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eos_rocks
28.05.2008, 15:14
Hallo,
mich würde mal interessieren, was ihr eig. von 17 jährigen im Rettungsdienst hält.

(Ja, ok, ich bin selber 17, mitten in der Ausbildung zum RS und das ist mein erster Post...- bin ich in dem Forum überhaupt damit richtig :confused: )

Resq69
28.05.2008, 15:23
Erstmal Hallo, Willkommen und viel Spass hier.

Original geschrieben von Resq69
Super wenn du entweder:
1. Nach der RD ausbildung sutdierst.
2. Jemanden hast der dir seine Stelle vererbt.
3. Bereit bist bei Privaten für 6,90€ Dialysetaxi zu fahren.
4. Dir die Agentur für Arbeit symphatisch ist.

eos_rocks
28.05.2008, 15:25
Original geschrieben von Resq69
Super wenn du entweder:
1. Nach der RD ausbildung sutdierst.
2. Jemanden hast der dir seine Stelle vererbt.
3. Bereit bist bei Privaten für 6,90€ Dialysetaxi zu fahren.
4. Dir die Agentur für Arbeit symphatisch ist.

Ich mach's neben der Schule, sozusagen als Hobby....
Als berufliche Zukunft hab ich schon eher Arzt im Sinne, als RS/NFS in Ö ist's doch nicht ganz so witzig vom Gehalt her, hab ich zumindest bis jetzt immer gehört...

RS-USER-Hoffi
28.05.2008, 15:50
Als Minderjähriger sollte der RD tabu sein.

Also ein ganz klares finde ich blöd von mir.

masterphill.lu
28.05.2008, 16:50
Ich denke wenn du's wie du sagst als Hobby machst, also ehrenamtlich ist das eine gute Sache. In Luxemburg gibt's nur ehrenamtliche Stellen bei Rettungsdienst, und bei uns gibt es sehr viele jungen Leute (ab 16 darf man bei uns mitfahren), und ich muss sagen dass das gut klappt. Ich selbst bin selbst erst 17, fahre seit gleich 2 Jahre fast täglich und hab viele Erfahrungen, trotz meines jungen Alters. Ich denke nicht dass das Alter eine grössere Rolle spielt, es geht darum motiviert und lernfähig zu sein, und ob man nun mit 17 gute Arbeit leistet, oder mit 4 spielt meiner Meinung nach keine grosse Rolle.

mbg

RS-USER-Medi-Fischi
28.05.2008, 18:22
Mit 17 kann man in .at eh nur die Ausbildung und das Praktikum dazu machen (also mindestens zu 3. am Auto)
Eigenverantwortlich darf man eh erst ab 18.
also why not.

Morbus X
28.05.2008, 20:57
Ich war in Kaufbeuren ab 16 dabei. Von der Wasserwacht aus zum Landrettungsdienst. Da habe ich gemerkt daß das meine Berufung ist - also auch von mir: Why not...

RS-USER-Küchenhexe
28.05.2008, 23:32
Solange es sich um einigermaßen normale einsätze handelt, mag das ja noch angehen... aber man weiß leider nur selten vorher, ob ein Einsatz plötzlich richtig übel wird.

Uns hat's im Frühjahr erwischt, dabei waren wir 'lediglich' auf dem Rückweg von einem größeren Routinesanitätsdienst, bei dem unsere 'Kleinen' etwas Erfahrung sammeln sollten. Das ganze ist in Minutenschnelle zu einem SEG-Einsatz mit hochdramatischen Bildern und Medienabdeckung der allerhäßlichsten Art (international) geworden... und obwohl wir wirklich alles versucht haben, um unsere Küken aus der Schußlinie zu halten, war das nicht immer 100%ig möglich. Und seitdem wissen wiraus eigener leidvoller Erfahrung, daß gerade jüngere Helfer, die mit ihrem eigenen platz in der Welt noch etwas zu kämpfen haben, solche Einsätze eben nicht einfach so wegstecken, auch wenn sie das vorher sicher zu wissen glauben...:rolleyes:

Wir hatten eine gute vereinsinterne Notfallnachsorge (auf die offizielle warten wir bis heute), und mit Mentoren und geschulten Ansprechpartnern haben wir durch viel Mühe, Einzel- und Gruppengespräche sowie Zeit soweit hoffentlich alles abgefangen. Aber meine Lektion habe ich gelernt.

Solange man nicht garantieren kann, daß dem einzelnen (Minderjährigen, die Erwachsenen dürfen sich selber zum Psychowrack machen und keiner kann es ihnen verbieten...;) ) Extremsituationen, die ihn überfordern würden, erspart bleiben oder das Risiko sich in Grenzen hält, sollte man Minderjährige schon aus Gründen der Fürsorgepflicht von RTWs eher fernhalten. Sanitätsdienste und eventuell KTW sind bei entsprechender Eignung und persönlicher Reife noch eher zu überlegen - aber wie das Beispiel oben zeigt, kann auch das in die Hose gehen.:(

Auch aus eigener Erfahrung (ich bin schon extrem früh mit Rettung gefahren) muß ich sagen, daß es mir möglicherweise nicht nur gut getan hat. Subjektiv hat es mir nicht geschadet, aber objektiv wirke ich manchmal wohl doch ziemlich abgestumpft... und ob das so gesund ist?

saddamski
29.05.2008, 07:10
Mir wurde mal ein Artikel aus der "Rettungs-Magazin" zugeschickt, da geht es um Minderjährige im Rettungsdienst.
Der Artikelt schimpft sich "Minderjährige im Rettungsdienst - Das Abenteuer Rettungsdienst".
Rettungs-Magazin März/April 2008, Seite 69.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Artikelt hier einfach öffentlich hochladen darf, weshalb ich mir das erstmal kneife.

Blaulicht 65
29.05.2008, 08:45
Mit 17 zum RD finde ich garnicht mal so schlecht. Klar gibts immer Fälle die Du nicht so einfach wegstecken kannst, aber die gibts auch in einem anderen Alter.

Sicher wirst Du einige Situationen erleben über die Du nachdenkst, aber ich glaube es wird Dir evtl helfen im Privatenbereich manche Situationen ( z.B.Führerschein mit 18 und dann volle Pulle düsen) nicht herauszufordern.

D:-)

Schim
29.05.2008, 09:03
Zum einen finde ich es für den Patienten nicht zumutbar, von einem halben Kind versorgt zu werden - der soll ja Vertrauen zum Helfer haben und sich nicht wie in der Schule fühlen.

Zum anderen denke ich schon, dass man immer wieder, auch am KTW, unvermutet in Extremsituationen stolpern kann. Natürlich passiert das auch einem älteren, aber als Erwachsener hat man doch in der Regel eine gefestigtere Persönlichkeit, um solche Dinge zu verarbeiten.

Bei uns gab's früher auch für die Jugendgruppe die Möglichkeit, am KTW mitzufahren (als 3.). Dann gab's halt mal eine Schießerei im Gerichtsgebäude und ein KTW, der zufällig in der Nähe war, war unter den ersten eintreffenden Fahrzeugen. Und da in der Hektik keiner dran dachte, die junge Praktikantin im Auto zu lassen, ist die gleich mal über ein paar Leichen gestolpert.

BMT
29.05.2008, 10:18
Unter 18 jährigen haben meiner Meinung nach nichts auf dem RTW zu suchen, selbst auf dem KTW kann es ja schon zu grenzwertigen Situationen kommen. Grad bei Jugendlichen, die auch noch nicht die geistige Reife haben, kann das unschöne psychologische Folgen haben. Denn die Realität ist halt doch nochmal anders als das Fernsehen oder das Computerspiel.

R.Klein
29.05.2008, 18:14
Meiner Ansicht nach ein absolutes "no go" !

Alleine aufgrund der Rechtlichen Seite bzg. Aufsichtspflicht !

Rettungszwergin
29.05.2008, 18:59
Unter 18 nicht mal als Praktikant - sorry. Aber ein Jahr kann sehr viel ausmachen in diesem Alter. Ich würde sogar erst ab 20 zulassen, aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

RS-USER-opus
29.05.2008, 21:21
Eigentlich ist alles gesagt.

- traumatische Erlebnisse sind nicht auszuschließen, entsprechende Belastbarkeit ist in der Regel noch nicht gegeben

- Fürsorgepflicht gegenüber Minderjährigen ist nicht zu erfüllen, wenn es ernst wird

- unprofessionelle Aussenwirkung

Ab 18 kann man es nicht mehr verbieten, aber vorher darf das überhaupt nicht in Frage kommen.

eos_rocks
30.05.2008, 23:17
Ich hab mir gedacht, dass die Umfrage in die Richtung gehen wird, und verstehe auch die Bedenken sehr gut.
Grundsätzlich muss ich mal sagen, dass aus rechtlicher Sicht alles gedeckt ist.
Allerdings verstehe ich auch das Argument wegen den unvorhergesehenen, besonders traumatischen Einsätzen. Ich persönlich bin mir nicht sicher, wie ich auf so einen Einsatz reagieren werde. Mir wurde beim Einschreiben klar gemacht, dass es eben auch diese Seite im RD gibt und dass sich meine Vorgesetzen z.B. das Recht vorbehalten meine Eltern ev. zu informieren (Den Artikel im Magazin hab ich übrigens zufällig gelesen).
Über meine Erfahrungen mit Patienten kann ich nur sagen, dass sie durchwegs positiv sind und bis jetzt alle mich als gleichwertigs RD-Mitglied angesehen und behandelt haben.
Auch meine Kollegen haben sich bis jetzt sich mir sehr angenommen, mir alles erklärt und mich nicht anders behandelt, als die Kollegen, mit denen sie schon 10 Jahre fahren. Teilweise wurde ich auch schon um meine Meinung gefragt, da meine Ausbildung nat. nicht so lange zurückliegt bzw. ich mich noch in dieser befinde. Von den Zivis wurde ich teilweise belächelt, weil ich mir das freiwillig "antu" aber naja...
Ich möchte aber klarstellen, dass ich die Ausbildung hauptsächlich aus persönlichem Interesse mache und um mir für mein ev. med Studium zumindest ein Vorwissen in Patientenbetreuung aufzubauen. Keineswegs gehöre ich zu der Gruppe von Personen, bei denen der Höhepunkt des Einsatzes mit dem Einschalten der SoSi-Anlage einzug hält.

RS-USER-emergency doc
31.05.2008, 11:48
Original geschrieben von eos_rocks

Grundsätzlich muss ich mal sagen, dass aus rechtlicher Sicht alles gedeckt ist.
Allerdings verstehe ich auch das Argument wegen den unvorhergesehenen, besonders traumatischen Einsätzen. Ich persönlich bin mir nicht sicher, wie ich auf so einen Einsatz reagieren werde.

Und genau da ist eben das Problem. Selbst wenn Du "nur" KTW fährst, wirst Du oft auch als eine Art "First Responder" gesehen und verwendet. Auch bei schweren Autobahnunfällen wird je nach RD-Bezirk durchaus mal ein KTW mit auf die Bahn geschickt.

In der tat weisst Du nicht, wie Du auf traumatische Ereignisse reagierst.
Frag Dich mal, wie Deine Reaktion auf folgende Dinge wäre U(alles Dinge, die ich KTW-Besatzungen schon habe tun lassen):
1.Ein in mehrere Stücke zerfetzter Motorradfahrer, und Du wirst losgeschickt, die Körperteile einzusammeln, damit die Füße auch beim Rest des Körpers liegen.
2.Ein mit Hirn und Schädelsplittern der Mutter bespritztes aber unverletztes Kind, was in die Kinderklinik gefahren werden muss.
3.Der KTW bleibt vor Ort bei einer verwesenden Leiche, um auf die Polizei zu warten, weil das NEF einen Folgeeinsatz hat.

War alles nur ein Auszug, und in keiner Weise übertrieben.

R.Klein
31.05.2008, 14:17
Original geschrieben von eos_rocks

Grundsätzlich muss ich mal sagen, dass aus rechtlicher Sicht alles gedeckt ist.

Was ist aus Rechtlicher Sicht gedeckt ? Aus Rechtlicher Sicht ist es absolut unverantwortlich Kinder/ Jugendliche im Rd und bei FW oder THW einzusetzen !

eos_rocks
01.06.2008, 12:41
Original geschrieben von R.Klein
Was ist aus Rechtlicher Sicht gedeckt ? Aus Rechtlicher Sicht ist es absolut unverantwortlich Kinder/ Jugendliche im Rd und bei FW oder THW einzusetzen !

Zumindest in Ö ist es legal, dass man als RS2 sowohl am RTW als auch am KTW mitfährt.

Rettungszwergin
01.06.2008, 14:13
Das heisst noch lange nicht, dass es auch okay ist. Nur mal angenommen, du wirst als KTW zur Erstevrsorgung geschickt von einem schweren Betriebsunfall oder Person von Zug erfasst .... sowas stecken nicht mal alte Hasen einfach so weg. Was macht dann ein junger Mensch, der noch nicht ausgewachsen ist? Der RD/ KTP braucht stabile Leute. Das einKollege sich nach dem Dienst das Leben nimmt, möchte man mit derartigen Beschränkungen verhindern. Wie gesagt, ich halte gar nichts von 17jährigen im RD/KTP. Weil ich sie nicht schützen kann vor den Einsätzen, die man ein Leben lang nicht vergessen wird. Weil sie dann einfach reinlaufen. Mir falenn sponatn 10 Einsätze ein aus unserem Wachbereich, über die wi heute noch reden, die einfach jeder für sich, ein harter Brocken waren.