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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anlegen von Verbandpäckchen



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Stifneck
01.02.2008, 10:59
Hallo

in vielen Büchern (LPN, Erste Hilfe Konkret, Handbuch für den Sanitätsdienst) wird gelehrt, das beim Anlegen eines Verbandpäckchens , der Bindenkopf vom Patienten weg zeigen soll (in den Spalt zwischen Bindenkopf und Binde schauen. Nun ist diese Methode mit den Verbandpäckchen nach DIN leider unmöglich, da die Wundauflage auf der Innenseite der Bindenrolle angebracht ist. Teilweise wurde in Erste Hilfe Kursen gelehrt, das eine solche "falsch gewickelte" Binde nach den ersten Kreisgängen gedreht werden soll...

Ich persönlich hatte diesbezüglich schon etliche Diskussionen über angeblich falsch gewickelte Binden, und über die Vor- bzw. Nachteile beim Anlegen der Binde mit "in den Spalt schauen".

Mein subjektiver Eindruck ist, das ich mit zum Patienten gehaltenem Bindenkopf mehr Zug aufbauen kann.

Eure Meinung als "Experten" (Rettungsdienstler an die Front) ist gefragt.



So, ich gehe jetzt erstmal mit einem unserer EH Ausbilder diskutieren...

Gruß

Stifneck

Pr0st
01.02.2008, 11:46
Moinsen....


also meine Meinung als Nichtexpertler und Frontler: Die Verletzung muss möglichst "steril" abgedeckt und die Blutung gestillt sein, ob jetz mit irgendwelche Bindeköpfen nach oben, unten, rechts oder links ist total wurscht.

exZivilisierter
01.02.2008, 12:28
Was ist denn ein Bindenkopf?? :confused:

Notarztindikation
01.02.2008, 12:30
Was man nicht alles in einer DIN regeln kann?:o

Meine EH-Schützlinge lernen nur, dass die Wundauflage auf die Wunde gehört, dass man am besten die Fixierung am kurzen Ende hält und man dann die Mullbinde herumwickelt.

Ob das linksherum oder rechtsherum ist und wohin das Ende kommt, ist mir äußerst egal. Das Ding soll die Wundauflage auf der Wunde fixieren - mehr nicht.


PS: Im RD hab' ich bis jetzt kein einziges Verbandspäckchen gebraucht, weil sii mir zu unpraktisch sind. Da gibt's viel schönere Fixierungen mit selbsthaftenden Binden.

RS-USER-Schumifan
01.02.2008, 12:41
Die Idee ist, dass die Binde dann besser in der Hand liegt und sich einfacher abrollen lässt.
Unter dem Strich ist es wurscht, hauptsache die Wunde ist steril abgedeckt und das Ding hält irgendwie. Nur bei Sanitätswettbewerben zählt auch die Schönheit.

RS-USER-Küchenhexe
01.02.2008, 13:03
Original geschrieben von Stifneck
Nun ist diese Methode mit den Verbandpäckchen nach DIN leider unmöglich, da die Wundauflage auf der Innenseite der Bindenrolle angebracht ist.

Nicht ganz. Das ist in der DIN nicht vorgeschrieben, sondern hängt vom Hersteller ab. Meine Lieblingsfirma hat eine schöne und praktische Faltung, die gleichzeitig auch verhindert, daß ungeübte (Erst-)Helfer beim Auspacken versehentlich auf die Wundauflage fassen.


Original geschrieben von Stifneck
Mein subjektiver Eindruck ist, das ich mit zum Patienten gehaltenem Bindenkopf mehr Zug aufbauen kann.


Wenn Du so viel Zug auf eine Elastikmullbinde legen willst, daß das einen Unterschied macht, wird die Hand/das Bein ganz schnell dick und blau...;)
Ich denke, das hängt eher von der Grifftechnik ab. Erfahrungsgemäß wickeln die meisten Leute aber den Verband mit zum Patienten zeigendem Bindenkopf automatisch fester, weil der Bindenkopf nicht ganz so leicht abrollen kann. Da das Problem in der Ersten Hilfe aber meist ein zu fest gewickelter Verband ist (ein Verband ist nicht zu locker, solange er die Wundauflage auf der Wunde hält und die Blutung stoppt), zeigt man das Anlegen in der Regel mit nach außen gerichtetem Bindenkopf.

Edit: immer diese doppelten Wörter...

RS-USER-opus
01.02.2008, 20:54
Mir wurde mal beigebracht, dass die Binde so gehalten werden soll, dass wenn sie mal rollt, sie in die Handfläche hineinrollt und nicht weit kommt.
Andersherum kann sie über die Fingerspitzen wegrollen und auf dem Boden landen.

In der Praxis ist das sicher unerheblich, nur dem Ausbilder sollte das vor staunendem Publikum besser nicht passieren.

Das ist das einzige, worauf ich achte.

Allzuvele Bindenverbände zeige ich in den Kursen ohnehin nicht.

(Ich mach' alles mit dem Dreiecktuch, das rollt nicht weg! :) )

RS-USER-Küchenhexe
01.02.2008, 21:03
Original geschrieben von opus
Allzuvele Bindenverbände zeige ich in den Kursen ohnehin nicht.

Ich mach' alles mit dem Dreiecktuch, das rollt nicht weg! :) )

Ist bei mir ähnlich. Die modernen Elastikbinden kann man auch gut anwenden, wenn man's nicht schon tausendmal gesehen hat. Aber was man alles mit einem Dreiecktuch improvisieren kann, wissen die meisten Leute nicht. Also zeig ich ein paar Sachen und gehe dann nahtlos in Fallbeispiele über. Dabei dürfen meine Teilnehmer benutzen, was sie wollen - wenn's funktioniert, ist es OK. Dabei kommen manchmal ganz erstaunlich kreative Sachen zustande!

Rettungszwergin
02.02.2008, 06:30
Rechtsrum, Bindenkopf, Hilfe???

Also Lehraussage ist in der EH: Wunde steril abdecken (also so sauber wie möglich) und Material befestigen, egal wie das nachher aussieht, es muss halten bis ins KH.
"Aber Festtackern gilt nicht."
;)

Ich erklär Ihnen gar nicht so viel. Ein parr Tricks mit dem Dreiecktuch und dann dürfen sie fast eine dreiviertelstunde üben, was das Zeug hält, am Besten einmal mit jedem Kursteilnehmer. Um Kontaktängste zu überwinden. Das ist immer saulustig. Und sie merken recht schnell, was hebt und was nicht. Da lernen die Teilnehmer viel mehr.

leuchtreklamefahrer
02.02.2008, 18:51
Ich mach das so:

Wundauflage auf die Wunde, dann eine weitere Runde um die Extremität, dann dreh ich die Binde in meiner Hand um 180° und wickle weiter. Bei nem Druckverband kann man bei dieser Drehung auch das Druckpolster einbauen.

RS-USER-opus
02.02.2008, 19:18
...wobei Druckverband imhO nicht mehr gut mit dem Verbandpäckchen geht, seit die Binden elastisch sind. Die können nämlich nachgeben und dem Druckpolster Platz machen.

Retter in der Not, mal wieder:
Dreiecktuch!

Geht auch viel schneller.

RS-USER-Brummel
02.02.2008, 21:40
ICH HASSE DAS DREIECKTUCH!

Ja, ich drehe die Binde auch nach ein oder zwei Umdrehungen weil dann läufts mir besser aus der Hand (und sieht dann professioneller aus). Das Dreiecktuch mag ich gar nicht (spätestens seit in einem Dienstabend mal ein älterer Kamerad seine Dreiecktuchmedizin gezeigt hat), was ich mit dem Dreiecktuch in 3min schaffe - erledige ich mit ein/zwei streifen Tape in 30sekunden!

Und das mit dem locker werden habe ich inzwischen fast immer als Risiko, mit etwas pech sind schon im billigsten Verbandskasten nur elastische Binden drin.

RS-USER-DerDings
02.02.2008, 23:26
Original geschrieben von opus
Druckverband [...]
Dreiecktuch!


beim druckverband immer !!!
binden nur bei "kleineren" wunden oder um die arterielle (leitung)zu fixieren..

RS-USER-emergency doc
03.02.2008, 00:34
Hmmm... also ich hab draußen noch nie Verbandswickelzeug gebraucht. Dreiecksdingsbums schon gar nicht.

Hat der Patient 'ne Wunde: Kompressen und Klebestreifen, muss was geschient werden:Vakuumschiene oder -matratze, muss ganz viel geschient werden: ITN und Vakuummatratze...

Das will ich erleben, daß mir irgendeiner bei einem Polytrauma mit Wickeln oder Dreieckstüchern ankommt... das kostet was hinterher!;)

RS-USER-Katja
03.02.2008, 00:41
Einspruch, Euer Ehren, Druckverband habe ich schon mal gemacht mit einem Verbandspäckchen :)
Aber wie das nun gewickelt war... nee, da fragt ihr mich auch zu viel.
Ansonsten kommen diese kleinen Verbandsdinge und Klammerpflaster eher zum Einsatz, wenn Nachbars klingeln, weil Lisa gefallen ist oder Benjamin Streit mit einer Tischkante hatte ;)

Con
04.02.2008, 16:22
Lange Rede kurzer Sinn, hauptsache die Wunde ist einigermassen steril abgedeckt und der Verband, Pflaster oder was auch immer hält bis in die Notaufnahme.

RS-USER-Kassiopeia
04.02.2008, 17:31
Ich denke auch, Hauptsache die sterile Abdeckung bleibt auf der Wunde, egal ob links oder rechtsherum gewickelt....oder geklebt....oder mit Dreiecktuch fixiert.
Halten muss es-mehr nicht.


:confused: :confused: :confused:

Wobei ich persönlich kein Fan vom Drehen der Binde bin.
Es gibt zwar nach wie vor Verfechter dieser Dreherei die behaupten, so hält es besser oder sieht besser aus, aber ich selbst kann dem nichts abgewinnen.

Morbus X
04.02.2008, 18:21
Original geschrieben von Pr0st
Moinsen....


also meine Meinung als Nichtexpertler und Frontler: Die Verletzung muss möglichst "steril" abgedeckt und die Blutung gestillt sein, ob jetz mit irgendwelche Bindeköpfen nach oben, unten, rechts oder links ist total wurscht.

Der Mann hat ja sowas von recht!
Blöde Diskussion - hab ich immer wieder...

Die Hauptsache ist steril !!!
Und die Bindenauflage wirkt auch wenn noch eine Lage Binde dazwischen ist...
:rolleyes:

drk-freakl
06.02.2008, 14:51
Hallo,

ich habe bei bei meinen SAN lehrgängen gelernt, dass die Wunde versorgt werden soll und die Wundauflage auf die Wunde gehört und dann festbinden.

Wie wir nun die Binde halten, na ja is relativ egal, der eine so der andere anders.
Hauptsache Wundeversorgt, wollen ja kein schönheitspreis gewinnen!

P.S: Die zeiten wo Schildkrötenverbände u.a. angelegt werden sind wohl vorbei, so denke ich, habe noch nie gehört dass dies jemad wirklich getan hat.
Außer in der schule
:knuddel:

RS-USER-Rettungsziege
06.02.2008, 19:22
Ich hab das Thema gerade mal überflogen. Verbandpäcken? Wer benutzt denn sowas noch?
Wenn es so blutet, dass etwas auf Zug auf die Wunde muss, dann nimmt man 'n Dreiecktuch und 'ne Wundauflage.
Dreiecktuch kann man immer dabei haben, ist relativ einfach in der Handhabung und läuft nicht ab.

Wenn im Sandienst mal 'ne kleinere Wunde abgedeckt werden soll, dann nehmen wir Mullelast und Wundauflage.