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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ein kleines bischen Physiologie



Schulbub
14.11.2006, 21:28
Neulich beim Bauchaortenaneurysma...:D

Folgende Situation:
- Patient steinalt, soll eine Rohrprothese in sein BAA implantiert bekommen.
- Intraoperativ fiel erstens eine schlechte SaPO2 trotz hoher FiO2 und ein neu aufgetretenes Vorhofflimmern auf. Im präoperativen Ruhe-EKG keine wesendlichen Veränderungen. Die klinische Frage war jetzt nun, wo das Problem des Patienten liegt. Entweder er pumpt schlecht, oder aber seine Oxygenierung ist aufgrund irgendeiner Lungenproblematik schlecht.

Der zuständige Supervisor hat dann mittels FiO2, FeO2, arteriellen und zentralvenösen Astrup´s (auch "BGA" Anm.d.Redakt.) und anscheinend fundierter physiologischer Kenntnisse rausgeknobelt, was da das Problem war. Er hat sich gnädigerweise auch dazu herabgelassen, mir das kurz in 2 Minuten zu erklären, nur hat sich bei mir nach 30 Sekunden das Hirn verknotet und naja....seitdem versuche ich irgendwie nachzuvollziehen, was genau er da gemacht hat.
Leider lassen mich bei den von ihm angewendeten Formeln meine Pysiologie-, Anästhesie und Intensivbücher im Stich. Also frag ich ma hier.
Sind diese Formeln so richtig?

HZV

HZV = VO2/AVDO2 = (MV-DSpace)/CcO2art - CcO2ven

Sauerstoffextraktion

O2er = VO2/DO2 * 100

Vitalfunktionsmechaniker
15.11.2006, 09:07
Olala...

also das hier zu erklären würden den Rahmen springen.
Schau mal in ein Lehrbuch für Intensivmedizin - da steht bei Hämodynamik was über das Ficksche Prinzip. Dann bist du schlauer.

Mann kann das HZV (und das will man ja eigentlich wissen, die Formal ist nur der Weg dahin) aber bei geignetem Monitoring auch direkt am Gerät ablesen. Z.b. PICCO oder sogar einen Swan-Ganz-Katheter.

Schade, daß dein Supervisor dich bei einem BAA stehen lässt ohne dir das nötige Handwerkszeug an die Hand zu geben...:o

RS-USER-Rippenspreizer
15.11.2006, 10:15
Er wird vermutlich das Shuntvolumen errechnet haben. Steht in jedem gängigen intensivmedizinischen Lehrbuch. Im Prinzip wird der Patient ein größeres Blutvolumen am Gasaustausch vorbeigeshuntet haben. Das kann man über die FiO2 und den Vergleich SO2art. - SO2ven. unter Berücksichtigung des Hb und des HZV berechnen.
Die Ursachen eines Shunt sind vielfältig; nach Deiner Beschreibung ist euer BAA-patient aber schon hochverdächtig, ordentlich Blut am Oxygenierungsprozess vorbeizuschieben. :D

Gruß, Daniel

Schulbub
15.11.2006, 18:56
Original geschrieben von Vitalfunktionsmechaniker
Olala...

also das hier zu erklären würden den Rahmen springen.
Schau mal in ein Lehrbuch für Intensivmedizin - da steht bei Hämodynamik was über das Ficksche Prinzip. Dann bist du schlauer.

Mann kann das HZV (und das will man ja eigentlich wissen, die Formal ist nur der Weg dahin) aber bei geignetem Monitoring auch direkt am Gerät ablesen. Z.b. PICCO oder sogar einen Swan-Ganz-Katheter.

Schade, daß dein Supervisor dich bei einem BAA stehen lässt ohne dir das nötige Handwerkszeug an die Hand zu geben...:o

Du verstehst mich nicht richtig....es ist nicht so, daß ich mich nicht belesen hätte...das Fick´sche Prinzip sagt mir auch was. Ich will nur wissen, ob diese Formeln, die ich mir aus diversen Intensiv- und Anästhesie zusammengepflückt habe, so sachlich richtig sind. Und HZV am Picco ablesen kann jedes Weichei. :D

Und wie schon richtig vermutet, lief es dann auf ein pathologisches Shuntvolumen mit relevanten Therapiemaßnamen für den Patienten hinaus.