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milz
02.06.2003, 15:50
Hallo an alle!

Habe eben wieder gelesen, daß 2002 in der BRD knapp 140.000 (in Worten:hundertvierzigtausend) Leute mit einem Ermittlungsverfahren wegen Verstoß gegen BtmG im Zusammenhang mit Cannabis bedacht wurden.
Kosten? Kann man nur ahnen!
Es geht mir hier aber jetzt weniger um das Finanzielle, (Weitere Infos dazu unter:

http://www.cannabislegal.de/cln/cln111.htm#1 )

als um die gesellschaftspolitische Problematik.
Vielleicht habt ihr Euch mal mit dem Thema auseinandergesetzt. Wenn nicht solltet Ihr es tun,denn gerade als (zukünftige) Mediziner habt Ihr auch mit Drogenkonsumenten und den Folgen drogenpolitischer Entscheidungen zu tun. (Es ist noch nicht lange her, da haben Ärzte Patienten/Sterbenden eine adäquate Schmerztherapie verweigert, mit dem Argument der Abhängigkeitsentwicklung. -Das nur am Rande- ).
Es ist ja offensichtlich, daß die bisherige Drogenpolitik, die sich mehr an Utopien ("drogenfreie Gesellschaft") als an den realen Gegebenheiten orientiert, gescheitert ist und man sollte sich dieser Legalisierungs-Diskussion nicht unreflektiert mit dem Argument entziehen, daß man "vorsichtshalber" für eine Fortsetzung der bisherigen restriktiven Cannabispolitik votiert.
Leider wird gerade bei diesem Themenkomplex eine objektive Analyse und Darstellung zugunsten von althergebrachten Allgemeinplätzen vermieden (warum!?)
Deshalb: Informiert Euch!!!
Argumente für und gegen findet man im Netz zur Genüge, deshalb erspare ich mir hier eine ausführliche Stellungnahme.
Nur eins kann ich mir hier jetzt nicht verkneifen: Wenn man irgendwelche Leute davon abhalten will, sich selbst zu schaden, dann sollte man darin auch so konsequent sein und alles verbieten was schaden kann aber wenig "nutzt"(Frage der Definition).
In diesem Sinne: Verbot gefährlicher Sportarten (Ski, Bergsteigen, Schlittschuhlaufen), zweifelhafter Diätprodukte und Medikamente, Alkohol, Zigaretten, Pille (Thromboembolie)(Es gibt ja Gummis), Brustvergrößerungen ala Dolly Buster, Ohrwattestäbchen, Atomkraftwerke, Glasflaschen, Antibiotikaeinsatz in der Tiermast usw.(War jetzt ironisch)


Infos zB. unter:

http://cannabislegal.de/argumente/behandlungszahlen.htm

http://cannabislegal.de/index.htm


Grüße an Alle!

Froschkönig
02.06.2003, 16:15
Original geschrieben von milz
In diesem Sinne: Verbot gefährlicher Sportarten (Ski, Bergsteigen, Schlittschuhlaufen), zweifelhafter Diätprodukte und Medikamente, Alkohol, Zigaretten, Pille (Thromboembolie)(Es gibt ja Gummis), Brustvergrößerungen ala Dolly Buster, Ohrwattestäbchen, Atomkraftwerke, Glasflaschen, Antibiotikaeinsatz in der Tiermast usw.(War jetzt ironisch)

Klar kann man sich mit all den oben genannten Dingen schaden...aber dann müßte man auch Stühle und Tisch verbieten...man könnte ja mal von ihnen herunterfallen ;-)

Spaß beiseite : Daß Hauptargument gegen Drogen und Alkohol ist wohl, daß man unter ihrem Einfluß auch sehr schnell (Ich sach nur Autofahren) außer sich und seiner Gesundheit noch eine ganze Menge andere Leute gefährden kann. Daß Alkohol nicht verboten ist, liegt wohl eher am geschichtlichen Hintergrund : Verbiete mal was, was seit 100ten von Jahren gemacht wird. Wenn Du das mit den Kulturen vergleichst, die seit ebensolanger zeit Rauschmittel konsumieren (etwa auf SriLanka oder in ähnlichen Gegenden) wirst Du feststellen, daß es dort ähnlich ist. Bei denen mag teilweise Alkohol verboten sein, aber Betelnußkauen ist Volkssport!

Die eigentlich Frage zur legalisierung von Cannabis ist ja ein thematischer Dauerbrenner. "Harmlos" sagen die einen, "Einstiegsdroge" die anderen. Das mit der Einstiegsdroge ist so eine Sache, das wird auch gerne vom Rauchen behauptet. Ich rauche schon viel zu lange und bin trotzdem noch nicht zum Junkie mutiert....

Alles in allem muß man, was die praktikabilität der Cannabislegalisierung angeht wohl einfach mal nach Holland schauen.....aber man sollte das Thema momentan wohl zumindest als Politiker nicht anschneiden, sonst kommt rot-grün drauf, daß man bei einer Cannabislegalisierung vielleicht unmengen an Steuern einfahren könnte :-D

P.S. Kleine Anekdote zum Menüpunkt "Freigabe nur für med.Zwecke" :
In der Schweiz gab es einmal jemanden, der Cannabis angebaut hat, um es nachher in kleine Kissen zu stopfen. die Ausdünstungen sollten wohl als Einschlafhilfe gedacht sein. Jedenfalls mußte jeder Käufer eines solchen Kissens an Eides statt erklären, daß er es zu Hause nicht rauchen wird ;-):-)) :-D

Alles wird gut
02.06.2003, 17:21
Original geschrieben von Froschkönig


Daß Alkohol nicht verboten ist, liegt wohl eher am geschichtlichen Hintergrund : Verbiete mal was, was seit 100ten von Jahren gemacht wird.

Das ist ja das Traurige.... Hanf war hier genauso heimisch wie auf der ganzen sonstigen Welt auch! Nur fiel es dann einer Verteuflungscampagne zum Opfer und wurde "ausgerottet"! Mir kann keiner erzählen, dass die alten Germanen das Zeug nicht schon geraucht haben bevor der Met entdeckt wurde.
Meines Wissens nach ist der auch erst "erfunden" worden, als in Honig eingelegte Psyllos vergoren sind! :-top
Mal ganz abgesehen davon, dass es eine der dankbarsten und vielseitigsten Nutzpflanzen überhaupt ist, was ja auch endlich eine "Legalisierung" von wenigstens "Nutz-Hanf" gebracht hat.


Cannabisündesein??? :-D


PS: Empfohlene Liedtipps zum Thema: Joint Venture- Hank ; Haschisch rauchen macht harmlos und Der Esel :-)) :-music :-))

milz
02.06.2003, 18:10
Hanf hatte in Deutschland tatsächlich eine lange Tradition. Damals nannte man das "Knaster" oder "starker Tobak" (Kein Witz!)

Lava
02.06.2003, 18:58
Hm... also ich weiß nicht. Mag ja sein, dass das Zeug harmlos ist (wenn man nicht gerade Auto fährt), aber ich denke mal, man sollte das Zeug nicht bedenkenlos jedem frei zur Verfügung stellen. Es muss nicht sein, dass vierzehnjährige Kiddies, die einen auf Gangsta machen, sich zudröhnen. Für einen verantwortungsvollen Umgang zählt ein bisschen Reife, oder nicht? Also sollte man wenigstens streng auf ein Alterslimit achten. Strenger als beim Alk und den Zigaretten! Oder da gleich auch noch besser kontrollieren.

milz
02.06.2003, 19:22
Stimme zu.

Zigaretten, Alkohol, Cannabis erst mit 18 und vorgeschriebener Ausweiskontrolle (und Strafen, für Ladenbesitzer, die sich nicht daran halten) in lizensierten Läden.
Verbot jeglicher Werbung für genannte Produkte.
Eine vernünftige Drogenaufklärung in der Schule.

Das wäre mein Konzept, wenn ich was zu sagen hätte.

Es ist nämlich einfach so:
Wer was kaufen will bekommt es, auch mit 13 (ohne Beratung!)
Das Zeug ist dann nicht kontrolliert auf schädliche Beimengungen
Der Staat geht dabei leer aus (Keine Steuereinnahmen)
Die Polizei kümmert sich um so 'nen Scheiß (kostet), statt Verbrecher zu fangen
Die Gerichte werden belastet (kostet)

Und der Erfolg?
Bei uns siehts nicht besser oder schlechter aus, als in zB. den NL


Gruß

hobbes
02.06.2003, 21:45
Wer die Cannabis Legalisierung fordert, der sollte sich auch für die Aufhebung der Rezeptierpflicht für Medikamente gleichen Gefährdungspotentials einsetzen. Es macht überhaupt gar keinen Sinn (und hat keine Logik), dass ich meine Antibiotika nur auf Rezept erhalte und gleichzeitig darf ich rezeptfrei Rauschgift konsumieren und meine Körper wie meine Psyche, v.a. jedoch meine gesellschaftliche Integration wie auch die Kognitionsfähigkeit zerstören.

Froschkönig
02.06.2003, 22:00
Original geschrieben von hobbes
Wer die Cannabis Legalisierung fordert, der sollte sich auch für die Aufhebung der Rezeptierpflicht für Medikamente gleichen Gefährdungspotentials einsetzen. Es macht überhaupt gar keinen Sinn (und hat keine Logik), dass ich meine Antibiotika nur auf Rezept erhalte und gleichzeitig darf ich rezeptfrei Rauschgift konsumieren und meine Körper wie meine Psyche, v.a. jedoch meine gesellschaftliche Integration wie auch die Kognitionsfähigkeit zerstören.

Ich verstehe Dich ja und bin eigentlich Deiner Meinung.....
Aber Logik hat bei solchen Entscheidungen noch nie den höchsten Stellenwert genossen.....

hobbes
02.06.2003, 22:09
Danke. Sehr schön, dass wir einmal mehr einer Meinung sind. :-)

PEACEKEEPER
02.06.2003, 23:09
Original geschrieben von hobbes
Wer die Cannabis Legalisierung fordert, der sollte sich auch für die Aufhebung der Rezeptierpflicht für Medikamente gleichen Gefährdungspotentials einsetzen. Es macht überhaupt gar keinen Sinn (und hat keine Logik), dass ich meine Antibiotika nur auf Rezept erhalte und gleichzeitig darf ich rezeptfrei Rauschgift konsumieren und meine Körper wie meine Psyche, v.a. jedoch meine gesellschaftliche Integration wie auch die Kognitionsfähigkeit zerstören.

Du kannst die Leute aber nicht daran hindern. Drogen werden konsumiert seit es Menschen gibt, und daran werden Verbote und noch so restrektive Maßnahmen nichts ändern.
In Ländern in denen die Todesstrafe bei Drogendelikten droht ( Singapur , Thailand ) , wird deswegen nicht weniger konsumiert.
Und wenn die Zahl von 140 000 Verfahren stimmt, dann kannst du ja mal grob hochrechnen, wieviel Konsumenten es in Deutschland gibt.
Und das sind mit Sicherheit nicht alles blöd gekiffte Leute.
Ich weiß ja nicht, wo du aufgewachsen bist, und ob es dort eine Szene gibt.
Ich bin im Ruhrgebiet aufgewachsen. Bis Venlo oder Arnheim ist es ein Katzensprung. Und abgesehen davon bekommst du hier überall was zu kiffen.
Ich kenne echt soviele Leute, die sich ab und zu ein Tütchen gönnen. Auch in meinem Semester gibt es den ein oder anderen .Deswegen sind diese Leute noch lange nicht abhängig , und schon gar nicht haben sie ihre kognitiven Fähigkeiten eingebüsst.
Und ihre gesellschaftliche Integration haben sie schon gar nicht verloren.
Da pauschalisierst du ein wenig.
Warum bitte soll jemand, der nichts anderes will, als abends einen Joint zu rauchen, und sonst niemanden was böses will oder sonst wie stört, kriminalisiert werden?
Der Nachbar hingegen kann sich völlig legal mit Hochprozentigem besaufen, und verprügelt im Suff dann seine Alte.
Diese ganzen Restriktionen in den letzten Jahrzehnten haben doch nichts gebracht, und nicht einen davon abgehalten Canabis zu konsumieren.
Es ist absurd soviel Geld und Personal( und bei 140 000 Verfahren, müssen das viele Beamte sein) aufzuwenden, um dann letztendlich Leute zu fassen , die 5 Gramm in der Tasche hatten .

Und die Leute die den Großhandel betreiben , lachen sich ins Fäustchen, und verdienen Millionen.
Da wäre es doch auch rein marktwirtschaftlich sinnvoller, wenn der Staat selber den Vertrieb und Verkauf kontrolliert und sich einen -Teil der Einnahmen sichert in Form von Steuern.
Ein Teil des Geldes könnte man dann in Prävention und Aufklärung stecken.
Mit den Rezepten von gestern jedenfalls kommt man nicht weiter .

PEACEKEEPER
02.06.2003, 23:14
Original geschrieben von milz
Hanf hatte in Deutschland tatsächlich eine lange Tradition. Damals nannte man das "Knaster" oder "starker Tobak" (Kein Witz!)

Meine Mutter hat erzählt, dass ihr Opa noch Hanf geraucht hat, weil Tabak damals einfach zu teuer war.
Übrigens haben die Nazis den Hanfanbau verboten.

milz
03.06.2003, 00:19
[QUOTE]und gleichzeitig darf ich rezeptfrei Rauschgift konsumieren und meine Körper wie meine Psyche, v.a. jedoch meine gesellschaftliche Integration wie auch die Kognitionsfähigkeit zerstören.

???
In diesem Thread sollte es um Hanflegalisierung gehen, nicht um die Folgen von Alkohol- oder Heroinkonsum("wundermich?!")
Wenn Cannabiskonsum tatsächlich zwangsläufig so verheerende Folgen hätte, dann wären in Holland wohl nicht nur Wirtschaft und Gesundheitssystem kollabiert. Und das ist nicht der Fall. Eindeutig und jederzeit überprüfbar.

Es ist gerade das Klischee vom Haschraucher, der früher oder später auf 'nem Bahnhofsklo mit einer Spritze im Arm krepiert, das jede sachliche Diskussion im Ansatz plattmacht.
Gerade als Akademiker sollte man sich nicht damit begnügen plakative und grobschlächtige Parolen von sich zu geben, und vielleicht mal kritisch hinterfragen, was einem CSU-Politiker, Massenmedien und Elternhaus im Laufe der Sozialisation beigebracht haben.

Mit Erschwerung der gesellschaftlichen Integration muß ich Dir Recht geben, was allerdings eher auf die Unverhältnismäßigkeit der gängigen Strafverfolgung und weniger auf den Drogenkonsum an sich zurückzuführen ist.

Ich möchte an dieser Stelle betonen, daß ich Cannabiskonsum nicht propagiere und nicht für ungefährlich halte.
Zu nennen sind pulmonale Schädigungen, (was durch orale Konsumformen vermeidbar ist ) und ein statistisch erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer schizophrenen Psychose (daher ist dringend vom kiffen abzuraten, wenn man derartige Erkrankungen in der Familie hat).
Desweiteren gibts auch tatsächlich Fälle in denen Cannabiskonsum und sozialer Abstieg/"amotivationalem Syndrom" kombiniert auftreten. Ohne Frage.
Da sollte man jedoch die Frage nach der Kausalität sehr kritisch überprüfen. Nicht überall, wo es im Sommer hohe Geburtenraten und viele Störche gibt, muß das an den Störchen liegen (Stichwort Koinzidenz).
Dann sollte man nochmal zwischen persönlichkeitsgebundenen Faktoren (,die zB. bei Fettsucht und Spielsucht eindeutig überwiegen) und substanzinhärentem Suchtpotential (Klassiker: Heroin) unterscheiden.
(Bei Cannabis sind Abhängigkeitsentwicklungen, wenn überhaupt, nur schwach ausgeprägt.)

Aber:
Im Vergleich mit legalen Drogen wie Alkohol, Zigaretten sind die Folgen des Konsums weit weniger drastisch, als im Allgemeinen den Leuten eingebleut wird, nicht harmlos aber auch nicht das Killerzeug.
Wenn man drogenfrei lebt, dann ist das super und absolut zu befürworten. Nur sollte man seine eigenen Ansichten nicht zum allgemeingültigen Gesetz erklären (ißt es ja leider schon).
Man sollte gerade in dieser Disskusion vielleicht mal über den Tellerand schauen, mehr pragmatisch und weniger ideologisch denken.

In diesem Sinne

Rico
03.06.2003, 00:40
Original geschrieben von milz
Im Vergleich mit legalen Drogen wie Alkohol, Zigaretten sind die Folgen des Konsums weit weniger drastisch, als im Allgemeinen den Leuten eingebleut wird, nicht harmlos aber auch nicht das Killerzeug. Aber da darf im Umkehrschluß nicht draus gefolgert werden, daß deshalb Canabis legalisiert erden sollte - vielmehr müßte man umso vehemneter für eine Limitierung der legalen Drogen eintreten.
Da das aber nunmal aus mannigfaltigen, v.a. historischen Gründen nicht drin ist ist zwar schade, aber eben nunmal so.

Bildlich gesprochen: Wenn das Haus schon brennt, dann schütte ich doch wenn ich kein Wasser zur Hand habe nicht auch noch Öl drauf.

Außerdem mußt Du dran denken, was das für einen Präzidenzfall schaffen würde.
Denn wenn man ein nachgewiesenermaßen gesundheitsunförderliches Mittelchen aus der Illegalität hieft, dann können ja im argumentativen Bugwasser noch ganz andere kommen:
Als nächstes stehen dann die Extacy-Schlucker da und wollen auch noch.
Und wo wir dann dabei sind, können wir doch Kokain auch gleich noch legalisieren.

Und von all denen fahren dann noch x% Auto und y% gehen damit zur Arbeit und fahren Bagger, Bus und Bahn.
Wer Sonntag Abend ordentlich gebechert hat, ist in der Regel morgens wieder halbwegs fit, THC kumuliert bei regelmäßigem Konsum und dadurch verlassen einige schon gar nicht mehr den "fahruntüchtigen" Bereich.

*******

Und ich Dackel brauch tatsächlich ein Rezept, wenn ich das große Fläschchen von meinem Heuschnupfennasenspray haben will :-???

PEACEKEEPER
03.06.2003, 08:20
Original geschrieben von Rico


Als nächstes stehen dann die Extacy-Schlucker da und wollen auch noch.
Und wo wir dann dabei sind, können wir doch Kokain auch gleich noch legalisieren.

*

Im Prinzip müsste man auch das legalisieren.
In welcher Form müsste man diskutieren.
Ich hab vor Discos schon öfters Drogenberater gesehen, die vorort den Stoff testen auf Verunreinigungen usw.
Wenn ich den Konsum als Staat eh nicht verhindern kann, dann sorge ich doch lieber dafür, dass der Konsument wenigstens kein verunreinigtes Zeug schluckt.
Ich habs ja schon geschrieben Restrektionen halten keinen ab, dieses Zeug zu schlucken.


Original geschrieben von Rico
Und von all denen fahren dann noch x% Auto und y% gehen damit zur Arbeit und fahren Bagger, Bus und Bahn.
Wer Sonntag Abend ordentlich gebechert hat, ist in der Regel morgens wieder halbwegs fit, THC kumuliert bei regelmäßigem Konsum und dadurch verlassen einige schon gar nicht mehr den "fahruntüchtigen" Bereich.

Hier zielst du offensichtlich auf diese Flashbackphänomene in Zusammenhang mit Canabis ab.
Das ist aber absoluter Käse und nicht nachweisbar.
Was im Fettgewebe kumuliert sind Abbauprodukte ( Thc-Cooh) die absolut keine psychoaktive Wirkung mehr haben.

Und was das Autofahren angeht, halte ich auch das Argument für weit hergeholt, und naturwissenschaftlich nicht haltbar. Juristisch reicht bei unsere Rechtssprechung im Moment ein Molekül THC um mit der Führerscheinstelle in Konflikt zu geraten.
Das hat aber politische Gründe, weil die Verkehrsminister sich weigern,Grenzwerte einzuführen, obwohl dies schon längst möglich wäre.
Wenn ich richtig becher am abend, komme ich locker auf 1,6 Promille und mehr. Wenn man dann bedenkt, dass man nur 0,2 Promille pro Stunde abbaut, bin ich doch morgens alles andere als Fahrtüchtig.
Ich halte die Argumente , die die " Legalisierungsgegner" hier anführen einfach für überholt und realitätsfern.
Diese Argumente hört man schon seit 30-40 Jahren.

Grüsse

Alles wird gut
03.06.2003, 10:52
Original geschrieben von Rico
Aber da darf im Umkehrschluß nicht draus gefolgert werden, daß deshalb Canabis legalisiert erden sollte - vielmehr müßte man umso vehemneter für eine Limitierung der legalen Drogen eintreten.

Das ist genau das, was wir eben nicht brauchen können! Die Prohibitionszeit hat genau gezeigt, das restriktiver Reaktionismus zu gar nichts führt, ausser der Schaffung eines lukrativen Kriminalitätszweigs.
Der Mensch an sich - in allen Kulturen - hat sich schon IMMER mit irgendwas zugedröhnt. Er hat ein inneres "Bedürfnis" nach Rausch- Ausnahmen bestätigen hier nur die Regel...


Als nächstes stehen dann die Extacy-Schlucker da und wollen auch noch.
Und wo wir dann dabei sind, können wir doch Kokain auch gleich noch legalisieren.

Sorry, aber genau das ist der konservative, pauschalisierende Bullshit, den einen CDU/CSU und Co. einem immer entgegenschallen! Das ist absoluter Blödsinn. Extasy und Koks sind nicht nur chemisch, sondern auch pharmakologisch und metabolisch komplett andere Substanzen! Man kann nicht einen Porsche mit nem Fahrrad vergleichen.
Wer XTC schluckt und stundenlang tanzt, dann wegen Dehydrierung und Überhitzung am Kreislaufversagen verstirbt, weil er/sie einfach "vergessen" hat zu trinken, lebt einen ganz anderen Rausch, als der Kokser, der sich alle halbe Stunde einfach wieder großartig und unheimlich unwiderstehlich fühlen will und sich die Nasenschleimhäute verätzt! Das widerrum ist dann mal überhaupt nicht mit dem Kiffer vergleichbar, der auf der Couch mit ein paar Freunden, ner Tafel Schokolade und ner Cola einen ruhigen Playstation-Abend macht und langsam einen Lungenschaden bekommt, der vom "Lösungsmittel" Tabak herrührt!!!
Es sind auch nicht die Kiffer, die sich bei (Groß-) Veranstaltungen gegenseitig auf die Fresse haun oder sich im Verkehr selbstüberschätzen. Ich will auch nicht für Legalisierung im Straßenverkehr eintreten aber wer kifft neigt eher zu Unterschätzung und fährt vorsichtig(er).
Das Flashback-Phänomen ist genauso etwas, was sich nur einer einfallen lassen konnte, der noch nie im Leben an einem Tütchen gezogen hat!!! Ich kenn wirklich VIELE Kiffer und nicht EINER hat bisher sowas wie nen Flashback erlebt, der ihn/sie so aus dem Konzept gebracht hätte, dass irgendwelche Spontanhandlungen gefährdet wurden.

:-music ...in breiten Köpfen ist mehr Platz für Toleranz... :-music

Rico
03.06.2003, 14:43
Original geschrieben von Alles wird gut
Sorry, aber genau das ist der konservative, pauschalisierende Bullshit, den einen CDU/CSU und Co. einem immer entgegenschallen! Aha.

Original geschrieben von Alles wird gut
Wer XTC schluckt und stundenlang tanzt, dann wegen Dehydrierung und Überhitzung am Kreislaufversagen verstirbt, weil er/sie einfach "vergessen" hat zu trinken, lebt einen ganz anderen Rausch, als der Kokser, der sich alle halbe Stunde einfach wieder großartig und unheimlich unwiderstehlich fühlen will und sich die Nasenschleimhäute verätzt! Das widerrum ist dann mal überhaupt nicht mit dem Kiffer vergleichbar, der auf der Couch mit ein paar Freunden, ner Tafel Schokolade und ner Cola nen ruhigen Playstation- Abend macht und langsam einen Lungenschaden bekommt, der vom "Lösungsmittel" Tabak herrührt!!!
Es sind auch nicht die Kiffer , die sich bei (Groß-) Veranstaltungen gegenseitig auf die Fresse haun oder sich im Verkehr selbstüberschätzen. Ich will auch nicht für Legalisierung im Straßenverkehr eintreten aber wer kifft neigt eher zu Unterschätzung und fährt vorsichtig(er).Na schön, daß wenigstens einer von uns eine klischeefreie und in keiner Weise pauschalisierende Sicht der Dinge hat.
Und gut, daß ich jetzt weiß, welche drei Sorten Menschen welche drei Sorten Drogen nehmen. Glücklicherweise gibt's da ja keine Zwischenstufen oder Grauzonen, die die Ansicht unnötig verkomplizieren würden.

Original geschrieben von Alles wird gut
:-music ...in breiten Köpfen ist mehr Platz für Toleranz... :-music Wenn Toleranz heißt, zu allem "Ja und Amen" zu sagen, dann bin ich gerne auch mal intolerant.
Ansonsten solltest Du meine Meinung als eine Dir entgegengesetzte respektieren und nicht mit der Keule der Intoleranz um dich prügeln.
:-meinung

Alles wird gut
03.06.2003, 15:37
Du erwartest doch wohl nicht, dass ich jetzt zu jedem Beispiel 3-4 ausführliche Lebensläufe mit psychoanalytischem Gutachten präsentiere....
Wenn man über Drogen im Allgemeinen redet, dann muss man auch über den Konsumenten an sich reden. Es gibt sehr wohl den typischen Kokser oder den Pillen- und Tripp-Menschen und den vielzitierten Kiffer, genauso wie es, zu recht, den Junkie gibt. Das alles sind dann Personen, die es mit den JEWEILIGEN Drogen übertreiben, dass es zu charakteristischen Persönlichkeitsveränderungen kommt!
Ich selber habe NIE Erfahrungen mit "harten" Drogen (ausser vielleicht Alkohol) oder den Designer-Party-Drogen gemacht und werde es auch nicht tun aber kenne einige, die das getan haben und bei einigen sind durchaus die Stereotypen hervor gekommen.
Diese waren zwischenmenschlich und damit auch gesellschaftlich auf jeden Fall unterschiedlichst "schlimm" oder eben "unauffällig".
Und damit ist eben die Legalisierung von bspw. Cannabis noch lange KEIN Grund für die weitere Legalisierung von anderen Drogen, die ein viel höheres Sucht- und Gefahrenpotential haben!
Das Paradoxe ist doch eben, dass genau solche Substanzen widerum (Nicotin, Alkohol....) in unserer Gesellschaft erlaubt sind und deren Legalität von denen am Meisten verteidigt wird, die am Lautesten gegen Hasch schreien!
Und (körperlich) schädigende Wirkung von Hanfblütenzubereitungen beruht nun mal auf dem legalen Tabak!!!
Zur Toleranz: Jemandem das Rauchen zu verbieten, von was auch immer, ist also tolerant!?
Meine Güte, als wenn jeder der mal Drogen getestet hat, sofort danach rumläuft und andere Leute dazu zwingt es auch auszuprobieren...

Weitere für Dich wahrscheinlich nutzlose Allgemeinplätze:

1. Verbote machen Sachen interessant und "cool"

2. Alkohol macht enthemmt und aggressiv

3. Hasch nicht!

4. wirklich nicht.... (hab da mal recherchiert... :-)) )

5. wer Hasch legalisiert schafft mit einem Schlag 140.000 "Straftäter" aus der Welt, mit allen verbundenen Kosten!

Alles in allem lese ich aber aus Deinen Ausführungen, dass Du wirklich KEINE Ahnung von den Drogen (insbesondere Hasch) und den Menschen hast, die sie nehmen! Das ist auch sicher besser so! Wie schon mal gesagt wurde: Keine Drogen ist immer besser als "ungefährliche" Drogen!
Aber muss man denn immer gleich alles verbieten, was man persönlich nicht gut findet?

milz
03.06.2003, 16:07
Und jetzt für die ganz Hartgesottenen noch ein kleines Schmankerl am Rande:
(Nichts als die ganze Wahrheit über das Teufelskraut und andere Drogen)

http://www.zehn-dinge-ueber-drogen.de/html/marihuana.html

Sachliche und wissenschaftlich fundierte Aufklärung powerd by Scientology. Ohne Worte.

Alles wird gut
03.06.2003, 16:34
:-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-top
*roflmao*

PEACEKEEPER
03.06.2003, 16:48
Muhaha , diese fundierten , wissenschaftlichen Ausführungen , mit den dazugehörigen Schaubildern, ist ja fast schon preisverdächtig.
Die Zeugen Jehovas hätten es nicht besser machen können.
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