PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : menschliche ersatzteillager



CarstenS.
16.05.2003, 16:03
Ich wollte mal nachfragen was ihr von menschlichen Ersatzteillagern haltet.
Also das Klone heran gezüchtet werden um als Organspender zu dienen.
Vielleicht könnt ihr mir auch sagen ob das therapeutische Klonen ethisch vertretbar ist ,also das Klonen einzelner Organe zum heilen schwerer Krankheiten.

jojo
16.05.2003, 19:26
also das klonen einzelner organe fände ich schon sinnvoll, wenn das denn so geht. ich kann es leider nicht so beurteilen was es für risikin in sich birgt, aber theoretisch wäre dass doch eine gute sache.
ganz anders sehe ich es klone als ersatzteil lager heran zu ziehen. da finde ich geht das "gottspielen" zu weit, ausserdem wäre es zu tiefst menschen verachtend ein vielleicht minderwertiges dublikat von sich herstellen zu lassen, dass dann als ersatzteil lager dient
:-meinung

Froschkönig
16.05.2003, 23:04
Sehe ich ähnlich. Komplette Menschen als Ersatzteillager zu klonen ? Undenkbar. Da kämpft man jahrtausende gegen Rassenhaß, Religionsstreitigkeiten und ähnliches, nur um dann extra noch denkende und fühlende Wesen zu ERSCHAFFEN, die man unterdrücken, ausbeuten und in diesem Falle töten kann !

Ich denke, daß sich bei diesem Punkt auch keine wirkliche Diskussion anbietet. Ganze Menschen zu klonen ist inakzeptabel, um es milde auszudrücken.

hobbes
18.05.2003, 15:38
Also therapeutisches Klonen wie es heute in der Forschung gemacht wird hat nichts damit zu tun, ganze Menschen zu erschaffen mit dem einzigen Ziel, diese auszuschlachten. Dem ist nicht so. Obwohl es natürlich einfacher wäre, als das Klonen nur einzelner Organe oder Gewebe. Das therapeutische Klonen wie es heute entwickelt wird jedoch halte ich für extrem vielversprechend und beurteile es auch aus ethischer Sicht als exzellent.


Eine konkretere Frage wäre die: Eltern eines schwer Nierenkranken Kindes überlegen sich, ob sie noch ein zweites Kind zeugen wollen, um diesem noch zu gebärenden Kind sodann eine Niere zu entnehmen und diesem dem Geschwister zu transplantieren. Trotz intensiver Suche konnte für das kranke Kind auf anderem Wege kein Organ gefunden werden. Ob es indessen ein gutes Matching gibt des ungeborenen Geschwisters mit dem kranken Kind ist unklar. Wie wäre es zu beurteilen hier eine genetische Selektion bei IVF vorzunehmen? Wäre ein solches Vorhaben zu unterstützen. Das Leben des noch zu Gebärenden würde kaum in Gefahr stehen - zu keiner Zeit.
Wie beurteilt ihr diese Frage?

Für mich ist die Antwort klar ein Nein, dieses Vorhaben verdient keine Unterstützung.

Lava
18.05.2003, 17:34
Jo, undenkbar. In dem Falle würde ein Mensch ja tatsächlich nur als Ersatzteillager dienen. Wenn es nur aus dem einen Grund, das andere Kind zu retten, erschaffen würde... also ich könnte mit so einem Wissen nicht gut leben. Jedenfalls wär ich sicher erstmal sehr sauer auf meine Eltern.
Es ist vielleicht auch moralisch nicht OK, einem Menschen nicht zu helfen, obwohl es eine Möglichkeit gäbe, aber andererseits darf ist das Erschaffen neuen Lebens zum Zweck der Rettung eines anderen nicht nur diskrimierend dem neuen Mensch gegenüber, sondern der ganzen Menschheit. Dann hätte man nämlich auch eine Trennung in verschiedene Klassen, finde ich.

hobbes
18.05.2003, 22:46
Völlig richtig. Hinzu kommt noch, dass das Kind mit der Auflage geboren wird, seine Niere zu spenden. Kommt es nicht zur Organspende hat es seinen "Lebenszweck" verwirkt.
Damit wären wir dann beim Thema "Druckausübung auf Organspender". Haben Angehörige von Organkranken mit passendem Matching eine "Verpflichtung" zur Spende? Wie freiwillig ist diese? Wie werden diese geschützt? Wie ethisch ist eine solche Spende?
Ich persönliche halte diese Frage für höchst schwierig. Es ist das eine, dass sich ein solcher Angehöriger moralisch und aus Nächstenliebe zur Spende verpflichtet fühlt. Aber es ist ein anderes, dass innerhalb von Familie, Bekanntenkreis oder gar von Dritten (Ärzteschaft, Gesellschaft?) fördernd (oder fordernd?) auf die Spendebereitschaft hingearbeitet wird.
Ein sehr delikates Thema in ethischer Hinsicht.

Ein weiteres Thema was sich gerade in dieser Thematik anschliesst, wäre die Frage danach, ob es für Eltern mit einer genetisch vererbaren Krankheit möglich sein soll, eine genetische Selektion bei IVF durchzuführen - bzw. eine Negativselektion durch Abort? Auch hier eine sehr heikle Thematik. Denn die Verneinung dieser Frage kommt partiell einem Verbot der Fortpflanzung für diese Menschen gleich und beschneidet sie somit eines ganz wesentlichen Teiles ihres Seins.
Ich persönlich würde diese Frage u.U. bei Selektion unter IVF hinsichtlich des Ausschlusses einer einzigen definierten und nach allgemeiner Auffassung schwer mit dem Leben vereinbarer Krankheit (Chorea Huntigton?) befürworten.
Falls sich hier eine Diskussion ergibt liefere ich die Begründung zu dieser Haltung gerne nach.

Pascal
19.05.2003, 08:59
Was die Ursprungsdiskussion angeht. Also das Klonen einzelner Organe zur Therapie fände ich eine sehr gute Sache. Einen Menschen zu klonen um ihn als Ersatzteillager zu benutzen, daß wäre schon pervers. Und finanziell auch nicht lukrativ. Immerhin müßte man den guten ja auch am Leben und gesund erhalten. Ich hab da glaube ich mal sogar ne Folge von Outer Limits gesehen wo es genau um so eine Gesellschaft ging, wo die Reichen das gemacht haben. Schon ganzschön krank die Vorstellung.

Was das mit dem Kind mit der Nierenerkrankung angeht ist das schon etwas schwieriger. Aber auch da würde ich nen sagen. Schon allein aus den bereits genannten Gründen. Wenn man sich dann noch überlegt, was passiert, wenn das zweite Kind dann irgendwann aus irgendnem Grund (Unfall, etc) die andere Niere auch verliert. Wenns um sowas wie Knochenmark oder ähnliches geht, was dem Kind nicht schadet könnte ich mir das ganze noch eher vorstellen. Da bringt man das zweite Kind wenigstens nicht wegen dem ersten in Gefahr, aber wäre immer noch eine sehr schwierige Sache. Weil die anderen Gründe ja bestehen bleiben.

Der Peach
22.05.2003, 18:18
wie schon jetzt oft gesagt halte auch ich das klonen einzelner Organe für sehr gut und für moralisch vertretbar.

was spricht denn zum beispiel dagegen, stammzellen aus der nabelschnur zu entnehmen, um daraus organe zu züchten die später das Leben retten können.

solong

hobbes
22.05.2003, 22:03
nichts, ausser dass die Entwicklung noch nicht soweit ist!!









(mein 800. posting, stimmts?? Boahh.....vorerst soll es mal dabei bleiben - hobbes schiebt ne pause im forum....) :-)

Froschkönig
22.05.2003, 22:11
Original geschrieben von hobbes
mein 800. posting, stimmts?? Boahh.....vorerst soll es mal dabei bleiben - hobbes schiebt ne pause im forum....:-)

Na toll....und mit wem soll ich mich jetzt streiten ? :-D
Fröhlichen "Urlaub" :-winky

Pascal
23.05.2003, 12:25
Ach wir finden da schon wen.

hobbes
26.05.2003, 23:02
eigentlich bereits bemerkt, dass diese Umfrage falsch gestellt wurde? M. E. sind beide Aussagen mit JA zu beantworten.

Pascal
26.05.2003, 23:36
Stimmt