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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anästhesie-Weiterbildung



Doktrine
15.10.2006, 17:57
Liebe Kollegen der Anästhesie!
Nach 2 Jahren Schufterei in der Inneren möchte ich mich im nächsten Jahr in der Anästhesie bewerben. Was meint Ihr, ist dies in einer großen oder kleinen Klinik besser? Ich dachte immer, in in einer Uniklinik oder großem Unfallkrankenhaus ist es am interessantesten. Habe aber gehört, dass man in kleinen Häusern einfach viel schneller die Basics lernt. Kommt man nach 1-2 Jahren in einem kleinen Haus wohl noch an die Uni?
Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht? Wäre auch für konkrete Klinik-Tipps in Köln dankbar!
LG
Doktrine

Gasmann1
19.10.2006, 12:47
Hallo Doktrine,

da dir erstaunlicherweise keiner der vielschreibenden Anästhesisten antwortet, werde ich dir jetzt mal ein paar Infos aus der Feindstadt rheinabwärts zukommen lassen.
Sprech zuerst doch mal mit dne Anästhesisten bei dir im Haus - da kennst du Pflege, Telefonnummern, EDV, Abläufe, Chefs... Ansonsten kannst du natürlich auch noch nach angelaufener WB an Uni, aber man wird dich fragen warum. Wenn du wissenschaftlich arbeiten willst kannst du auch dirket zur Uni, die Anästhesieweiterbildung lässt einem hierfür Raum. Ansonsten findest du auch anspruchsvolle Anästhesie ausserhalb der Unikliniken. Ich habe in einem "kleinen" Haus begonnen, für einen vernünfigen Einstieg achte auf 170-200 OPERATIVE Betten, dann kriegst du schon einen ordentlichen Querschnitt.
Was du auch in der Anästhesie nicht finden wirst: eine anspruchsvolle, fordernde Weiterbildung ohne eigenen Einsatz zu zeigen.
Ansonsten sprech einfach mal die einliefernden Notärzte an...

Gasmann1

RS-USER-Katja
21.10.2006, 11:28
Moin!

Ich würde dem Gasmann zustimmen, wobei ich nicht aus eigener Erfahrung schöpfen kann, weil ich bisher immer an der Uni war.

Basics lernst Du überall, da führt bei dem allegemeinen Ausbildungsprinzip "Das ist dein Saal, melde dich, wenn du ein Problem hast" auch gar kein Weg dran vorbei. Die größeren Häuser (das muß keine Uni sein, Krankenhäuser gibt es ja - noch - in vielen Größen) haben natürlich den Vorteil, daß man einfach mehr sieht und mehr machen kann, weil die operativen Abteilungen breiter gestreut sind. Je nachdem, was Du vorhast, ist es auch lohnend, sich zu erkundigen, wie das im Haus mit dem Wechsel OP/Intensiv gehandhabt wird. Es scheint zunehmend so zu sein, daß da kein zwangloses oder rotationsmäßiges Wechseln möglich ist :(

Viel Erfolg!



Original geschrieben von Gasmann1

da dir erstaunlicherweise keiner der vielschreibenden Anästhesisten antwortet, werde ich dir jetzt mal ein paar Infos aus der Feindstadt rheinabwärts zukommen lassen.

Point taken :D aber ich muß auch mal zur Arbeit gehen...

Doktrine
22.10.2006, 15:47
Oh, da hat ja doch noch wer geantwortet, DANKE! Ihr scheint ja nicht unbedingt die Erfahrung gemacht zu haben, dass man an großen Häusern schlechter ausgebildet wird...

@Gasmann: Mit den 170-200 operativen Betten meintest Du "mindestens", oder?

Würde auch noch gerne wissen, auf welche Fachgebiete man achten sollte!? Gyn sicher für die Spinale, oder? Und Kindernarkosen gibt's sicher am meisten in der HNO, oder wie sieht's aus mit Uro, Augen, etc.?
Bin weiterhin für jegliche Tipps dankbar!

Merci
Doktrine

Gasmann1
22.10.2006, 18:06
Original geschrieben von Doktrine


@Gasmann: Mit den 170-200 operativen Betten meintest Du "mindestens", oder?

Würde auch noch gerne wissen, auf welche Fachgebiete man achten sollte!? Gyn sicher für die Spinale, oder? Und Kindernarkosen gibt's sicher am meisten in der HNO, oder wie sieht's aus mit Uro, Augen, etc.?
Bin weiterhin für jegliche Tipps dankbar!


Ja, genau, ansonsten wird es zu "klein". Die Fachrichtungen leiten sich aus der WBO ab, Gyn ist muss, genauso wie Chirugie, HNO ist sinnvoll wegen der Kindernarkosen und der hohen Rate an "schwierigen Intubationen". Ob Uro und Augen wirklich sinnvoll sind, hängt von deinem weiteren Weg ab - wichtig ist IMHO entweder Thorax- oder Neurochirurgie, am besten beides.

Gm1