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RS-USER-Katja
29.08.2007, 17:44
... ist die Einsatzmeldung. Es sei auch schon ein zufällig dort vorbeigekommener KTW vor Ort, das NEF ist auch unterwegs, so sind Eure Vorgaben.

Beim Eintreffen an der Einsatzstelle stellt sich das so dar: Das Motorrad liegt im Kreuzungsbereich einer kaum befahrenen bewaldeten Straße halb unter dem Kleinbus, neben dem Bus steht ein irritiert guckender junger Mann, der offensichtlich nicht recht weiß, was und wie er machen soll.
Unter dem Kleinbus liegt ein Mann in Motorradsachen, der den Helm runter hat und offenbar mit dem anderen jungen Mann redet.
Auf einer Seitenmauer sitzt eine Frau in Motorradsachen, bei ihr die KTW-Besatzung, sie (die Frau, nicht die KTWisten) jammert in den höchsten Tönen.

Was nun?

KeyMan
29.08.2007, 20:27
juhu erster :)

ich bin in so nem fall ein freund der trennung.
1teil der besatzung: geht zu den KTWisten und lässt sich von denen ne übergabe machen. ausserdem bitte ich sie den bedröppelt guckenden mann zu übernehmen und sich somit um alle "betroffenen aber scheinbar unverletzten" zu kümmern.

2teil der besatzung: hin zum motorradfahrer und seinem kumpel. ansprechen. schmerzen abfragen. sehen ob er eingeklemmt ist. stiffneck. grundlegender bodycheck nach möglichkeit. druck? puls? spo2? dms der beine (unterm auto)? neurostatus?

das will ich erstmal alles wissen bevor wir da weiteren aktionismus zeigen.

ebenso seinen kumpel befragen:
a) was mit ihm ist. auch motorradfahrer?
b) abfragen WER GENAU am unfall beteiligt war (auch die KTWisten und die frau auf der mauer befragen). nicht dass uns da ein betroffener verlohren geht.
diesen kumpel je nach status dann auch an die KTWisten oder den RTW-teil1.

so nun gibts ne kurze absprache zwischen RTW besatzung teil1 und 2. hier kurz alle infos austauschen und transportwürdigkeiten abklären.
wenn die leute bei den KTWisten transportwürdig sind gleich mal der leitststelle bescheid geben. ebenso bei eingeklemmtheit feuerwehr frühzeitig hinzuziehen.
schließlich sinds schon dann 2 (in motoradkluft) + 1 (junger mann) + 1 (komisch guckender alter)= 4 betroffene.

ich gehe davon aus die KTWisten sind fit und können mit den bisher übergebenen was anfangen? oder dreht sichs im beispiel auch um die? sonst würde ich es hier bei: druck, puls, schmerzen, unfallhergung usw belassen solange sie fit sind und diese patienten entsprechend betreuen (lassen).

wieso jammert die frau? schmerzen oder schock? können die ktwisten damit umgehen oder nehmen wir die erstmal zum "cool down" in den rtw (mit teil1 oder einem der ktwisten)? wenns ausgeprägter schock und/oder schmerzen sind in unseren rtw mit ihr. auch stiffneck und oben angeforderte werte. und dann sowieso 2tes auto für den motoradfahrer unterm auto (also mindestens eins)

war der ktw besetzt oder frei??

soweit... muss mal fix weg... hoff nicht zu peinlich (ist ja mein erstes mal)

jan

RS-USER-Katja
30.08.2007, 00:11
Soweit klingt das gut, no wo hast Du den Alten her, den hatte ich gar nicht eingeplant?!?! :D
Befragung der KTWisten: Soweit sie es aus den Anwesenden herausgeholt haben, ist das Motorrad an der Kreuzung beim Bremsen wohl weggerutscht und hat das einzigeFahrzeug im Umkreis von 4 Kilometern - den Kleinbus, der gerade die Kreuzung passierte - dabei seitlich erwischt. Er hat wohl noch ziemlich viel Schwung gehabt.

Beteiligt sind Mann unterm Auto vom Motorrad, Frau auf der Mauer vom Motorrad und der verloren schauende junge Mann als Fahrer der Wagens. Weder Auto noch Motorrad hatte mehr Passagiere.

Die KTWisten haben alle kurz gesprochen, aber die Frau ist wohl kurz nach ihrem Eintreffen schreiend von der Unfallstelle weggelaufen, sie haben sie dann gemeinsam wieder eingefangen und sie gerade auf diese Mauer verbracht; sie können daher wenig über den Verlauf der beiden anderen beitragen, außer daß sie ihnen "stabil" erschienen.
Initiale Werte soweit erhoben:
Der Autofahrer Hf 110bpm, blaß, gab kein wirkliches Trauma an (Auto von der Beifahrerseite getroffen, innen haben offenbar ganz viele Airbags ausgelöst), RR haben sie nicht.
Die Frau Hf 118bpm, RR wird gerade gemessen (Handmanschette, palpatorisch) mit 180/ca 90mmHg, SaO2 am Finger 100%. Sie gibt keine lokalisierten Schmerzen an, scheint aber ziemlich neben der Spur zu sein und klagt über alles von kaputter Kombi über Zittern bis hin zu diffusem Ganzkörperunwohlsein. Das Anlegen des Stiffnecks, so schwant Euch, wird schwierig werden, sie wirft die ganze Zeit ihren Körper hin und her und redet nicht immer koherent.
Der Motorradfahrer unterm Auto gab bei kurzer Befragung durch die KTWisten keine Schmerzen an, Herzfrequenz war soweit sich der Kollege erinnert knapp über hundert, weder Druck noch Sättigung. Nach dem wollten sie nach ihrer Jagd gerade wieder gucken gehen.
Der KTW hat ausrüstungsmäßig einen alten Corpuls, keine Beatmungsmöglichkeit auf diesem Auto.

Der Kollege, der zum Motorradfahrer und dem Autofahrer rübergegangen ist, findet den Motorradfahrer sehr ruhig und gefaßt, aber er sagt, er würde seine Beine nicht spüren. Deswegen liegt er noch halb unter dem Auto und ist nicht rausgekommen. Schmerzen hat er, thorakal beidseits, das Abdomen ist uns nicht erreichbar, aber er sagt, es würde nicht wirklich schmerzen, sich aber irgendwie unangenehm anfühlen. Die Kombi ist an den Armen ziemlich abgeschrappt, die Arme kann er bewegen und sie sind soweit zu sehen nicht gebrochen. Den Helm hat er selbst abgenommen. Stiffneckanlage ohne Probleme, auch wenn er sagt, daß das Atmen ihm damit schwerer fällt.
Sein Vitalwerte: SaO2 95% bei schlechtem Signal, RR 100/70mmHg, Hf 118. Er erinnert sich nicht an den Unfall. Soweit ihr sehen könnt ist er nicht eingeklemmt.

Der Autofahrer erinnert sich dafür um so besser und erzählt die Geschichte jetzt zum dritten Mal. Seine Vitalparameter: 140/80 mmHg, 110 bpm, SaO2 100%. Er ist vom Stiffneck nur mäßig angetan, findet sich aber damit ab. Nein, ihm tut nichts weh, er hat sich nur so furchtbar darüber erschreckt, daß die beiden da plötzlich in seine Seite geknallt sind.

Der KTW war frei, die wollten zum Auffüllen fahren.

Das könnt Ihr nun untereinander austauschen :) Wollt Ihr nachfordern, wenn ja wen und wieviel?

RS-USER-Pyro
30.08.2007, 09:03
Einfach mal der Vollständigkeit zu Liebe: Keine orange Tafel am Auto? Kein ausgelaufener Kraftstoff?

Nachforderung: Feuerwehr (PKL bzw. TH-Y), NEF (Polytrauma, Schock), 2 RTW (für Sozia und Autofahrer)

Als erster RTW hat mein RA natürlich den Hut auf und ist mit der Organisation des Chaos beschäfftigt.

Absolute Priorität lege ich auf den Moppedfahrer. Der muss schnell ins Krankenhaus. Wenn eine Chance besteht, den ohne die Hilfe der Feuerwehr auf das Spineboard oder die Schaufeltrage zu bekommen, dann sollte man das jetzt tun. Mit dem Board rausziehen, ins Auto, Motorradhelm einpacken und Attacke. Kombi aufschneiden, Bodycheck mit Abhören der Lunge, zwei große Zugänge, HF, RR, Sp02 während der Fahrt. Treffen mit dem NEF unterwegs. Voranmeldung für den Schockraum: Schädel-Hirn-, Thorax- und Bauchtrauma mit Wirbelsäulenverletzung. Die anderen beiden Patienten müssen dann erstmal weiterhin mit der KTW-Besatzung auskommen. Wenn wir dem KTW das nicht zutrauen, dann sollten wir den zweiten RTW abwarten und denen das Ganze übergeben.

Sollten wir in der Mitte von Nirgendwo sein oder ohne die Feuerwehr nicht an den Patienten kommen, dann hätte ich gerne einen Hubschrauber und statt des zweiten RTW.

Wenn wir den Mopped-Fahrer nicht ohne Feuerwehr unter dem Auto raus bekommen, dann schonmal zwei Zugänge, Monitoring (HF, RR, SpO2), Zieldruck für Infusionen die 100mmHg systolisch. Ansonsten alles vorbereiten, damit wir den befreiten Krad-Lenker schnell an den Hubschrauber übergeben können.

Nun zur Sozia. Der KTW konnte sie ja anscheinend ganz gut beruhigen, deswegen würde ich sie bei der Besetzung belassen. Eventuell kann die Bestzung sie mit in den KTW nehmen um sie besser abschirmen zu können. Kombi aufschneiden, Bodycheck mit Abhören der Lunge, Zugang, Monitoring (HF, RR, SpO2). Erster Verdacht ist ein SHT.

Den Autofahrer würde ich zur Betreuung dem KTW mit aufs Auge drücken. Auch wenn er unverletzt erscheint, so sind mir doch zu viele Airbags aufgegangen um ihn nicht im Krankenhaus checken zu lassen. War er angeschnallt? Bodycheck, regelmäßige Kontrolle der Vitalparameter.

Und jetzt muss ich los D:-)

serial2k
30.08.2007, 11:57
Ich glaube das wären mir zu viele Fahrzeuge. Ich würde primär einen weiteren RTW nachbestellen, ansonsten sollten wir klar kommen. Höchstens noch ein HLF der FW, je nachdem wie der Motorradfahrer unter dem Auto liegt, aber das ist ein bisschen schwer virtuell zu beurteilen. Es ist niemand eingeklemmt, mit dem nachbestellten RTW hätten wir 2 RTW, 1 KTW (mit Monitor) und 1 NEF an der Einsatzstelle für 3 Patienten, das sollte reichen. Je nach Entfernung zum nächsten geeigneten Krankenhaus für den Motorradfahrer könnte ein RTH gut sein, der sollte dann möglichst zeitnah bestellt werden.

Ansonsten würde ich ein ähnliches Vorgehen vorschlagen, wenn es möglich ist den Motorradfahrer schonend mit Schaufeltrage/Vakuummatratze oder Spineboard zu bergen würde ich das jetzt mit Priorität angehen (vorher Sauerstoffgabe), wenn dazu noch zu wenig Personal vor Ort ist dann erst 2 Zugänge mit Ringerlösung, an Wärmeerhalt denken und den Patienten so lange überwachen, bis wir genug manpower haben.

Ist die Polizei schon da? Dann könnten die sich um den Autofahrer kümmern, nachdem die KTW-Besatzung die restlichen Vitalparameter erhoben hat. Hat er eigentlich Schmerzen? Verbrennungen durch die Airbags? Wenn nichts dagegen spricht, in mit der Pol alleine zu lassen sollte die KTW-Besatzung mit der Sozia in den KTW gehen, dort ein ordentlicher Bodycheck, Stifneck (wenn vorher nicht möglich), Zugang, Monitoring. Ein SHT erkenne ich zu diesem Zeitpunkt nicht, weder war sie initial bewusstlos noch klagt sie über klassische Symptome (oder?).

Sobald der zweite RTW da ist können wir dann tauschen, dieser übernimmt die Sozia und der KTW kümmert sich um den Autofahrer.

leuchtreklamefahrer
30.08.2007, 11:59
Die Idee mit dem Hubschrauber klingt sehr gut, je nach Distanz zum Zielkrankenhaus. KTW-Besatzung würd ich auf die beiden scheinbar leichtverletzten aufteilen, entweder den Hubschrauber oder einen zweiten RTW nachfordern. Momentan ist weder Autofahrer noch Motoradfahrerin eine dringende RTW-Indikation=Abhängig von örtlicher Infrastruktur. Die Versorgung klingt bis dahin gut. Ansprechbar waren alle Beteiligten? Neurologische Auffälligkeiten beim Motoradfahrer? Sensibilitäts-und Motorik-Ausfälle ab Bauchnabel, so geschätz Th10?

serial2k
30.08.2007, 12:03
*falschen Knopf gedrückt*

RS-USER-emergency doc
30.08.2007, 16:32
Original geschrieben von Katja
Soweit klingt das gut, no wo hast Du den Alten her, den hatte ich gar nicht eingeplant?!?! :D

Naja, das ist ein unbeteiligter Zeuge, vielleicht kann der 'ne Infusion halten ;)


Bin ich schon da, oder noch unterwegs?

RS-USER-Katja
30.08.2007, 17:16
Bis zum nächsten Krankenhaus der Maximalversorgung etwa 30min Anfahrt, in der Umgebung gibt es zwei kleine Häuser (10 bzw. 12 min), davon eins mit CT, aber ohne eigene Blutbank, das andere ist ein Krankenhaus der Grundversorung ohne NCHI oder THG mit Schwerpunkt Orthopädie.

Nein, der Morradfahrer ist nicht eingeklemmt, Sensibilität gibt er an bis etwa Bauchnabel, also Th10.

Hubschrauber und ein RTW, wenn es so recht ist, werden nachgefordert.

Schaufeltrage und Vakuummatratze für den Motorradfahrer bereitgelegt, monitoring installiert, Jacke aufschneiden für 2 Zugänge (18 und 16G gehen rein), die KTWisten kümmern sich um die beiden anderen und lassen Euch den Motorradfahrer. Der Autofahrer war angeschnallt, hat keine Prellmarke, sagen sie Euch so nebenher.
Vitalparameter des Motorradfahrers bleiben praktisch unverändert.


NEF und Polizei trudeln ein...

EDit: Nein, keine orangen Tafeln am Auto, ist Familienvan.
Und kein ausgelaufener Kraftstoff, aber ein bißchen Unfallabsicherung an der Kreuzung würde sicher nicht schaden :)

leuchtreklamefahrer
30.08.2007, 20:24
Gut, Unfallabsicherung durch die Polizei, Notarzt auf den Motoradfahrer hetzen, der NEF-Fahrer soll bitte die beiden anderen Patienten nochmals "sichten". Sollen wir jetzt eine Übergabe an den NA machen,oder was würde das Fallbeispiel voranbringen?

serial2k
31.08.2007, 10:47
Ich vermute, das Erscheinen eines Akademikers... emergency doc, dein Auftritt ;)

RS-USER-Katja
31.08.2007, 15:42
Wenn keiner da ist, erfinden wir einen ;)

Der wäre dann erstmal zufrieden mit Eurem Vorschlag, den Patienten mit der Schaufeltrage unter dem Auto rauszuziehen, denn er findet auch, daß hier ein bißchen Eile angesagt ist.

Nach kurzem Absichern, daß die Karre auch tatsächlich stabil steht und nicht während der Bemühungen noch auf den Patienten und Euch fällt, wird die Rettung unter dem Auto raus mit etwas Fentanyl (oder will wer was anderes?), Schaufeltrage, Umlagerung auf Vakuummatratze erfolgreich durchgeführt.

Patient im warmen Auto wird ausgezogen.
Vitalparameter: SaO2 95% mit Sauerstoffmaske (Reservoir) und 8l Flow, Hf 118bpm, RR 97/60mmHg.
Bodycheck: Sensibilitätsniveau liegt tatsächlich so um den Bauchnabel, Beine kann er nicht bewegen, ein Unterschenkel ist geschlossen gebrochen, der andere Knöchel sieht dicker aus als er sollte. Euch fallen die blassen Beine auf.
Hüfte ist stabil , Abdomen nicht grob gespannt, so ganz schlank ist er nicht, nicht druckschmerzhaft.
Thorax ist stabil, aber auf beiden Seiten V.a. Rippenfraktur bei Druckschmerz.
Kopf ist unauffällig, Arme bis auf Abschürfungen auch.

Der NEF-Fahrer, der nach den beiden anderen geguckt hat, kommt wieder und sagt, die Frau würde sich beruhigen und sei unauffällig und der Autofahrer sei auch unverändert.

Was weiter?

Gasmann1
31.08.2007, 23:01
Oha, jetzt wird es aber interessant.
Großlumige venöse Zugänge legen und ganz schnell mal die Leistenpulse checken - vielleicht ist die Querschnittsymptomatik ja mal nicht frakturbedingt...

Und bei fehlenden Leistenpulsen mal ein bischen schneller werden;)

RS-USER-Katja
31.08.2007, 23:20
Er hat schwach tastbare Leistenpulse (ein bißchen Bauch ist auch im Weg), soweit zu beurteilen links weniger als rechts.

Klagt aber über ein zunehmendes Gefühl von Luftnot.

Ach ja: Geschätzte Eintreffzeit des RTH etwa 10min.

RS-USER-Katja
01.09.2007, 04:58
(und den Samstag müßt Ihr jetzt ohne mich auskommen, da geht mein Flieger :D )

RS-USER-emergency doc
01.09.2007, 13:52
Huh... da bin ich, hab nur die Handschuhe nicht gefunden..;)

Also gut, bisher hat Katja es so gemacht, wie ichs auch getan hätte, ich hätte jetzt lieber Ketanest genommen aber spielt jetzt glaub ich keine Rolle...

In der genannten Konstellation würde ich jetzt intubieren (vermutlich mit Fenta/Hpno/Dormicum) und mir zwei orange Viggos bereitlegen für den Fall, daß ich Spannungspneus bekomme. Dann auf Vakuummatratze lagern und in den Wagen.
Ich bin ja nun aus der Gegend dort, darum weiß ich auch sicher, ob eine der beiden nahen Kliniken in der Lage sind Notfall-Laparotomien mit gefäßchirurgischer Beteiligung durchzuführen. Außerdem sagt mir doch jetzt bestimmt jemand, wie lange der Hubschrauber noch braucht. wenn der Hubschrauber jetzt weniger als 10 Minuten braucht bekommt der Patient 2 Thoraxdrainagen und fliegt in die Maximalversorgungsklinik. Wenn er länger braucht düs ich nach Voranmeldung in die nähere Chirurgie, egal ob ein CT möglich ist oder nicht. Den Hubschrauber bestell ich dorthin für eine Sekundärverlegung. Die Frau bekommt dann(möglichst durch 'nen RA, damit ich keine Zeit an dem Polytrauma verliere) 'nen Zugang und fährt mit dem KTW mit Sondersignal in die nahegelegene Klinik mit CT-Möglichkeit.
Wenn ich den Patienten noch vor Ort an die Schraube geben kann schnapp ich mir die Frau und versorg sie selber um sie ins CT zu fahren.

So... durchatmen und den nächsten McDonalds für die Rückfahrroute auswählen...

Gasmann1
01.09.2007, 23:18
Mich würde noch ein 12-Kanal-EKG interessieren. Die Luftnot muss ja nich Folge der RS# sein.
Bei meiner Verdachtsdiagnose (traumat. Aortendissektion) hilft mir kein Krankenhaus der Grundversorgung. Und wenn ich im EKG Hebungen sehe, hilft mir ohnehin nur eine THG. Solch ein Verletzungsmuster verliert nur Zeit in kleineren Häusern. Leider sind einem als NA da echt die Hände gebunden...

Auch ich würde also zügig intubieren, ggf. Thoraxdrainagen, große Zugänge und, wie gesagt, 12-K-EKG schreiben - und auf die schnellen Transporteure aus der Luft warten und bei ST-Veränderungen schon mal selbst den Pat beim nächsten Maximalversorger anmelden...

RS-USER-emergency doc
02.09.2007, 08:34
Naja.... also eine Notfalllaparotomie bzw. -thorakotomie und Ansetzen ener Klemme sowie Packing sollte jede Chirurgie von einiger Grösse durchführen können. Ich sagte ja, dass ich in dem Fallbeispiel vor Ort als lokaler NA vermutlich weiss, welches der Häuser sowas fertig bringt... Wenn keines das schafft, na dann bleibt nur die Schraube... Ich plädiere aber streng dafür, die Sozia nicht unter den Tisch fallen zu lassen...

RS-USER-emergency doc
02.09.2007, 08:37
Original geschrieben von Gasmann1
Mich würde noch ein 12-Kanal-EKG interessieren.

Hmmm... 12-Kanal ham wa vermutlich nicht... wir scheinen ein ländlicher Rettungsdienst zu sein, und das Kabel passt vermutlich nicht mehr auf unser Golf-II NEF...;)

Gasmann1
02.09.2007, 12:47
12-K ist eben wichtig. Bei traumatischer Dissektion des Aortenbogens mit Verlegung einer Coronararterie hilft mir keine periphere Chirurgie - da kann man nichts abklemmen oder "packen". Aber warten wir mal ab, ob Katja uns ein 12-K zur Verfügung stellt. Spätestens mit der Schraube wird es ja eintreffen. "Luftnot" ist halt so eine weiche Formulierung...
Mit der Sozia hast du recht. Die sollte dann NEF-begleitet ins nächste Haus mit CT gehen. Und spätestens alle 5 min während der Versorgung on-scene den Neuro-Status neu erheben. Verwirrtheit ist ja u.U. ein Signal für ein/e ICB/SAB/EDH/SDH.