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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Menschenjagd nach Dorffest



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RS-USER-DerDings
21.08.2007, 09:28
Brutales Ende eines Dorffestes: Unter Nazi-Parolen soll ein rasender Mob am Wochenende acht Inder durch das sächsische Mügeln gehetzt haben - ein gezielter Überfall von Rechtsradikalen? Klar ist bisher nur: Eine Rempelei auf der Tanzfläche artete zu einer Gewaltorgie aus.

ganzer artikel:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,500884,00.html

oder auch:
http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/165/128949/

unfassbar! ich bin sprachlos...

RS-USER-emergency doc
21.08.2007, 09:31
Tja... auch im Jahre 17 n.W. würde ich im Leben nicht in den Osten gehen... Hab mich mal auf der Fahrt nach Berlin verfahren... trotzdem hab ich mich nicht getraut auszusteigen, um nach dem Weg zu fragen...:(

Medi-RettungsKüken
21.08.2007, 09:42
Als ehemalige Zonenrandgebietlerin hab ich nicht ganz so eine Meinung...

Kann einem überall passieren, steckt man nie drin,
aber alle neuen Bundesländer über einen Kamm zu scheren ist schon ein bisschen engstirnig...


Lg Küken

RS-USER-Bärentöter
21.08.2007, 10:13
Original geschrieben von emergency doc
Tja... auch im Jahre 17 n.W. würde ich im Leben nicht in den Osten gehen...

ich auch nicht, auch wenn es natürlich pauschalisiert ist.

RS-USER-emergency doc
21.08.2007, 10:37
Original geschrieben von Bärentöter
...auch wenn es natürlich pauschalisiert ist.

Halte ich für eine absolut menschliche Eigenschaft...

Hörbird
21.08.2007, 10:58
Was mich dabei ankotzt, das es ja nicht einmal das erste Mal war! Seit der Wiedervereinigung gibt es jährlich solche Fälle - damals Rostock, heute die ganzen kleinen Dörfer. Und die Politik guckt zu.
Bürgermeister die behaupten, es gäbe keine Rechtsradikalen bei Ihnen....
Man darf zwar das land niocht über einen Kamm scheren, aber es gibt definitiv dort ein Problem. Mir fiel es auf, als ich vor ein paar Jahren mit dem Zug nach Berlin fuhr - damals hatte ich meine Resthaare auf dem Kopf komplett kahlrasiert - der Schaffner, der nach der ostdeutschen Grenze zustieg, musterte mich erstmal auffällig - immerhin ist das ein Licht der Hoffnung....

RS-USER-emergency doc
21.08.2007, 11:29
Naja... was viele bestreiten ist leider Fakt: Nach der Wiedervereinigung hat es in Deutschland erstmal einen ganz gewaltigen Ruck nach rechts gegeben. Das war insbesondere für uns nicht gebürtig Deutsche und Ausländer spürbar. Wer erinnert sich noch an Fernsehreportagen von Skinheads, die ganz offen den "Sturm auf ein Asylbewerberheim" trainierten, vor der Kamera offen Straftaten zugaben und unseren damaligen Generalbundesanwalt von Stahl, der trotzdem bestritt, es gebe ein Problem. Auf RTL kamen Kinderzeichentrickfilme, in denen offen Fremdenhass gepredigt wurde! Wir hatten Angst! Richtige Angst um unser Leben. Und es war keine Paranoia!
Im Westen gab es nach einer Weile ein erschrecktes Zurück aber im Osten hat sich nichts geändert.
Nur weil nicht jeden Tag über "National befreite Zonen" geredet wird, oder weil bei der Fuball-WM nix passiert ist heisst es noch lange nicht, daß alles gut ist!

Nennt mich engstirnig, aber für mich werden Städtenamen wie Rostock, Hoyerswerda, Solingen IMMER einen gewissen Beigeschmack haben, wobei Solingen noch einen gewissen Wendepunkt darstellt.
Nach dem Anschlag in Solingen kamen aus dem ganzen Bundesgebiet Ausländer nach Solingen und machten mit Gewalt und Randale deutlich: Ihr (der Staat) schützt uns nicht, wir lassen uns aber nicht hier abschlachten. Erst danach wurde politisch gehandelt.

@Küken: Ich möchte Dir mal nicht zu nahe treten, aber ich glaube als ehemalige Zonenrandgebietlerin hast Du trotzdem nicht den Hauch einer Ahnung von dem, was die Wiedervereinigung im Verhältnis der Deutschen zu den hier lebenden Ausländern bewirkt hat.

Und deshalb bleibe ich bei meinem Statement: Der Osten ist nix für mich. Selbst wenn dort irgendwann (in 20 Jahren oder so) alles dem Westen angepasst sein sollte, ich würde mich dort nie wohl fühlen...
:-meinung

Rettungszwergin
21.08.2007, 13:39
sehr traurig.......und es überrascht mich nicht. Die neuen Länder haben eine dermaßen Perspektivlosigkeit und keinen festverwurzelten Demokratiegedanken, dass die rechte Szene eine guten Nährboden findet. Demokratie muss man lernen. Und nicht dem erstbesten die Schuld zu geben wenn´s nicht so gut läuft, ist nicht die Lösung. Seine Frustration und seinen Hass auf Ausländer abzuladen, löst das Problem an sich nicht.

Tut mir leid Küken. ich trau den neuen Ländern auch nicht.

Schade, dass unser Staat immer noch mehr Angst hat vor linker Gewalt als vor rechter Gewalt. Beides ist gleich schlimm. Ich befürchte nur, dass der benannte Rechtsruck sich mittlerweile schleichend etabliert. Und zu spüren bekommen es Mitbürger mit Migrationshintergrund, die sich integriert haben.

RS-USER-Pyro
21.08.2007, 13:42
Bei Spiegel-Online ( hier (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,501005,00.html) ) gibts ein Interview mit Sachsens Ministerpräsident Milbrand.

Bei dem Satz "...aber man sollte auch nicht jede Auseinandersetzung zwischen Deutschen und Ausländern sofort unter dem Stichwort Ausländerfeindlichkeit verbuchen." bekomme ich das kalte Kotzen. :-kotz

Irgendwie bin ich etwas ratlos. Entweder die Politiker finden es klasse, dass sich das braune Gesocks frei austoben kann oder sie dulden es, um ihre Wiederwahl nicht zu gefährden. Das Märchen von den bedauerlichen Einzelfällen glaubt doch kein Mensch.

Knusperriegel
21.08.2007, 13:43
Bei verlängerten Wochenenden in Leipzig und Weimar gab es bei Gesprächen in der Kneipe immer mal wieder das Thema mit der Rechtsradikalität.

Immer gab es das gleiche "Totschlagargument" (mir ist die Doppeldeutigkeit dieses Wortes bewusst...):
wir haben nichts gegen die Ausländer- wir haben bloß keine Arbeit

Das Standardargument, mit dem alle Ewiggestrigen das Dritte Reich verteidigen (...Hitler hat die Arbeitslosen von der Strasse geholt...) dient noch heute im östlichen Teil unseres Staates damit als Begründung für Beleidigung, (schwerer) Körperverletzung, Totschlag, Landfriedensbruch, Verherrlichung des NS-Regimes, Tragen verbotener Zeichen usw.

Das die Politik auf dem rechten Auge blind ist, liegt mit Sicherheit darin begründet, daß die Gründung der BRD nur mit "alten Seilschaften" möglich war.
Alle Institutionen dieses Staates wurden mit Alt-Nazis besetzt, weil sie den Status von "Fachleuten" hatten - und stramme Kommunistenhasser waren ! (sehr wichtig für Big Brother damals).
Immerhin hat man sich in der (Alt)BRD zumindest bemüht, die schlimmsten Fälle auszusondern - während in der SBZ, späterer DDR ja der sozialistische Aufbau im Vordergrund stand.
Dort hat es nie eine Aufbereitung der NAZI-Zeit gegeben.
Aus Nazis wurden überzeugte Sozialisten - Hauptsache, man bekam Orden und bessere Einkaufsmöglichkeiten.

Fast hätte man glauben können, die DDR sei die fünfte Siegermacht.

Mehrere Jahrzehnte sozialistischer Gewaltherrschaft haben einen Bürgertyp geschaffen, der vor lauter Obrigkeitsbuckelei und Spitzelei das freie Denken nie gelernt hat und einfache Lösungen anstrebt (zumindest in einigen Bevölkerungsgruppen).

So ist z.B. der Zuschaueranteil der privaten TV-Sender in Ostdeutschland signifikant höher als im Westen und "Super-Illu" hat ein Niveau, welches "BLÖD" fast als Intelligenzlerblatt dastehen lässt.

Ausländer waren auch zu DDR-Zeiten nie willkommen !
Sie wurden der Bevölkerung quasi zwangsweise vor die Tür gesetzt ("Völkerfreundschaft"), ganze weibliche Schulklassen wurden zum Tanzen mit den "Sowjetischen Brüdern" abkommandiert.
Kubaner und Vietnamesen hatten nie die Chance, wirklich mit der (ost)deutschen Bevölkerung zusammen zu kommen.

Zum Vergleich:
wir sind als Kinder wie selbstverständlich durch US-Kasernenanlagen spaziert.
US-Musik war einfach toll: nicht, weil man uns gezwungen hat, sich das anzuhören, sondern weil wir auswählen konnten

Und so kam was kommen mußte:
ab 1989 wurde jeder Türke auf dem gebiet der ehemaligen DDR als Bedrohung des Abendlandes gesehen, jeder bosnische Flüchtling nahm theoretisch einem Ossi die Butter vom Brot weg.

Verdrängungspolitik im Sinne der SED-Täter leistete dem ganzen Vorschub (es war doch gar nicht so schlimm und die Mieten waren so günstig...).

Ich halte das politische Klima in Ostdeutschland für extrem rechtslastig.

Zur Verteidigung muß man aber auch sagen:
- die "blühenden Landschaften" des Herrn Kohl sind nie korrigiert worden
- Rattenfänger wie der saarländische Halbglatzkopf springen auf den Trend auf und schüren vor lauter Machtgier Unruhe
- auch im Westen (z.B. Butzbach in der Wetterau) gibt es NAZIS, denen langjährige Haftstrafen und forensische Psychiatrie gut anstehen würden

RS-USER-DerDings
21.08.2007, 13:50
es faengt ja schon im kleinen an. letztens im nachtdienst mit einer kollegin musste ich scharf abbremsen als zwei dunkelhaeutige jugendliche bei rot die ampel ueberquerten. vom beifahrersitz kam der kommentar "bei denen zuhause waeren sie jetzt ueberfahren worden"...

und genau diese haltung ist fuer mich "the root of all evil". gegen die typen die hitler verehren kann wohl nur ein dauerhafter aufenthalt in der psychiatrie was ausrichten, aber dieser latente rassismus, dieses wir vs. sie denken das in vielen hirnen auch durchaus intelligenter menschen existiert ist mMn wirklich gefaehrlich. genau diese haltung schafft den grossen graben zwischen ethnischen populationen innerhalb einer nation und sorgt f�r wachsende konfliktbereitschaft.
beispiel afrika. ich war nun schon dreimal suedlich der sahara untwegs. in suedafrika, namibia und nigeria. bis heute habe ich mir keine meinung bilden koennen, was ich nun objektiv wirklich von den zustaenden (v.a. in nigeria) halten soll, bzw. habe ich es nicht geschafft das "problem" der (aus mitteleuropaeischer sicht durchaus) unzumutbaren lebensumstaende zu definieren. hoere ich allerdings hierzulande einer diskussion zu findet man einen experten nach dem anderen, der zwar noch nie ein township aus der naehe gesehen hat oder mitten in lagos in ein "uprise" gekommen ist, aber der die genaue ursache und (natuerlich, ist ja schliesslich ein weisser!) auch die loesung des problems kennt, die so einfach ist das sie seiner meinung nach jeder grundschueler umsetzen koennte. :mad:


@knusperriegel
ich habe in namibia mehrere schwarze kennengelernt die ihre kindheit in der ddr verbracht und sich dort durchaus wohl- und nicht-nichtwillkommen gefühlt haben.

RS-USER-Cookie
21.08.2007, 14:03
Original geschrieben von emergency doc
Das war insbesondere für uns nicht gebürtig Deutsche und Ausländer spürbar.

Wo kommst Du denn her? *malausInteressefrag*

Rettungszwergin
21.08.2007, 22:00
Original geschrieben von Pyro
Bei Spiegel-Online ( hier (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,501005,00.html) ) gibts ein Interview mit Sachsens Ministerpräsident Milbrand.

Bei dem Satz "...aber man sollte auch nicht jede Auseinandersetzung zwischen Deutschen und Ausländern sofort unter dem Stichwort Ausländerfeindlichkeit verbuchen." bekomme ich das kalte Kotzen. :-kotz



iIch finde klasse, dass er mit Aufklärung als Lösung kommt. Das Vorbild sein und effektiv Probleme lösen evtl., aber nur eventuell, hilfreicher wäre, davon spricht er nicht. Sehr glaubwürdig der Mensch. - Achtung, das war jetzt iironisch gemeint.

RS-USER-emergency doc
22.08.2007, 10:04
Naja, ich sag Euch jetzt schonmal, was rauskommt, haben wir 2006 ja schonmal so ähnlich erlebt:

Es war kein rechtsextremistischer Angriff. Es handelte sich nur um eine ganz normale Auseinandersetzung von Betrunkenen, daß ausländerfeindliche Parolen gerufen wurden lag nur am Alkohol, und ausserdem, was beweist das schon... Man soll die Kirche mal im Dorf lassen...

So oder so ähnlich wird man es in den nächsten Tagen bis Wochen irgendwann lesen... Der Rest wird dann totgeschwiegen...:rolleyes:

RS-USER-DocMezzoMix
22.08.2007, 11:10
Original geschrieben von emergency doc
Naja, ich sag Euch jetzt schonmal, was rauskommt, haben wir 2006 ja schonmal so ähnlich erlebt:

Es war kein rechtsextremistischer Angriff. Es handelte sich nur um eine ganz normale Auseinandersetzung von Betrunkenen, daß ausländerfeindliche Parolen gerufen wurden lag nur am Alkohol, und ausserdem, was beweist das schon... Man soll die Kirche mal im Dorf lassen...

So oder so ähnlich wird man es in den nächsten Tagen bis Wochen irgendwann lesen... Der Rest wird dann totgeschwiegen...:rolleyes:

Kann das nicht wirklich so sein?
Vielleicht liegt es daran, das ich persönlich betroffen war, aber wenn eine Gruppe Ausländer durch die Stadt gejagt wird (und der fremdenfeindliche Hintergrund ist ja noch nicht wirklich bewiesen, ich hörte sie hätten die Freundinnen von ein paar Leuten angemacht) geht ein Aufschrei durch Deutschland.
Ich persönlich wurde vor 2 Jahren auf einem Folklore-Festival von 10 Jugendlichen Ausländern verprügelt, habe mit viel Glück trotz 3 Schlägen mit Bierflaschen (die zu meinem Glück nicht zerborsten sind) und anderen Treffern nur mal zwei Tage im Krankenhaus verbracht, und mein Freund der schlichten wollte hatte ein ziemlich zermatschtes Gesicht danach ...übrigens fiel dabei auch so ein oder anderes mal: "Du Scheiss Deutscher, dich machen wir fertig"... Das bedeutet jetzt für mich ja auch nicht, das jeder Ausländer ein krimineller oder Rassist ist, aber Vollidioten gibt es nun mal über all, und wenn eine Gruppe von Vollhirnen durch die Gegend zieht um Leuten auf die Fresse zu hauen, findet sie dafür einen Grund. Bei mir war es übrigens das ich einen aus der Gruppe freundlich bat, nicht auf die Motorhaube meines Autos zu urinieren, freundlich, da ich alleine im Dunkeln..und das Dixi und ein Baum waren keine 2m weg...
Und wenn ich mir anschaue, wie oft hier "Ausländer" "Deutschen" "auf's Maul hauen" (Statistiken belegen dies ja durchaus) frage ich mich halt tatsächlich, ob bei sowas nicht panisch und übertrieben berichtet wird ... oder bei den anderen Fällen zu wenig.
Es kommt ja durchaus vor, und jeder der im RD einer Stadt arbeitet wird dies kennen, das durchaus auch mal ein Ausländer abends nach der Disko unter einem Vorwand dem "Scheiss Deutschen" auflauert... oder aber einfach irgendwer aus irgendeinem absurden Grund verprügelt wird.

Wenn es tatsächlich Rechte Gewalt war, wurde meiner Meinung nach wieder viel zu viel darüber berichtet... man darf solchen Gruppen überhaupt keine Chance geben sich im TV zu zeigen.. Das ist wie die Rechten Demos, die solane keine Sau interessieren würden, bis nicht Linke Gewalttäter wieder aufschlagen, Polizisten verletzen und diese Demo in die Medien bringen... auch sowas ist Werbung für diese hohlen Glatzen!

Was mich wirklich nervt ist, das ich mich regelmässig als "Scheiss Nazi" beschimpfen lassen darf, wenn ich dem Anrufer mit Migrationshintergrund sage, dass ein grippaler Infekt seit 5 Tagen ohne eine Symptomverschlechterung kein Grund ist, ihm einen Rettungswagen mit Blaulicht zu schicken ... da frag ich mich manchmal, wo die wirklichen Rassisten sitzen.
Vielleicht sollte man mal über zunehmende Ausländische Gewalt berichten .... Nein auch das wäre der falsche Weg, dies wäre nur Wasser auf die kleinen Mühlen von irgendwelchen rechten Randgruppen.
Und für mich ist eine schwere Körperverletzung nicht deswegen schlimmer oder besser, weil sie nicht einfach so oder um jemanden die Schuhe zu klauen geschehen ist sondern mit dem rechten Hintergrund...alles ist gleichschlimm..vor allem für die Betroffenen.

PS: Vor Gericht wollten die 10 Jungs der Richterin verkaufen, ich hätte die Gruppe angegriffen...wie berichtet, als es geschah war ich alleine im Dunkeln, der Kollege kam erst später hinzu... die Richterin glaubte aber, das ich genug Verstand besitze, eine Gruppe von 10 angetrunkenen Jugendlichen nicht wirklich als mein "Opfer" auszuwählen. Zwei glückliche Umstände verhinderten übrigens schlimmeres, zum einen konnte ich knapp 5 der Angreifer recht schnell davon zu überzeugen, dass ich mich nicht als Opfer anbieten werde, mein Kollege lag übrigens am Boden und wurde mehrfach gen Kopf und Körper getreten... da kam zum Glück der zweite glückliche Zufall, der Chef der Security kam mit einigen seiner Mannen und klärte die Situation ansonsten wären für uns beide vielleicht mehr als nur kurze Krankenhausaufenthalte dabei rumgekommen.



:peace:

RS-USER-Küchenhexe
22.08.2007, 11:50
Original geschrieben von DocMezzoMix
... man darf solchen Gruppen überhaupt keine Chance geben sich im TV zu zeigen.. Das ist wie die Rechten Demos, die solane keine Sau interessieren würden, bis nicht Linke Gewalttäter wieder aufschlagen, Polizisten verletzen und diese Demo in die Medien bringen... auch sowas ist Werbung für diese hohlen Glatzen!

Stimmt.
Als in meinem Heimatkaff mal eine groß angekündigte rechte Demo stattfinden sollte, hat man das Ganze kurzerhand in ein abgelegenes Wohngebiet verbannt und keine Gegenaktion in direkte Nähe gelassen. Ergebnis: ein kleiner Haufen deprimierte Glatzen, die nur eine Hundertschaft Polizei, einen einzelnen Reporter (der zu ihrer ewigen Schande das Debakel gefilmt hat *ROFL*) und einen schimpfenden Opa für ihre Stelbstdarstellung hatten. Ansonsten waren die Straßen komplett verlassen und alle Jalousien runter...
Sie sind nie wieder gekommen. Haben sich wohl nicht willkommen gefühlt:)


Original geschrieben von DocMezzoMix
...
Und für mich ist eine schwere Körperverletzung nicht deswegen schlimmer oder besser, weil sie nicht einfach so oder um jemanden die Schuhe zu klauen geschehen ist sondern mit dem rechten Hintergrund...alles ist gleichschlimm..vor allem für die Betroffenen.

:peace:

Da sprichst Du mir aus dem Herzen. Gewalt ist immer schlimm, ganz egal, ob sie dich wegen deiner Herkunft, deines Geschlechtes, deiner Religion oder deiner Lieblinsfarbe trifft...

RS-USER-emergency doc
22.08.2007, 17:07
Ich unterschreibe alles was Du geschrieben hast, aber wenn einer mit "Ausländer raus"-Rufen gewalttätig wird betrifft mich das eben auch persönlich.

Gewalt von ausländischen Jugendlichen ist in der Tat ein Problem der mangelnden Integration. Wer sich nicht integriert, keinen Job, keine Perspektive hat, reagiert sich irgendwo ab...

Hmmm... klingt für mich fast identisch zu den ostdeutschen Jugendlichen, oder?:rolleyes:

RS-USER-Möhre
26.08.2007, 18:03
ich weiß ja nicht, ob das hier der rechte platz für so eine diskussion ist, zumal ich glaube, das so eine diskussion dann auch eine ergebnis haben muß, ich hätte da aber mal dann doch eine vielleicht blöde frage ... hier steht mehr als einmal, daß deutschland nach der wiedervereinigung einen ruck nach rechts gemacht hätte ... woran macht man diesen rechtsruck fest ??? an den guten wahlergebnissen der linken in den neuen bundesländern ??? erklärung bitte...
und dann ... zu den vielen ursachen des aufstiegs des gröfaz gehörte sicher die perspektivlosigkeit der menschen in der damaligen zeit ... geschickte agitation war ein weiteres ... was ich mich jetzt frage: die perspektivlosigkeit ist da, aber woher kommen die agitatoren ?? ich werde das ungute gefühl nicht los, daß die ausführenden prügelnden organe wohl eher primär einheimische sind, die hauptlenker aber westexporte ... liege ich da falsch ???

Rettungszwergin
26.08.2007, 19:01
das ist recht simpel: die linke alternative hatte ja versagt. Die UdSSR ist zusammengebrochen. Und die meisten dieser Länder haben eine Demokratie mit einem starken Kapitalismus, sind also ins Gegenteil gesprungen über Nacht. Toleranz sieht weder der Kommunismus noch der Kapitalismus vor. In der BRD musste man sich nun possitionieren zwischen der demokratischen Idee und der rechten, primär. Die linke Alternative stand nicht mehr zur Diskussion. Und wenn du nun hingehst und die Äußerungen in der Öffentlichkeit verfolgst und ach beachtest, wie sich die rechte Szene entwickelt, dann erkenst du einen Rechtsruck. Die CDU bindet dank Beckstein und Co einiges an gemäßigtem rechten Potential. Aber die Toleranz gegenüber Rechts ist dennoch erstaunlich groß. Aber auch die Angst, etwas falsch zu machen.

Es gab ja erst wieder einen "Zwischenfall", bei dem Deutsche gegen Ausländer handgreiflich wurden. Kam gestern in der Fusszeile von ntv.
Außerdem haben wir wieder in einem Ostblockland eine Garde, hinter der eine Partei steht. kam auch erst gestern in den Nachrichten.

Und gerade im RD-Bereich sollte man über dieses Thema diskutieren. Ich denke wir werden viel mit Mitbürgern konfrontiert, die es uns schwer machen, nicht jeden wieder ausweisen zu wollen. Denn oft genug muss ich mir Sachen anhören, wo ich mir einfach dachte "Dann geh doch zurück in dein Heimatland". Differenziert betrachten wer vor einem steht ist manchmal verdammt schwer.

Ich denke, in Anbetracht der hohen Arbeitslosenzahlen davon zu reden, qualifiziertes Personal aus dem Ausland zu werben, aber gleichzeitig dem Arbeitsssuchenden nicht unter die Arme zu greifen, um sich zu qualifizieren....führt zu Unverständnis und Hass. Ich gelte als rechtsradiakl weil ich fordere, dass sich alle integrieren müssen. Weil ich die deutsche Sprache voraussetze. Weil ich davonlaufen könnte, wenn ich höre, das die Ämter bestimmte Formulare gebürtigen Deutschen vorenthalten. Wenn Menschen sich benachteiligt fühlen, suchen sie nach einer Antwort. Und leider gibt der deutsche Staat die falsche.

Ich nehme an, für diesen Post werde ich jetzt gleich verrissen. Nochmal: Ich bin weder rechts, noch habe ich was gegen Ausländer. Ich möchte nur ein normales Miteinander. Ohne dass jemand auf Grund seiner Abstamung bevorzugt wird. Und ich habe derzeit Angst vor dem was kommen kann. Vor Intoleranz und Engstirnigkeit, von beiden Seiten.

RS-USER-Möhre
26.08.2007, 19:49
du, ich bin weit davon ab, dich als rechtsradikal oder ähnliches zu betrachten ... ich finde nur solche diskussionen recht heikel, und in so einem forum lassen sich falsch verstandene formulierungen nur schwer korrigieren ...
aber, wenn du sagst, mangels fehlender linken alternativen sei deutschland nach rechts gerückt, rückt es dann gerade wieder nach links ??? muß man dann doch fast angesichts der neuen linken annehmen, oder ???
und: klar muß man über chancen-gleichheit, bevorzugung und ähnliches reden, und das vielleicht auch wirklich gerade hier, wo doch recht viele versammelt sind, die so quasi an der sozialen schnittstelle arbeiten, aber was hat das nun damit zu tun, wenn so ein paar deutschland-den-deutschen-idioten treibjagd auf leute machen, die nicht die gnade der germanischen geburtr haben ??? das mußt du mir erklären ....