Der Hirninfarkt und die Bild

[RS-USER-Pronto Soccorso]

Kenne mich ja in Köln nicht aus, aber ich denke 3 Minuten Anfahrt zum Patienten ist ok und mit vernünftiger Untersuchung und Vorversorgung, danach Transport durch den Stadtverkehr sind 31 Minuten doch nicht zu langsam, oder?

Gruß

Pronto

Die gelegentlich die Bild durchsurft, denn wer nicht raucht und trinkt, muss ja irgendwie Gehirnzellen töten.


Hirn-Infarkt-Drama!
Notarzt musste Gaby Köster quer durch Köln fahren
Köln – Sorge um unsere TV-Ulknudel Nummer eins: Nach einem Hirninfarkt liegt Gaby Köster (46, „Ritas Welt“) in einer Kölner Klinik auf der Neurologiestation (BILD berichtete).

Hätte der kölschen Frohnatur schneller geholfen werden können?

Sorge um Gaby Köster (46): Der Comedy-Star liegt nach einem Hirninfarkt in einer Kölner Klinik
BILD erfuhr: Erst 38 Minuten, nachdem der Notarzt in ihrer Wohnung ankam, wurde Köster in die Klinik eingeliefert.

Das Protokoll: Dienstag, 13.23 Uhr, geht der Notruf in der Kölner Leitstelle ein. Feuerwehr-Sprecher Roland Theißen bestätigt: „Ja, wir hatten diesen Einsatz.“

Um 13.26 Uhr kommen Ambulanz und Notarzt an der Wohnung des Comedy-Stars an. Sie soll in eine etwa 600 Meter entfernte Klinik gebracht werden, doch dort sind keine Intensivbetten frei. Die schwer kranke Gaby Köster muss in eine knapp 13 Kilometer entfernte Klinik gebracht werden – durch den Kölner Stadtverkehr.

Erst um 14.04 Uhr erreicht der Rettungstransport sein Ziel. Bei einem Hirninfarkt (verstopfte Arterie im Gehirn) geht es aber um entscheidende Minuten!

Gaby Kösters Fans sind in großer Sorge. Aus ganz Deutschland schicken sie ihr Genesungswünsche.

Andreas F. aus Witten: „Ich wünsche Dir und Deiner Familie in den schweren Stunden alles Gute! Ich drücke ganz fest die Daumen, dass Du bald wieder gesund bist.“

Stephanie W. aus Köln: „Ich wünsche Dir gute Besserung. Komm schnell wieder auf die Beine. Aber nicht, um für uns den ,Max‘ zu machen, sondern weil Dein Sohn Dich braucht.“


QUELLE (http://www.bild.t-online.de/BILD/leute/star-news/2008/01/14/koester-gaby/hirn-infarkt-drama,geo=3472442.html)

[RS-USER-Schumifan]

Wir kennen doch alle diese tolle Fachzeitung. Keine Ahnung von nichts, Skandalsuche wo kein Skandal ist, keiner liest sie, aber die Auflage ist gigantisch.
Ob die 600 m entfernte Klinik überhaupt eine Stroke Unit hatte?

[Rettungszwergin]

Dann möcht ich nicht wissen, was diese "kompetente" "Zeitung" dazu sagen würde, dass unser nächstes Haus der Zentralversorgung 15km entfernt ist, die nächste Stroke 70km (mit dem Auto). Und hätten Sie das auch gebracht, wenn die Patientin nicht berühmt wäre.....ganz nebenbei, mir sagt der name ja mal gar nix.

Ich finde den Zeitrahmen nicht schlecht. Kenne die Diskussion aber, Stammtisch halt.

[krumel]

Ich muss auch eher Respekt zollen, da hat jemand anscheinend schnell geschalten, in unter einer Stunde nach Anruf schon auf Intensiv, dass sind selbst für Großstadt wirklich gute Zahlen...

[Sanibär]

Über diesen Fall habe ich auch schon den Kopf geschüttelt, allerdings auf einer Internetseite.
Etwaiges Zitat:"In den Tagen vor dem Hirninfarkt war sie fröhlich, zeigte keine Anzeichen der herannahenden Krankheit".
So ging das dann weiter. Wusste garnicht dass ein Schlaganfall Vorboten hat - wenn ich mich irre korrigiert mich!
Ich finde es komisch, wie sehr doch manche Sachen von den Medien hochgepusht werden, nur um eine Schlagzeile zu erbringen, bei der die Leser nicht denken müssen.

[RS-USER-Schumifan]

Original geschrieben von Sanibär
Wusste garnicht dass ein Schlaganfall Vorboten hat - wenn ich mich irre korrigiert mich!

Viele Patienten haben vor dem "grossen" Schlaganfall sogenannte TIAs, also gleiche Symptome, welche für wenige Sekunden bis max. 24 Stunden anhalten und sich danach vollständig zurückbilden. Auch solche Episoden sollten Anlass für eine stationäre Diagnostik sein, oftmals kann man durch Medikamente oder eine Carotis-OP schlimmeres verhindern. Daneben gibt es noch drei wesentliche kardiale Ursachen, nämlich Veränderungen der Herzklappen, Vorhofflimmern und Septumdefekte, welche bei rechtzeitiger Diagnose auch therapiert werden können.

[RS-USER-Steinlaus]

Chirurg Dr. Dr. Manfred Nilius (40, Dortmund): „Die Verstopfung der mittleren Gehirnarterie führt zu einem Gehirninfarkt. Das ist besonders gefährlich, weil hier sehr schnell umliegendes Gewebe absterben kann. Ärzte müssen bei einer solchen Diagnose sehr schnell handeln. Um gegen die gefährliche Schwellung des Gehirns anzukämpfen, wird meist ein Teil der Schädeldecke entfernt, um den Druck zu nehmen.“

Scheiss auf Lyse, weg mit dem Deckel!

Pro präklinische Trepanation!

:-keule

[RS-USER-Rugger]

Homepage von Dr. Dr. Nilius (http://www.maxfac.de/)
Ich lach mich schlapp - ein MKGler...
Ach, es geht nichts über umfassende Expertise!

R.