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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Besinnliches zum Advent und Weihnachten



RS-USER-Pronto Soccorso
30.11.2007, 08:33
Für mich gibt es, neben Lebkuchen, Stollen, Glühwein und Nikoläusen schon im August definitiv mehrere literarische Highlights die beim MEINEM Weihnachten (Ende Dezember) nicht fehlen dürfen und ich habe beschlossen, Euch, ob Ihr wollt oder nicht, ob Ihr sie schon kennt oder nicht, zu beglücken.

Besinnliche oder besinnungslose Grüße

Pronto

Versuche es in einigermaßen chronologischer Reihenfolge zu halten.

RS-USER-Pronto Soccorso
30.11.2007, 08:38
Montag, 07. Oktober 2002

Schönster Altweibersommer. Noch einmal vergnügen sich die Menschen in T-Shirt und Sandalen in den Straßencafes und Biergärten. Bisher keine besonderen Vorkommnisse in der Innenstadt. Dann plötzlich um 10:47 Uhr kommt der Befehl von Aldi-Geschäftsführer Erich B.: "5 Paletten Lebkuchen und Spekulatius in den Eingangsbereich plazieren !". Von nun an überschlagen sich die Ereignisse. Zunächst reagiert Lidl-Geschäftsführer Martin O. eher halbherzig mit einem erweiterten Kerzensortiment und Marzipankartoffeln an der Kasse.

15:07 Uhr

Edeka-Marktleiter Wilhelm T. hat die Mittagspause genutzt und operiert nunmehr mit Lametta und Tannengrün in der Wurstauslage.

Die Filialen von Penny und Plus bekommen Kenntnis von der Offensive, können aber aufgrund von Lieferschwierigkeiten nicht gegenhalten und fordern ein Weihnachtsstillstandsabkommen bis zum 10. Oktober. Die Gespräche bleiben ohne Ergebnis ...

Dienstag, 08. Oktober 2002, 07:30 Uhr

Im Eingangsbereich von Karstadt bezieht überraschend ein Esel mit Rentierschlitten Stellung, während 2 Weihnachtsmänner vom studentischen Nikolausdienst vorbeihastende Schulkinder zu ihren Weihnachtswünschen verhören. Zeitgleich erstrahlt die Kaufhausfassade im gleißenden Schein von 260000 Elektrokerzen. Die geschockte Konkurrenz kann zunächst nur ohnmächtig zuschauen, immerhin haben jetzt auch Spar, Mini-Mal, Tengelmann und Lidl den Ernst der Lage erkannt.

Mittwoch, 09. Oktober 2002, 09:00 Uhr

Spar setzt Krippenfiguren ins Gemüse ...

09:12 Uhr

Lidl kontert mit massivem Einsatz von Rauschgoldengeln im Tiefkühlregal ...

10:05 Uhr

Bei Tengelmann verirren sich dutzende von Kunden in einem Wald von Weihnachtsbäumen ...

12:00 Uhr

Neue Dienstanweisung bei Mini-Mal. An der Käsetheke wird mit sofortiger Wirkung ein "Frohes Fest" gewünscht. Der Spar-Markt kündigt für den Nachmittag Vergeltungsmaßnahmen an ...

Donnerstag, 10. Oktober 2002, 07:00 Uhr

Karstadt schaufelt Kunstschnee in die Schaufenster ...

08:00 Uhr

In einer eilig einberufenen Krisenversammlung fordert der aufgebrachte Penny-Geschäftsführer Walter T. von seinen Mitarbeitern lautstark: "Weihnachten bis zum Äußersten" und verfügt den pausenlosen Einsatz der von der Konkurrenz gefürchteten CD "Weihnachten mit Heino" über Deckenlautsprecher. Der Nachmittag bleibt ansonsten ruhig ...

Freitag, 11. Oktober 2002, 08:00 Uhr

Anwohner der Ladenstraße versuchen mit Hilfe einer einstweiligen Verfügung die nun auch vom Spar-Markt angedrohte Musikoffensive "Heilig Abend mit den Flippers" zu stoppen.

09:14 Uhr

Ein Aldi-Sattelschlepper mit Pfeffernüssen rammt den Posaunenchor "Adventiat", der gerade vor Karstadt zum großen Weihnachtsovatorium ansetzen wollte.

09:30 Uhr

Aldi dementiert. Es habe sich bei der Ladung nicht um Pfeffernüsse, sondern um Christbaumkugeln gehandelt.

Samstag, 12. Oktober 2002

Die Fronten verhärten sich. Die Strategien werden zunehmend aggressiver.

10:37 Uhr

Auf einem Polizeirevier meldet sich die Diabetikerin Anna K. und gibt zu Protokoll, sie sei soeben auf dem Mini-Mal-Parkplatz zum Verzehr von Glühwein und Christstollen gezwungen worden. Die Beamten sind ratlos.

12:00 Uhr

Seit gut einer halben Stunde beschießen Karstadt, Edeka und Mini-Mal die Fußgängerzone mit Schneekanonen. Das Ordnungsamt mahnt die Räum- und Streupflicht an. Umsonst ...

14:30 Uhr

Teile der Innenstadt sind unpassierbar. Eine Hubschrauberstaffel des Bundesgrenzschutzes beginnt mit der Bergung von Menschen. Menschen wie du und ich, die nur mal in der schönen Herbstsonne bummeln wollten.

Mehr davon findet Ihr unter

Stenkelfeld (http://www.ig-frankreich.de/oenkelstieg-oktober.htm)

RS-USER-Pronto Soccorso
30.11.2007, 08:41
Sonntag, 1. Advent, 10:00 Uhr

In der Reihenhaussiedlung Önkelstieg lässt sich die Rentnerin Erna B. durch ihren Enkel Norbert 3 Elektrokerzen auf der Fensterbank ihres Wohnzimmers installieren. Vorweihnachtliche Stimmung breitet sich aus, die Freude ist groß.

10:14 Uhr

Beim Entleeren des Mülleimers beobachtet Nachbar Ottfried P. die provokante Weihnachtsoffensive im Nebenhaus und kontert umgehend mit der Aufstellung des 10-armigen dänischen Kerzenset 'Brömmerby' zu je 15 Watt im Küchenfenster. Stunden später erstrahlt die gesamte Siedlung Önkelstieg im besinnlichen Glanz von 134 Fensterdekorationen.

19:03 Uhr

Im 14 km entfernten Kohlekraftwerk Sottrup-Höcklage registriert der wachhabende Ingenieur irrtümlich einen Defekt der Strommessgeräte für den Bereich Stenkelfeld-Nord, ist aber zunächst arglos.

20:17 Uhr

Den Eheleuten Horst und Heidi E. gelingt der Anschluss einer Kettenschaltung von 96 Halogen-Filmleuchten, durch sämtliche Bäume ihres Obstgartens, an das Drehstromnetz. Teile der heimischen Vogelwelt beginnen verwirrt mit dem Nestbau.

20:56 Uhr

Der Discothekenbesitzer Alfons K. sieht sich genötigt, seinerseits einen Teil zur vorweihnachtlichen Stimmung beizutragen und montiert auf dem Flachdach seines Bungalows das Laserensemble 'Metropolis', das zu den leistungsstärksten Europas zählt. Die 40m-Fassade eines angrenzenden Getreidesilos hält dem Dauerfeuer der Nikolausprojektion mehrere Minuten stand, bevor sie mit einem hässlichen Geräusch in sich zusammenfällt.

21:30 Uhr

Im Trubel einer Jul-Club-Feier im Kohlekraftwerk Sottrup-Höcklage verhallt das Alarmsignal aus der Generatorhalle 5.

21:50 Uhr

Der 85-jährige Kriegsveteran August R. zaubert mit 190 Flakscheinwerfern des Typs 'Varta Volkssturm' den Stern von Bethlehem an die tiefhängende Wolkendecke.

22:12 Uhr

Eine Gruppe asiatischer Geschäftsleute, mit leichtem Gepäck und sommerlicher Bekleidung, irrt verängstigt durch die Siedlung Önkelstieg. Zuvor war eine Boing 747 der Singapur Airlines, mit dem Ziel Sydney, versehentlich in der mit 3000 bunten Neonröhren gepflasterten Garagenzufahrt der Bäckerei Bröhrmeyer gelandet.

22:37 Uhr

Die NASA Raumsonde Voyager 7 funkt vom Rande der Milchstraße Bilder einer angeblichen Supernova auf der nördlichen Erdhalbkugel, die Experten in Houston sind ratlos.

22:50 Uhr

Ein leichtes Beben erschüttert die Umgebung des Kohlekraftwerks Sottrup-Höcklage, der gesamte Komplex mit seinen 30 Turbinen läuft mit 350 Megawatt brüllend jenseits der Belastungsgrenze.

23:06 Uhr

In der taghell erleuchteten Siedlung Önkelstieg erwacht Studentin Bettina U. und freut sich irrtümlich über den sonnigen Dezembermorgen. Um genau 23:12 Uhr betätigt sie den Schalter ihrer Kaffeemaschine.

23:12:14 Uhr

In die plötzliche Dunkelheit des gesamten Landkreises Stenkelfeld bricht die Explosion des Kohlekraftwerks Sottrup-Höcklage wie Donnerhall. Durch die stockfinsteren Ortschaften irren verwirrte Menschen. Menschen wie Du und ich, denen eine Kerze auf dem Adventskranz nicht genug war.

RS-USER-Pronto Soccorso
30.11.2007, 08:48
Advent
Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
Schneeflöcklein leis herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort, von ferne her durchbricht
den dunklen Tann ein helles Licht.

Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein:
Am Niklasabend muss es sein.

Und als das Häslein ging zur Ruh,
das Rehlein tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kimm und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei- drei- viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln,
derweil die Sterne traulich funkeln.

Und in der Guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.

Nun muß die Försterin sich eilen
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Weidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
was der Gemahl bisher vermied.
Behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück.
Und packt sodann, es geht auf Vier -
die Reste in Geschenkpapier.

Von Ferne tönt´s wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so tiefer Nacht
so spät noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt auf goldnem Schlitten
mit einem Hirsch herangeritten.
Sagt, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?

Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
s' ist alles, was ich geben kann.
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise,
die Silberschellen klingen leise,
im Försterhaus die Kerze brennt,
die Glocke klingt, es ist Advent.

(Vicco v. Bülow alias Loriot)

RS-USER-Pronto Soccorso
30.11.2007, 08:51
30 Tage bis zum Wahnsinn
8. Dezember
Es hat angefangen zu schneien. Der erste Schnee in diesem Jahr. Meine Frau und ich haben unsere Cocktails genommen und stundenlang am Fenster gesessen und zugesehen wie riesige, weisse Flocken vom Himmel herunter schweben. Es sah aus wie im Märchen. So romantisch - wir fühlten uns wie frisch verheiratet. Ich liebe Schnee.

9. Dezember
Als wir wach wurden, hatte eine riesige, wunderschöne Decke aus weissem Schnee jeden Zentimeter der Landschaft zugedeckt. Was für ein phantastischer Anblick! Kann es einen schöneren Platz auf der Welt geben? Hierher zu ziehen war die beste Idee, die ich je in meinem Leben hatte. Habe zum ersten Mal seit Jahren wieder Schnee geschaufelt und fühlte mich wieder wie ein kleiner Junge. Habe die Einfahrt und den Bürgersteig freigeschaufelt. Heute Nachmittag kam der Schneepflug vorbei und hat den Bürgersteig und die Einfahrt wieder zugeschoben, also holte ich die Schaufel wieder raus. Was für ein tolles Leben!

12. Dezember
Die Sonne hat unseren ganzen schönen Schnee geschmolzen. Was für eine Enttäuschung. Mein Nachbar sagt, dass ich mir keine Sorgen machen soll, wir werden definitiv eine weisse Weihnacht haben. Kein Schnee zu Weihnachten wäre schrecklich! Bob sagt, dass wir bis zum Jahresende so viel Schnee haben werden, dass ich nie wieder Schnee sehen will. Ich glaube nicht, dass das möglich ist. Bob ist sehr nett - ich bin froh, dass er unser Nachbar ist.

14. Dezember
Schnee, wundervoller Schnee! 30 cm letzte Nacht. Die Temperatur ist auf -20 Grad gesunken. Die Kälte lässt alles glitzern. Der Wind nahm mir den Atem, aber ich habe mich beim Schaufeln aufgewärmt. Das ist das Leben! Der Schneepflug kam heute Nachmittag zurück und hat wieder alles zugeschoben. Mir war nicht klar, dass ich soviel würde schaufeln müssen, aber so komme ich wieder in Form. Wünschte ich würde nicht so Pusten und Schnaufen.

15. Dezember
60 cm Vorhersage. Habe meinen Kombi verscheuert und einen Jeep gekauft. Und Winterreifen für das Auto meiner Frau und zwei Extra-Schaufeln. Habe den Kühlschrank aufgefüllt. Meine Frau will einen Holzofen, falls der Strom ausfällt. Das ist lächerlich - schliesslich sind wir nicht in Alaska.

16. Dezember
Eissturm heute Morgen. Bin in der Einfahrt auf den Arsch gefallen, als ich Salz streuen wollte. Tut höllisch weh. Meine Frau hat eine Stunde gelacht. Das finde ich ziemlich grausam.

17. Dezember
Immer noch weit unter Null. Die Strassen sind zu vereist, um irgendwohin zu kommen. Der Strom war 5 Stunden weg. Musste mich in Decken wickeln, um nicht zu erfrieren. Kein Fernseher. Nichts zu tun als meine Frau anzustarren und zu versuchen, sie zu irritieren. Glaube, wir hätten einen Holzofen kaufen sollen, würde das aber nie zugeben. Ich hasse es, wenn sie recht hat! Ich hasse es, in meinen eigenen Wohnzimmer zu erfrieren!

20. Dezember
Der Strom ist wieder da, aber noch mal 40 cm von dem verdammten Zeug letzte Nacht! Noch mehr schaufeln. Hat den ganzen Tag gedauert. Der beschissene Schneepflug kam zweimal vorbei. Habe versucht eines der Nachbarskinder zum Schaufeln zu überreden. Aber die sagen, sie hätten keine Zeit, weil sie Hockey spielen müssen. Ich glaube, dass die lügen. Wollte eine Schneefräse im Baumarkt kaufen. Die hatten keine mehr. Kriegen erst im März wieder welche rein. Ich glaube, dass die lügen. Bob sagt, dass ich schaufeln muss oder die Stadt macht es und schickt mir die Rechnung. Ich glaube, dass er lügt.

22. Dezember
Bob hatte recht mit weisser Weihnacht, weil heute Nacht noch mal 30 cm von dem weissen Zeug gefallen ist und es ist so kalt, dass es bis August nicht schmelzen wird. Es hat 45 Minuten gedauert, bis ich fertig angezogen war zum Schaufeln und dann musste ich pinkeln. Als ich mich schliesslich ausgezogen, gepinkelt und wieder angezogen hatte, war ich zu müde zum Schaufeln. Habe versucht, für den Rest des Winters Bob anzuheuern, der eine Schneefräse an seinem Lastwagen hat, aber er sagt, dass er zu viel zu tun hat. Ich glaube, dass der ----------------------------------- lügt.

23. Dezember
Nur 10 cm Schnee heute. Und es hat sich auf 0 Grad erwärmt. Meine Frau wollte, dass ich heute das Haus dekoriere. Ist die bekloppt ? Ich habe keine Zeit - ich muss SCHAUFELN!!! Warum hat sie es mir nicht schon vor einem Monat gesagt? Sie sagt, Sie hat, aber ich glaube, dass sie lügt.

24. Dezember
20 Zentimeter. Der Schnee ist vom Schneepflug so fest zusammengeschoben, dass ich die Schaufel abgebrochen habe. Dachte ich kriege einen Herzanfall. Falls ich jemals den Arsch kriege, der den Schneepflug fährt, ziehe ich ihn an seinen Eiern durch den Schnee. Ich weiss genau, dass er sich hinter der Ecke versteckt und wartet bis ich mit dem Schaufeln fertig bin. Und dann kommt er mit 150 km/h die Strasse runtergerast und wirft tonnenweise Schnee auf die Stelle, wo ich gerade war. Heute Nacht wollte meine Frau mit mir Weihnachtslieder singen und Geschenke auspacken, aber ich hatte keine Zeit. Musste nach dem Schneepflug Ausschau halten.

25. Dezember
Frohe Weihnachten. 60 Zentimeter mehr von der !*?#@$. Eingeschneit. Der Gedanke an Schneeschaufeln lässt mein Blut kochen. Gott, ich hasse Schnee! Dann kam der Schneepflugfahrer vorbei und hat nach einer Spende gefragt. Ich hab ihm meine Schaufel über den Kopf gezogen. Meine Frau sagt, dass ich schlechte Manieren habe. Ich glaube, dass sie eine Idiotin ist. Wenn ich mir noch einmal Wolfgang Petry anhören muss, werde ich sie umbringen.

26. Dezember
Immer noch eingeschneit. Warum um alles in der Welt sind wir hierher gezogen? Es war alles IHRE Idee. Sie geht mir echt auf die Nerven.

27. Dezember
Die Temperatur ist auf -30 Grad gefallen und die Wasserrohre sind eingefroren.

28. Dezember
Es hat sich auf -5 Grad erwärmt. Immer noch eingeschneit. DIE ALTE MACHT MICH VERRÜCKT!!!

29. Dezember
Noch mal 30 Zentimeter. Bob sagt, dass ich das Dach freischaufeln muss, oder es wird einstürzen. Das ist das Dämlichste was ich je gehört habe. Für wie blöd hält der mich eigentlich?

30. Dezember
Das Dach ist eingestürzt. Der Schneepflugfahrer verklagt mich auf 50.000 DM Schmerzensgeld. Meine Frau ist zu ihrer Mutter gefahren. 25 Zentimeter vorhergesagt.

31. Dezember
Habe den Rest vom Haus angesteckt. Nie mehr Schaufeln.

8. Januar
Mir geht es gut. Ich mag die kleinen Pillen, die sie mir dauernd geben. Warum bin ich an das Bett gefesselt?

RS-USER-Pronto Soccorso
30.11.2007, 09:06
Aufgrund von Copyrights, erstmal nur der Link.

Aber er lohnt sich garantiert.



Adpfent, Adpfent (http://www.christkindlesmarkt.de/index.php?navi=1&rid=67&artid=13)

RS-USER-Pronto Soccorso
30.11.2007, 09:07
When the last Kalender-sheets
flattern through the the Winter-streets
and Decemberwind is blowing,
then is everybody knowing,
that it is not allzuweit;
she does come, the Weihnachtszeit
All the Menschen, Leute people
flippen out of ihrem Stübel
run to Kaufhof, Aldi, Mess
make Konsum and business.
Kaufen this und jenes Dings
and the churchturmglocke rings !

Manche holen sich a Tännchen.
When this brennt, they cry:Attention !
Rufen for the Feuerwehr;
Please come quick, and rescue her !
Goes the Tännchen off in Rauch
they are standing on the Schlauch.

In the kitchen of the house
mother makes the Christmasschmaus.
She is working, schufting, bakes,
hit is now her Yoghurtkeks.
And the Opa says as tester:
”We are killed bis zu Sylvester”.
Then he fills the last Glas wine,
yes, this is the Christmastime !

Day by day does so vergang
and the holy night does come.
You can think, you can remember,
this is immer in December.

The childrenlein are coming
candle-wachs is abwärts running,
Bing of Crosby Christmas sings
while the Towerglocke rings
and the angels look so fine
Well ! This is the Weihnachtstime !

Baby-Eyes are big and rund
the familiy feels kerngesund,
when unter´m Baum is hocking-
then nothing can them schocking.
They are so happy, are so fine
this happens in the Christmastime.
The animals all in the house-
the Hund, the Katze, bird and mouse-
are turning round the Weihnachtstree
enjoy the day as never nie
weil they find Kittekat and Schappi
im Geschenkkarton von Pappi!

The family begins to sing
and wieder does a Glöcklein ring.
Zum song vom grünen Tannenbaum
die Tränen rinnen down and down-
bis the mother plötzlich flennt:
“Die Gans im Ofen is verbrennt!“
because her nose is very fine
wie jedes Jahr zur Christmastime !

So all can say the fest is nice,
but all of this hat seinen Preis.
The nervs are laying alle blank,
this is me klar , by this Gestank
from the verbrennte Wehihnachtsgans.

This year past nineteen ninty nine
this must etwas besond´res sein.
All people stimmen mit mir ein
and sing with me so loud and clear

MERRY X-MAS AND
A HAPPY NEW YEAR !!!!

RS-USER-Pronto Soccorso
30.11.2007, 09:08
When the snow falls wunderbar
And the children happy are,
When the Glatteis on the street,
And we all a Glühwein need,
Then you know, es ist soweit:
She is here, the Weihnachtszeit

Every Parkhaus ist besetzt,
Weil die people fahren jetzt
All to Kaufhof, Mediamarkt,
Kriegen nearly Herzinfarkt.
Shopping hirnverbrannte things
And the Christmasglocke rings.

Merry Christmas, merry Christmas,
Hear the music, see the lights,
Frohe Weihnacht, Frohe Weihnacht,
Merry Christmas allerseits...

Mother in the kitchen bakes
Schoko-, Nuss- and Mandelkeks
Daddy in the Nebenraum
Schmücks a Riesen-Weihnachtsbaum
He is hanging auf the balls,
Then he from the Leiter falls...

Finally the Kinderlein
To the Zimmer kommen rein
And es sings the family
Schauerlich: "Oh, Chistmastree!"
And the jeder in the house
Is packing die Geschenke aus.

Merry Christmas, merry Christmas,
Hear the music, see the lights,
Frohe Weihnacht, Frohe Weihnacht,
Merry Christmas allerseits...

Mama finds unter the Tanne
Eine brandnew Teflon-Pfanne,
Papa gets a Schlips and Socken,
Everybody does frohlocken.
President speaks in TV,
All arround is Harmonie,
Bis mother in the kitchen runs:
Im Ofen burns the Weihnachtsgans.

And so comes die Feuerwehr
With Tatü, tata daher,
And they bring a long, long Schlauch
And a long, long Leiter auch.
And they schrei - "Wasser marsch!",
Christmas is - now im - Eimer...

Merry Christmas, merry Christmas,
Hear the music, see the lights,
Frohe Weihnacht, Frohe Weihnacht,
Merry Christmas allerseits...

RS-USER-Pronto Soccorso
30.11.2007, 09:10
Sonntag, 30. Dezember 2001, 10:43 Uhr

Gut 37 Stunden vor dem Jahreswechsel lastet eine schier unerträgliche Spannung über der Siedlung Önkelstieg, dessen Bewohner der Stunde Null entgegenfiebern, um endlich losschlagen zu können.

10:46 Uhr

Ein an sich unbedeutender Zwischenfall wird sich noch bitter rächen. Nachdem sie in Ihrem Stallgebäude die Kaninchen versorgt hatte, entreißt ein Windstoß der Rentnerin Erna B. die Schuppentür, die mit vernehmlichem Knall hinter ihr zufällt.

Von nun an überschlagen sich die Ereignisse !

10:48 Uhr

Der vermeintliche Erstschlag aus der Nachbarschaft trifft den Familienvater Fred S. völlig unvorbereitet. In einer viel zu flachen Flugkurve startet sein hastig gezündeter Raketensatz "Cape Canaveral", dessen Werbeaufdruck "EINE ZÜNDUNG - SECHS MAL STERNENZAUBER" unterwegs sein Versprechen einhält.

Ein Sternenzauber findet mit unglücklicher Präzision den Weg in einen Lüftungsschacht der Bäckerei Bröhrmeyer. Die anschließende Mehlstaubexplosion in der Backstube macht die vor Wochen von Bäckermeister Erich Bröhrmeyer großspurig angeregte Firmenaktion "Brot statt Böller" mit einem Schlag unglaubwürdig und zerstreut letzte moralische Bedenken in der Siedlung.

11:02 Uhr

Der 17-jährige KFZ-Lehrling Sven G. verliert als nächster die Nerven. Seine in mühevoller Kleinarbeit selbst entwickelte Bombenkette aus 12 gegeneinandergeschraubten VW-Zylindern belohnt mit fulminanter Wirkung sein reges Interesse am fachkundlichen Unterricht in der Kreisberufschule.

Gegen 14:00 Uhr verhilft der auflebende Südostwind dem großen, familienfreundlichen Sylvestersortiment "Feuerball", mit 17 Leuchtraketen und mehr als 90 bunten Effekten, zu ungeahnter Reichweite ...

14:02 Uhr

Immerhin 15 dieser bunten Effekte erreichen am 3 Kilometer entfernten Ostufer des Stenkelfelder Sees den Balkon des 85-jährigen Kriegsveteranen August R.. Vom Feuerschein und alten Erinnerungen geweckt, beschließt er, sein kostbarstes Sammlerstück zu opfern. Minuten später gleitet ein 8 Meter langer Torpedo der V-Klasse, vom seinerzeit vor Danzig havarierten U435, aus seinem Bootschuppen und nimmt Kurs auf das gegenüberliegende Seeufer.

Nach 4 Minuten und 12 Sekunden erfolgt der Einschlag in die Uferterrasse des Gasthofs Knollmeier.

14:09 Uhr

Ein Gartenstuhl und 2 Sonnenschirmbetonständer durchschlagen das dünne Holzdach der Wachbaracke der Martin-Luther-Kaserne im Nachbarort Heringsmoor und verfehlen den wachhabenden Hauptgefreiten Ronald C. nur um Haaresbreite. Der durch den hastigen Genuß von 1,5 Flaschen Küstennebel ungewohnt entschlussfreudige Berufsoldat trifft in dem durch den Weihnachtsurlaub entvölkerten Militärstützpunkt eine einsame Entscheidung. Die 16 Luftabwehrraketen vom Typ Herkules 3 erheben sich majestätisch in den Dezemberhimmel ...

14.15 Uhr

Das Hachmannsfelder Gehölz, die Siedlung Önkelstieg, die Straßenzüge Schmöllerdamm, Bölterkamp, Blömker Allee, Sögelweg, weite Teile des Industriegebietes Sottrop, sowie der Rangierbahnhof Höcklage sind nicht mehr.

Durch die rauchenden Trümmer einer Mondlandschaft irren Menschen. Menschen wie Du und ich, die mit ihrem Silvesterfeuerwerk einfach nicht mehr warten konnten.

RS-USER-Pronto Soccorso
30.11.2007, 09:11
Mehr davon (http://www.christkindlesmarkt.de/index.php?navi=1&rid=67)

RS-USER-Medi-Fischi
30.11.2007, 11:55
Wenn wir doch alle schon so schön in Weihnachtsstimmung sind...hier noch ein Beitrag von mir, der seit letztem jahr in meinem e mail Postfach schlummert:


Im Winter find ich keine Ruh,

Bevor ich nicht was Gutes tu.

Es gibt viel Not auf dieser Welt,

Am besten hilft man da mit Geld.



Nicht mit dem Zahlschein auf der Bank,

Es gibt was Bess`res, Gott sei Dank.

Damit das Helfen mich auch freut,

Hab ich für einen Rundgang Zeit.



Jetzt, im Advent, an allen Ecken

Kann man den Punsch schon förmlich schmecken,

Der heiß und süß und parfümiert

Zum Wohl der Andren `trunken wird.



Im Namen Allahs geh ich`s an

Und spende für Afghanistan.

Dann einen für die armen Kinder

Und für die ganz ganz armen Inder.



Ich denk an die Malteser Ritter,

Denn deren Leiden ist recht bitter.

Beim Stand vom Lion`s Club, am Graben

Kann ich mich für Rumänien laben.



Rotarier nicht zu vergessen,

Die haben beinah nichts zu essen.

Als nächstes hebe ich mein Glas

Rasch für die liebe Caritas.



Für`s Rote Kreuz und für die Gruft

Mit Zimt und mit Holunder-Duft.

Ich merke deutlich: Guter Werke

Erfordern sehr viel Kraft und Stärke.



Ein Punsch noch rasch für die Partei,

Als Wechselwähler trink ich zwei.

Dort steht der Herr Bezirksvorsteher,

Bei einem Punsch kommt man sich näher.



Für`s Kinderdorf, für Kommunisten,

Für Asylanten, Terroristen.

Ich trinke gerne noch ein Viertel

Für einen neuen Sprengstoff-Gürtel.



Für Hungernde im fernen China,

Für Araber in Palästina.

Wer Gutes tut, hat immer Recht.

Ein Punsch noch – und dann wird mir schlecht.



Doch ehe ich nach Hause schunkel,

trink ich noch rasch für „Licht ins Dunkel“.

Man kann doch wirklich jeden Deppen

Mit Punsch und Glühwein kräftig neppen.



Ich kann die Häferln nicht mehr zählen,

Jedoch ich muß mich weiterquälen.

Am Stephansplatz werd ich ganz fromm

Und trinke auf den Stephansdom.



Spätabends ladet mich wer ein

Zu Punsch und Keks bei Kerzenschein.

„Doch bitte, komm mit leeren Händen!

Du kannst ja für die Armen spenden.“



Am Sonntag dann, in meiner Pfarr

Wird sicher auch der Punsch nicht gar.

Das Geld für das, was uns so schmeckt

Wird in die Renovierung g`steckt.



So trink ich mich durch den Advent.

Ein Wahnsinn, was man dafür brennt!

Doch ist das letzte Geld auch weg,

Ich tu`s für einen guten Zweck.



Ich bin ein hoffnungsloser Säufer,

Und Schuld sind nur die Punsch-Verkäufer.

Den Punsch kann ich schon nicht mehr sehen

Und laß ihn zu Silvester stehen.



Ich habe nur mehr einen Wunsch:

Ich trinke alles, nur kan Punsch.

Den Nächsten gibt es, das ist klar,

Erst im Advent im nächsten Jahr.