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RS-USER-Rettungsziege
08.11.2006, 03:27
Nach immer wiederkehrenden Durchfällen, drei Krankenhausaufenthalten
und etlichen Koloskopien und Gastroskopien habe ich endlich erreicht,
dass ein Test auf Lactoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) gemacht wurde.
Dabei stellte sich heraus, dass ich eine Lactoseintoleranz habe
und somit keine lactosehaltigen Lebensmittel vertrage.

Dies bedeutet für mich, dass ich so manche Dinge nicht zu mir nehmen kann.
(Milch, Käse, Milcheis, Schokolade, überbackene Pizza, Kuchen, einige Streichwurstsorten usw.)
Es sind schon einige Dinge und jeder Fehlgriff wird sofort bestraft.

Zwar ist es mittlerweile Vorschrift, dass lactosehaltige Lebensmittel gekennzeichnet werden müssen,
aber es ist doch manchmal ein Akt beim Einkaufen auf sowas zu achten
und man glaubt garnicht wo alles Lactose enthalten ist.

Zu den lactosefreien Lebensmittel kann ich nur sagen,
dass sie entweder zum :-kotz schmecken oder garkeinen Geschmack haben.

Nun der eigentliche Grund meines Threads.

15 Prozent der deutschen Bevölkerung leben mit Lactoseintoleranz.
Kennt ihr jemanden mit dieser Unverträglichkeit oder hat sie sogar jemand von euch?
Wie lebt ihr damit und wie habt ihr euch damit eingestellt?

silver tabby
08.11.2006, 07:22
Leider kenne ich selbst niemanden, aber hast du schon mal im Internet nach Selbsthilfegruppen geschaut? Oder in der Klinik nachgefragt, ob die nicht Anlaufstellen kennen? Du hats doch bestimmt eine Ernährungsschulung bekommen, die müssten solche Dinge auch wissen und dir weiterhelfen können...?

Schwester Rabiata
08.11.2006, 09:43
hallo....

Zöliakie/Sprue wurde eindeutig ausgeschlossen?

Ist nämlich die Hauptursache für eine erworbene Lactoseintoleranz.

Ein absolutes Laktasedefizit fällt schon im Säuglingsalter auf - die Kinder würden verhungern.

Schau mal bei www.zoeliakie-treff.de

Da viele Zölies auch laktoseintolerant sind, gibt es dort viele Tipps.

Rabiata

Xaxis1
08.11.2006, 10:39
Es gibt doch Enzyme zum Einnehmen, wenn Du doch mal Lactos ißt/trinkst ?

Warum nimmst die nicht ?

RS-USER-Küchenhexe
08.11.2006, 16:22
Original geschrieben von Rettungsziege
Kennt ihr jemanden mit dieser Unverträglichkeit oder hat sie sogar jemand von euch?
Wie lebt ihr damit und wie habt ihr euch damit eingestellt?

Selber hab ich's zum Glück nicht. Aber mein nun-wohl-Ex ist allergisch gegen absolut alles, was irgendwie mit Milch zu tun hat. Und zwar Oh-oh-mein-Hals-schwillt-zu-allergisch. Egal ob Kuh, Ziege oder Schaf, egal ob Lactose oder Butterreinfett, Molkepulver oder was auch immer. Natürlich kommt sowas nicht vor, fragt einfach nicht weiter...auch die Medizin kann jemanden echt versauen.
Da ich nun jahrelang für ihn gekocht habe, kann ich sagen: es läßt sich machen. Es läßt sich sogar richtig lecker und ohne Mangelerscheinungen machen. Aber Du wirst Dich daran gewöhnen müssen, eine Menge Fertigprodukte aus Deinem Speiseplan zu streichen und ziemlich viel einfach selber zu machen. Immerhin führen Sünden bei Dir nur zum Durch- und nicht zum Todesfall...;)also kannst Du hin und wieder mal ausbrechen!:troest:

strawinskid
08.11.2006, 17:38
Hallo,

meine Mutter weiß auch einiges darüber zu berichten. Sie war letztes Jahr deswegen im Krankenhaus, weil sie blutigen Durchfall hatte, mit Magenkrämpfen und allem drum und dran.
Meine Mutter hatte schon öfter den Verdacht, das sie Milchprodukte nicht gut verträgt, aber der Arzt im Krankehaus meinte: "Ich kann Ihnen zwar nicht sagen, woher Ihre Beschwerden kommen, aber eine Laktose-Unverträglichkeit kann das ÜBERHAUPT nicht sein - dafür wäre sie ja viel zu alt und die kommt nicht einfach so, entweder hat man das von Geburt an oder gar nicht..."
Meine Mutter verzichtet seitdem auf Milchprodukte und probiert immer mal wieder neue Sachen aus - seitdem ist sie beschwerdefrei...
nur manchmal...wenn sie mal heißhunger auf einen leckeren Käse hat ----kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort und in diesem Fall mit Magenkrämpfen und Durchfall...

Aber wie gut, das sie keine Laktose-Unverträglichkeit hat... :D

RS-USER-Bärentöter
08.11.2006, 17:57
Original geschrieben von strawinskid
aber eine Laktose-Unverträglichkeit kann das ÜBERHAUPT nicht sein - dafür wäre sie ja viel zu alt und die kommt nicht einfach so, entweder hat man das von Geburt an oder gar nicht..."


Laktasemangel kann verschiedene Ursachen haben:

Angeborener Laktasemangel (absolute Laktoseintoleranz): Aufgrund eines Gendefektes ist die Laktasebildung stark eingeschränkt, oder es kann überhaupt kein Enzym gebildet werden (so genannte Alaktasie). Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv. Da dadurch die Wachstums- und Entwicklungsphase nach der Geburt stark beeinträchtigt wird, kann diese Erkrankung unbehandelt zu schwersten Gehirnschäden führen [2].
Erkrankungen des Verdauungssystems können die laktaseproduzierenden Zellen so schädigen, dass vorübergehend die Laktaseproduktion beeinträchtigt ist; in seltenen Fällen kommt es zu einer lebenslangen Laktoseintoleranz.
Physiologischer (natürlicher) Laktasemangel: Bei allen Säuglingen wird dieses Verdauungsenzym normalerweise in ausreichender Menge produziert. Nach der Entwöhnung verringert sich die erzeugte Laktasemenge jedoch je nach Weltregion unterschiedlich: Während z. B. ein Großteil der erwachsenen mittel- und südasiatischen Bevölkerung keine Milchprodukte mehr verträgt, bereitet in nördlichen Bereichen (bei den meisten Bewohnern Europas und des nahen Ostens oder Menschen europäischer/nahöstlicher Abstammung, sowie den sibirisch/mongolischen Ethnien) die Milchzuckeraufnahme meistens bis ins hohe Alter keine Probleme. Grund für das Fortbestehen der Enzymproduktion im Erwachsenenalter ist eine autosomal-dominant vererbte Mutation des LCT-Allels auf dem Chromosom 2 (GeneID 3938).

(Wiki)

Rescuerambo
08.11.2006, 19:01
Schließe dich mal mit Rettungshaserl kurz, die kann dir da sicherlich viele Infos geben ;)

RS-USER-FataMorgana
08.11.2006, 20:15
Wie wurde denn die Laktoseintoleranz genau diagnostiziert? Und wie wurde eine sekundäre Form ausgeschlossen?

RS-USER-Rettungsziege
09.11.2006, 09:36
Original geschrieben von silver tabby
Du hats doch bestimmt eine Ernährungsschulung bekommen,
die müssten solche Dinge auch wissen und dir weiterhelfen können...?

Ernährungsschulung?
Garnichts hab ich bekommen!
Der Arzt hat mir nur gesagt: Frau Böhm, sie hatten recht. Sie haben Lactoseintoleranz.
Ich soll darauf achten, dass ich nicht so viele Milchprodukte zu mir nehme.
Angeblich hab ich aber keine absolute Intoleranz,
weil der Wert zum Anfang des Tests schon zu hoch gewesen wäre.
Nunja, ich hab gestern Pizza mit ganz wenig Käse oben drauf gegessen,
was danach passierte will ich lieber nicht ausführen. :rolleyes:
Und das Kieler gerade hätte ich mir auch schenken können. :(



Original geschrieben von FataMorgana
Wie wurde denn die Laktoseintoleranz genau diagnostiziert? Und wie wurde eine sekundäre Form ausgeschlossen?

Ich hab diesen Atemtest gemacht und Blut- und Stuhlproben wurden genommen.

Rettungshaserl
10.11.2006, 08:42
Huhu Ziege,
kann dich voll verstehen, bin leider auch von der Laktoseintoleranz geplagt, komme mittlerweile aber sehr gut damit zurecht. Ich bin eine der extremen Typen, ich reagier auf die kleinste Menge Käse, Kuhmilch oder Käsepulver usw.

schau mal auf www.libase.de (http://www.libase.de)
Da findest du sehr gute Tipps. Und ich würd dir raten, alles auszuprobieren und dann selber zu entscheiden, ob du manche Lebensmittel meiden musst oder essen kannst.

Ich bin selbst noch am ausprobieren, was ich essen kann und was nicht. Statt Creme-Fraiche z. B. gibts Soja-Cuisine, statt Kuhmilch gibts Sojamilch oder Sojadrink (gibts auch mit Geschmack, die geschmacklose nehm ich nur zum Kochen her)

Mit den LI-Enzymtabletten fang ich erst gar nicht an.. weil man erst fast alle Tabletten ausprobieren müsste, welche am besten Helfen. Und ne richtige Dosierung gibts auch nicht.

Es gibt echt viele Alternativen zu Kuhmilchprodukten.
z. B. statt Kuhmlichkäse kannst Ziegenkäse essen, aber Achtung, es gibt einige mit Laktose..

schreib mir einfach mal.

Gruß Alex

RS-USER-Rettungsziege
10.11.2006, 10:56
Hört sich ja schonmal nicht schlecht an. :)

Ich hab schon einiges ausprobiert und vertrage recht viel nicht.
Ich kann z.B. keine Teewurst essen, weil da auch welche drin ist.
Aber Sojamilch trinke ich auch. Am Liebsten die SoYDream mit Schokolade.

RS-USER-FataMorgana
10.11.2006, 18:57
Ich hab diesen Atemtest gemacht und Blut- und Stuhlproben wurden genommen. [/B]

Was wurde denn in Blut und Stuhl untersucht? Und wann war im Atemtest das Maximum der H2-Exhalation erreicht?

RS-USER-Rettungsziege
10.11.2006, 19:38
Original geschrieben von FataMorgana
Was wurde denn in Blut und Stuhl untersucht? Und wann war im Atemtest das Maximum der H2-Exhalation erreicht?

Öh ... hab ich Ahnung? Das haben die mir nicht gesagt.
Und das Testergebnis hab ich auch nicht schriftlich bekommen.
Ich versuche immernoch, über den überweisenden Arzt, da ran zu kommen.

RS-USER-FataMorgana
11.11.2006, 13:30
Und das Testergebnis hab ich auch nicht schriftlich bekommen.
Ich versuche immernoch, über den überweisenden Arzt, da ran zu kommen.

Das sollte aber eigentlich möglich sein, man hat sogar ein Recht darauf, eine Kopie solcher Befunde zu erhalten.

Ich frage deshalb, weil die Interpretation der (eigentlich recht aussagekräftigen) H2-Exhalationstests mit einigen Tücken behaftet ist.

RS-USER-Rettungsziege
11.11.2006, 14:41
Original geschrieben von FataMorgana
Das sollte aber eigentlich möglich sein, man hat sogar ein Recht darauf, eine Kopie solcher Befunde zu erhalten.

Ich frage deshalb, weil die Interpretation der (eigentlich recht aussagekräftigen) H2-Exhalationstests mit einigen Tücken behaftet ist.

Klar, aber die meisten Ärzte wollen selbst mit Nachdruck ´ne Kopie nicht rausrücken.
Ich hab mich wegen sowas schonmal fast mit ´ner Sprechstundenhilfe geprügelt.

Die sagen immer, dass der Befund zum überweisenden Arzt geht
und ich dann dort nach Einzelheiten fragen könnte.
Doch da sagen die einem auch so gut wie nichts.

RS-USER-FataMorgana
11.11.2006, 15:41
Original geschrieben von Rettungsziege
Klar, aber die meisten Ärzte wollen selbst mit Nachdruck ´ne Kopie nicht rausrücken.

Tja, keine Auszeichnung für unsere Zunft. Eigentlich sollte das überhaupt kein Problem sein. Befund auf Wunsch schnell kopiert, ggf. darf der Arzt auch noch einen Groschen dafür kassieren. Was ist dabei? Ich habe den Eindruck, dass manche Kollegen einfach etwas gegen mündige Patienten haben und Medizin wieder so wie früher machen möchten, als der Arzt noch befahl und der Patient ihm glaubte und gehorchte.

RS-USER-DoktorW
11.11.2006, 16:23
Es ist dennoch dein gutes Recht Einsicht in Deine Akte zu erhalten. Ich würde einfach darauf bestehen und nicht mit der Sprechstundenhilfe diskutieren, sondern freundlich den Arzt fragen. Es geht schließlich um dich!

RS-USER-Rettungsziege
11.11.2006, 18:09
Original geschrieben von FataMorgana
... Ich habe den Eindruck, dass manche Kollegen einfach etwas gegen mündige Patienten haben
und Medizin wieder so wie früher machen möchten, als der Arzt noch befahl und der Patient ihm glaubte und gehorchte.

Genau das ist das Problem.
Mich wollte man ja schonmal fast aus dem Krankenhaus werfen,
weil mir die wagen Andeutungen bei der Visite gereicht haben
und ich meine Akte zur Einsicht verlangt habe.

Ich glaube schon lange nichtmehr alles was die Ärzte sagen.
Manchmal muss man einfach misstrauisch sein und etwas öfter nachhaken.

Außerdem, warum darf ich meine Akte nur unter Aufsicht eines Arztes einsehen?



Original geschrieben von DoktorW
Es ist dennoch dein gutes Recht Einsicht in Deine Akte zu erhalten.
Ich würde einfach darauf bestehen und nicht mit der Sprechstundenhilfe diskutieren,
sondern freundlich den Arzt fragen. Es geht schließlich um dich!

Das hab ich auch schonmal gemacht. Da heißt es allerdings dann immer,
dass ich daraus sowieso nichts verstehen würde und sie mir das ja schon erklärt hätten.
Besonders im Krankenhaus, wo man mich kennt und weiß, dass ich nicht ganz ahnungslos bin,
tun sie dann immer so, als ob ich mich wichtig machen würde.

Manchmal hab ich wirklich denn Eindruck, dass manche Ärzte einen dumm halten wollen.

Ich werde auf jeden Fall am Montag den Arzt kontaktieren und den Befund verlangen.


Dabei fällt mir noch was ein. Was ist eigentlich ein Dipl. med.?
Der Arzt, den ich dazu gebracht habe den Test zu machen, ist so einer.

RS-USER-blacksheep
11.11.2006, 18:15
Original geschrieben von Rettungsziege
Dabei fällt mir noch was ein. Was ist eigentlich ein Dipl. med.?
Der Arzt, den ich dazu gebracht habe den Test zu machen, ist so einer.

Ein Mediziner der in der DDR vor der Wiedervereinigung studiert und seinen Abschluss gemacht hat.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_akademischer_Grade_%28Deutschland%29 und