Skelett

[Nici007]

Hallo,
da hier ja überwiegend an Anatomie interessierte Leute sind, habe ich mal eine Frage.
Ich schreibe eine Arbeit über den Bau und die Funktion des Skelettes unter besonderer Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede. Der erste Teil macht mir keinerlei - glaube ich jedenfalls- Probleme, da diese Dinge ja in jedem guten Anatomiebuch beschrieben sind.
Nun bleibe ich aber beim geschlechtsspezifischen Unterschied hängen . :confused: .
Kennt ihr evtl. gute Internetseiten, auf denen diese Informationen zu finden sind?
Leider habe ich in keiner Bibliothek komplette Bücher über das menschliche Skelett bekommen, immer nur die Pathologie, Physiologie oder allgemeine Anatomie.
Vielleicht sind unter euch ein paar Forensiker, die müssten sich damit doch eh auskennen, richtig?

Ps: Ich war mir nicht sicher in welchem Forum ich diese Bitte posten kann, deshalb habe ich mich für das Neutrale entschieden .

:rolleyes: :D

[Rescuerambo]

Original geschrieben von Nici007
[B
Nun bleibe ich aber beim geschlechtsspezifischen Unterschied hängen . :confused: . [/B]

Hm vvlt. ist das Becken bei ner Frau ja breiter.... wer weiß, wer weiß :D

[Nici007]

Ja klar, die größten Unterschiede stehen logischerweise auch in den Büchern (z.B. Männer haben breitere Schultern, längere Arme und Beine, schwerere Knochen und größere Gelenke. Frauen haben breitere Hüften, flexiblere Gelenke) ;) .
Ich wollte aber auf die einzelnen Unterschiede eingehen (z. B. weshalb haben Männer schwerere Knochen ).
Dazu finde ich gar nichts. Immer nur grobe Unterschiede.

[RS-USER-Medi-Fischi]

Angeblich erkennt man das Skelett einer Frau ja an den ausgeleierten Unterkiefergelenken, vom vielen tratschen *gg* (hat zumindest mein Geschichteprof. im Gym. immmer gemeint)
Nein im Ernst das weibl. Becken ist auf jeden Fall anders gebaut. In meinem Anatomiebuch ist da ne tolle Abb. (Faller)Klick (http://www.amazon.de/K%C3%B6rper-Menschen-Einf%C3%BChrung-Bau-Funktion/dp/3133297147/ref=pd_bxgy_b_img_a/028-1448380-8351734)
Sonst fällt mir momentan nix dazu ein. Aber es ist auch schon spät, und langsam sollt ich mal mein Bett aufsuchen, vl bin ich morgen ja produktiver ;-)

[RS-USER-Küchenhexe]

Versuch mal die Standardwerke der Anthropologie (eher bei den Biologen als bei den Medizinern zu finden; ich schaue mal, ob ich 'nen guten Literaturhinweis irgendwo finde, aber ohne Zugang zur UB kann ich nix garantieren). Was Geschlechtsbestimmung am Skelett angeht, sind die Anthropologen doch eher die Fachleute... Da dürftest Du z.B. auch was über tendenziell stärker ausgeprägte Muskelansätze und so finden.

[Rettungszwergin]

in diesem Buch findest du einen ersten Einstieg. Im Literaturverzeichniss stehen weitere Publikationen. Mehr habe ich grad auch nihct zur hand. Aber wie schon weiter oben erwähnt, schau dich in einer UB um.

[Nici007]

Hey,
dein Tipp erinnert mich an den forensischen Anthropologen Bill Bass. -Der Tipp war übrigens sehr gut- .
Habe in der Bibliothek 2 gute Bücher gefunden. :knuddel:
Das mit den weiblichen Unterkiefergelenken ist auch nicht schlecht, könnte man vielleicht beiläufig als Scherz erwähnen :-p .
Jetzt müsste ich eigentlich nur noch anfangen, aber das ist wohl am schwesten :rolleyes:

Bei weiteren Tipps, nur zu :D

[RS-USER-Küchenhexe]

Leider finde ich die Literaturlisten für die Einführungen in die Anthropologie/ Osteologie nicht so schnell wie erhofft. Aber wenn Du mir mal 'ne PM mit Deinem Wohnort schickst, kann ich Dir sagen, ob es in Deiner Nähe ein entsprechendes anthropologisches Institut gibt (wo man Dir sicher gerne viele, viele Infos gibt!)

Aber ein paar Startpunkte habe ich trotzdem noch für Dich:

Sieh Dir zuerst mal den Schädel an! Die Geschlechterbestimmung am Schädel fand ich immer die leichteste (na gut, mit etwas Übung;) ). Sie ist auch ziemlich sicher; vor allem gibt es eine ganze Reihe möglicher Unterschiede. Allerdings gibt es auch immer Schädel, die sich nicht sicher zuordnen lassen...

Nur mal so ein paar Beispielpunkte:

Der Processus mastoideus ist bei Frauen deutlich zierlicher.

Der Querschnitt des Jochbogens ist anders.

Das weibliche Kinn ist meist glatter; und ja - unser Kiefergelenk sieht oft auch anders aus (aber nicht wirklich abgenutzter. Die Natur hat uns da schon etwas dauerhafter gebaut; schließlich müssen wir den Männern ja auch alles dreimal wiederholen...:D )

Frauen haben meist keine Knochenwülste über den Augenhöhlen. Auch die Orbitae selber sind häufig anders geformt.

Muskelansatzpunkte finden sich bei Männern oft deulicher ausgeprägt. Besonders gut sieht man das an den Lineae nuchae.

Der weibliche Schädel hat "kantigere" Formen (Tuber parietale ist ausgeprägter, steilere Stirn etc.)

Du siehst also, es gibt eine ganze Menge. Leider sind die Daten gut versteckt. Aber Du hast Dir da ein hochspannendes Thema eingefangen! Hoffentlich hast Du viel Spaß dran; ich versuche auch, noch ein paar harte Daten für Dich aufzutreiben.

[Jambe]

Ich weiß, dass sich der weibliche Körper einfach schneller entwickelt als der Männliche und daher das Skelett eher "fertig" ist. Das Wachstum ist früher abgeschlossen und daher sind Frauen kleiner als Männer (meistens jedenfalls).
Das weibliche Skelett ist Rumpfbetont (längerer Rumpf als Männer) so dass der Körperschwerpunkt nach unten verlagert ist.
Die Unterschiede des Beckens wurden ja schon erwähnt - wohl weil sie am Auffälligsten sind. Das weibliche Skelett ist nun einmal zum Kinder bekommen konstruiert. Daher die großen und breiten Beckenschaufeln, der Schwerpunkt nach unten und die Beweglichkeit.
Natürlich spielen da bei der Skelettentwicklung die weiblichen Hormone eine große Rolle.

Aber ich denke auch, dass die Anthropologen die richtigen Ansprechpartner für diese Fragen sind.

[Rettungszwergin]

Original geschrieben von Nici007
Hey,
dein Tipp erinnert mich an den forensischen Anthropologen Bill Bass. -Der Tipp war übrigens sehr gut- .
Habe in der Bibliothek 2 gute Bücher gefunden. :knuddel:
Das mit den weiblichen Unterkiefergelenken ist auch nicht schlecht, könnte man vielleicht beiläufig als Scherz erwähnen :-p .
Jetzt müsste ich eigentlich nur noch anfangen, aber das ist wohl am schwesten :rolleyes:

Bei weiteren Tipps, nur zu :D

Mist, vergessen, den Titel hinzuschreiben,

also nochmal: Grupe et al.: Anthropologie. Ein einführendes Lehrbuch. Springer Verlag, ISBN 3-540-21159-4