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RS-USER-rettungshamster
26.10.2006, 13:20
Hatte gestern Abend noch eine spannende Unterhaltung über das Thema Schlaf.
Mir wurde die Frage gestellt, warum der Mensch (Tier, Pflanzen) überhaupt schläft.

Prompte Antwort in Form von Schlagworten von mir:
Regenaration, Erholung etc.

Aber diese Antwort war für meinen Gesprächsteilnehmer, ich sag mal, nicht die zufriedenstellenste ;)

Wenn man mal die Blickrichtung von der medizinischen Bedeutung des Schlafes abwendet und diese Frage mal philosophisch betrachtet....wieso schläft man überhaupt ?

RS-USER-Bärentöter
26.10.2006, 13:44
Original geschrieben von rettungshamster
diese Frage mal philosophisch betrachtet....

das ist m.E. der falsche Ansatz. Schlaf ist etwas biologisches. Oder philosophierst Du auch darüber, warum Du menstruierst oder warum Deine Haare wachsen?

Aus der Wiki:

Hypothesen zum Zweck des Schlafs [Bearbeiten]Bis heute gibt es keine plausible Erklärung zum Zweck des Schlafs, lediglich einige Hypothesen, die jedoch alle unbefriedigend sind. Im Folgenden einige Hypothesen:

Die Regenerative Hypothese besagt, dass Schlaf schlichtweg der Erholung der Organe dient. Dafür spricht, dass nach dem Schlaf viele Körperfunktionen besser funktionieren als nach einer langen Wachphase. Jedoch sind auch im Schlaf nicht alle Körperfunktionen ausgeschaltet: Schaltet jemand das Licht an, so melden die Augen Helligkeit; gibt es ein Geräusch, so melden die Ohren dieses.

Die Adaptive Hypothese besagt, dass Schlaf grundsätzlich nicht der Erholung dient, sondern genetisch bezüglich seiner Länge programmiert ist, um ein ökologisches Gleichgewicht zu erhalten. Demnach schlafen und dösen große Raubkatzen ca. 18 Stunden am Tag, nicht um sich von den sechs Wachstunden zu erholen, sondern um eine „Überweidung“ ihres Jagdgebietes zu vermeiden. Den Beutetieren wird somit eine Chance gegeben, sich zu vervielfältigen und zu erhalten.

Die Kalibrations-Hypothese besagt, dass Schlaf dazu dient, die einzelnen Körpersysteme wieder in einen Ablaufrhythmus zu bringen. Es kann davon ausgegangen werden, dass nach ausreichendem Schlaf alle Organe und sonstigen Körperfunktionen entsprechend dem ihnen auferlegten inneren Programm zu laufen beginnen, aber dabei über den Tag hin unterschiedliche Geschwindigkeiten und Unregelmäßigkeiten erfahren. Schlaf rekalibriert dann quasi alle Systeme wieder und stellt sie faktisch auf Null.

Die Psychische Hypothese bezieht sich auf die Tatsache, dass wir im Schlaf Erlebnisse der Wachphasen verarbeiten. Das Gehirn wird bei dieser Verarbeitung von überflüssigen Informationen „gereinigt“. Auch hilft der Schlaf, neue Erfahrungen einzuordnen und positive wie negative Erfahrungen in Form von Träumen zu verarbeiten. Psychologen schätzen, dass ein Mensch nach zu langer Zeit ohne ausreichenden Schlaf gefährdet ist, dem Wahnsinn zu verfallen.

RS-USER-rettungshamster
26.10.2006, 14:04
Ich wusste das Wiki rezitiert wird....das hab ich gestern Abend schon prophezeit :-p
In manchen Dingen bist du schon berechenbar ;)

saddamski
26.10.2006, 14:28
Diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt.
Ich für meinen Teil passe auf jeden Fall in die Psychische Hypothese.

Wenn ich wenig geschlafen habe bin ich oft schnell gereizt und aggresiv, bekomme viele Sachen in den falschen Hals, mache kaum Spass (mit), nehme viele Sachen sehr persöhnlich und so.
Schlaf ich dann noch ein paar stündchen..ist die Welt wieder in Butter :knuddel:

RS-USER-Linda
26.10.2006, 15:18
Ich wäre da auch für die psychische Hypothese - nicht nur, daß die Laune dann wieder stimmt (gut, dauert morgens auch unterschiedlich lange...), aber neue Informationen wie auch Bewegungsabläufe muß ich manchmal einfach überschlafen. Und dann sitzen sie plötzlich.

RS-USER-Claudi
26.10.2006, 18:17
Original geschrieben von Bärentöter
Oder philosophierst Du auch darüber, warum Du menstruierst oder deine Haare wachsen?


Ich gehe jede Wette ein, dass es Leute gibt, die das tun :grins:

Tja - warum schlafen wir? Um dem Partner eine Ruhepause zu gönnen? Weil es draußen dunkel ist? Weil die Leber viel Sauerstoff braucht, um den Alkohol in Ruhe abzubauen? :-p

Bewiesen ist jedenfalls, dass kein Mensch (ich beziehe mich jetzt mal nur auf Menschen) dauerhaft ohne Schlaf auskommt. Selbst nicht ausreichender Schlaf kann zu verschiedenen Krankheiten führen. Drum gehe ich mal davon aus, dass es um reine Regeneration des Organismus geht - insbesondere braucht das Gehirn regelmäßige Pausen, denn es arbeitet permanent für uns, wenn wir wach sind. Im Schlaf arbeitet es zwar auch, aber mehr für sich selbst. Es filtert unwichtige Informationen, speichert wichtiges, ruht sich aus und macht "Computerspiele", die wir Träume nennen. :D
Dass gerade das Hirn den Schlaf dringend nötig hat, merkt man eben daran, dass bei Schlafentzug sogar Halluzinationen auftreten können.

Außerdem ist schlafen schön - besonders wenn das Wetter schlecht und es draußen knackig kalt ist. ;)
Ich persönlich schlafe, weil ich meist was Schönes träume. Naja - und um Strom zu sparen :-p

RS-USER-Elektro-Dengel
26.10.2006, 18:39
Joar, und Schlaf ist auch sehr wichtig für sämtliche Lernprozesse (übrigens nicht nur beim Menschen), sowohl was kognitive als auch motorische Prozesse angeht! Damit unterstützt der Schlaf auch hier Überlebenswichtige Vorgänge. Hier könnt ich jetzt meine eigene "Veröffentlichung" zitieren, wenn Facharbeiten über "Die neurophysiologischen Grundlagen und Methoden gehirngerechten Lernens" als Veröffentlichungen zählen!:D

Interessant ist es in diesem Zusammenhang zu wissen, dass Albert Einstein täglich ein kurzes Mittagsschläfchen hielt. Um nicht bis in den Abend durchzupennen hatte der gute Albert hier einen einfachen aber genialen Trick. Er schlief immer auf einem Stuhl sitzend und hatte dabei einen Schlüsselbund in der Hand. Auf den Fussboden stellte er eine Metallschüssel, sodass wenn er in den Tiefschlaf abzusegeln drohte, der Schlüsselbund (die Hand entspannt sich wenn man in Tiefschlaf verfällt) unter lautem Scheppern in die Schussel fiel. Davon wurde er dann wach und konnte sich erfrischt wieder seiner Arbeit widmen. Das nur mal als Anekdote nebenbei!

RS-USER-rettungshamster
26.10.2006, 20:35
Original geschrieben von Claudi
Weil es draußen dunkel ist?

Gute Frage !!!
..da hingen wir gestern auch schon (ist das schlafen evulotionsbedingt...früher war es eben dunkel und die Neanders haben eben nix gesehen und konnten ihrer Tätigkeiten nicht nachgehen; jagen etc. und haben sich deswegen schlafen gelegt ?)

Und wenn der Mensch im Schnitt zwischen 6-10 Stunden schlaf "benötigt"...warum braucht eine Giraffe gerade mal (lt. Wiki) 1,9 Stunden ?
Könnte der Mensch dann doch auch eigentlich mit weniger auskommen, oder ?

Toxic_Lab
26.10.2006, 20:52
Original geschrieben von Claudi
Weil es draußen dunkel ist?

Da gabs doch mal ne studie, bei der rauskam, dass der "natürliche" Tageszyklus 23 Stunden hat und nicht 24...

RS-USER-Autolyse
26.10.2006, 21:06
Er hat 25 statt 24.;)

RS-USER-Linda
27.10.2006, 13:51
Mit der psychischen Hypothese ließe sich das Giraffenproblem ja auch erklären: Wir haben eben mehr Hirn als Giraffen...

Andererseits löst das noch nicht die Frage, warum Groß- und Kleinkatzen dann den ganzen Tag pennen. Oder gerade doch?

Nebenbei: Giraffen können sich kaum hinlegen - mit dem Hals kommen die nie wieder hoch. Sogar eine Geburt findet im Stehen statt.
Google ergibt noch, daß lange liegende Giraffe = tote Giraffe, weil im Schlaf das Raubtier seine Chance hat. Auch ein Grund für wenig Schlaf?

RS-USER-rettungshamster
27.10.2006, 14:05
Original geschrieben von Linda
Wir haben eben mehr Hirn als Giraffen...



Gewagt...glaub ich nicht wirklich. Tiere verhalten sich zumeist sozialer als der Mensch.

Und da ich glaube, dass du mit dieser Äußerung es eher auf den Verstand bezogen hast und nicht auf die Größe des Hirns, steht deine Aussage ja schon fast wieder im Widerspruch. Wenn Giraffen dann doch schlau genug sind und eher im stehen schlafen um von den Raubtieren nicht erbeutet zu werden ;)

RS-USER-Claudi
27.10.2006, 14:20
Original geschrieben von rettungshamster
Tiere verhalten sich zumeist sozialer als der Mensch.


nicht sozialer, sondern ihrer Art entsprechend.
Genauso, wie sich Menschen ihrer psychosozialen Entwicklung entsprechend verhalten.

Schlaf ist eben eine hochindividuelle Angelegenheit, genauso wie alle anderen Aktivitäten wie z.B. essen (was, wann, wie oft, wie viel), die Wesen am Leben erhalten.

Für mich ist es eine Frage der Vielfalt und der Individualität, wie viel Schlaf Menschen, Tiere, Pflanzen etc. pp benötigen.
Ich denke nicht, dass ein kleines Menschenhirn diese Frage wirklich abschließend beantworten kann. :-p

RS-USER-Rettungsziege
27.10.2006, 18:58
Original geschrieben von saddamski
Diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt.
Ich für meinen Teil passe auf jeden Fall in die Psychische Hypothese.

Wenn ich wenig geschlafen habe bin ich oft schnell gereizt und aggresiv, bekomme viele Sachen in den falschen Hals, mache kaum Spass (mit), nehme viele Sachen sehr persöhnlich und so.
Schlaf ich dann noch ein paar stündchen..ist die Welt wieder in Butter :knuddel:

Das erinnert mich irgendwie an Karneval. :grins:
Angeblich soll sogar ein Umzug in Wuppertal gewesen sein. ;)
Komisch. Ich hab keine Wagen gesehen!
Irgendwann riss jemand die Tür auf (Wer das wohl war!?)
und meinte, dass ich rauskommen soll. :rolleyes:

RS-USER-Bärentöter
27.10.2006, 20:55
so ein Schwachfug! @Ziege!

RS-USER-Rettungsziege
27.10.2006, 21:43
Original geschrieben von Bärentöter
so ein Schwachfug! @Ziege!

Sag mal, hast du eigentlich nichts besseres zu tun,
als in irgendwelche Threads irgendwelche blöde und sinnlose Kommentare zu schreiben?

Wenn ich etwas zum Thema Schlaf auf saddamski seinen Post antworte,
dann wird zum einen er wohl wissen, was ich meine
und zum anderen du nicht beurteilen können ob es Schwachsinn ist oder nicht.

Beachbaer82
28.10.2006, 02:19
Jetzt, wo uns die Leitstelle wieder mal zur besten Schlafenszeit geweckt hat, kann ich die Frage nur mit: weil Schlaf was schönes ist! beantworten.

Stellt euch vor, wieviel Zeit wir mehr hätten, würden wir net pennen.
Statt 16-18 Std auf einmal die vollen 24...

Ich weiß gar nichts mit der Mehrzeit anzufangen...
OK, es gibt Leute, da könnte der Tag 30 Stunden haben und die hätten keine Langeweile, aber ein sag ich euch:

Ich freu mich RIESIG auf mein Bett ( inkl. Schatz die es warm hält ) und den dazugehörigen Schlaf morgen früh!!!

In diesem Sinne, angenehme Nachtruhe, süße Träume und einen erholsamen Schlaf :peace: :knuddel:

Rettungszwergin
28.10.2006, 19:59
Antwort: wir brauchen wohl den Schlaf

Begründung: Schlafentzug ist ein recht effektives Folterinstrument

Okay, das ist jetzt makaber, aber es spricht dafür, dass wir schlafen müssen, ob wir wollen, oder nicht.

Warum sonst versuchen Neurologen und Psychiater einen gesunden Tag-Nacht-Rhythmus wieder her zu stellen? Warum gibt es Menschen, die durch Schichtarbeit so krank werden, dass sie arbeitsunfähig werden können?

Diese Ruhephase für das aktive Bewusstsein scheint wichtig zu sein. Lebenswichtig würde ich fast sagen. Schließlich resultiert Schlafmangel über lange Sicht in psychischen Störungen.

RS-USER-Linda
28.10.2006, 21:50
@hamster: Ich traue der Evolution eine Menge zu - auch daß sich am ehesten die Giraffen fortpflanzen, die weniger schlafen und damit weniger Gefahr laufen, gefressen zu werden. Das hat wenig mit Hirn zu tun, in diesem Fall.
Und ich traue auch Tieren eine unglaubliche Menge an geistiger Leistung zu, aber trotzdem bleibe ich dabei, daß das menschliche Hirn immer noch zu mehr fähig ist. Das soziale Verhalten eines Teiles der Menschheit hin oder her. Oder sind Raubkatzen automatisch dumm? Immerhin fressen die andere Tiere... Hauskatzen spielen ihre Beute tot, statt sie schnell und gnädig zu erledigen... Die Reihe ließe sich fortsetzen, du siehst schon.

RS-USER-Katja
29.10.2006, 10:19
Die "intelligente" Hirnmenge kann nichts mit der Schlafmenge zu tun haben. Wenn es danach ginge, müßten Raubkatzen und Hunde deutlich intelligenter sein als Menschen und Babys klüger als Erwachsene (ich bestreite nicht, daß das in Einzelfällen so ist, aber in der Gesamtheit...).
Es ist sicher so, daß die Schlafmenge etwas mit der Lebensart zu tun hat - nehmt mal grasende Herdentiere oder kleine Nager, die sind den größten Teil des Tages mit Fressen beschäftigt und Tiefschlaf über einen langen Zeitraum wird schnell negativ selektiert durch Beutegreifer. Die präferentiellen Fleischfresser dagegen haben von einer Mahlzeit länger was (u.a. eine Freßnarkose ;) ) und aufgrund von weniger natürlichen Feinden ein anderes Schlafmuster.
Ebenso verändern sich die Schlafgewohnheiten im Lauf des Lebens; Babys schlafen viel, die Wachperioden sind den "Fütterungszeiten" angepaßt, die aufgrund der geringen Nahrungsaufnahmemenge auch viel häufiger sind als später (meistens :D). Alte Leute verändern ihre Schlafgewohnheiten auch wieder, und das nicht nur abhängig von den Forderungen der Arbeitswelt zw. deren Ausbleiben.
In heißem Klima gibt es mehr nachtaktive Lebewesen, die tagsüber schlafen (nur Esel und deutsche Touristen gehen mittags in die Sonne...). Es gibt die Winterruhe und den Winterschlaf für Zeiten reduzierten Nahrungsangebots, aber kein Bär kann "auf Vorrat schlafen" und dann eben den ganzen Sommer über wach bleiben.


Alles in allem denke ich, daß wir das "Warum" nicht völlig begreifen können, sondern lediglich das Phänomen beschreiben - wir wissen ja nichtmal genau, was "Schlaf" ist! - und sagen können, daß man ohne nicht auskommt.