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RDPfleger
07.08.2007, 10:56
Hallo Leute,

wie ihr an meinen Beiträgen (4/5 zum jetzigen Zeitpunkt) bin ich noch neu hier.

Ich befinde mich zur Zeit in Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger und habe dieses WE meine ersten Schichten im Rettungsdienst (freiwillig in meiner Freizeit, hängt nicht mit der Ausbildung zusamen, sprich ist ehrenamtlich).
Ja, manche sagen: Hey pass auf BurnOutSyndrom, Freak,..."
Mein Wachleiter ist glücklich und hätte gerne mehr Krpfl-SchülerInnen auf der Wache, da es vorbildungsmäßig optimal ist. Ich sehe das genauso. Und es macht Spass, die Notfall-"Medizin" interessiert mich noch mehr als meine Arbeit im KH und es lässt sich zeitlich mit meinem anderen Schichtdienst. Leider gibt es einen RD-Einsatz nicht als Pflichtpraktika hier in der Ausbildung.

Hier nun meine Frage:
Nun würde mich interressieren, das die KrankenpflegerInnen / Gesundheits- und Krankenpfleger ja viel mit dem Personal des Rettungsdienste auf Grund von Patiententransporten in Kontakt kommen, wo gibt es Probleme in der Kommunikation, was können wir auf der Krankenhausseite besser / anders machen, welche Verbesserungswürdigen Situationen / Übergaben etc sind euch passiert?:confused:

Einiges werde ich evtl. selber mitbekommen, aber ich sehe ja ab sofor t beide Seiten, so das für mich manches als O.K. gewertet werden könnte, was man als "reiner Rettungsdienstler/RS/Ra" evtl. nicht so sieht.D:-)

cu,

RDPfleger

Hörbird
07.08.2007, 11:04
Ich wär manchmal schon froh, wenn ich irgendwie Nachricht bekäme, wenn ein Transport sich verspätet. Allerdings ist mir klar, das es in der Realität nur sehr schwer machbar wäre.

Ansonsten habe ich oft die Vermutung das die RD'ler nur wenig aus der Praxis im Krankenhaus wissen bzw. aus den Praktikas mitnehmen, und wenn, dann nur an den medizinischen Themen interessiert sind.

Beachbaer82
07.08.2007, 12:05
Ich würde mir so manchmal den Respekt voreinander wünschen.

Das es immer heißt "die Sanitäter / die Transporteure sind da" ist man ja gewohnt. Habe es mir shcon oft vorgenommen aber noch kein "Hee, Arschputzer oder Flaschenbringer" rausgebracht... Außerdem wollen wir ja RESPEKT und den bekommt man SO nicht!

Auch schön fände ich es, wenn man einen Patienten holt erfährt was der Patient hat, worauf man achten muss etc.
"Was hat denn der Patient?" - "Er ist vor 3 Tagen gestürzt."
"Und warum wird er verlegt?" - "Weil er vor 3 Tagen gestürzt ist!"
"Und worauf müssen wir achten?" - "Es tut ihm weh..."
Da bekomm ich Plaque!!!

Sollte ich einen Patienten bringen wünsche ich mir ein offenes Ohr...
Wenn man eine Übergabe macht das der Patient Z.n. VU mit Schmerz im Nacken. Pfleger guckt den Patienten an und meint "Das Ding um den Hals ( Anm. d. Red. Stifneck(C) ) sieht unbequem aus!" und macht es ab *kotz*

Letztens RTW-Verlegung nach Auftrag durch aufnehmenden Arzt(!). Dort angekommen füllt die Pflegekraft einen vorunterschriebenen Trapo aus und gibt ihn mir ohne Kreuze. "Ihr könnt ja den Rest ausfüllen" "Nein, ich mach mich nicht der Urkundenfälschung strafbar!"
Also fragt sie wo welche hinkommen.
U.a. nenn ich ich dann bei "meizinisch-fachliche Betreuung notwendig: ja, Rettungsdienstpersonal"
Da kam doch glatt die Gegenfrage "Wieso fährt die net mim Taxi? Sie wollen doch nur Geld machen und woher weiß ich das sie der Rettungsdienst sind?"
Naja, den Trapo hat sie auf der Motorhaube unseres RTW ausgefüllt!!!

Übergabe auf einer intern. Station. Pat. mit Dyspnoe, laufender O² etc.
mehrere Minuten bis man uns Aufmerksamkeit schenkt. Pat. wird übergeben und dann geht der Pfleger mit der Aussage "in Zimmer xyz" und geht wieder.
Patient umgelagert. Da noch kein O² im Zimmer vorbereitet bleiben wir beim Pat. bis O² kommt. Nach einer Viertelstunde nach Umlagern mach ich mich auf die Suche nach Arzt/Pfleger/o.ä. Gefunden in der KÜche der Station am Rauchen und Kaffee trinken.
Auf meine ( komischerweise höfliche ) Nachfrage nach O² und weitere Betreuung kommt nur ein "O² haben wir hier net auf Station. Das hole ich nachher. Ihr könnt ruhig schon fahren..."

Grad letzte Woche erlebt. Einsatz im AH 500m vom KH ( NEF 3 km entfernt ). Wir kommen an und stellen sehr schnell VD "ICB". Also Patient auf die Trage, paralleler Anruf im KH wegen Notfall CT. Auf NEF verzichten wir weil wir ja nach 1 Min Transport im KH sind. Wir erklären der Pflegerin das es doof war uns "weil wir Sie nachts nicht stören wollten" erst jetzt zu holen weil wir den Verdacht haben und jetzt zügig in KH fahren.
Da sagt die Pflegerin allen ernstes "Oh, ja, dann ... aber wo sie schon hier sind, bevor sie fahren... können sie noch schnell ne Leichenschau machen???"

ABER es gibt auch positive Beispiele! Es gibt ein KH in unserem Versorgungsbereich da ist das sehr vorbildlich!!! Neben sehr guten Übergaben und ( hohem ) Respekt gegenüber läuft die Zusammenarbeit sehr gut. Könnte aber eben auch daran liegen, dass 2 von der Notaufnahme bei uns fahren und entsprechend intervenieren...
Außerdem sind alle Ärzte der NA und der ITS auf dem NEF eingesetzt und vermitteln so...

Sooo, genug geschrieben!
Viel Spass beim Retten und Pflegen und vielleicht annst ja auch du vermitteln!

RS-USER-Linda
07.08.2007, 16:08
Mir fehlt im KH oft eine anständige Übergabe. Warum ist der Patient im Krankenhaus? (Letzte Woche: "Bauchschmerzen.") Warum soll er jetzt in ein anderes? ("Akuter Bauch.") Worauf muß ich achten? (Jesses, bricht da gerade der Magen durch oder ist für übermorgen eine Appendektomie angesetzt??)

Und, mein Liebling: Warum hängt da dieses Schild mit "Mundschutz, Kittel, Händedesinfektion, bitte vor Betreten Personal informieren" an der Tür?
Ich hatte schon so einige unangenehme Diskussionen mit Pflegepersonal, die mir nicht sagen wollen, welche Infektionskrankheit genau der Patient nun hatte. (Oder auch: "Der hat nix!" Warum dann dieses Schild?) Die Krankenhausvorschriften, aber auch die Gewohnheiten des Personals in Bezug auf die eine oder andere Infektionskrankheit unterscheiden sich z.T. deutlich von den Vorgaben im RD: Bitte, akzeptiert das. Nennt mir einfach die Krankheit, und ich entscheide selbst, wie ich weiter vorgehe. Dem Pflegepersonal macht das keinerlei Mehrarbeit. Warum ist es dann so schwer, uns rechtzeitig und freiwillig zu informieren? (Rechtzeitig heißt übrigens: Man kann das durchaus auch mal der Leitstelle bei der Anforderung mitgeben!)

Und zu guter Letzt: Wenn dann noch jemand beim Umlagern helfen könnte... wir haben alle keine zweiten Rücken im Schrank, und geteiltes Leid ist halbes Leid. In diesem Fall sogar gedrittelt.

Beachbaer82
07.08.2007, 16:22
Original geschrieben von Hörbird
Ich wär manchmal schon froh, wenn ich irgendwie Nachricht bekäme, wenn ein Transport sich verspätet. Allerdings ist mir klar, das es in der Realität nur sehr schwer machbar wäre.

Stimmt. Und wenn ist das Aufgabe der Lst. nicht die des RD ;-)


Original geschrieben von Hörbird
Ansonsten habe ich oft die Vermutung das die RD'ler nur wenig aus der Praxis im Krankenhaus wissen bzw. aus den Praktikas mitnehmen, und wenn, dann nur an den medizinischen Themen interessiert sind.

Das könnte aber auch daran liegen, dass das Pflegepersonal die RD-Praktikanten als lästiges Übel empfinden und keinerlei Interesse hat denen was zu zeigen...
Ich war insgesamt 12 Wochen im KH, davon 3 in der Pflege. Außer Pfannen und Flaschen wechsel sowie MRSA-Pat. füttern, durfte ich nichts und mir wurde auch nichts gezeigt. Höhepunkt war dann eine schlechte Bewertung, weil ich mich während dem Ganzen beschwert habe, dass ich vergammelte und mir keiner was zeigt ( "Sei froh, dass du überhaupt hier sein darfst!" )
Keine Techniken, keine Maßnahmen der Lagerung, einfach nichts!
Es gibt sicherlich auch RD-Praktikanten die offen zeigen "Ich bin Retter und habe hierrauf keinen Bock", doch wenn jemand schon Interesse zeigt, ...

Deswegen werde ich demnächst nochmal ein freiwilliges Praktikum in der Notaufnahme des KH machen in dem es so gut klappt. Zudem werde ich nochmal die Stationen besuchen...

krumel
07.08.2007, 18:16
Eiei.

Zuerst mal für mich aus sicht einer Krankentransportleitstelle:
Die Zusammenarbeit/Kommunikation ist größtenteils eine Katastrophe. Bis auf wenige Stammkundenhäuser, deren Personal man kennt und schätzt sind leider fast alle Stationen nicht in der Lage mit einer Fehlerquote kleiner 50% die Transporte richtig anzumelden bzw. wahre Aussagen zu treffen.
Es bestellen sowieso alle grundgehend ihre Transporte "geht nur pünktlich um 10", Transporte, auch Fernfahrten (tlw. auch Fahrten mit mehr als 500km!) werden angemeldet mit " ich brauche in 20 Minuten ein Auto"..."Ich habe aber erst in einer Stunde eins?" "Soooo lange! NEIN, dass geht nicht! Was bilden sie sich ein! Wir brauchen den Transport!".
Es werden tlw. bewusst falsche Angaben gemacht, was Infektionen angeht (wir fahren schlicht und ergreifend keine hochinfektiösen nichtdringlichen Verlegungen zur Rushhour) oder "sitzend liegend gehfähigkeit" der Patienten angeht. Die Argumentation ist dann immer "dann habe ich das Auto schon da, dann gehen die nimmer!". Das dadurch dann drei andere Stationen warten, weil eben die geplanten Transporte nicht durchführbar sind.
Schlussendlich geben die Stationen den Druck, der auf sie seitens der Kassen zwecks Anordnung der nichtqualifizierten Transporte gemacht wird natürlich 1:1 weiter an uns, obwohl fast alle Stationen von uns Flussschemata erhalten haben, wann ein qualifizierter und wann ein unqualifizierter Transport notwendig ist, wird auch hier gerne versucht zu tricksen oder unsere Entscheidungsfreiheit gerne "nicht ernstgenommen". (und nein, ihr kriegt kein Liegendtaxi mit Monitor).

Es hat sich mittlerweile für uns wirklich so herauskristallisiert, dass wir 90% des Geschäfts mit einer hand voll fester Partner machen, die tlw. schon seit 20 Jahren bei uns bestellen, die ihre Transporte eben auch um 9 oder 11 Uhr fahren lassen, die Fernfahrten anmelden und die richtigen Zieladressen nennen können. Für diese Leute verrenkt sich aber dann auch jeder gerne, macht Klimmzüge und überlegt drei Mal, wie er den Stationen pünktliche Transporte und ganz notfalls auch improvisierte "Gutmütigkeiten" (z.B. mal ne Essensbestellung vom McDoof mitbringen, usw.) ermöglicht.
Die dummerweise sind es die restlichen 10% der "Besteller", die fast allen Ärger produzieren.
Wenn aber (wie heute) eine Station drei Mal das Übergewicht (größer 150kg) der Patienten verschweigt und absolut (seit mehren Jahren) bettlägrige Patienten als "gehfähig" deklariert, müssen sich selbige nicht wundern, wenn sie eben für die "vergessene" Fahrt, die um 11 für 12 Uhr zum Konsil angemeldet wird, keinen Krankentransport mehr finden.
Zwar herrscht hier die freie Marktwirtschaft, es steht jedem frei woanders anzurufen, aber auch JUH/andere private oder die Öffis schaffen es nicht so. Denn auch die merken sich so einiges.

Für uns als Mitarbeiter ist das eine sehr unbefriedigende Situation. Einerseits sind Stationen Kunden. Ich kann nicht der Station XYZ ins Gesicht sagen, was für blöde Hunde sie sind,denn dann bestellt das gesamte KH drei Wochen lang nicht mehr bei uns und das sind beträchtliche Zahlen. Wir versuchen es jedem recht zu machen so weit möglich, nur bei manchen ist mehr möglich. So wird bei uns z.B. standardmäßig bei Verspätungen angerufen (okay, wir versuchen es ein Mal, falls dann keinen erreicht, dann nicht...), wir geben (im Gegensatz zu anderen) immer die reale Eintreffzeit der Fahrzeuges an, halten immer einen professionellen Tonfall. Aber das ist tlw. echt hart, wenn dir schon wieder jemand die gesamte Disposition zerhauen hat, weil das Fzg. jetzt scheuern geht oder du ein Fahrzeug mit Klimmzügen quer durch die Stadt schickst, damit du ja den und den Transport pünktlich fährst und dann der Transport mit "ups, vergessen abzusagen" storniert wird...Als das Fzg. scho da war.
Andere Stationen wiederrum sind mittlerweile gute Freunde geworden, auch kenne ich sogar eine Ehe, die auf dem "Telefonweg" begann:D
:D

Grüße,
Philipp

saddamski
07.08.2007, 20:04
Was mich selber immer zur Weisglut bringt ist das leidige Thema mit dem Trapo bzw. der ETK.

Die Leute arbeiten ja nicht seit gestern da. Und verdammt nochmal, ja ich brauche, bei notfallmässigen Einweisungen, immer einen Transportschein, bzw. die ETK, die ich ja nur abgeben muss.
Das ist bei allen so! Und ich hasse es so sehr wenn man, nach der Übergabe, die ich bei jeder noch so kleinen Sache mache, einfach blöd da stehen gelassen wird. Bei Nachfragen wird man dann unfreundlich angeschnauzt, was denn noch wäre.

Mit der Zeit lernt man zwar dazu, weshalb ich nur noch ETK's, vor der Übergabe, abgebe. Aber wenn ich es doch mal vergesse, oder der Kollege noch schreibt, steh ich wieder da.
Das ist eigentlich das einzige Thema, was mich echt ärgert.

Es ist eben auch oft so, dass das Pflegepersonal viel zu tun hat und gestresst ist. Wenn ich dann noch einen Patienten bringe, verstehe ich schon, dass nicht viel Zeit für freundliches geplänkel ist.
Der gegenseitige Respekt ist eben wichtig. Denn die Pfleger brauchen uns, damit wir Patienten bringen. Wir brauchen die Pfleger, damit man uns die Patienten in der Aufnahme wieder abnimmt.
Wenn sich das jeder vor Augen halten würde, wäre auch bestimmt das Klima etwas besser. Das Konkurenzdenken führt irgendwann immer zur Polarisierung.

RS-USER-rettungshamster
07.08.2007, 21:20
Das hatten wir ja schon mal....ist schon eine geraume Zeit her, aber für alle Interessierten
Hier kann es nochmal nachgelesen werden (http://www.rippenspreizer.de/forum/showthread.php?s=&threadid=220&highlight=Altenheim)

RDPfleger
07.08.2007, 22:16
Also loben muss ich unsere Leitstelle die bisher bei den Transporten immer angerufen hat auf Station und nachgefragt hat, ob es auch früher oder evtl. auch später geht als eigentlich geplant. Auch bekommt man hier planbare Abholzeitfenster genannt.

Die Transporte bei denen die Krankenkasse (aus Kostengründen wie sie sagen) andere Anbieter holen, laufen bisher schief und man erfährt nicht, wann die HiOrgs dann überhaupt kommen. Wenn sie dann kommen, so wie letzten Freitag, dann haben sie einen sitzend Transportanforderung der Krankenkasse für einen bettlägrigen Patienten, Z.n. GammanagelOP der dazu noch seine Beine schmerzbedingt nicht abknicken konnte.

Das würde sich durch vorherige Rücksprache vermeiden lassen, wo wir als Pflegepersonal aber nichts machen können, da wir nicht mal wissen wer/welche Organisation kommt. (Wir haben 2 Rettungsdienste zur Auswahl, davon 1 Privatunternehmen und eine Organisation die mehr ambulante Pflege und KTWs macht[kein RD im dem Sinne]).

So wie es bisher aussieht, kann man auf KH-Seite nur von innen herauswirken, Ärzte die NA fahren oder Personal das auch im RD ist (so wie ich nun auch). Leider lassen sich nicht alle KH gerne was von aussen sagen. Obwohl manchmal ein Runder Tisch nicht schlecht wäre anstatt (gerade negatives) immer hintenrum zu erzählen. Hoffe das es aber nicht ganz so schlimm ist.
Ich denke wenn es die Situation zu lässt und man höflich nachhackt bei Unklarheiten bzw. die Situation als RDler erklärt, dann stößt das bei "gescheiten" Pflegekräften auf Verständniss und fruchtbaren Boden.

krumel
07.08.2007, 22:34
Rettungsdienstlich ist leider oft das Problem, dass auf die Normalstationen oft keine Einwirkmöglichkeit besteht. In den großen Ballungsgebieten mit hoher Klinikdichte kann auf die Nothilfen wenigstens "indirekter" Druck ausgeübt werden indem man schlicht und ergreifend einfach mal keine Patienten mehr hinfährt.
Besch****es Nothilfepersonal hat hier sogar mal eine Klinik fast an den Rande der Insolvenz gebracht. Denn gerade Unfallchirurgisch orientierte Kliniken leben nunmal davon, dass der Rettungsdienst ihnen Notfälle zuführt.
Wenn dann mal ein paar Monate lang eben 3 Minuten weiter in's "andere" Haus gefahren wird, dann führt das beim heutigen Budgetdruck schnell zum Umdenken.

Am Land oder im Bezug auf Normalstationen bringt das leider wenig...

Rescuerambo
07.08.2007, 23:49
Wir fahrne im RD-Bezirk das Mehrzwecksystem; d.h. bei uns gibts keine KTW sondern nur RTW.
Im Rahmen der allgemein bekannten Kürzungen sind dehalb immer nur 4 Fahrzeuge am TAg und 1 in der Nacht besetzt.
Die Krankenhäuser bestellen ihre fahrten- und müssen warten, weil die Notfälle, die auch abgearbeitet werden müssen, halt vorgehen. An heftigen TAgen warten PAtienten shconmal 4,5 h auf ihren Krankentransport.

Wenn wir dann ins KH kommen, gibts dann nur gezeter, kommt früher, ist doch scheiße, etc.

Die RTW-Besatzung, die da kommt, kann doch da auch ncihts für...

Ich war mal mit nem Kollegen im KH um nen Patienten von deren KH in die Hustenburg mit ner Lungenentzündung zu verlegen.
Leider war zu dem Zeitunkt als wir den Patienten holen wolltem kein anderes Rettungsmittel verfügbar.... es kommt wie es kommen muss- Melder geht auf: Arbeitsunfall, mit Signal- ihr könnt euch ncith vorstellen, was da abging im krankenhaus
Selten so ein gemaule gehört wie von den Pflegern da!

Ich fand das fast schon unverschämt.... :rolleyes:

Rettungszwergin
08.08.2007, 00:00
Original geschrieben von Rescuerambo
Wir fahrne im RD-Bezirk das Mehrzwecksystem; d.h. bei uns gibts keine KTW sondern nur RTW.
Im Rahmen der allgemein bekannten Kürzungen sind dehalb immer nur 4 Fahrzeuge am TAg und 1 in der Nacht besetzt.

Selten so ein gemaule gehört wie von den Pflegern da!

Ich fand das fast schon unverschämt.... :rolleyes:

ich finde das System etwas befremdlich. In BaWü ist ein KTW 3h disponierbar. Die Pat. haben ja nicht ewig Zeit.Und es gibt schließlich Terminfahrten wie z.Bsp. Dialyse. Ich hätte da als Pflegepersonal auch meine Probleme. Es gibt keinen weiteren Anbieter, der euch die Fahrten abnehmen möchte? Nicht gerade sehr kundenfreundlich und dienstleistungsorientiert.

krumel
08.08.2007, 07:28
Ihr wisst schon, dass laut Krankenkassen und dementsprechend auch laut Bedarfsplanung Wartezeit von bis zu 6 Stunden "okay" sind?

Rettungszwergin
08.08.2007, 07:54
Original geschrieben von krumel
Ihr wisst schon, dass laut Krankenkassen und dementsprechend auch laut Bedarfsplanung Wartezeit von bis zu 6 Stunden "okay" sind?

in welchem Bundesland? Die Wartezeit gibt der Gesetzgeber vor. KTW´s werden von vom Betreiber gestellt, RTW´s von den Kassen. Ein KTW ist nu mal ein medizinisch qualifiziertes Taxi.

zurück zum Thema:
ich erlebe nur allzu oft
1.) wo um alles in der Welt ist das Pflegepersonal......also sucht man erstmal die Station ab
2.) warum muss ich mir anhören, was für ein stressigen Tag auf Station sie haben...uns geht es meistens nicht besser.
3.) auf die Frage "ist denn auch jemand zu hause", erhalte ichnicht selten "wir haben mal auf den AB gesprochen" oder "ich denke schon" ......Arggggggghhh, prima, echt. Ich kann doch einen S3-Pat. nicht vor der Haustür abstellen.
4.) Hat der Pat. Gepäck dabei? Ist alles fertig gerichtet? "Nee", ist da die Antwort," haben ja noch anderes zu tun. Schaut mal im Schrank und am Waschbecken. Der Brief wird gerade diktiert...." Und die Leitstelle hockt dir im Nacken mit dem Kommentar "Wir haben ein Berg Transporte, macht mal hinne"
4.) Einweisung auf Station: Also der Herr XY liegt jetzt da hinten im Flur mit soundso, hier sind die Papiere. Er muss übrigens drigend auf´s Klo, wäre schön, wenn jemand Zeit hat. Sein Gepäck haben wir neben das Bett gestellt, also einen Koffer, einen Gehstock..... keine 5h später der Anruf," habt ihr das Gepäck abgegeben?"....... ich weiß, dass auf Station morgens viel zu tun ist, dass mittgas immer zu wenig Personal da ist, aber das ist doch kein Grund, uns nicht zuzuhören.

Oder in der Ambulanz, Haus der Zentralversorgung auch noch:
1.) Das ist ein Notfall. Brauchen dringen dden Internisten. Antwort: "Der kommt, wenn er Zeit hat", das sollte nicht das Pflegepersonal entscheiden, wenn wir mit Sonderrechten samt Notarzt eintreffen.
2.) "Habt ihr noch Zeit? Ich muss erst noch den Gips machen...", klar, der Pat. hat nur ne Atemnot. Mal ehrlich, ein RTW hat nie Zeit, Arbeiten der Ambulanz zu übernehmen.
3.) "Ürigens, bei uns lief der Sauerstoff auf x l/min, nicht vergessen" Diese Info geht doch erstaunlich oft unter, weil niemand zuhört. Wozu machen wir eigentlich eine Übergabe?

Ich finde es schön, dass sich jemand Gedanken macht. Ich hoffe du kannst in deinem kleinen Wirkkreis etwas ausrichten. Es liegt sicher ganz oft daran, dass wir uns alle nicht zuhören. Schade eigentlich. Wenn du Vorbild bist, können andere dir folgen. Nochmals danke.

Rescuerambo
08.08.2007, 09:46
Original geschrieben von Rettungszwergin
ich finde das System etwas befremdlich. In BaWü ist ein KTW 3h disponierbar.


Wo bitte steht das denn geschrieben???
Der Kreis Mannheim gehört zu BaWü, es sind sage und schreibe in Mannheim 2 ganze KTWs noch im Einsatz.



Die Pat. haben ja nicht ewig Zeit.Und es gibt schließlich Terminfahrten wie z.Bsp. Dialyse. Ich hätte da als Pflegepersonal auch meine Probleme.


Versteh ich ja -
Aber warum mich als RTW-Besatzung anmaulen?
Ich hab mir weder das System ausgedacht noch hab ich mein Fahrzeug so diponiert.



Es gibt keinen weiteren Anbieter, der euch die Fahrten abnehmen möchte? Nicht gerade sehr kundenfreundlich und dienstleistungsorientiert.

Ähm nö, gibts nciht.
In Mannheim selbst gibts nen privaten Anbieter, der aber meines wissens nur in Mannheim selbst, aber nciht aufm Land fährt
Wenns wirklich hart auf hart kommt, werden zusätzlich RTWs mit ehrenamtlichen und Aushilfen besetzt.

krumel
08.08.2007, 12:15
Die 6h sind Verhandlungsbasis der Tarifkommision der Krankenkassen. BUNDESWEIT.
Der Gesetzgeber hat afaik in keinem Bundesland maximale Fristen für KTP's angegeben.
Mit eben diesen 6h wird die Bedarfsplanung an KTWs durch die Kassen (die, nicht verwechseln, nix mit der realen Bedarfsplanung zu tun hat-Gottseidank-) durchgeführt.

RS-USER-rettungshamster
08.08.2007, 15:09
Original geschrieben von Rettungszwergin

ich erlebe nur allzu oft
1.) wo um alles in der Welt ist das Pflegepersonal......also sucht man erstmal die Station ab


Wir sind immer schwer am schuften, damit wir dann dem Rett-D. / Transport die Ohren voll jammern können :grins:

Jetzt aber mal ernsthaft:
Bestell ich nen KTW, dann bekomme ich nur eine vage Angabe eines Zeitfensters (von 30 Minuten bis 1 Stunde), wenn ich Glück habe.

Und leider Gottes kann es sich kein Haus erlauben eine Pflegekraft abzustellen um auf die Hoheiten zu warten. Im Altenheim ist es ja meistens wirklich so, dass man ein Großteil der Bewohner nicht alleine lassen kann :D

Es wird sich auf jeden Fall bemüht die "Suchaktionen nach PP" des Transportdienstes so gering wie möglich zu halten. Ehrlich wahr :grins:
Klappt halt nicht immer ;) Aber da wir ja sooooo sozial sind, bringen wir selbstverständlich ausreichend Verständnis für beide Berufsgruppen auf grins: :-p

Hörbird
08.08.2007, 15:34
Original geschrieben von Rettungszwergin
zurück zum Thema:
ich erlebe nur allzu oft
1.) wo um alles in der Welt ist das Pflegepersonal......also sucht man erstmal die Station ab

Da wo's Lichtlein brennt, da auch das Schwesterlein rumrennt!

Klar, nervig. Aber sind wir nicht bei den Pat. ist es nicht recht, sind wir bei den Pat. ist es nicht recht, machen wir unsere Pause ist es nicht recht, machen wir unsere Pause nicht ist es nicht recht....


2.) warum muss ich mir anhören, was für ein stressigen Tag auf Station sie haben...uns geht es meistens nicht besser.

Weil Euer Gesicht vielleicht leicht genervt aussehen könnte? Im Ernst, man hat als Pflegekraft, egal was man macht immer ein schlechtes Gewissen - siehe oben!


3.) auf die Frage "ist denn auch jemand zu hause", erhalte ichnicht selten "wir haben mal auf den AB gesprochen" oder "ich denke schon" ......Arggggggghhh, prima, echt. Ich kann doch einen S3-Pat. nicht vor der Haustür abstellen.

Unsere Nachbarklinik 500 m weiter ist darauf sehr stolz - ist Entlasstermin angedacht, werden die Pat, einfach ins Auto geschoben und weggebracht - egal ob da jemand daheim ist.
Ob's moralisch o.k. ist ist ne andere Frage....


4.) Hat der Pat. Gepäck dabei? Ist alles fertig gerichtet? "Nee", ist da die Antwort," haben ja noch anderes zu tun. Schaut mal im Schrank und am Waschbecken. Der Brief wird gerade diktiert...." Und die Leitstelle hockt dir im Nacken mit dem Kommentar "Wir haben ein Berg Transporte, macht mal hinne"

Sollte nicht sein- ein gutes Entlassmanagement lässt soetwas verhindern. Problem: es fehlt auf ärztlicher Seite sowie auf pflegerischer Seite Personal - jedes noch so gute Management geht dann den Bach hinab.


4.) Einweisung auf Station: Also der Herr XY liegt jetzt da hinten im Flur mit soundso, hier sind die Papiere. Er muss übrigens drigend auf´s Klo, wäre schön, wenn jemand Zeit hat. Sein Gepäck haben wir neben das Bett gestellt, also einen Koffer, einen Gehstock..... keine 5h später der Anruf," habt ihr das Gepäck abgegeben?"....... ich weiß, dass auf Station morgens viel zu tun ist, dass mittgas immer zu wenig Personal da ist, aber das ist doch kein Grund, uns nicht zuzuhören.

zugehört hat man bestimmt aber ob es korrekt weitergegeben wurde ? tatsächlich passieren solche Fehler oft dadurch, das die Übergabe nicht korrekt erfolgt. Dann wird a la Stille Post nicht weitergegeben und der nachfolgende Dienst steht erstmal dumm da.



Oder in der Ambulanz, Haus der Zentralversorgung auch noch:
1.) Das ist ein Notfall. Brauchen dringen dden Internisten. Antwort: "Der kommt, wenn er Zeit hat", das sollte nicht das Pflegepersonal entscheiden, wenn wir mit Sonderrechten samt Notarzt eintreffen.

Sollte da nicht die Leitstelle den Pat. annmelden? Und tatsächlich gibt die Sr. meist nur das weiter, was Herr Doktor haben will. Sie könte ihn natürlich anpiepesen etc. - nur ob er deswegen schneller kommt?


2.) "Habt ihr noch Zeit? Ich muss erst noch den Gips machen...", klar, der Pat. hat nur ne Atemnot. Mal ehrlich, ein RTW hat nie Zeit, Arbeiten der Ambulanz zu übernehmen.

Sollte natürlich nicht sein - da fehlt's an Personal!
3.) "Ürigens, bei uns lief der Sauerstoff auf x l/min, nicht vergessen" Diese Info geht doch erstaunlich oft unter, weil niemand zuhört. Wozu machen wir eigentlich eine Übergabe?

Ich finde es schön, dass sich jemand Gedanken macht. Ich hoffe du kannst in deinem kleinen Wirkkreis etwas ausrichten. Es liegt sicher ganz oft daran, dass wir uns alle nicht zuhören. Schade eigentlich. Wenn du Vorbild bist, können andere dir folgen. Nochmals danke. [/QUOTE]

Zuhören ist leicht gesagt, wenn einem der Kopf voller Infos schwirrt. Es ist tatsächlich so, das man als Pflegekraft meist 3 Dinge auf einmal machen muss und das alles unter Zeitdruck und der Gefahr hin von irgendeiner Seite einen Anschiß zu bekommen ( Pat/ Arzt/ Vorgsetzter)

Wir können versuchen uns mehr Respekt entgegenzubringen, zuzuhören etc. - es wird aber nur die Symptome lindern. Richtig retten kann uns nur ein besseres Gesundheitssystem....

Gruß
HörBird

Hörbird
08.08.2007, 15:41
Original geschrieben von Beachbaer82


Das könnte aber auch daran liegen, dass das Pflegepersonal die RD-Praktikanten als lästiges Übel empfinden und keinerlei Interesse hat denen was zu zeigen...
Ich war insgesamt 12 Wochen im KH, davon 3 in der Pflege. Außer Pfannen und Flaschen wechsel sowie MRSA-Pat. füttern, durfte ich nichts und mir wurde auch nichts gezeigt. Höhepunkt war dann eine schlechte Bewertung, weil ich mich während dem Ganzen beschwert habe, dass ich vergammelte und mir keiner was zeigt ( "Sei froh, dass du überhaupt hier sein darfst!" )
Keine Techniken, keine Maßnahmen der Lagerung, einfach nichts!
Es gibt sicherlich auch RD-Praktikanten die offen zeigen "Ich bin Retter und habe hierrauf keinen Bock", doch wenn jemand schon Interesse zeigt, ...

Deswegen werde ich demnächst nochmal ein freiwilliges Praktikum in der Notaufnahme des KH machen in dem es so gut klappt. Zudem werde ich nochmal die Stationen besuchen...

Ist ein wenig pauschalisiert jetzt, hmm?
Ich habe leider auch oft mibekommen, das sich die Praktis als absolute Kenner bezeichnen, die meinen, das die Pflege im KH ein Pipifax ist - was sie leider vergessen ist, das wir für ihr Tun verantwortlich sind und bei Fehlern gradestehen müssen.
Das andere leidige Problem ist nunmal der Personalmangel - helfer aller Art sind hochbegehrt und tatsächlich funktioniert die Pflege ohne diese Helfer überhaupt nicht mehr.

Hörbird
08.08.2007, 15:44
Es klingt hier ein wenig nach Pflege vs. RD.

Problem aber in Wirklichkeit ist, das wir beide Seiten Opfer des Systems sind. Wir stehen alle unter Zugzwang, müssen unter immer schwerer werdenden Bedingungen arbeiten und die gleiche, wenn nicht noch bessere Leistung bringen- wir können uns daher lange die Köpfe einschlagen: das Problem sitzt woanders!