonmal die Kiste bestellt werden kann, oder bestehen da doch noch Heilungsaussichten ?


Gruß

EEG


Damit ist definitiv die Kiste gemeint!

RS-USER-Bärentöter
29.09.2006, 07:49
Original geschrieben von E.E.Gal
oder bestehen da doch noch Heilungsaussichten ?


nein!
Wobei der Begriff meines Wissens nicht streng definiert ist.

E.E.Gal
29.09.2006, 08:40
Na das ist doch mal eindeutig, also warten aufs "aufgefressen werden"

P.S.: Mich selber betrifft es nicht, nur als klarstellung bevor einer fragt...

Stephan2204
29.09.2006, 13:12
Für den Bergriff ansich gibt es keine offizielle definition, soweit ich weiss.

Das bedeutet "einfach", das der Krebs nicht mehr therapeutisch behandelt werden kann und sich der Krebs in dieser Phase soweit ausgebreitet hat (methastasen etc.), das der Tod in "nächster" Zeit (was wochen oder auch noch monate sein können) eintreten wird.

krumel
29.09.2006, 14:35
Habs in meinem terminologiescript schön beschrieben als:
"keine Heilung, nur noch Linderung der fortschreitenden Symptome möglich"

RS-USER-Claudi
29.09.2006, 14:43
ja, so würde ich es auch ausdrücken. Krebs hat - wie es das Wort sagt - das Endstadium erreicht. Keine Therapie mehr möglich (auch wenn manche esoterische Gruppen etwas anderes behaupten).
Es können nur noch die Symptome gelindert werden.

RS-USER-DocMezzoMix
29.09.2006, 14:59
Gibt es eigentlich einen unterschied zu "präfinal" ??

RS-USER-Bärentöter
29.09.2006, 15:00
Original geschrieben von DocMezzoMix
Gibt es eigentlich einen unterschied zu "präfinal" ??

präfinal bezeichnet eigentlich nur die Zeitspanne unmittelbar vor dem Tod.

Rettungszwergin
29.09.2006, 20:25
Original geschrieben von Bärentöter
präfinal bezeichnet eigentlich nur die Zeitspanne unmittelbar vor dem Tod.

Zur Abgrenzung einfach "Stadium" definitieren. Das ist ein längerer Zeitraum, der durch gewisse Kennzeichen definiert werden kann. Im Genesatz zu "prä-", was auf etwas hindeutet, was kurz davor ist.

Bei Kebs ist "präfinal" so viel ich weiß begrenzt auf wenige Tage.

Moonlay
09.10.2006, 18:02
Original geschrieben von E.E.Gal
Moin Leuts,

erklärt mir mal kurz die Formulierung "Krebs im Endstadium", Ich steh da grad auf dem Schlauch......

Das Kann doch sarkastisch formuliert nur heißen, das für denjenigen schonmal die Kiste bestellt werden kann, oder bestehen da doch noch Heilungsaussichten ?


Gruß

EEG

Heilungsaussichten sind sicher nicht mehr vorhanden, aber lebensverlängerende Therapien die "menschenwürdig" sind und einem das leben erleichtern. die kiste würde ich in diesem zusammenhang zu ungern erwähnen. ein patient mit krebs im endstadium kann noch gut ein paar jahre leben. das ist alles möglich.

@ first_responder

könntest du bitte deine unüberlegten aussagen für dich behalten?

Hörbird
09.10.2006, 18:44
Original geschrieben von Moonlay
Heilungsaussichten sind sicher nicht mehr vorhanden, aber lebensverlängerende Therapien die "menschenwürdig" sind und einem das leben erleichtern. die kiste würde ich in diesem zusammenhang zu ungern erwähnen. ein patient mit krebs im endstadium kann noch gut ein paar jahre leben. das ist alles möglich.

@ first_responder

könntest du bitte deine unüberlegten aussagen für dich behalten?

Oh - ein Ehestreit? Nicht doch, nicht doch....

Im Ernst: Wie bereits gesagt, Endstadium heißt, das der Krebs nicht mehr beseitigt werden kann. Man muss zu 99,9% Sicherheit mit dem Tod rechnen. Wann der eintritt ist meist schwer zu sagen. Oft genug gesehen, das es dann plötzlich unerwartet und sehr schnell geht.

Man darf in so einem Zustand dem Pat. nicht seine letzte Hoffnung nehmen - aber auch nicht in Unwissen lassen.

So Unrecht hat Firsti nicht, auch wenn es ziemlich unsensibel gesagt ist. Hatte einmal einen Pat. mit Gehirntumor, dem gesagt worden ist, das er noch gut 4-6 Wochen zu rechnen hätte. In der Zeit fing er dann an seine Beerdigung zu organisieren! Mich erstaunt in dem Zusammenhang sehr, wie "abgebrüht" der Pat. mit seinem Tod umging. Tatsächlich starb er innerhalb dieser Zeitspanne.

Gruß
HörBird

Toxic_Lab
09.10.2006, 23:08
Original geschrieben von Moonlay
@ first_responder

könntest du bitte deine unüberlegten aussagen für dich behalten?

Ich denke, dass wir alle wissen, was damit gemeint ist, und das wir hier auch unter uns sind und mit diesem Begriff auch umgehen können.

Viele Grüße aus München,

Toxic

RS-USER-rettungshamster
10.10.2006, 11:03
Original geschrieben von E.E.Gal
Na das ist doch mal eindeutig, also warten aufs "aufgefressen werden"


*räusper*....ich bin ja auch schon in vielen Dingen ziemlich zynisch und sarkastisch, aber im Zusammenhang mit einem solch ernsten und sensiblen Thema, sollte man eine solche Terminologie, wie du sie verwendest, vermeiden.

RS-USER-Rippenspreizer
10.10.2006, 23:01
Ich bin zwar nicht der große Palliativmediziner, aber mir erscheint es doch sinnvoll, hier mal ein paar klärende Aussagen zu tätigen ;)


Bei tumorösen Erkrankungen wird klassischerweise die "bösartige" Variante als Krebs bezeichnet. Der Mediziner unterscheidet hier in "benigne" (also gutartige) und "maligne" (sprich: bösartge) Krebserkrankungen.
Bei beiden Formen des Tumorwachstums gibt meist in der Frühphase oder der Frühdiagnose Möglichkeiten der kurativen Therapie. Das heisst, das geplante Therapieziel ist eine dauerhafte Heilung vom Krebs. Diese wird in der Regel in der sog. "5-Jahres-Überlebensrate" angegeben und diese kann je nach Krebs/Tumorart stark variieren. Zum Beispiel sind viele Hautkrebsarten oder auch der klassische Brustkrebs bei Früherkennung sehr gut kurativ therapierbar, ein Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) hingegen hat nur eine 5-Jahres-Überlebensrate von 5%! (Soll heissen, von 100 Lungenkrebspatienten leben nach 5 Jahren nur noch 5 Patienten!)
Im Falle eines fortgeschrittenen Bronchialkarzinoms ist eine "kurative" Krebstherapie also nicht mehr sinnvoll/möglich, wohl aber eine "palliative" Therapie, d.h. eine Therapie, welche die Lebensqualität eines Patienten verbessern kann, ohne den Anspruch auf Heilung zu haben. Die daraus entstandene Palliativmedizin gewinnt in Deutschland glücklicherweise immer mehr an Bedeutung, was die Hospitzarbeit und Schmerztherapie beinhaltet.
"Krebs im Endstadium" - um auf das Ursprungsthema zurückzukommen - ist eine Phase, in der ein Tumor eine kurative Therapie ausschliesst und absehbar zum Tode führen wird. Das bedeutet aber nicht, dass hier nicht noch viele Möglichkeiten der palliativen Medizin zum Zuge kommen können. Die Zeiten, in dennen Tumorpatienten unter stärksten Schmerzen sterben mussten, sollten also tatsächlich der Vergangenheit angehören!

Alles in allem ein sehr sensibles Thema und sicherlich ein Bereich, der sowohl ein gewählteres Vokabular verdient hat als auch sicherlich auf Zickereien verzichten kann.
(@Moonlay: Tragt persönlichen Stress bitte privat aus; noch so ein Seitenhieb und wir müssen Deine Beiträge editieren!)

Gruß, Daniel

RS-USER-Claudi
11.10.2006, 12:27
Original geschrieben von Hörbird

Hatte einmal einen Pat. mit Gehirntumor, dem gesagt worden ist, das er noch gut 4-6 Wochen zu rechnen hätte. In der Zeit fing er dann an seine Beerdigung zu organisieren! Mich erstaunt in dem Zusammenhang sehr, wie "abgebrüht" der Pat. mit seinem Tod umging. Tatsächlich starb er innerhalb dieser Zeitspanne.

Gruß
HörBird

Ich würde das nicht als "abgebrüht" bezeichnen. Vielleicht hat er nur seinen Frieden mit dem Leben und dem Tod gemacht. Ziemlich sicher wusste er schon länger vorher, dass er bald sterben wird. Menschen spüren so etwas oft, selbst wenn die Diagnose noch nicht 100 % steht.
Da sind mir die Leute lieber, die ihre Angelegenheiten ordnen, sich quasi vom Leben verabschieden, unerledigte Dinge erledigen und dann loslassen und sterben als die Leute, die bis zum Schluss mit ihrem Schicksal hadern.

In dem Zusammenhang kann ich mich auch an einen Hirntumor-Patienten erinnern. Der Arzt prognostizierte eine Lebenserwartung von 6 Wochen und nach 3 Monaten wurde dann ein CT gemacht, um sicher zu gehen, dass man sich nicht "geirrt" hat. Man hatte nicht. Er hat einfach nur länger gelebt als vorausgesagt. In sehr stabilem Zustand übrigens.

RS-USER-Bärentöter
11.10.2006, 12:42
Original geschrieben von Rippenspreizer
Der Mediziner unterscheidet hier in "benigne" (also gutartige) und "maligne" (sprich: bösartge) Krebserkrankungen.

das muß "Tumorerkrankungen" heißen. Benigne Krebserkrankungen gibt es nicht, allenfalls semimaligne.

RS-USER-Morpheus
11.10.2006, 18:56
Original geschrieben von Bärentöter
...Benigne Krebserkrankungen gibt es nicht, allenfalls semimaligne.
Da muss ich kontern Herr Kollege.
"Semimaligne" gibt es eigentlich auch nicht, schliesslich ist man ja auch nicht "ein bisschen schwanger" :D

www.klugscheisser.de

RS-USER-Katja
11.10.2006, 20:40
Kontra :D
Das Basaliom ist nach Diktio der Pathologen ein semimaligner Tumor, da er zwar infitrativ und destruierend wächst, aber praktisch nicht metastasiert.
War zumindest so in meinem Pathokurs vor.... äh... Jahren.

RS-USER-DoktorW
11.10.2006, 20:42
Original geschrieben von Katja
Kontra :D
Das Basaliom ist nach Diktio der Pathologen ein semimaligner Tumor, da er zwar infitrativ und destruierend wächst, aber praktisch nicht metastasiert.
War zumindest so in meinem Pathokurs vor.... äh... Jahren.

*rechtgeb*