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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verdachtsdiagnose: Vasovagale Synkope??



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Unregistered
06.02.2007, 16:51
Hallöchen an alle Sanis!!

Ich bin im Dezember 15 geworden, hab den EH gemacht und bin mitten im San A
ich mach jetzt beim SSD mit und hab mal eine Frage:

Wir haben (jeder Neuankömling von uns) eine Kopie vom Einsatzprotokoll vom SSD-Leiter bekommen und ich hab mir alles durchgelesen und steh jetzt ziemlich verdutzt da...

da steht nämlich unter "verdachtsdiagnose": Hypoglykämie, SHT, Pneumothorax, VASOVAGALE SYNKOPE usw

und jetzt kommt die Frage:
Woher soll ich als Schulsani wissen ob es sich um eine Vasovagale Synkope handelt oder nicht? Es kann doch auch eine Synkope sein, ohne dass der Vagus dabei gereizt wird! Und außerdem gibts doch noch untertitel für ne vasovagale Synkope! Oder geht der SSD-Leiter einfach davon aus, dass wir den Patienten ausm Klo rausschleifen und deswegen denken es wäre ne vasovagale s.???
Ich hab zwar vor ihn zu fragen, will mich aber nich zum Vollidioten machen wenn ich grad was falsch verstanden hab... kann mir jemand helfen? Plezzz
Achja... wie soll ich nen Pneumothorax feststellen?? Ich kann dem doch da nicht reingucken, wenn er geschlossen ist!!
Und wie kann ich wissen ob jmd ne Hypoglykämie hat, wenn an unserer schule garkein BZGerät ist??

greez
Rainbow

RS-USER-DocMezzoMix
06.02.2007, 17:05
Da meint es euer SanD Leiter aber gut mit den Diagnosen die er bei euch vermutet.... gut, ich fahr jetzt knapp 10Jahre hauptamtlich Rettungsdienst in einer Stadt mit +/- 8Einsätzen/Schicht und meine Kontakte zu Pneumothoraxen sind im untersten 1stelligen Bereich.
Vielleicht schiesst er mit seiner Vorlage ein wenig übers Ziel hinaus. :rolleyes:

Gruß dMM

RS-USER-Jules
06.02.2007, 18:51
Also ich find das da etwas übertrieben für einen SanA im SSD. Mal ganz ehrlich, bei den von dir aufgezählten Krankheitsbildern müsst ihr sowieso den RD rufen und wieviel Zeit bleibt euch dann noch um euren Patienten zu "behandeln"? Da ich selbst früher im SSD tätig war (aber auch schon als RS), kann ich sagen, dass es darauf ankommt, dass ihr die Basics beherrscht. Damit meine ich z.B., dass ihr einen Bewusstlosen in die stabile Seitenlage bringt oder den Patient mit Atemnot richtig lagert. Beschränkt euch bei solch gravierenden Sachen lieber auf Dinge, die die Symptome lindern oder zumindest dafür sorgen, dass der Zustand des Patienten sich nicht weiter verschlechtert. Denn was hilft es dir, wenn du weißt, dass der Patient ein Pneumothorax hat? Du kannst das Problem sowieso nicht beheben. Versteh mich bitte nicht falsch, euer Engagement im SSD kann sehr wertvoll für den Patienten sein, aber euch stehen eben nur begrenzte Möglichkeiten zur Verfügung.

Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass du von vielen RDlern nur belächelt wirst, wenn du als 15jähriger SanA mit solchen Begriffen wie Pneumothorax, vasovagale Synkope etc. um dich wirfst. Ich wurde von manchen RDlern, die mich nicht kannten, schon schief angeguckt, wenn ich eine knappe Übergabe machen wollte. Wenn ich mich dann als "einer von ihnen" geoutet habe, gings danach besser :D .

Also, mach dich nicht verrückt mit irgendwelchen Fachbegriffen.

Liebe Grüße
Jules

Rettungszwergin
06.02.2007, 19:22
was um alles in der Welt habt ihr denn im SanA gelernt?
Pneumothorax kommt da gar nicht vor, ebenso vasovagale Synkope
Hopyglykämie kannst du nur wissen, wenn dir jemand was darüber sagt. Aber bei bwusstlos ist das eh egal für dich, weil wie schon erwähnt, außer einer Stabilen Seitenlage kannst du nicht viel machen.
Für die restlichenDiagnosen ist der Rd definitv zuständig bei der Diagnose. Das geht über den SSD und auch über den SanA hinaus.

Liebe Grüße
die zwergin, die auch SanA ausbildet

RS-USER-apoplex
06.02.2007, 19:33
Also wenn Hypoglykämie, SHT, Pneumothorax, VASOVAGALE SYNKOPE usw das so in einem Protokoll steht, sieht es schon ziemlich nach Schrotgewehrschuss aus. Man nennt einfach alles, was einem einfällt und hofft, dass irgendwas passt. Wirkt eher lächerlich als professionell.

SSD´lerin
06.02.2007, 19:58
Original geschrieben von Rettungszwergin
was um alles in der Welt habt ihr denn im SanA gelernt?
Pneumothorax kommt da gar nicht vor, ebenso vasovagale Synkope



Dann kommt die vasovagale Synkope aber im SanB vor?!? Hab nämlich die letzten 3 WEs mit dem SanA/B Kurs verbracht und da kam das definitv vor :)






In unserem SSD-Protokoll steht sowas überhaupt nicht drin, da kann man grad mal die Vitalfunktionen eintragen und die Schmerz-/verletzungslokalisation und das wars. Und das reicht auch!

RS-USER-blacksheep
06.02.2007, 20:29
Kann ich nix zu sagen (nie San-Lehrgänge gemacht), aber auch für mein Empfinden ist das doch etwas harter Tobak für nen SSD. Zumindest der Pneu und das SHT. Zumal wie dmm das schon dargestellt hat kommt sowas selbst im RD eher seltener vor. Ich mach das nun auch schon ein paar Jahre und auch bei mir bewegt sich die Anzahl zwischen 1 und 10.

@RDZwergin: Also ich finde bei einer unklaren Bewusstlosigkeit bzw eigentlich allgemein sollte auch ein SSD den BZ messen können. Keine große Sache und mit doch einer hohen Relevanz bei Notfällen.

Rettungszwergin
06.02.2007, 20:59
Original geschrieben von SSD´lerin
Dann kommt die vasovagale Synkope aber im SanB vor?!? Hab nämlich die letzten 3 WEs mit dem SanA/B Kurs verbracht und da kam das definitv vor :)


Ja, eher im SanB. Wir haben immer von einer unklaren Synkope geredet, bzw. Bewußtlosigkeit unklarer Ursache, weil das einfach bei den meisten Synkopen sich so darstellt.

Wow, sogar sanB, hohes Niveau für einen SSD. Sag mal, kannst du mir euer Konzept mal zukommen lassen? Wir möchten hier sowas aufbauen, und ich brauch einfach ein paar Tipps. Einfach als PM an mich.

@sheep: was bringt dir das BZ-messen, wenn du keine Maßnahmen bei einer Bewusstlosigkeit ergreifen kannst? Ein Sanhalfer kann und darf keinen Zugang legen. Und diese SSDler haben ja kein BZ-Messgerät. Also sollten sie sich auf die Basics bescrähnken, die aber gut anwenden.

Wenn ich in der Anamnese, also Patient ansprechbar, eine entsprechende Diagnose stellen kann, ist auch der Schulsani aufgefordert Glucose oral zuzuführen. Die Hypoglykämie, sprich die Erkrankung insulinpflichtiger Diabetes muss dem Klassenlehrer bekannt sein. Und das wissen wahrscheinlich auch ein paar Schulkameraden. Und dann gäbe es noch diverse Symptome, die einem Sanhelfer die Richtung angeben sollten.

RS-USER-blacksheep
06.02.2007, 21:06
Original geschrieben von Rettungszwergin
@sheep: was bringt dir das BZ-messen, wenn du keine Maßnahmen bei einer Bewusstlosigkeit ergreifen kannst? Ein Sanhalfer kann und darf keinen Zugang legen. Und diese SSDler haben ja kein BZ-Messgerät. Also sollten sie sich auf die Basics bescrähnken, die aber gut anwenden.

Wer redet hier denn von Zugängen. Die SSDs die ich kenne haben ein BZ-Messgerät. Kostet nicht die Welt (um genauzu sein gar nix ;)) und gehört für mich auch bei einer sanitätsdienstlichen Betreuung zu den Basics. Danebensitzen und Händchen halten, dafür brauch man keine Ausbildung. Gerade bei den "Kleinen" kann man nach Standing Orders vorgehen. Nicht jede Hypoglyc äußert sich in einer Bewusstlosigkeit. Bei unklaren "Wesensveränderungen"/Schwäche/Übelkeit/Schwindel/und div. mehr bringt einem ein erniedrigter BZ auf ne schöne Spur und man kann demjenigen was oral einflösen.

Rettungszwergin
06.02.2007, 23:19
Original geschrieben von blacksheep
Wer redet hier denn von Zugängen. Die SSDs die ich kenne haben ein BZ-Messgerät. Kostet nicht die Welt (um genauzu sein gar nix ;)) und gehört für mich auch bei einer sanitätsdienstlichen Betreuung zu den Basics. Danebensitzen und Händchen halten, dafür brauch man keine Ausbildung. Gerade bei den "Kleinen" kann man nach Standing Orders vorgehen. Nicht jede Hypoglyc äußert sich in einer Bewusstlosigkeit. Bei unklaren "Wesensveränderungen"/Schwäche/Übelkeit/Schwindel/und div. mehr bringt einem ein erniedrigter BZ auf ne schöne Spur und man kann demjenigen was oral einflösen.

Dann lasst ihr euch die Sticks sponsern. In der Regel gibt es nichts umsonst. Und die Geräte finanzieren sich nun mal über die Meßsticks.

Übrigens gehört BZ messen zur Körperverletzung. Die Maßnahme geht unter die Haut. Wäre da vorsichtig. Wie gesagt, ich bin der Meinung, Geräte sind nicht alles. Aber das ist Ansichtssache.

Wir haben in regelmäßigen Abständen beim uns im OV einen Dienstabend mit dem Thema: Diagnostik ohne Hilfsmittel. Und ich muss sagen, dass es immer wieder spannend ist.

Du hast übrigens genug Symptome genannt, die mir ausreichen, um dem Patienten probeweise Cola oder ähnliches zu verabreichen. Ganz ohne BZ-Wert.

Rein Interessehalber: welche Ausbildung hast du? Und wie hast du diese erreicht (sprich direkt, oder von der Pike aus)?

Händchen halten braucht keine Ausbildung? Komisch, dass es dann eine Ausbildung Betreuung gibt beim DRK (bei den anderen HiOrgs weiß ich es nicht) gibt. Und dass es mittlerweile fast überall KIT und NN gibt. Mit Ausbildung. Die halten doch auch nur Händchen, oder etwa nicht (ACHTUNG: sehr provokativ):cool:

RS-USER-blacksheep
07.02.2007, 07:13
Quereinsteiger übern Zivi (RH -> RS -> RA) seit 2002. Erst hinterher in die Sanitätsdienstlichen Struckturen gekommen. Sprich über die SEG. Vielleicht bin ich etwas verwöhnt, aber "meine" SanH sind alle mit dem Umgang der Basicdiagnostikgeräte geübt. Zumindest die über 18jährigen setzen sich vermehrt auch in der SEG und den SEG-angegliederten Großsanitätsdiensten ein.

Hatte letzte Woche bei einem Einsatz in einer Schule in meiner neuen Wirkungsstätte ein längeres Gespräch mit einem SSD hier. An sich waren die gut organisiert. Hatten aber probleme mit Materialbeschaffung und Ausbildung. War alles "privat" und nicht mit einer HiOrg die dahinter steht.

BTW: Das mit dem Händchen halten war von mir auch etwas provokativ gemeint.

Rescuerambo
07.02.2007, 08:13
Original geschrieben von Rettungszwergin
Ja, eher im SanB. Wir haben immer von einer unklaren Synkope geredet, bzw. Bewußtlosigkeit unklarer Ursache, weil das einfach bei den meisten Synkopen sich so darstellt.


Bewusstseinstörungen und damit V S, sind schon beim San A dabei...



Übrigens gehört BZ messen zur Körperverletzung. Die Maßnahme geht unter die Haut. Wäre da vorsichtig. Wie gesagt, ich bin der Meinung, Geräte sind nicht alles. Aber das ist Ansichtssache.



Richtig... Ich seh das auch eher mit dem Kritischen Auge....

saddamski
07.02.2007, 08:47
Auch wenn ich hier keine Diskussion, von denen es hier eh schon genug gab und die dazu, meiner Meinung nach, überflüssig sind, vom Zaun brechen will, ist BZ Messen natürlich eine Körperverletzung.
Jedoch gehört BZ zu den Basics, ganz klar. Das sollte für jeden Standart sein der eine höhere Ausbildung wie LSM/EH hat.
Natürlich kann ich evtl. nichts an dem BZ ändern. Jedoch gehört eine Grunddiagnostik zu den Aufgaben eines jeden profesionellen Helfers.
Wenn ich einen Bruch feststelle, kann ich daran auch erstmal nichts ändern und trotzdem ist man bemüht eine Fraktur zu Diagnostizieren.

Zu diesem komischen Protokoll bleibt zu sagen dass es wirklich harter Stoff ist. Zu meiner SanH Zeit wäre ich mit diesem Gesamtbild wahrscheinlich überfordert gewesen und hätte vielleicht sogar was übersehen.

Es ist eigentlich besser, wenn man sich etwas mehr auf das konzentriert, was auch an Fällen zu erwarten ist.
Damit möchte ich natürlich nicht sagen dass so ein Einsatz nicht in einer Schule passieren kann. Aber die Regel wird es ja wohl eher nicht sein ;)

Rettungszwergin
07.02.2007, 09:00
Original geschrieben von blacksheep
Quereinsteiger übern Zivi (RH -> RS -> RA) seit 2002. Erst hinterher in die Sanitätsdienstlichen Struckturen gekommen. Sprich über die SEG. Vielleicht bin ich etwas verwöhnt,

Hatten aber probleme mit Materialbeschaffung und Ausbildung. War alles "privat" und nicht mit einer HiOrg die dahinter steht.

BTW: Das mit dem Händchen halten war von mir auch etwas provokativ gemeint.

Dann ist ja gut. Habe ich mir fast gedacht, dass du ein "Kind" des Rettungsdienstes bist. Wir sind einfach zu sehr Geräteverwöhnt.

Das mit dem Geldproblem kann gelöst werden bei dem SSD. Erstens würde ich mir Gedanken machen, ob nicht doch eine HiOrg sich dahinter stellen möchte. Die können besser Geld für sowas aufbringen. Zweitens hat jede Schule, sprich Gemeinde einen Sanraum vorzuhalten und geeignetes Material. Wenn man das geschickt verkauft, kann man dieses Geld für den SSD nutzen. Diesen Tipp habe ich von jemandem aus dem Oberschulamt. Und dann fiele mir drittens ein, Sponsoren zu suchen. Bei uns ist die Sparkasse meistens für sowas zu haben. Und die ein andere Firma hat meistens ein offenes Ohr.

leuchtreklamefahrer
07.02.2007, 11:28
Bei uns im KV ist laut KV-Arzt eine BZ-Bestimmung seit 2007 verboten. Und zwar für SSD, HVO, OV etc, RD natürlich (zum Glück) nicht betroffen. Da glücklicherweise in der zu unterschreibenden Anweisung nur was vom "sticksen" stand wissen zumindest die RS/RA wie sie eben an den roten Saft alternativ kommen.

So, nun genug geofftopict, zum SSD.

Meiner Meinung nach ist die Aufgabe des SSD eine adäquate Patientenbetreuung eines bewusstsklaren Patienten, in Hinblick auf häufig vorkommende Krankheitsbilder/Verletzungen sollte er sich auskennen. Dazu kommt noch die stabile Seitenlage bis zu Vergasung, mit der Zeit auch aus etwas ausgeweitet wie zB auf dem Bauch liegender Patient, Patient auf der Treppe oder ähnliches. Mehr nicht. Wenn diese Bascis sitzen kann man, unter ständiger Wiederholung, neue Sachen wie Auswirkungen einer BZ-Schwankung mit einzubeziehen. Ich hab bisher noch wenige Schulsani's erlebt, die wirklich großes Kino bez. Lagerung und Betreuung + Basic's in der Diagnostik gemacht haben.
Der Wille ist teilweise erkennbar, aber es nützt mir wenig wenn ich einen RR von 120/70 genanngt bekomme, und auf die Rückfrage "Wo ist denn das Stethoskop?" die Antwort "im Koffer" erhalte...
Andererseits muss sich auch der RD/die erfahrenen Sanis an das eigene Riechorgan packen und den SSD akzeptieren und ihn ernst nehmen!

medi-rainbow
07.02.2007, 15:05
so, jetzt bin ich endlich angemeldet!! Danke für eure Antworten!!

Wir wollten uns schon seit langer Zeit ein BZ-gerät anschaffen, nur irgendwie ist da wohl noch nix bei rausgekommen -.-

bei uns wird BZ messen nicht wirklich als Körperverletzung gesehen und es ist für unsere Schule "offiziell" erlaubt, würde ich mal so sagen. Ich denke jemand, dems echt beschissen geht, wird kaum am nächsten Tag mit seiner Mutti beim Direktor auf der Matte stehn und sagen es wäre Körperverletzung gewesen. Es wurde von uns auch so abgemacht, das wir nur BZ messen, wenn wir sowas in der Richtung verdächtigen und nicht einfach mal so rumstochern, weils zu den basics gehört. Ich fände es ehrlichgesagt wahnsinnig peinlich, wenn jemand wegen Unterzuckerung Krampfanfälle bekommt und wir dann die 112 wählen und *jetz mal in blaue geraten* denken es wärn epileptischer oder sonst was und dann kommen die Rettungssanis und messen BZ und sehn dass es wegen hypoglyc ist -.-
Bei uns kommt Unterzuckerung nämlich ziemlich oft vor, würde ich sagen. Vorallem im Sommer. Dann gibts da noch die Mädels die grad Diät machen usw. Die wenigsten, die Unterzucker haben, sind Diabetiker!! Weil grade DIE peinlichst drauf aufpassen, dass denen sowas nicht passiert. Und woher soll ich dann bei nem völlig gesundem Menschen feststellen, dass er Unterzuckert ist, wenn er kein Diabetes hat und ich kein BZmessgerät habe?
Wir haben an unserer Schule eigentlich nix, was man haben sollte wenn mans profesionell angehn will. AED haben wir nicht (das fände ich aber auch übertrieben) BZmessgerät auchnicht und auch kein Sauerstoff! Also sogut wie alle Schulen in meiner Umgebung haben zumindest ein BZmessgerät und manche auch Sauerstoff!!

Das mit der Vasovagalen kann ich mir immernoch nicht erklären. Man kann ja auch einfach ganz normal im Unterricht sitzen, husten und dann umkippen. Wenn ich dann hingeh und Versuche anhand von Zeugen ein sample zu machen, meint ihr da würde irgendwem einfallen: Sie/er HUSTETE und kippte dann um!!?? Bestimmt nicht, da achtet nämlich niemand drauf! Oder auch bei den Orchesterproben, da könnte ich vielleicht eher sagen dass es eine Vasovagale ist aber sonst hab ich echt keine chance das heraus zu finden... es sei denn ich würde alles mögliche ausschließen und die vasovagale wäre dann meine einzige Erklärung... nee eher unwarscheinlich. Ich geb euch vollkomen Recht, das ist wirklich schwachsinnig irgendwelche Diagnosen zu stellen, anstatt sich um den Patienten zu kümmern, so meinte ich das auch nicht. Ich denke bei Symptomen, wo die Diagnose wirklich auf der Hand liegt, schadet es nicht ein Kreuz zu setzen, aber dass mit der vasovagalen Synkope, dass ist echt ein Thema für sich und ich finds auch ziemlich hart, ich komme gerade entspannt aus dem EH und dann verlangt der SSDLeiter schon, dass wir sowas anhand vom (nochnicht absolviertem) SanA ne vasovagale Synkope und nen Pneumothorax feststellen können...

Ich werd ihn dann einfach mal fragen, hab mich nämlich schon bei den anderen Anfängern darüber beschwert und die wissen nochnichtmal, was das alles genau ist...

aber es soll ja nicht all zu oft vorkommen... und wenn ich Zweifel habe, ruf ich einen mit SanB (haben eigentlich alle von uns außer den Anfängern) oder die 112...

aber ich finde die Beiträge hier ziemlich interessant und würde mich trotzdem freuen noch weitere Beiträge auch offtopic von euch zu hören!!

Rainbow:peace:

medi-rainbow
07.02.2007, 15:27
EDIT::
achja, dazu muss ich aber auch sagen, dass unser SSDLeiter schon seinen Rettungssani gemacht hat und im Blaulichttaxi mitgefahren ist... der hällt das ganze für selbstverständlich und es ist ihm wichtig dass wir nen seriösen Eindruck machen. Da er ja viel mehr erfahrung hat als ich, glaube ich, er hätte keine Problem damit eine Hypoglykämie festzustellen... aber ich. Ich hab zwar schon im Hinterkopf, wie sich sowas äußern kann, aber das Problem ist einfach, dass sogut wie alle Symptome die auf ne hypoglyc hinweisen auch auf etwas anderes hinweisen können und das ist mir zu mehrdeutig. Deswegen halt ichs auch für sinnvoll, so ein BZmessgerät. Und wenn jetzt jemand so krass schiss vorm BZ messen hat, weils ja sooooo "weh tut", dann muss ich mich eben auf andere Maßnahmen beschränken, ich kann ja nichts machen, was der Patient bei vollem Bewusstsein nicht will. Aber wenn ers erlaubt, dann denke ich nicht dass ich dann im Nachhinein Ärger dafür kriegen würde... Wäre aber gut wenn man son Teil besitzen würde um wenigstens die Möglichkeit zu haben!
Würdet ihr nicht messen wenn ich sowas in der Richtung vermuten würdet, ein BZmessgerät hättet und der Ptient einverstanden wäre? Bei uns gibt es die Floskel "wer heilt, hat Recht". Gilt die auch bei euch? Apropos, wie siehts bei euch aus wenn jemand im Klo umkippt? Dürft ihr rein, oder müsst ihr der Notruf absetzen??
mb Rainbow

leuchtreklamefahrer
07.02.2007, 15:43
so, dann will ich mich deinem Beitrag mal annehmen:

die Körperverletzung, die du begehst, wenn du jemand in den Finger oder sonst wohin stichst ist defintiv gegeben, auch wenn das an deiner Schule "so ok" ist. Da kann dir sofort jemand einen Strick draus drehen und das auch machen! Das hat nciht nur mit dem "weh-tun" zu tun, informier dich da besser nochmal.

Ausserdem find ich es überhaupt nicht peinlich wenn jemand (eventuell sogar noch bewusstloses) das krampfen anfängt, und die Ursache (hier die Hypoglykämie) nicht erkannt wird. Im RD sieht das nochmal anders aus, aber in nem SSD? Was machst du denn bei einm bewusstlosen Patienten mit einer Hypoglykämie?
Der Schulsanitätsdienst ist zur adäquaten Patienteversorung da, das heisst Lagerung und Betreuung, keine abenteuerliche Diagnosestellung und keine invasiven Maßnahmen.

Sag deinem lieben RS, der immerhin schon als Praktikant im RD schnuppern durfte, dass er seine ANsprüche mal auf ein sinnvolles Niveau runterschrauben soll.

Von Floskeln wie "wer heilt, hat recht" würde ich ganz schnell Abstand nehmen; Würdest du unter diesem Aspekt auch eine Medikamentengabe rechtfertigen?

Und wenn jemand aufm klo umgekippt ist und du dich in der Stressituation traust zu helfen, dann tu's doch einfach.

saddamski
07.02.2007, 15:48
Wenn ich den Verdacht habe, messe ich natürlich den BZ.
Kommt eben immer sehr auf den Einsatz an. So wenig machen wie möglich, aber auf jeden Fall soviel machen wie nötig ist! Braucht natürlich ein bisschen seine Zeit bis man etwas Routine findet, aber ich hoffe mal dass euer Leiter nicht 2 Unerfahrene zusammensteckt.

Es ist ja schön wenn euer Leiter RD Erfahrung hat und RS ist, trotzdem kann er sowas nicht verlangen, meiner Meinung nach.
Schön wenn er so viel Ergeiz hat und möchte dass Ihr noch mehr wisst, aber dann muss er das auch aktiv unterstützen.

Wegen dem Sauerstoff würde ich mir aber nicht so einen Kopp machen, da gibt es wirklich Sachen die wichtiger sind. Mir erging es in meiner Anfangszeit eigentlich immer so, dass ich mit den Basics etc. so lang beschäftigt war, bis der RD eingetroffen ist. Da hatte ich recht wenig Zeit für irgendwelchen "schnick schnack" ;)
In Fallbeispielen ist man meistens früher fertig wie im wirklichen Einsatz, weil man bei Fallbeispielen bestimmte Einsatzgegeben nicht hat.

Wer heilt hat recht mag stimmen, aber nicht immer! Ist ein heises Eisen. Man muss sich schon darüber bewusst sein was man da eigentlich macht.
Wie gesagt bin ich kein Fan dieser "BZ ist gefährliche Körperverletzung, also lasse ich das einen professionellen Helfer nicht machen" Meinung. ABER der Helfer, eben jeder der professionell hilft, muss sich trotzdem darüber im klaren sein, dass er eine gefährliche KV dabei begeht. Zwar mit Einverständnis, oder mutmaßlichem Einverständnis, aber es bleibt eine KV. Das darf man nicht vergessen und muss immer abwägen ob die Rechung hinterher aufgeht.

Deine Frage mit dem Notruf verstehe ich nicht so ganz. Wenn jemand auf dem Klo kollabiert wurde der Notruf ja schon abgesetzt, sonst wäre ich wahrscheinlich nicht da ;)
Sollte ich das nebenbei mitbekommen, gucke ich mir erstmal die Situation an. Evtl. kann man über die Tür klettern. Auftreten kann auf einem Klo wahrscheinlich böse enden, sehr viel platz zum "ducken" ist da ja nicht gerade ;)
Man wird schlecht rechtfertigen können dass die Platzwunde zur Rettung nötig war. Ich wäre da doch etwas vorsichtiger. Geht auch schon gegen meine Motivation. Möchte dem Patientne ja helfen und "heilen" und nicht helfen und schädigen ;)

Auch wenn man da mit sicherheit wieder abwegen kann.

Toxic_Lab
07.02.2007, 16:03
Original geschrieben von saddamski
Evtl. kann man über die Tür klettern. Auftreten kann auf einem Klo wahrscheinlich böse enden, sehr viel platz zum "ducken" ist da ja nicht gerade ;)


Tip vom Architekten: Die WC´s haben (meistens) Schlösser, die von Aussen mit einem geeigneten Werkzeug (Geldstück / Vierkant usw) geöffnet werden können.
Also Auftreten oder drüberklettern muss man meist nich :D