PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : weniger ist manchmal mehr



Seiten : [1] 2

Rettungszwergin
24.04.2007, 23:27
Hallo rsler,

ich habe heute schweren Herzens die Bereitschaftleitung abgegeben. Ich weiß nicht, ob das hierher gehört. Habe aber einfach das Bedürfnis.

Wie gibt man denn sowas stilvoll und einigermaßen professionel ab? Ich möchte nicht das Gesicht verlieren, auch wenn ich sehr enttäuscht bin.

Es mag echt doof klingen, aber es fühlt sich an, als wenn man einen guten Freund verliert. Und gleichzeitig bin ich erleichtert.

@mods:
ihr dürft das auch löschen, wenn das net ins RS gehört.

die rettungszwergin
(gibt es einen Kugelsmilie?mit einer lachenden und einer weinenden Gesichtshälfte)

RS-USER-Küchenhexe
25.04.2007, 00:31
Original geschrieben von Rettungszwergin


ich habe heute schweren Herzens die Bereitschaftleitung abgegeben.

Das tut mir leid. Vor allem das "schweren Herzens". :troest:


Ich weiß nicht, ob das hierher gehört.

Wenn nicht hier: wohin dann?


Wie gibt man denn sowas stilvoll und einigermaßen professionell ab? Ich möchte nicht das Gesicht verlieren, auch wenn ich sehr enttäuscht bin.

Gute Frage. Warum bist Du enttäuscht; was ist abgelaufen? Die "stilvolle" Übergabe hängt sicherlich auch von den Gegebenheiten ab. Im Zweifel: PM; dann kriegst Du auch meine Telefonnummer...;)


Es mag echt doof klingen,

Nö. Sollte es?


...aber es fühlt sich an, als wenn man einen guten Freund verliert. Und gleichzeitig bin ich erleichtert.

Wahrscheinlich verlierst Du einen "guten Freund" - und hast jeden Grund der Welt, erleichtert zu sein.


...gibt es einen Kugelsmilie?mit einer lachenden und einer weinenden Gesichtshälfte

Ich glaube nicht, aber es wäre mal eine Idee - hallo, Daniel! *wink*

Beachbaer82
25.04.2007, 00:51
Kenne das!
Habe nach mehreren Jahren zum 31.12.06 auch alle Ämter niedergelegt.

Gründe waren vielsetig. Zum einen kam ich mir vor wie ein Kindergärtner. Ich war teileise zu gutgläubig und naiv. Am Ende war es sehr stressig. So wie ich es einst geliebt habe, habe ich es gehasst!

Ich habe meinen Rücktritt im Oktober bekanntgegeben. Habe angeboten den "Nachfolger" in dieser Zeit bis zum Jahreswechsel "einzuarbeiten". Habe weiterhin das Angebot gemacht, das man mich im Zweifel anrufen kann, aber gleichzeitig unmissverständlich klar gemacht, das dies ein Entschluss ist, der wohl überlegt und fest steht!

Falls es dir hilft, mir ging es wie Dir. Ich war hin- und hergerissen. Aber nach kurzer Zeit schon merkte ich, dass es eine gute Entscheidung war.

Ich habe weniger Kopfschmerzen, weniger Stress aber VIEL MEHR Zeit für mich!!!

Drücke dir die Daumen, dass es ebenso schnell geht wie bei mir...

PS Mein Lenchen wird ihre Ämter am Donnerstag abgeben... Vllt. kann die dir ja noch was sazu sagen...

Rettungszwergin
25.04.2007, 01:09
na ja, ich habe schon ein paar Leute, die Aufgaben übernommen haben. Aber die lassen sich nicht wählen, aus privaten Gründen.

warum ich aufhöre:
weil mein Studium vorgeht
weil ich den Kindergarten satt hab
weil im OV der Rückhalt gefehlt hat
weil meine Beziehung WICHTIGER ist
weil ich nie ein Danke bekam
weil ich den Job von vier Leuten gestemmt hab
weil ich kein Geld bekomm und im Schnitt 50h die Woche dafür aufgewendet habe
weil ich die Machtkämpfe und Positionierungen satt habe
weil ich auch mal wieder ruhigen Gewissens Urlaub machen möchte
weil mir die Arbeit im Roten Kreuz noch Spaß macht - und das soll auch so bleiben

hassen tue ich nicht, die Energie ist mir zu schade - ich bin maßlos enttäuscht

"stilvoll" - ich will nicht, dass mir auch noch nachgesagt wird, ich hätte alles hingeschmissen. Mein Nachfolger soll es etwas einfacher haben als ich.

RS-USER-schmutz
25.04.2007, 06:18
Original geschrieben von Rettungszwergin
... "stilvoll" - ich will nicht, dass mir auch noch nachgesagt wird, ich hätte alles hingeschmissen. Mein Nachfolger soll es etwas einfacher haben als ich.
Stilvoll ist hier nicht ganz passend denke ich. Ein Candellightdinner ist stilvoll.
Ich denke was du meinst ist eine geregelte und geordnete Übergabe mit Einschulung. Meiner Meinung ermöglicht nur diese deinen Nachfolger einen erleichterten Einstieg. Ob er es danach leichter hat hängt nicht mehr von dir ab, sondern von den Rahmenbedingungen in eurem Verein.
Die Entscheidung die du getroffen hast, ist wie es scheint, ja gut überlegt.
Somit kann man nur mehr "Alles Gute" wünschen.

RS-USER-Rippenspreizer
25.04.2007, 07:43
Ich habe Respekt vor deiner Entscheidung.

Vor knapp 3 Jahren habe ich mich entschieden, als Rotkreuzarzt in meiner Bereitschaft tätig zu werden. Mitglied bin ich eigentlich seit meinem Beitritt zum DRK nach dem Zivildienst `95 und es war in meinen Augen die logische Konsequenz, dieses Amt zu bekleiden, allderweil der Posten des Rotkreuzarztes seit vielen jahren unbesetzt war.

Mich reizten einerseits die Aufgaben die vor mir lagen, andererseits aber auch die Möglichkeit, meine "Softskills", also Kompetenzen in Menschenführung, Delegation und Organisation zu erarbeiten bzw. weiterzuentwickeln.

Nach inzwischen 12 Jahren DRK-Arbeit als Bereitschaftsmitglied und in einer Leitungsposition gab es Höhen, aber auch Tiefen. Mir macht die Arbeit mit Menschen sehr viel Spaß, es ist toll etwas bewegen zu können und an einem Prozess beteiligt zu sein.
Auf der anderen Seite stehen - und das scheint universell zu sein - die Arbeit im Vorstand, Intrigen, Machtkämpfe und persönliche Unzulänglichkeiten.
Ich denke, man muss seinen ganz persönlichen Weg finden, dass diese Arbeit weiterhin eine Bereicherung bleibt und keine Last wird. Ehrenamtliche Arbeit in einer Führungsposition kann auch zerstören, brechen. Deshalb ist es völlig legitim, schon alleine zum Selbstschutz, auch mal zurückzutreten und sich fernab der Verantwortung auf die Basisarbeit zu konzentrieren.

Die ehrenamtliche Arbeit soll und muss Spaß machen und keine Küche der Eitelkeiten und der persönlichen Profilierung werden. Und insofern kann ich Deine Entscheidung nur zu gut verstehen und sie zeigt in meinen Augen ein gesundes Maß aus Verantwortung nicht nur für andere sondern auch für Dich selbst.

Weiterhin viel Erfolg im Job, im Ehrenamt und im Privatleben wünsche ich Dir,

Daniel.

Rettungszwergin
25.04.2007, 11:40
Vielen Dank Daniel
Danke an alle, die antworten, und mir so das Gefühl geben, gute Arbeit geleistet zu haben. Ich habe sie sehr gern gemacht.

Also, mein Rüchtrittsemail wurde von meinem Ersten Vorsitzenden an den gesamten Vorstand verschickt. Der Tanz beginnt. Soll ich nun warten, bis sich jemand meldet? Ich habe eigentlich Ideen, wie es übergangsweise weitergehen kann. Es gibt auch vereinzelt Aufagben, die übernommen werden können.

Komisch, alle sind überrascht, dass ich aufhöre. Dabei haben alle eigentlich immer auf Fehler meinerseits gewartet. Kommentar: "Du kannst doch nicht aufhören. Gibt es keine andere Lösung?" Ein bißchen spät die Einsicht. Aber es gibt sicher auch welche, die sich freuen.

So, und heute abend erfährt die Bereitschaft davon. Und ich hab auch noch gleichzeitig Rettung Spät. bei meinem Glück habe ich irgendeinen langen Einsatz. Aber kurzfristig tauschen geht auch nicht mehr.

ach Leutz, wenn das alles nur schon rum wäre, könnte ich die Sonne und die warmen Tage geniesen.

RS-USER-Lenchen
25.04.2007, 12:06
Hallo,
also ich werde morgen Abend mein Amt als stellv Bereitschaftsleiterin aufgeben und auch nicht weiter als Helferin da sein.
Dies ist auch für mich eine sehr schwere Entscheidug.
Und meine Gründe sind ähnlich.

Ich bemühe mich ständig, es allen recht zu machen, gehe auf Wünsche ein und versuche die Arbeit und meine Ausbildungsabende so abwechlungsreich wie möglich zu gestalten.

Aber seit einiger Zeit gibt es Leute bei uns, die sich alles erlauben dürfen.
Die Bereitschaftsleiterin hat es nicht nötig, mich über Entscheidungen zu informieren, ich werde immer nur zu langweiligen Sitzungen geschickt und und und....
Oft fühle ich mich nur "verarscht".
Ich kann mal kurz zwei Beispiele nennen:
- ich mache einen Vorschlag, dass sich das Jugendrotkreuz Paten suchen könnte, die für sie Blutspenden, damit die Blutspenderzahlen wieder steigen. Der Vorschlag will von der Leitung durchdacht werden... ich muss dann nach 3 Wochen aus der Zeitung erfahren, dass diese Aktion schon stattgefunden hat. Im Bericht stand natürlich nicht mein Name, sondern der der Bereitschaftsleiterin... (soll ketzt nicht so aussehen, als müsste unbedingt mein Name da stehen, aber weingstens geholfen hätte ich gerne)


-das zweite war, dass ich gerne unsere Unterkunft streichen wollte, um es freundlicher aussehen zu lassen. Dir Antwort der Bereitschaftsleitung war, dass momentan kein Geld da sei. Verstehe ich ja auch, was ich aber nicht verstehe ist, dass eine Woche später die Tochter der Bereitschaftsleiterin das nötige Geldmbekommen hat, um Farben etc kaufen zu können und den Raum ohne mein Wissen streichen zu dürfen.

Das waren nur 2 von den vielen Vorfällen und deshalb musste ich mich jetzt schweren Herzens gegen die Arbeit im DRK entscheiden, obwohl sie mir immer so viel Spaß gemacht hat.
Aber um ehrlich zu sein, denke ich jetzt lieber an mich und meine Gesundheit und meine Freizeit...

:heul:

Liebe Grüße
Lenchen

saddamski
25.04.2007, 12:32
Vorgesetzter sein heist Kindergärtner sein. Traurig aber wahr.

Teilweise hat man das Gefühl, je älter die Leute werden, desto schlimmer wird das Verhalten ;)

Ich ziehe meinen Hut vor Leuten die, ehrenamtlich, eine Führungsposition übernehmen.

Es sollte sich keiner von euch irgendwelche Vorwürfe machen lassen! Privates geht IMMER vor, egal in welchem Umfang und egal in welcher Position man sich befindet.

Dass Ihr von den Posten abtretet solltet Ihr nicht als Versagen oder sowas ansehen. Die meisten Leute wollen einfach Meckern und jammern. Es soll nämlich eigentlich gar nicht gut sein, weil wer nicht Meckern kann ist unzufrieden ;)

Ich seh es ja bei uns im Verein, und in anderen ist es bestimmt nicht anders. Wichtig ist, dass die Leute was zu meckern haben. Wenn man sich die Kritik dann zu Herzen nimmt und die Sachen ändert, wird das ignoriert und es wird weiter gemeckert. Von daher führt man in einer Führungsposition meistens eh einen aussichtslosen Kampf.

Kopf nicht hängen lassen :knuddel:

Um von Stromberg ein Zitat ein wenig abzuwandeln: Führen ist wie Seelen-Aids ;)

RS-USER-Cookie
25.04.2007, 12:37
Jeder, der ehrenamtliche Arbeit leistet, egal ob in einer HiOrg, im Sportverein oder sonst wo, kann ein Lied davon singen, wie undankbar dieser Job manchmal ist. Man investiert unheimlich viel Zeit und Energie, um seine Sache gut zu machen, und erntet dafür meistens nur Kritik von Besserwissern, die selbst aber keinen Finger rühren...

Ich bin seit 13 Jahren Jugendleiterin in meinem Tischtennisverein, ich weiß, wovon ich rede... Die Arbeit mit den Kindern macht mir unheimlich viel Spaß und ich weiß, daß meine Trainerkollegen und ich gute Arbeit leisten. Letztendlich bleibt einem meistens nur übrig, sich eben ein dickes Fell zuzulegen.

Rettungszwergin und Lenchen, die Entscheidung, Eure Ämter niederzulegen, ist Euch sicherlich nicht leichtgefallen. Ich würde eventuell, wenn die Möglichkeit besteht, nicht nur dem Vorstand sondern auch der Basis gegenüber die Gründe, die zu diesem Schritt geführt haben, zumindest in groben Zügen und sachlich erklären. Wer weiß, was sonst noch hinterher geredet wird?

Ich habe mich schon oft gefragt, warum sich Kameraden eigentlich so unnötig das Leben gegenseitig schwer machen. Schließlich hat im Beruf schon genug mit Leuten zu tun, über die man sich rumärgern muß. Im Verein verbringt man seine Freizeit, und da sollte man eigentlich Spaß haben.

RS-USER-Lenchen
25.04.2007, 12:45
Original geschrieben von Cookie

Rettungszwergin und Lenchen, die Entscheidung, Eure Ämter niederzulegen, ist Euch sicherlich nicht leichtgefallen. Ich würde eventuell, wenn die Möglichkeit besteht, nicht nur dem Vorstand sondern auch der Basis gegenüber die Gründe, die zu diesem Schritt geführt haben, zumindest in groben Zügen und sachlich erklären. Wer weiß, was sonst noch hinterher geredet wird?



Ich habe in der Vergangenheit in meiner Bereitschaft sehr oft meinen Unmut kund getan und immer wieder wurde mir versprochen etwas zu ändern...

Aber jetzt ist meine Geduld und meine Gutmütigkeit zu ende.
Und geredet wird ja immer und überall, jeder weiß was und will was wissen.
Mal sehen, was ich zu hören bekomme :cool:

Liebe Grüße
Lenchen

RS-USER-Cookie
25.04.2007, 12:46
Es gibt sicherlich viele Leute, die Dich vermissen werden.

:knuddel:

Rettungszwergin
25.04.2007, 13:08
liebes lenchen,

ich wäre glücklich gewesen eine stellvertreterin wie dich gehabt zu haben - ich habe die arbeit alleine gemacht....von ehemals vier leuten

schade, dass du auch als helferin nicht mehr zur verfügunug stehst. Ich kann dich aber auch sehr gut verstehen.

Lass dich ganz lieb drücken
Und alles Gute für DEINEN Weg

die zwergin

RS-USER-Lenchen
25.04.2007, 13:16
Ich danke Euch allen fürs Mut machen.

Aber je länger ich nachdenke, desto besser geht es mir mit der Entscheidung.
Ich werde jetzt erst mal sehen, dass ich wieder gesund werde und dann gibt es auch noch andere Vereine, die sich über meine Arbeit freuen...

Es wird schon alles gut werden.

Liebe Grüße
Lenchen

Junimaus
25.04.2007, 14:25
Ich drück euch beiden ganz fest die Daumen, dass es so ausgeht, wie ihr es auch vorstellt.
Ich drück euch beide ganz lieb. :knuddel:

RS-USER-opus
25.04.2007, 17:14
Was lernen wir daraus?

Willst du froh und glücklich leben,
lass kein Ehrenamt dir geben...

Nein, ich kenne das nur zu gut. Ich konnte meine Zugführerbalken damals recht gut abgeben, da ich nach dem Studium bekanntlich 400 Km weit südlich das Geldverdienen begann, dennoch habe auch ich darauf geachtet, oder darauf achten wollen, dass der Betrieb möglichst reibungsfrei weitergeht. Nur, Ersatz war so ohne weiteres auch nicht in den Startlöchern....

Wichtig ist, wenn man so eine Verantwortung übernimmt, dass man nie allein seine Schultern dafür hergibt. Es sollte immer ein Leitungsgremium da sein, so dass sich der Druck verteilt. Das ist schön gesagt, ich weiß, aber anders würde ich es nicht mehr machen.

Außerdem, in jeder ehrenamtlichen Betätigung ist es sehr entscheident, dass man Grenzen setzt, wie weit man sich da einbringen will. Überschreitet man die, besteht die Gefahr, dass es einfach zuviel wird, dass man Erwartungen nicht mehr erfüllen kann, Stress bekommt, irgendwann alles hinwirft und dann auch noch in ein Loch fällt, weil man mit der Freizeit ja nichts anderes mehr anfangen kann. So weit sollte es nie kommen.....

Nein, macht jetzt mal eine Auszeit, später kann man ja immer noch......;)

RS-USER-Lenchen
25.04.2007, 17:21
Original geschrieben von opus

Wichtig ist, wenn man so eine Verantwortung übernimmt, dass man nie allein seine Schultern dafür hergibt. Es sollte immer ein Leitungsgremium da sein, so dass sich der Druck verteilt. Das ist schön gesagt, ich weiß, aber anders würde ich es nicht mehr machen.



Das ist war ja bei mir leider das Problem.
Wir haben eine neue Bereitschaftsleiterin bekommen und seit dem ist unser Bereitschaftsleiter nur noch auf die Arbeit mit ihr fixiert. Die Vertretung ist da abgeschrieben...
Bevor es zu dieser neuen Zusammensetzung kam, lief die Arbeit eigentlich sehr gut.

Liebe Grüße
Lenchen

RS-USER-Häuptling weiße Wolke
25.04.2007, 20:35
Hallo Rettungszwergin und Lenchen,

ich kann Eure Situation gut nachvollziehen, habe 2001 nach vielen Jahren in meinem DRK-KV auch alles hingeschmissen, war am Ende stellv. KBL und Zugführer. Was Ihr so schreibt, kommt mir sehr vertraut vor. Man will einfach eine richtig gute Arbeit machen, und am Ende wird doch an allem nur rumgemeckert. Aber leider wird es immer ganz leise, wenn dann statt dem Gemeckere bessere Vorschläge oder eigenes Engagement folgen sollen, dann bleibt doch wieder alles an einem selbst hängen.

Bereitschaftsarbeit ist ein Hobby! Zwar ein sehr schönes mit teilweise sehr viel Verantwortung, aber es gibt immer Wichtigeres. Mich hat mein (Über-) Engagement eine langjährige Beziehung gekostet und meine jetzige Frau hat mich ein paar mal ziemlich auf den Pott gesetzt, bis ich von meinem Helfer-Wahn runter war. Von der Zeit, die ich besser in mein Studium gesteckt habe, ganz zu schweigen. Aber trotzdem denkeich mit Abstand gerne an die Arbeit in meinem alten KV zurück, war doch eine gute Zeit, trotz des unschönen Abschiedes.
Ich habe mich damals entschieden, meinen KV zu verlassen, weil ich mir nach langjähriger Führungsarbeit nicht vorstellen konnte, als Helfer weiter zu machen. Ich hatte einfach Angst, bei dem kleinsten Problem sofort wieder in die Bresche springen zu müssen (naja, und ein paar Nasen haben mich auch ziemlich angek..., die wollte ich nicht mehr sehen). Ich bin daher in einem Nachbar-KV in die Bereitschaft gegangen, zu dem ich schon lange gute Kontakte hatte. Dadurch konnte ich weiter im DRK aktiv sein, was mir sonst sehr gefehlt hätte (gut, mit zwei kleinen Kindern und Job habe ich im Augenblick keine Zeit mehr für Ehrenamt, und Patienten muss ich nach der Arbeit auch nicht mehr so dringend haben). Vielleicht ist das für Euch ja auch eine Möglichkeit, Ihr klingt beide so, als würdet Ihr eigentlich nur die Führungsposition, nicht aber die bereitschaftsarbeit aufgeben wollen.

Ansonsten wünsche ich Euch viel Kraft für die Diskussionen, die noch kommen werden. Ihr scheint Euch das gut überlegt zu haben, also lasst Euch nicht mit irgendwelchen Versprechungen ködern, die werden nach meiner Erfahrung leider nie eingehalten.


Ciao Karsten
:knuddel:

RS-USER-Lenchen
25.04.2007, 20:41
Hallo,

ich habe gerade einen Anruf von meiner Bereitschaftleiterin erhalten, in dem ich bezüglich meines Rücktritts auch noch beschimpft wurde.
Ich würde nur aufgeben und wäre feige und und und.
Motivation des Personals sage ich dazu nur.

Das stärkt doch meinen Entschluss gerade noch.

Liebe Grüße
Lenchen

RS-USER-Rippenspreizer
25.04.2007, 21:09
Original geschrieben von Lenchen
...bezüglich meines Rücktritts auch noch beschimpft wurde. Da zeigt sich mal wieder wie so oft, dass gerade diese Posten von Menschen blockiert werden, deren Charakter eine unheilige Allianz aus Größenwahn, Arroganz, Dummheit und mieser Sozialkompetenz eingegangen ist.

Ich verstehe auch nicht, warum immer gerade diese Vollpfeifen in Orts- und Kreisverbänden in Leitungspositionen rutschen. Manchesmal denke ich, dass vielleicht sogar die Strukturen des Ehrenamtes selbst dafür verantwortlich sind, dass auf Führungsebene so viele unfähige Menschen sitzen.
Ich bin täglich bemüht, das anders zu gestalten (und bislang gelingt mir das - hoffentlich - auch ganz gut...)

Gruß, Daniel