PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hängetrauma



Seiten : [1] 2

Elbsand
09.07.2008, 15:07
Es würde mich freuen, wenn ihr von euren Erfahrungen mit dem Hängetrauma erzählt. Kasuistiken, Einsatzabläufe etc. Ist ja ein eher selteneres Notfallbild.
Habe bisher nur Erfahrung mit den Anfangsstadien des Hängetraumas. Hier wurden die KletterInnen zügig (innerhalb von 15min nach Kommunikation eines Notfalls innerhalb der Gruppe der Kletternden) , von anderen KletterInnen, zu Boden gebracht und es war lediglich eine Kreislaufüberwachung notwendig. Die Pat. haben sich meist innerhalb von Minuten erholt. Blieben aber trotzdem für mind. 15min in Kauerstellung. Keine stationäre Einweisung bisher notwendig.

Ich habe mich in erster Linie mit der Seddon Studie befasst. Habt ihr noch weitere Literaturhinweise auf möglichst aktuellem Stand?
Gibt es hier vielleicht noch weitere Leute, die sich mit Höhenrettung beschäftigen? Wär ja vielleicht auch ein nettes neues Thema im Forum.

leuchtreklamefahrer
09.07.2008, 17:15
Ich meld mich nach dem Nachtdienst mal..!

drk-freakl
09.07.2008, 18:25
Hallo,

ich habe persönlich noch keine höhenrettung, kann jedoch als kletterer sagen, dass ein hängetrauma, innerhalb von 15 min keine großen schädigungen hervorrufen, außer ein SHT, wenn kein helm getragen wurde oder der pat. dumm gefallen ist.

Bücher habe ich bis jetzt noch nicht, ausser eines, welches sich mit ERSTE HILFE BERGRETTUNG beschäftigt. Das THEMA hängetrauma ist jedoch eher kurz gefasst.

Aber hier mal die ISBN: 3980710122

LG

Chr.

Noch fragen? Dann Fragen ;o)

RS-USER-fruehgriller
09.07.2008, 20:26
Was bitte sehr, ist ein Hängetrauma???

Kopfüber im Seil???

RS-USER-Bärentöter
09.07.2008, 22:19
Sachen gibt's...

exZivilisierter
10.07.2008, 11:33
Original geschrieben von fruehgriller
Was bitte sehr, ist ein Hängetrauma???

Kopfüber im Seil???

guckst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4ngetrauma

drk-freakl
10.07.2008, 19:03
Hängetrauma, so wie ich es kenne, tritt bei stürtzen beim klettern oder bei Hocharbeiten auf, wo bei einer mit einem Sitz und Brustgurt gesichert is, oder einen Kombigurt trägt.

Zum traume kommt es, wenn der jenige, z.b. beim klettern abstürzt und in das seil fällt! Dabei ist zu beachten dass die falltoute das doppellte der kletterstrecke, bis zur nächsten sicherung ist! Bsp. einer Klettert an einer wand 25 m hoch, dabei setzt er die sicherung nach 10 metern und klettert 3 meter weiter und dann setzt er die nächste sicherung, wenn er aber nun fällt, dann fällt er 3x3 meter, die 3 meter die er geklettert ist und die 3 meter rest seil, daraus entsteht eine falllänge von 6 metern.

Durch die Wucht mit dem er in das seil fällt, ist sehr hoch und somit entstehen meist hämatome, kann er nicht mehr klettern unf hängt im seil, so werden durch den Hüftgurt die a. femoralis abgedrückt und durch den Brust Gurt die a. axillaris!

Durch den sturtz kann es auch zu weiteren schädigungen, durch aufbrall am Fels, oder herabstürtzen von felsbrocken, ... , auftreten!

So dass zu dem Thema hängetraume ;o)

is aber meine Def. etwas einfach erklärt, hoffe ich^^!

LG

RS-USER-fwpbl
10.07.2008, 21:00
Original geschrieben von drk-freakl
Dabei ist zu beachten dass die falltoute das doppellte der kletterstrecke, bis zur nächsten sicherung ist! Bsp. einer Klettert an einer wand 25 m hoch, dabei setzt er die sicherung nach 10 metern

Setzt man beim klettern erst so spät Sicherungen? Ich kenns nur aus der Absturzsicherung, als Arbeiten im absturzgefährdeten Bereich, da kommt die erste Sicehrung viel früher...


Original geschrieben von drk-freakl
Durch die Wucht mit dem er in das seil fällt, ist sehr hoch und somit entstehen meist hämatome, kann er nicht mehr klettern unf hängt im seil, so werden durch den Hüftgurt die a. femoralis abgedrückt und durch den Brust Gurt die a. axillaris!

Die Wucht ist zwar gegeben, aber in der Regen ehr weniger das Problem. Solang der ins Seil fällt und aber fitt is und sich direkt wieder bewegt und wieder hoch arbeitet wird ehr nicht mehr als nen paar blaue Flecken haben.
Problematisch wird erst wenn er über längere Zeit (>15-20 min) im Gurt hängt und nix macht. Dann kommt es zur Hägetraume, da er mit seinem eigenen Gewicht sich in den Gurt drückt und der damit Gefäße abdrückt.
In der Regel werden dabei aber keine Arterien abgedrückt, was ja auch "nur" zu einer Unterversorgung der Beine o.ä. füren würde, sonder es werden Venen abgedrückt. Dadurch kommt es zu einem Versacken des Blutes in den Beinen und dadurch kommt unser Patient in den Volumenmangelschock.


Original geschrieben von drk-freakl
Durch den sturtz kann es auch zu weiteren schädigungen, durch aufbrall am Fels, oder herabstürtzen von felsbrocken, ... , auftreten!

Das kann zwar duchaus auftreten gehört aber nicht in erster Linie zum Hägetrauma sonder sind Sekundärverletzungen.
Allerdings kann es vorkommen das, grade wenn der Helm fehlt, der Kopf angeschlagen wird und es so zu einer Bewusstlosigkeit kommen kann. Folge der Bewusstlosigkeit kann dann wiederum ein Hängetrauma sein, da es auf Grrund dieser zu einer Bewegungslosigkeit kommt. Diese begünstigt wiederum das Hängetrauma weil die sonst durchgeführte Muskelpumpe zur Unterstützung des venösen Rückflusses aussetzt.

Ich hoffe ich konnte damit etwas weiterhelfen, wenn nicht such ich mal etwas rum, ich glaub ich hatte irgenwo noch Ausbildungsunterlagen dazu.

Gruß Peter

RS-USER-Elektro-Dengel
10.07.2008, 22:37
Gibts für Kletterer nicht solche speziellen "Zwischenstücke" die in das Sicherungsseil integriert werden, die ein Stück weit nachgeben und somit einen Teil der Energie beim Fall aufnehmen?

RS-USER-fwpbl
10.07.2008, 22:47
Original geschrieben von Elektro-Dengel
Gibts für Kletterer nicht solche speziellen "Zwischenstücke" die in das Sicherungsseil integriert werden, die ein Stück weit nachgeben und somit einen Teil der Energie beim Fall aufnehmen?

Was du meinst sind Falldämpfer, die gibt es und die werden (meins Wissens) vor allem in der Industriekletterei eingesetzt. Das ist z.B. ein band das fest zusammen gepackt ist und duch den Sturz sich verlängert, dadurch Sturzenergie aufnimmt.

Eine andere Möglichkeit (die mir auch durch meine Ausbildung geläufiger ist) ist die Nutzung eine sogenannten "Dynamikseils". Diese Seil gibt bei einem Sturz etwas nach, dehnt sich und nimmt somit auch Sturzenergie auf.

RS-USER-Linda
11.07.2008, 11:12
Ich meine, daß sog. statische Seile (die also nicht ein wenig nachgeben) für die Kletterei sogar untersagt seien. Die Fallenergie würde damit beim Bremsen ungedämpft auf die Gurte weitergeleitet und der Kletterer bricht sich alle Knochen.
Falldämpfer sind mir vom Sportklettern her nicht bekannt - da würden sie auch sicherlich zu teuer, da man sie bei jedem Abschmieren ersetzen müßte... aber in der Höhensicherung und -rettung sind sie wohl dabei.
Ich persönlich würde im Vorstieg (also Klettern, bei dem ich die Sicherungen selbst setze und nicht mit einem Toprope gehe) auf keinen Fall erst nach 10 Metern die erste klemmen. Nennt mich Mädchen, aber 10 Meter freier Fall?

saddamski
11.07.2008, 13:09
Richtig, statische Seile sind sehr ungesund.
Die Kletterseile sind dynamisch und das ist auch gut so.

Die erste Sicherung nach 10m ist mehr wie mutig und männlich, nämlich dumm.

Um nicht lange zu reden, Bilder sagen mehr wie tausend Worte:
http://www.klettern.de/service/sicherheit/workshop-sauber-sichern.106365.5.htm

Da ist ein bisschen was erklärt.
Auch wie gesund es sein kann, eine Zwischensicherung mit dem langen Arm zu clippen ;)

drk-freakl
11.07.2008, 13:57
Hallo,
falldämpfer gibt es auch im Sportkletterbereich, werden aber eher selten eingesetzt und sind nich zwischen den Seilen, sonder meist am Seilende, welches am Gurt befestigt ist eingebunden um einen schweren sturtz zu mildern. Eher sind diese dämpfer beim kletetrsteigen anzutreffen!

nach 10 metern eine sicherung zu setzten erfoglt eher selten, stimmt, ist aber oft nicht eher sinnvoll, da man sonst auf den boden knallt,

Bsp.: Wand 50m hoch, 1 kletterstelle 5 meter erste sicherung erfolgt, dann wird weiter geklettert, nach 3 meter sind wir bei der 2 sicherungstelle und stürtzen ab, dann haben wir 6 meter falllänge + seildehnung fallen wir 6 meter mh is dumm knallen wir unten auf!
beispiel bezieht sich auf den einstieg, nach mehreren sicherungen ist es nun nicht mehr so problematisch mit dem aufprall

Dieses
Drum die 10 meter lol^^

Gut, nun gibt es sicherungen aller 3 meter, besonders bei den sportrouten, aber in der sächsischen (wo ich klettern gehe) leider nich!

Nur mal so! LG

Ah ja,

ich bin ma aus 3 metern höhe gefallen, geht auch auf den rücken, hals, und sehr auf die oberschänkel!

e.kageh
13.07.2008, 08:47
Bsp.: Wand 50m hoch, 1 kletterstelle 5 meter erste sicherung erfolgt, dann wird weiter geklettert, nach 3 meter sind wir bei der 2 sicherungstelle und stürtzen ab, dann haben wir 6 meter falllänge + seildehnung fallen wir 6 meter mh is dumm knallen wir unten auf!

das ist falsch :)

wenn du in 5m den ersten sicherungspunkt hast und nach 3m den nächsten punkt hast, kommst du in 2m höhe zum halten nach sturz.
du hast zwar 6m falllänge, diese beginnen aber in 8m höhe :)

RS-USER-emergency doc
13.07.2008, 13:43
Original geschrieben von drk-freakl

Bsp.: Wand 50m hoch, 1 kletterstelle 5 meter erste sicherung erfolgt, dann wird weiter geklettert, nach 3 meter sind wir bei der 2 sicherungstelle und stürtzen ab, dann haben wir 6 meter falllänge + seildehnung fallen wir 6 meter mh is dumm knallen wir unten auf!

??? Also ich würde sagen, daß Du vielleicht 6m stürzt, aber Du fällst ja auch aus 8m Höhe (5+3... klingelts?)...

:)

drk-freakl
13.07.2008, 14:07
Wenn ich vor dem einklinken (sicherung des seiles am hacken, nehmen)

drk-freakl
13.07.2008, 14:17
Original geschrieben von drk-freakl
Wenn ich vor dem einklinken an der 2 sicherungsstelle nach den 5 meter falle, dann falle ich 6m und habe eine seildehnung von 6-11 % bei einer seillänge von 50m.

Setze ich die sicherung an der 2 stelle und stürte ab, dann falle ich keine 2 meter sondern fast garnicht, da ich die sicherung beim einklinken nicht überklettere. ;o), sondern erst beim weiter klettern. Klettere ich dann 2 meter weiter, dann falle ich aus 10 meter höhe mit einer fallänge von 4 metern und komme 6 meter vor dem boden zum halten!

Aber machen wir es mal so, selbes beispiel 50m wand erste sicherung nach 5m, dann klettern wir 2,50 meter weiter und stützen ab! Falllänge 5 m ( 2,50 meter kletterlänge und das seil was ja auch noch ma 2,50 meter lang ist) und die seildehnung von den besagten prozenten, wird also eng mit einem sicherm fallen! oder es macht eibfach BUMS und KNALL

OK, gehört weniger hier hin, wie die falllänge berechnet wird, wollte nur sagen, dass es nich so einfach is mit dem trauma! lol

Na ja und wenn einer aus 2,3 metern höhe fällt, dass er die doppelte länge an falllänge hat, und dass dies durchaus mit berücksichtigt werden muss!

LG

(Will mich bezgl. der falllänge nicht streiten, drum bitte nich übel nehmen)

RS-USER-emergency doc
13.07.2008, 14:33
Original geschrieben von drk-freakl
Aber machen wir es mal so, selbes beispiel 50m wand erste sicherung nach 5m, dann klettern wir 2,50 meter weiter und stützen ab! Falllänge 5 m ( 2,50 meter kletterlänge und das seil was ja auch noch ma 2,50 meter lang ist) und die seildehnung von den besagten prozenten, wird also eng mit einem sicherm fallen! oder es macht eibfach BUMS und KNALL

Ne, ist ja alles richtig was Du sagst, aber Du berücksichtigst nicht, daß Du ja 2,50m weitergeklettert bist, also jetzt in 7,50m Höhe bist, wenn Du fällst.

drk-freakl
13.07.2008, 14:51
Ja stimmt ihr habt vollkommen RECHT!!!
Denk fehler, TAUSEND ma Verzeihung!

Stimmt dass ich in 7,50 höhe bin,dann falle ich bsi zu dem Sicherungspunkt bei 5 meter (sind dann 2,5o) und dann noch mal 2,50 und dann habe ich ja noch 2,50 luft!!!! wo ich hänge plus die seildehnung!!!!

Ich bin aber auch ein Dussel!!!!

Verzeihung noch ma!!

LG

E.E.Gal
13.07.2008, 21:16
Ich behaupte einfach mal bei "Spreizers" wird einem gern vom Schlauch geholfen, ich durfte von diesm Service auch schon profitieren, dank nochmal ;-)