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Mineiro
29.01.2007, 14:04
Der Winter kommt mit voller Wucht...

Verkehrschaos mit mehr als 1000 Unfällen und Millionenschäden so haben die Baden-Württemberger den ersten richtigen Wintertag am 24.1.2007 erlebt. Mit den starken Schneefällen brach kurz nach dem Orkan "Kyrill" am Mittwoch erneut ein extremes Wetterereignis über den Südwesten herein.

Bereits in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch kündigte sich das drohende Unheil an. Leichter aber stetiger Schneefall und querstehende LKWs auf der A 8 in Fahrtrichtung Karlsruhe ließen für den Einsatzbereich des DRK Ditzingen an der A 81 nichts Gutes erwarten. Aufgrund dieser Lage entschied sich der Führungstrupp des OV Ditzingen schnell zu handeln. Bereits am Mittwoch um 07:00 Uhr wurde für die Mitglieder der SEG Ditzingen ein Voralarm ausgelöst. Ab 08.00 Uhr war der Führungstrupp in der Unterkunft präsent um die aktuelle Lageentwicklung zu beobachten und schnell entscheiden zu können.

Im Laufe des Vormittags war es dann wie befürchtet so weit. Auf den verschneiten Autobahnen bildeten sich lange Staus. Auf der Autobahn 6 zwischen Mannheim und Heilbronn sowie auf der Autobahn 8 zwischen Ulm und Karlsruhe staute sich der Verkehr auf einer Länge von jeweils 25 Kilometern. Die A 8 zwischen Ulm und Heimsheim wurde für den Schwerlastverkehr ab 7,5 Tonnen gesperrt. Quer stehende Lastwagen sorgten vielerorts für Behinderungen und erschwerten den Räumfahrzeugen das Durchkommen.

Die Leitstelle Ludwigsburg löste um 10:33 Uhr Vollalarm für die SEG Ditzingen aus. Einsatzauftrag war die im Stau eingeschlossenen Personen mit Decken und Nahrungsmitteln zu versorgen und notfalls medizinische Hilfe zu leisten. Zudem wurde dem OV Ditzingen die Einsatzleitung für den Autobahnabschnitt von Stuttgart-Zuffenhausen bis zum Engelbergtunnel übertragen.

Bereits nach 20 Minuten konnte das erste Fahrzeug mit 60l heißem Tee, Decken und sechs Sanitätshelfern die Unterkunft in Richtung Autobahn verlassen. Weitere 20 Minuten später war auch das zweite Fahrzeug mit weiteren Nahrungsmitteln und Decken unterwegs. Da das Schneechaos auch Auswirkungen auf die Anfahrtszeiten des Rettungsdienstes hatte wurde vorsorglich das im OV Ditzingen stationierte Schnelleinsatzfahrzeug mit Trage (SEF-T) als „First Responder“ Fahrzeug mit einem Fahrer und zwei Rettungssanitätern besetzt.

Bis gegen 15:00 Uhr fuhren der OV Ditzingen mit Unterstützung der Kameraden aus Münchingen mehrere Betreuungs- und Erkundungseinsätze auf der A 81. Hunderte Menschen konnten mit Heißgetränken und Decken versorgt werden. Unser Engagement kam an, besonders bei den LKW Fahrer die bereits die ganze Nacht auf dem Parkplatz vor dem Engelbergtunnel ausharren mussten.

Um 17:00 Uhr wurde in Münchingen, unter der Leitung der Kreisbereitschaftsleitung eine Führungssitzung zur weiteren Lagebeurteilung einberufen. Aufgrund der aktuellen Lage musste damit gerechnet werden, dass der Einsatz noch bis in die späten Abendstunden dauert. Gegen 17:15 Uhr wurde deshalb Voralarm für den OV Heimerdingen und Alarm für den OV Korntal ausgelöst. Die Unterstützung aus Korntal traf um 17:50 Uhr mit einem zusätzlichem Mannschaftstransportwagen (MTW) und einem Material-LKW in Ditzingen ein. Nun waren wir vorbereitet um notfalls auch Notunterkünfte für die Nacht einrichten zu können.

Das es dazu nicht mehr kommen sollte war mit ein Verdienst der Kameraden vom THW und der Feuerwehr die es schafften die A 8 in Fahrtrichtung Karlsruhe von querstehenden LKW´s frei zu bekommen. Endlich konnte der Verkehr wieder zögerlich aber stetig abfließen. Dadurch löste sich auch der Stau auf der A 81 langsam auf. Nach mehr als zwölf Stunden wurde der Betreuungseinsatz um 20:00 Uhr beendet.

Link zur Bildergalerie:

http://www.redirect.drk-ditzingen.de/content/gallery/index.php?kat=schneechaos_07_01_24

Grüße Mineiro