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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : The Best of.....-> Unmögliche Angehörige



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RS-USER-rettungshamster
14.02.2007, 10:35
Gestern war wieder einer dieser Tage, an welchen ich am liebsten den Kopf von diesen Angehörigenen genommen und gaaaanz lange unter Wasser gehalten hätte, bis nur noch ein *blubb......blubb.....blubb* gekommen wäre. :grins:


Ihr hattet sicher auch schon solche "Pflegefälle". Angehörige die dir auf ganz subtile, aber dennoch unmissverständliche Weise sagen wollen, wie unfähig, blöd und faul man doch ist.

Ich hab mich für die "KONFRONTATION" entschieden und bin auf ihr gesabbel eingegangen, verbunden mit der Frage, warum sie auf mich so verbal einprügelt, meine Kompetenzen in Frage stellt ohne mich auch nur zu kennen (hab ja Ende Jan. erst in dieser Einrichtung angefangen) ?
Keine Antwort - stattdessen nur gemurmel über die Unfähigkeit von uns Pflegekräften.
Ferner suchte sie bei diesem Gespräch ja auch noch nicht einmal den Augenkontakt...für mich ein untrügerliches Zeichen dafür, dass sie sich gar nicht ernsthaft damit befassen wollte.



Was für Highlights hattet ihr denn schon in Punkto: Angehörige ?

Knusperriegel
14.02.2007, 17:15
Besonders beliebt bei Gomer-Angehörigen, für die eine Tageszeitung mit vier großen Buchstaben schon eine intellektuelle Herausforderung ist:
"Ich schreib an die BLÖD-Zeitung"

bei Wesen mit einem Akademiker in der Familie:
"mein x-y-z ist Anwalt / Richter / Staatsanwalt / Arzt ... - der wird sie anzeigen..."

bei alten Männern sehr beliebt:
"ich war Sanitäter in Rußland, mir können sie nichts erzählen..."

RS-USER-rettungshamster
15.02.2007, 08:30
Original geschrieben von Knusperriegel
bei alten Männern sehr beliebt:
"ich war Sanitäter in Rußland, mir können sie nichts erzählen..."



Von allen genannten Beispielen, ist das hier das Beste was ich jemals gelesen habe :D
Aber das dieser Satz mal von einem Angehörigen gekommen wäre, ist mir bislang noch nicht passiert - schade eigentlich. Mich hätte es bestimmt auf der Stelle vor lachen zerfetzt *rofl*

Hörbird
15.02.2007, 15:38
Mein liebes Hamsterlein,

Wenn Du den Thread nicht aufgemacht hättest - ich hätte ihn heute auf alle Fälle aufgemacht!

Gestern Abend: Ich im Stress, ich war mitten im Abendessen austeilen mit einer Kollegin , hatte davor noch 4 Patienten aus dem Op zurückbekommen.
Kollegin kommt, sagt da wären Angehörige um die Ecke, weil sie irgendetwas für Pat. X suchen. Pat. X ist, wie ich weiß, aber seit letzter Woche nicht mehr auf Station.

Ich teile also weiter Essen aus und will mich nach dem Essen austeilen drum kümmern - und schiebe den Essenswagen um die Ecke.
Schon kommen sie auf mich zu und schießen mit ihren Wünschen los: Geldbeutel fehlt, wo denn der sei, sie müßten bald los, sie müßten noch ne Stunde fahren - das leider in einem Tonfall, der mich schon sehr reizt. Aber ich kann mich noch bestens zurückhalten und erkläre ihnen freundlich, das ich erstmal das Abendessen austeilen müßte und mich um die Pat. kümmern. Danach aber hätte ich aber Zeit und wüßte auch, wo der Geldbeutel sein könnte.
Und wieder ein einem unmöglichen Tonfall: wie lange dauert das dann, sie müßten noch ne Stunde fahren....

Also teile ich weiterhin das Essen aus, doch diesmal klammern sie sich wohl an meine Kollegin, die hinter mir her kommt - und diese läßt sich erweichen.
Nur blöd: da wo der Geldbeutel sein sollte ist er nicht - also schickt sie sie auf Intensiv, wo eben der Pat. X liegt, in der Hoffnung, das der Geldbeutel doch da liegt. Da ist er auch nicht - und sie werden zurückgeschickt - nur war ich immer noch bei den Pat. beschäftigt und mußte mehrmals aus den Zimmern raus um RR-Geräte oder sonstwas zu holen. Sie klammern sich wieder an mich, nur das sie jetzt unverschämt und auch laut werden. Auch ich werde lauter und erkläre ihnen, das ich ihnen vorher bereits gesagt hätte, das ich mich erst um meine Pat. zuende kümmern müßte. Angehörige fängt an mich anzuschreien, das ich vorher beim vorbeigehen ihnen ja hätte was sagen können, das sie mich wohl im vorbei gehen angesprochen hätte etc. Achja: und das sie noch eine Stunde zu fahren hätten.... Sie ist mir sogar ins Stationszimmer nachgelaufen ( Tabuzone!), wo ich dann sauer und endgültig laut geworden bin. Bevor ich dann unsachlich geworden wäre, aheb ich dann unseren anwesenden stellv. Stationsleitung gerufen, der sich dann um die Sachen gekümmert hat - noch neben seiner Pflegearbeit 3 h lang!

Die Angehörigen hatten sich natürlich auch prompt bei ihm über mich beschwert, ich hätte sie von Anfang an abweisend behandelt. Mein Vorgesetzter hörte sich meine Sichtweise kurz an und schmunzelte. Ich denke, das ich nix zu befürchten habe.

Das war sicherlich ein Extrem, und trotzdem fällt mir oft auf, das es heutzutage Angehörigen nicht schnell und gut genug gehen kann. Mitten in unseren Arbeit tauchen sie auf, und das muss alles sofort und schnell getan werden. Wehe wenn nicht....

RS-USER-rettungshamster
15.02.2007, 16:13
Also angeschrien wurde ich bislang noch nicht - das hat sich immer nur auf dieses "dumme Geseiher" beschränkt....aber wenn ich das so lese, wäre mir vermutlich auch dann irgendwann der Gaul durchgegangen.

Ich kann das auch nicht leiden, wenn dir Angehörige dann wie Kletten am Kittel hängen. Unfähig auch nur mal eine Zeit abzuwarten da man sich wirklich "wichtigeren Dingen" (wie z.B. unseren Pat. / Bew.) zu widmen hat.
Zumal die meisten ja dann auch wirklich sehen können, dass man selbst gerade ausreichend beschäftigt ist.

Blaulicht-shaolin
15.02.2007, 19:41
Toll sind auch die lieben netten Begleitpersonen während des Krankentransports...:rolleyes:
Sie wissen alles besser, kennen als einzige die ideale Fahrstrecke (die natürlich falsch, umständlich oder sonstwas is), sagen dir wie du deinen Job machen musst und kauen dir ein Ohr ab indem sie dir während der Fahrt ihre Lebensgeschichte erzählen.:rolleyes:

Hatte erst gestern wieder einen solchen: vermutlich dachte er einfach ich wäre durch das Blaulicht auf dem Dach verblödet und von dem Horn halb taub...
Er hat mir die Krankengeschichte seiner Mutter mindestens 5 mal wiederholt - und das Ganze mit ziemlich lauter Stimme.:-keule
Aber ich bin ja ein geduldiger Mensch und habe das einfach schweigend ertragen (immerhin ging es der Patientin nich wirklich prickelnd).

RS-USER-rettungshamster
16.02.2007, 07:59
Original geschrieben von Blaulicht-shaolin
kennen als einzige die ideale Fahrstrecke (die natürlich falsch, umständlich oder sonstwas is), sagen dir wie du deinen Job machen musst und kauen dir ein Ohr ab indem sie dir während der Fahrt ihre Lebensgeschichte erzählen.:rolleyes:
).

Der Vorteil beim RD liegt ja darin, dass die Wahrscheinlichkeit diese Menschen mehr als ein oder zweimal zu treffen, eher beo gering einzustufen ist.
Dann kann man schon mal die Ohren ordentlich auf "Durchzug" stellen ;)

In der Stationären hat man die entweder, bis zur Entlassung des Patienten - oder dessen Ableben, am Hals :rolleyes:

Und die wirklichen Härtefälle kommen selbst noch nach dem Dahinscheiden eines Pat. / Bew. in regelmäßigen Abständen in die Einrichtung und machen auf "selbsternannten und unverzichtbaren engagierten Besuchsdienst", der in Wirklichkeit nur dafür gedacht ist, dass unlängst verhasste Pflegepersonal weiter zu malträtieren.

RS-USER-Medi-Fischi
16.02.2007, 08:03
Bezüglich RD kann ich auch wbeitragen: Ein Kollege von mmir hat mal die (nat erwachsene) Tochter einer Pat mal aussteigen lassen, weil sie den Betrieb massiv gestört hat. Er hat sie mehrmal vorgewarnt und als sie dann noch immer keine Ruhe gab, hat er sie (freundlicherweise nahe eines Gasthaus) aussteigen lassen und ist weitergefahren. Die Pat war ihm sehr dankbar :D Denn sogar ihr ist sie schon mächtig auf die Nerven gefallen.
lg fischi

Beachbaer82
16.02.2007, 08:49
Ich finde es auch immer wieder sehr entspannt,

- man betritt noch nicht mal die Wohnung, da rufen einem die Angehörigen zu "Sie müssen aber dieses Tuch zum Tragen mit reinbringen!" - Was die wohl davon halten das wir erstmal "Hallo" sagen, schauen wie es drinnen aussieht, wie es dem Patienten geht etc.

- Die begrüßenden Worte sind "Mein Mann/Frau/Mutter/Vater/wer auch immer ist PRIVATPATIENT! - Ob das auch irgendwas mit unserer Arbeit zu tun hätte. Hätten die das doch am Telefon gesagt, dann hätte ich die Samttrage und den RTW mit DVD-Player mitgebracht :-keule

- "Sind Sie Arzt?" - "Nee, Rettungsassistent." und dann "Was wollen Sie hier? Ich habe doch nen Notarzt gerufen!"

- die Liste ist beliebig zu ergänzen...

Stephan2204
16.02.2007, 12:03
Was auch immer wieder gern "gesehen" wird im RD
(Hinweiss: Damit meine ich nicht ALLE Personengruppe dieser Versicherung, nur (zum glück) einen kleinen teil)

Man kommt in die Wohnung, es kommt kein Guten Tag oder was ähnliches, nein, das erst was kommt "MEIN Angehöriger ist privat-versichert!"
--OK OK ich sollte mal Brille Putzen, wurd schon im vorfeld geschrieben :D -

RS-USER-rettungshamster
16.02.2007, 12:25
Original geschrieben von Stephan2204

Man kommt in die Wohnung, es kommt kein Guten Tag oder was ähnliches, nein, das erst was kommt "MEIN Angehöriger ist privat-versichert!"



Standardantwort: "Sie werden trotzdem behandelt :D"

RS-USER-Bärentöter
16.02.2007, 13:39
Original geschrieben von rettungshamster
Standardantwort: "Sie werden trotzdem behandelt :D"

Genua!

Mahlzeit
16.02.2007, 14:08
Der "Ich bin Privatpatient" ist mir sogar schon mal in Sanitätsdienst untergekommen... :rolleyes:

da weiss man wirklich nicht mehr, was man noch sagen soll...

RS-USER-Hummel
16.02.2007, 14:52
Den Spruch "Mein Mann ist privat versichert!" hatte ich mal während einer Reanimation. Als ob wir dann andere Algorithmen benutzen würden... :confused:

*ironiemodeon*
Aber kein Problem! Ich hole schnell die gute Luft aus dem Schwarzwald, statt diesem muffigen medizinischen Sauerstoff! :D
*ironiemodeoff*

SanSold
16.02.2007, 14:54
Meine Antwort ist dann immer: "Macht ja nix!" :D

RS-USER-Hummel
16.02.2007, 15:07
Gut wäre auch:

"Das muß ihnen aber nicht peinlich sein."

RS-USER-blacksheep
16.02.2007, 15:15
"Jeder hat so seine Fehler."

RS-USER-Medman
16.02.2007, 17:39
wie wärs mit

"achso welche Tubus hätte ihr mann den gern den aus gold oder Platin"

oder "keine sorge ich werde mir nachher die Hände waschen " lol

RS-USER-DocMezzoMix
16.02.2007, 18:06
Ist letztens einem Kollegen passiert:
Dringend zu Patienten gefahren, geklingelt: "Wer von Ihnen ist der Arzt?" "Keiner, wir sind Rettungsassistenten, der Arzt ist noch auf der Anfahrt, wo ist der Patient" " Wir haben einen Arzt bestellt."Tür zu ... kurze Zeit später trifft das NEF ein. Ähnliches Spiel: "Wer ist der Arzt?" "Ich bin der Arzt" "Gut kommen sie rein" "Stop, nur der Arzt, den haben wir bestellt" ... Der Arzt hat dann mal ordentlich aufgeklärt und man hat mit Team das Haus betreten. Warum die Leute so dumm waren, lies sich leider nicht mehr eruieren.

RS-USER-Bärentöter
16.02.2007, 18:19
Original geschrieben von DocMezzoMix
...

die hätte ich rund gemacht!