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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rauchen - warum?



RS-USER-Claudi
20.06.2008, 19:17
Nach den Endlosdiskussionen ums Rauchen versuche ich herauszufinden, warum Menschen eigentlich rauchen. Ja der Psycho in mir... :o

Es ist erwiesen, dass Nikotin weder beruhigt noch die Konzentration fördert. So ziemlich jeder kennt die gesundheitlichen Aspekte des Rauchens. Dazu muss wohl niemand etwas sagen.
Ist es "nur" eine Sucht, in die man mal reingeschliddert ist? Gibt es tatsächlich sowas wie ein "Rauchergen", das festlegt, welche Personen mal rauchen werden und welche nicht?
Da dies Forum prallvoll mit Rauchern ist, die medizinisch fit sind und wissen, dass es nicht wirklich gesund ist:
WARUM raucht ihr?
Stressabbau (wo Rauchen dem Körper doch eher mehr Stress zufügt)?
Entspannung? Gruppenzwang?

Wie kam es dazu, dass ihr angefangen habt?
Wolltet ihr mal ernsthaft aufhören?
War's schwer? Und warum habt ihr wieder angefangen? :D

Schreibt mal los - ich will hier keine Raucher/Nichtraucherdiskussion lostreten! Ich will nur hinter die Beweggründe kommen.

RS-USER-DerDings
21.06.2008, 07:29
ich fang dann mal an..

ich schwanke zwischen ein paar zigaretten und bis zu einer schachtel am tag, wenn es spät und getrunken ("allohol") wird, auch schon mal mehr..

die erste zigarette hab ich mit 16/17 inhaliert, sicherlich nicht weil ich mir das vorher gut überlegt hab, sondern weil ich es ausprobieren wollte... und tatsächlich: es gibt die "genuß-zigarette". ich muss allerdings auch zugeben das die mittlerweile bei mir (s.o.) eher in der minderheit sind und die "gewohnheits-zigarette" überhand gewonnen hat.

ich rauche weil es mir schmeckt, wirklich. aber das hat zur folge das ich mehr rauche, weil ich konditioniert bin: pause ist nicht gleich pause, wenn kein glimmstengel konsumiert wird. gleiches bei streß: ich rauche mehr, weil ich konditioniert bin: rauchen = pause = entspannen.
gleiches bei langeweile: ich rauche mehr weil ich, wenn mal nichts zu tun ist - quasi pause hab - nunmal entspannt eine zigarette rauche.

es ist also so: ich bin raucher, weil ich es will: ich bin genußraucher.
aber ich rauche viel mehr als ich will: ich bin süchtig/konditioniert
(süchtig mag wohl zutreffen, aber ich seh das nicht wirklich als DAS problem, weil ich, wenn beschäftigt (lernen, praktikum, arbeit etc. "ewigkeiten" ohne glimmstengel auskomme), die konditionierung ist viel eher das problem, in bestimmten situationen "muss" ich einfach rauchen).

was die folgen angeht.. deren bin ich mir voll bewußt. die sache ist nur die: "die gesamtsterblichkeit der population beträgt 100%", erster satz den ein stud.med. der MUG in der vorlesung "der sterbende patient" zu hören bekommt. ich bin mir dessen bewußt und blende es absichtlich aus. ich fahre motorrad, snowboard, klettere berge rauf, reise mit rucksack durch 3.welt länder und brettere mit blaulicht durch den berufsverkehr und hantiere mit infektiösen materialien. und ich stehe auf frauen.
durch all die o.g. dinge hab ich schon freunde verloren, bzw. haben diese freunde verletzungen mit anhaltenden folgen/behinderungen davongetragen.
von der beinamputation über irgendwelche infektionskrankheiten, über den querschnitt c5 bis zum unfalltod/suizid ist da alles vertreten..
es klingt abgedroschen aber: no pain, no gain. no risk, no fun.

rauchen gehört definitiv zu den gewohnheiten die ich aufgeben will, aber erst wenn ich dazu bereit bin. und solange ich die zigarette nach dem üppigen mahl, zum bier oder nach dem sex noch so genieße wie ich es jetzt tue, werd ich weiterhin versuchen mich so gut es geht einzuschränken anstatt darauf komplett zu verzichten.
ich bin 25 und in meinem freundes/bekanntenkreis kommt der tod unerwartet und plötzlich. ich hab für meinen geschmack sowohl privat als auch "beruflich" schon zuviel davon mitbekommen als das ich bereit wäre mein leben danach auszurichten, ich hab keine angst mehr davor das mir der himmel auf den kopf fällt...
das mag sich mit dem alter noch ändern, also nennt es meinetwegen jugendlichen leichtsinn, aber ich werd mir momentan den entzug nicht antun, solange ich noch ein größeres risiko trage von einer lawine oder einem sturz ins leere, einem falsch eingeschätzten überholmanöver oder während eines raubüberfalls getötet zu werden.

RS-USER-Rettungsziege
24.06.2008, 02:51
Wie war das nochmal? Nikotin soll was mit Nikotinin zu tun haben
und dieses ist ein Neurotransmitter des Parasympathikus? *amkopfkratz*

Ich sag mal so. Eigentlich schmecken die Zigaretten schon lange nicht mehr
und ich wasche mir mittlerweile sofort die Hände, wenn ich geraucht habe,
weil ich es selber nicht mehr riechen kann.

Allerdings schaffe ich es auch nicht einfach so aufzuhören,
denn das Rauchen macht mich um einiges ruhiger und entspannter.
Hab schon ein paar mal versucht aufzuhören. Dabei werde ich allerdings ziemlich unruhig,
bekomme Herzrasen und könnte die Wände hochgehen.

Beim letzten Mal war es so schlimm, dass mein Papa innerhalb von 5 Minuten
ins Auto gestiegen ist und mir sofort Zigaretten geholt hat.
Wohl gemerkt, er ist seit 30 Jahren absoluter Nichtraucher!

RS-USER-Claudi
24.06.2008, 21:13
Original geschrieben von Rettungsziege

Hab schon ein paar mal versucht aufzuhören. Dabei werde ich allerdings ziemlich unruhig,
bekomme Herzrasen und könnte die Wände hochgehen.


ganz ehrlich? Mir persönlich würde das ein bisschen Angst machen.

Zum Thema Nikotin und "Wirkung gegen Stress" : http://www.nikotinpraevention.de/was_ist_rauchen/stress.html

Nun ja.
Ein Freund von mir gibt z. Zt. auch (wie so viele :-p ) das Rauchen auf und wenn man ihn so beim gemütlichen Beisammensein beobachtet, tut er mir manchmal richtig Leid: Er hat ständig die Finger am Mund, futtert ziemlich planlos Süßkram, wenn denn erreichbar. Wenn nicht, müssen wieder die Finger her.... und dass obwohl er schon ein paar Wochen "clean" ist. Da frag ich mich, ob es nicht vielleicht eine Konditionierung "Mundstimulation - Entspannung" ist. Sowas in der Art. Säuglinge und Kinder beruhigen sich schließlich auch mehr oder weniger durch Stimulationen am/im Mund.
Keine Ahnung.

Ich persönlich hab übrigens mehrfach versucht mit dem Rauchen anzufangen . Erfolglos. Es war halt Gruppenzwang. Alles qualmt und man selbst stand blöd in der Landschaft rum. Ist auch schon lange her...
Trotzdem frage ich mich in diesem Zusammenhang eben auch, ob nicht doch vielleicht irgendeine genetische Bestimmung mit eine Rolle spielt.

Morbus X
28.06.2008, 11:58
Tja, der Entschluss steht. Habe nun gleich 2 gute Gründe damit schluss zu machen. Einmal meine Gesundheit - ich laboriere gerade mit einer Thrombophlebitis der V. saphena magna herum, der Vorbote zum Raucherbein. :eek:
Und der 2. gute Grund ist die Frau die ich liebe, sie hat schon aufgehört, es geht also. 3 Tage hab ich's schon geschafft, dann wurde der Drang eine zu rauchen zu groß.
Nicht aufgeben ist die Devise!!!

D:-)

RS-USER-Beule
28.06.2008, 15:16
Original geschrieben von Morbus X
[...] 3 Tage hab ich's schon geschafft, dann wurde der Drang eine zu rauchen zu groß.
Nicht aufgeben ist die Devise!!!

D:-)

Ich drück dir die Daumen.

Früher habe ich ab und zu, wenn ich richtig einen im Tee hatte eine Zigarette geraucht. Absoluter Gelegenheitsraucher. Eine Schachtel hat ein Jahr gehalten.
In einem Ski-Urlaub hätte mich die Tabak-Industrie dann beinahe als Dauerkunden gewonnen. Am Wochenende bevor es los ging hatte ein Drum-Promo-Team in der Disco Tabak und Blättchen verteilt. Im Urlaub kam dann mein Spiel- und Basteltrieb durch und was gedreht ist, muss auch geraucht werden.

Am Tag nach dem Urlaub habe ich mich nachmittags bei dem Gedanken erwischt, mir eine zu drehen und seit dem habe ich nie wieder eine geraucht.

Man muss ja nicht jede Sucht mitnehmen.