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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ausbildungsniveau nimmt ab



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Krankenwärter
09.05.2007, 10:58
Salve,
ich arbeite auf einer Zentralen Notaufnahme. Klar sehe ich ein dass hier natürlich an einen Schüler andere Erwartungen gestellt werden als auf einer periphären Station. Aber mir ist aufgefallen dass das Wissen der Schüler in Bezug auf Anatomie, Krankheitslehre etc. beängstigend nachgelassen hat. Ich führe das auf die neue Ausbildung zurück. Auch im Gespräch mit unseren Schülern kommt immer mehr raus dass wohl krampfhaft versucht wird Pflege und Medizin zu trennen.
Ergebnis ist dass die Schüler zwar pflegen können, aber keine Ahnung mehr vom Warum und Wieso haben, da ihnen das Hintergrundwissen komplett fehlt.
jetzt würde mich interessieren.... Seh nur ich das so? Oder macht ihr ähnliche Erfahrungen?

Rettershrek
09.05.2007, 11:39
Hallo Krankenwärter!

Sehe das leider sehr ähnlich wie Du.
Ich arbeite auf einer Intensivstation (und war die letzten Monate wegen meiner Fachweiterbildung in der Anästhesie), was ja sich ja beides auch von der Arbeit auf Normalstation unterscheidet. Aber genau hier sollen ja Bezüge zwischen theoretischer Anatomie und der Praxis verknüpft werden (neben den vielen anderen Lernfeldern). Aber wenn ich grundlegende Dinge der Anatomie anspreche (die wir damals alle im Unterkurs abgehandelt haben), dann blicke ich in aller Regel in leere Gesichter. Das macht die Ausbildung nicht wirklich leichter, wenn man bei Adam und Eva anfangen muss.
Bei aller Liebe und Spezialisieren auf die eigene Profession, so gehört doch ein gewisses Basiswissen, gerade an Anatomie / Physiologie, aber auch an Krankheitslehre dazu um bestimmte Tätigkeiten, Handlungen, Vorgehensweisen verstehen zu können. Stattdessen werden wohl die verschiedensten Pflegetheorien hoch- und runtergebetet. Das ist schön und gut, ... wir haben uns auch mit verschiedenen Pflegetheoretikern und ihren Modellen beschäftigt, ... aber doch nicht NUR!!
Ich weiß nicht, ob das eine zu befürwortende Entwicklung ist.
Leider entspringt aber auch viel Unwissen dem Desinteresse der werdenden Kollegen. Musste leider auch schon feststellen, dass sich manche Auszubildenden sehr unmotiviert geben. Also ist das Produkt wohl eine Mischung aus ungünstigen zusammenfließenden Faktoren.
Ausschließlich die Ausbildung kann nicht sein, ... hatte auch interessierte Kollegen, die sich dann halt selbst belesen haben. Und das Prinzip, dass nicht unbedingt alles was man wissen muss von der Schule vorgekaut und auf den Teller gelegt wird, das haben leider immernoch nicht alle verstanden. Ein gewisses Maß an Eigeninitiative wird einfach erwartet. Aber das war unter dem alten Gesetz auch schon so, ... und auch da haben es nicht alle verstanden ;)

Intensivling
09.05.2007, 14:27
Hinzu kommt das in Frankfurt wieder Pflehehelfer ausgebildet werden, die man vor Jahren zwecks Qualitätsmanagment abgeschafft hatte.
Jetzt aber geht der Trend wieder dahin, unfassbar !!!
Die Kliniken sollten sich mal langsam aber sicher klar machen das QM und ISO keine gute Klinik macht... leider habe ich das Gefühl das solche Dinge der Geschäftsführung am wichtigsten sind.

Die Ausbildung in der Krankenpflege hat meiner Ansicht nach auch schwer nachgelassen. Besonders relevante Themen und Schwerpunkte fallen weg und werden durch Pflegetheorie oder ähnliches eher drittrangiges verdrängt ... Schade !!!

Der Intensivling

Xaxis1
09.05.2007, 21:54
DAHEr kommt das... bin seit März PDL und erschrecke oft, wie fit ich 10 Jahre nach der Ausbildung im GEgensatz zu frisch examinierten bin :(

Hörbird
09.05.2007, 22:56
Bin ja selber erst seit einem Jahr examiniert - fühle mich also durchaus angesprochen. In meiner Ausbildung habe ich mich sehr oft über meine Mitschülerinnen ärgern können. Einfach nur Desinteresse und aber auch Unreife.

Ich denke, das auch das Bild der Pflege, die nach außen vermittelt wird, mit dazu beiträgt. Es wird eben nicht mehr die Gruppen angesprochen, die für die Pflege geeignet sind. Die Auswahl ist schwieriger.

Dann gibt es eine große Theorie- Praxis-Diskrepanz. Ihr habts ja schon beschrieben - tausende Pflegetheorien, doch wo es in der Praxis ankommt - da fehlts.

Mir hätte auch weniger "Hilfsarbeitertum" und mehr selbstständiges Arbeiten gewünscht. Stattdessen war ich oft eher die Hilfskraft - "Wasch den Pat. möglichst schnell" - in den geforderten 10 min hätte ich alles machen können, den kontrolliert hat's am Ende eh keiner - da verpufft alles an Lehre!

Just my two cents!
HörBird

RS-USER-Bärentöter
10.05.2007, 08:26
hängt vielleicht auch mit am neuen Selbstbild der Pflege.
Manchmal habe ich den Eindruck, man will da auf Teufel komm raus nichts mehr mit Medizin zu tun haben.
(mein subjektiver Eindruck!)

RS-USER-apoplex
10.05.2007, 10:32
Es liegt zum größten Teil an der Umstellung der Ausbildung, früher war es krankenpfleger/-Schwester, heute Gesundheits- u. KrPf/_KS, es ist zwar ein deutlich höherer Anteil an Theorie dazugekommen (ich meine ca. 500 Stunden), allerdings wird die Materie nicht tiefgehender, sondern breiter behandelt, viel mehr psychologische Aspekte und Co haben Eingang gefunden. Und unter dieser breiteren Ausrichtung scheint dieQualität gesamt zu leiden.

Den Trend kann ich auch auf Station beobachten, habe letztens mit einem Schüler einen Patienten am 1. PostOP-Tag nach einer Whipple-OP betreut - leider war noch nicht einmal die "normale" Anatomie (also Magen-Duodenum mit Einmündungsstelle Papilla Vateri, Übergang ins Jejunum, Anatomie der Gallenwege und Gallenblase ...) vorhanden, obwohl dieses Wissen eigentlich für viele Krankheiten und Co essentiell ist.

Rettershrek
10.05.2007, 14:19
Original geschrieben von Hörbird
Mir hätte auch weniger "Hilfsarbeitertum" und mehr selbstständiges Arbeiten gewünscht. Stattdessen war ich oft eher die Hilfskraft - "Wasch den Pat. möglichst schnell"
Na gut, ... das gab es glaub ich immer schon. So ungern es jeder gehört hat, ... aber in aller Regel hat sich "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" doch bewahrheitet. Bei uns hat es aber wenigstens in der Schule gepasst. Aber es scheint tatsächlich inzwischen zu viel Wert auf das TIEFE Wissen der Pflegetheorien zu Lasten des anderen Stoffes gelegt zu werden. Wir haben die Theorien ja auch durchgesprochen, ... aber intensiv uns dann nur mit der beschäftigt, die für uns relevant war. Für pflegewissenschaftliches Engagement gibt es einen speziellen Studiengang. Und wenn eine andere Theorie für mich relevant wird, dann beschäftige ich mich vorher damit. Verstehe das nicht so recht. Aber da es viele Auszubildende (ehem. und aktuelle) einstimmig bestätigen (in verschiedenen Foren, ... aber auch verschiedenen Einrichtungen, scheint sich da echt was in eine falsche Richtung verschoben haben

Original geschrieben von Bärentöter Manchmal habe ich den Eindruck, man will da auf Teufel komm raus nichts mehr mit Medizin zu tun haben.
(mein subjektiver Eindruck!)
Diesen Eindruck hab ich leider manchmal auch. Kann ich auch nicht verstehen. Kommt aber bei einigen Leuten (in diversen Foren) auch so raus. Aber auch manche Kollegen auf Normalstationen distanzieren sich sehr. Kann ich nicht verstehen. Eine gesundes Zusammenarbeiten muss doch sein. Und bei uns ist es auch so, dass die Medizinmänner und -frauen mal miti anfassen, wenn sie Zeit und wir Stress haben. Ist aber auf Intensiv wohl generell anders.
Aber meine Pflege in einer Akuteinrichtung basiert nun mal sehr auf medizinischer Boden. Wenn ich nicht weiß was wie wo passiert ist, kann ich meine Pflege ja auch nicht daran ausrichten. Und das macht mich ja nicht weniger zur Pflegekraft, dass ich das weiß. Wäre Interessant, wenn mal ein aktueller Pflegepädagoge mal die andere Sicht der Dinge beschreiben würde. Und vielleicht auch erklären könnte warum und wieso.

Knusperriegel
10.05.2007, 14:26
Hallo !

Habe mein Krankenpflegeaxamen 1978 gemacht und arbeite heute als Honorarkraft (Supervision + fachbezogener Unterricht)in einigen Altenpflegeschulen.

Meine Erklärungsversuche:

1.
das Bildungsniveau in -D- ist wirklich niedriger geworden.
Das zeigt sich m.E. in allen Schulformen

2.
Alle Jahre wirder wird die Diskussion über Zuständigkeiten von Pflege und Medizin erneut wie die Sau durchs Dorf getrieben.
Vieles, was in den Fachzeitschriften als neuester Trend zu lesen ist, war schon vor zwanzig Jahren mal Thema.
Nur haben wir heute jede Menge studierte Pflegekräfte, die gelernt haben, wissenschaftlich zu arbeiten.
Daraus folgert, daß theoretische Artikel, "wissenschaftliche Untersuchungen" etc. zunehmen - und das beeinflusst auch die Ausbildung.
Wirklich relevantes Wissen, welches sich in Fachkenntnis und Hadgriffen im pflegerischen Alltag zeigen, geht da zurück.

Nett, wenn ich psychologisch genau zu wissen glaube, warum sich der ältere Migrationspatient so fühlt - dafür aber keinen Dunst davon habe, ob die Galle rechts oder links ihren Platz im Abdomen hat

3.
die Verwissenschaftlichung der Pflege hat für mich den unseligen Trend hervorgebracht, daß es Einrichtungen zu geben scheint, die Abiabgänger sofort zum Studiengang zulassen, damit diese nach ihrer universitären Ausbildung sofort auf die Menschheit losgelassen werden können.
Ich übertreibe; natürlich weiss ich, daß z.B. Praktika in den Schulen für die künftigen Pflegepädagogen Pflicht sind.

Allerdings: früher machte man seine dreijährige Ausbildung, dann mind. zwei Jahre berufliche Praxis und erst dann ging es in die Weiterqualifizierung zur UK-Kraft .

Und so erlebe ich z.B. eine Pflegepädagogin, die den Vorgang des Blasenkatheterschiebens unterrichtet ohne jemals selbst so ein Ding in die Harnröhre eines Patienten/einer Patientin geschoben zu haben !!!
Das da oft nur angelesenes Wissen weitergegeben wird, merken die Auszubildenden durchaus !
Voller Hoffnung geht es dann in die Praxis und erleben nichtanwesende Mentoren, desinteressierte exam. KollegInnen, welche die Azubi's oft unter- aber auch überfordern.

Mit dem Argument: "du bist hier zu schaffen da" werden z.B.Gelegenheiten zur praktischen Einübung von Maßnahmen abgetan

4.
das Unwesen der DOKUMENTITIS, welches mich z.B. zwingt, die banale Ermittlung eines BZ-Wertes und die anschließende Insulingabe gleich auf mehreren Blättern Papier niederzulegen, damit ja der KOTAU vor MDK und Heimaufsicht funktioniert !

Stundenlang werden Papierkriege geführt statt Gespräche zwischen Pflegekraft und Patient/Bewohner/Angehörigem (da könnte man das psychologische Wissen nämlich mal anwenden) oder aber ständiges Neuschreiben von Berichtebögen etc. statt tatsächlicher basaler Stimulation am lebendigen Menschen !

Con
17.05.2007, 09:49
Ich teile auch den Eindruck, das zum einen das Niveau der Ausbildung sinkt und zum anderen auch die Auszubildenden teils keine Motivation an den Tag legen etwas zu lernen.

Zunächst die Sache mit dem Niveau, es wurde doch quasi ein neues Berufsbild erschaffen ( Gesundheits - und Krankenpflege ). Zumindest in den Lehreinrichtungen die ich kenne, sind aber die selben Lehrkräfte am Werk, wie vor zehn Jahren. So, diese Leute vermitteln 1 a Unterricht in der Krankenpflege, jetzt kommt der Gesetzgeber und reichlich studierte Pflegewichtigtuer die meinen eine Abgrenzung der Pflege zur Medizin sei nötig, denn die Pflege müsse sich schließlich professionalisieren und müsse Gesundheitsförderung betreiben. Die Schuld einzig bei den Krankenpflegeschulen zu suchen ist in meinen Augen daher etwas vermessen, höchstens an der Bewerberauswahl kann man vereinzelt zweifeln, wenn inzwischen 16 - jährige eingestellt werden.
Nun zu den Auszubildenden. In den letzten zwei bis drei Jahren kamen reichlich Azubis zu uns. Eine einzige von denen war wirklich engagiert, hatte lernwillen und war der Bezeichnung Oberkurs auch würdig. Der Rest hatte erhebliche Wissenslücken in den bereits erwähnten Bereichen Anatomie / Physiologie, Pathophysiologie und war nicht bereit auch nur ansatzweise neues zu lernen.

RS-USER-Claudi
17.05.2007, 11:35
Original geschrieben von Con
Ich teile auch den Eindruck, das zum einen das Niveau der Ausbildung sinkt und zum anderen auch die Auszubildenden teils keine Motivation an den Tag legen etwas zu lernen.

Nun zu den Auszubildenden. In den letzten zwei bis drei Jahren kamen reichlich Azubis zu uns. Eine einzige von denen war wirklich engagiert, hatte lernwillen und war der Bezeichnung Oberkurs auch würdig. Der Rest hatte erhebliche Wissenslücken in den bereits erwähnten Bereichen Anatomie / Physiologie, Pathophysiologie und war nicht bereit auch nur ansatzweise neues zu lernen.

Ich denke, es ist wirklich ein Problem des gesunkenen Bildungsniveaus in D und der mangelhaften Motivation.
Nun ist meine Kpfl-Ausbildung auch ca. 20 Jahre her und da war es schon so, dass ca. 5 von 20 Schülern motiviert und lernwillig waren. Heute ist das Verhältnis noch extremer. Übrigens kann man diesen Trend in allen Ausbildungsberufen beobachten, nicht nur in der Pflege.
Wieso das so ist? Ich weiß es nicht. Ich höre immer von "Überforderungen" und "Stress" der Kids, aber sie wussten/konnten noch nie so wenig wie heute (mein persönlicher Eindruck zumindest). Das Temperament vieler könnte auf "Schlafmützenfieber" hinweisen. Da kommen sie morgens schlaftrunken zur Arbeit, schlurfen (wie zu hause in der Küche) erst mal zum Wasserkocher - schön Tee kochen, erst mal was essen - gääähn....
Arbeiten - wie - "jetzt gleich?" - hat mich letzte Woche noch eine Azubi im 3. Jahr gefragt - nach meiner etwas ungehaltenen Aufforderung.

... ich weiß nicht, was in D z. Zt. los ist. :confused:

RS-USER-DocMezzoMix
17.05.2007, 16:01
Original geschrieben von Claudi
Ich denke, es ist wirklich ein Problem des gesunkenen Bildungsniveaus in D und der mangelhaften Motivation.
N

... ich weiß nicht, was in D z. Zt. los ist. :confused:

DAs Bildungsniveau sinkt.. und ganz im ernst, warum ich mich jede Woche auf die Arbeit "schleppe" wenn ich mit Hartz IV immernoch so gut leben kann, nur ein paar hundert Euro weniger verdiene, dass frage ich mich auch ab und an .. ein Leben lang Urlaub für 200-300€ Lohnverzicht, dafür Wohngeld und ein Hauch Schwarzarbeit.

Das demotiviert natürlich.
Weiterhin ist es ja bei uns in den Jobs so, dass "Nixschaffer" und "Arbeitssucher" am Ende vom Monat mit der selben Kohle darstehen.
Vielleicht würden Leistungsprämien auch in unserem Bereich Sinn machen???

serial2k
17.05.2007, 17:32
Das ist doch Polemik. Der Regelsatz für einen gesunden, alleinstehenden Arbeitssuchenden ohne Kinder liegt bei 345€ + Unterkunftskosten.

Con
17.05.2007, 19:54
Original geschrieben von Claudi
... Ich höre immer von "Überforderungen" und "Stress" der Kids...

Ich hatte als Kind und Jugendlicher genug Druck von meinen Eltern bekommen um mich am Riemen zu reissen. Das Produkt war ein recht ansehnlicher Realschulabschluss, eine Gesellenprüfung mit Note 2 und ein Krankenpflegeexamen mit Note 1. Der Lieblingsspruch meiner Mutter damals ( von meinem 9. bis zu meinem 16. Lebensjahr ) war: "Wenn Du so weitermachst, kannst Du als Strassenkehrer arbeiten!" Heute verstehe ich was sie von mir wollte.

RS-USER-DocMezzoMix
17.05.2007, 20:51
Original geschrieben von serial2k
Das ist doch Polemik. Der Regelsatz für einen gesunden, alleinstehenden Arbeitssuchenden ohne Kinder liegt bei 345€ + Unterkunftskosten.

Bei einem RA Gehalt von Ohne Zulagen ca. 1200€ und einem Mietpreis (2ZiKB)von knapp 700€ sehe ich für einen jungen RA bei der falschen Firma nicht, wo die Polemik ist, wenn eine Differenz von 155€ für eine 48 Stundenwoche dabei rauskommt...sorry. Übrigens kaum ein Unterschied, ob er noch 2 Kinder durchfüttern muss

serial2k
17.05.2007, 20:58
700€ für eine 2-Zimmer-Wohnung sind aber auch ziemlich happig, oder kommt mir das nur so vor?

RS-USER-blacksheep
18.05.2007, 06:26
Original geschrieben von serial2k
700€ für eine 2-Zimmer-Wohnung sind aber auch ziemlich happig, oder kommt mir das nur so vor?

Nö. So ist das in Wiesbaden. Bin derweil in Mainz auch wieder auf Wohnungssuche (gut ich hab halt auch Ansprüche ..) und viel günstiger werd ich auch nicht wegkommen. Ich nehm mal an dmm meint 700€ mit NK. Ansonsten fänd ichs selbst für Wi sehr happig. Es sei denn man will unbedingt in Sonnenberg wohnen ;)

RS-USER-DocMezzoMix
18.05.2007, 10:16
Original geschrieben von serial2k
700€ für eine 2-Zimmer-Wohnung sind aber auch ziemlich happig, oder kommt mir das nur so vor?

Schau mal unter Lebenshaltungskosten in die Top 5 Städte, neben München liegt da nicht mehr viel vor uns ...
Der Lohn ist in ganz D gleich, die Preise leider nicht ...
Habe in Berlin mal aus versehen für 4 Leute (statt für 2) Cocktails bezahlt, weil der Preis für mich halt normal war.

750€ warm, Wiesbaden Kohlheck 2 Zimmer,55qm, Gebäudebaujahr 65, 2 Stock.

Mainz ist eine gute Ecke günstiger, und knapp hinter Mainz beginnt "Bezahlbarland" ... ok, aber wer will auch hinter Mz wohnen ;) ... vielen bleibt allerdings nichts anderes übrig, und die quälen sich dann morgens über die beiden Rheinbrücken.

Hörbird
18.05.2007, 11:38
Original geschrieben von serial2k
700€ für eine 2-Zimmer-Wohnung sind aber auch ziemlich happig, oder kommt mir das nur so vor?

Find's ziemlich normal - ist hier bei mir nicht anders. Und ob's billiger ist, wenn man ins Umland zieht bezweifle ich - kommen wieder die Fahrtkosten hinzu!

RS-USER-Claudi
18.05.2007, 12:03
DocMezzo hat in so fern Recht, dass eine "Bedarfsgemeinschaft" - also eine mehrköpfige Familie mit einem Geldverdiener in vielen Fällen mehr Alg II bekommen würde, als wenn sich einer der Gemeinschaft im "Nicht-So-Toll-Bezahlt-Sektor" nützlich macht.
Dabei würde ich aber die Sanktionen und Kontrollen nicht vergessen, die man dafür in Kauf nehmen muss. Gut - kommt auf die entsprechende Kommune an, aber ich hätte keine Lust auf permanente Kontrolle meiner Lebenslage.

Bei Alleinstehenden siehts ein bisschen anders aus:
345,- plus maximal 265,- Euro (hier bei uns) für Miete incl. Nebenkosten. Wohngeld ist da schon mit drin.

Aber gut - auch davon kann man leben, wenn man keine Ansprüche stellt.

Ich glaube aber nicht, dass dies der Grund ist, dass das Bildungsniveau in D sinkt. Glaube nicht, dass die Kids über so etwas nachdenken. Viele haben noch nie das Wort "Arbeitslosengeld" oder "Hartz 4" gehört. Sie leben noch zu haus bei Muttern und lassen sich den Bauch pinseln. :-p

Vielleicht fehlt nur der tüchtige Tritt in den Allerwertesten? Schließe mich da Con an.