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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Injektion, zerbrochene Ampullen



flekt
05.09.2008, 14:19
Hallo!

Habe eine vielleicht etwas ungewöhnliche Frage: Während meines Zivildienstes im Krankenhaus im Aufwachraum (liegt schon einige Jahre zurück) mußte ich öfter Ampullen öffnen und Spritzen aufziehen, um sie dann der Schwester zu geben, die die Injektion über einen Zugang appliziert hat. Nun war ich am Anfang leicht ungeschickt und mir sind beim Öffnen einige Ampullen kaputtgegangen, ich habe trotzdem versucht die Lösung aufzuziehen.
Jetzt mache ich mir ständig Gedanken, ob nicht evtl. irgendwelche Glassplitter mit in die Flüssigkeit gelangt sein könnten und somit auch in den Blutkreislauf. Mache mich deswegen echt verrückt, können die Partikel nicht wieder irgendwie aus dem Kreislauf raus, über die Niere oder auf andere Weise (sorry, bin kein Mediziner).
Für eine Antwort wäre ich wirklich sehr dankbar.

Liebe Grüße an Euch

Intensivling
05.09.2008, 20:16
Regel Nummer 1 :
Eine zerbrochene Ampulle gehört in den Abwurf.

Ob jetzt kleine Mirkospiltter mit appliziert werden können ... hmmm .. .könnte schon sein kann ich aber nicht 100%ig sagen.

Heutige Ampullen besitzen zu 95% eine Sollbruchkante die bei korrekter Handhabung aufgeht ohne zu splittern. Einige ältere Ampullen fehlt dieser Kennzeichnungspunkt noch und ab und an geht halt mal eine kaputt ... Augen zu und weg damit ... neue nehmen!

Handhabung :
Der Kennzeichnungspunkt ist so zu halten das er zu dir hin zeigt. dann die Ampulle von einem weg aufbrechen, so ist gewährleistet das evtl. Splitter nicht in deine Richtung brummen.

Grüße
Intensivling

jj
05.09.2008, 20:20
Keine Panik!
Wenn die Schwester das Medikament korrekt über die Zuspritzmöglichkeit am Venenzugang verabreicht hat, sind eventuelle Glassplitter im dortigen Bakterienfilter hängen geblieben.
Und selbst wenn nicht: Du ziehst gegen die Schwerkraft kaum einen gößeren Splitter auf. Diejenigen, die du aufziehst sind so winzig klein, dass sie dem Körper nicht schaden. Du holst dir solche Glassplitter ganz häufig unter die Haut, wo sie dann von Abwehrzellen weggefressen und weggepackt werden.

Also: Du hast zwar nicht korrekt gehandelt, aber mit grosser Sicherheit niemandem geschadet.

RS-USER-Bärentöter
06.09.2008, 13:13
Original geschrieben von Intensivling
Handhabung :
Der Kennzeichnungspunkt ist so zu halten das er von einem weg zeigt. dann die ampulle vin einem weg aufbrechen, so ist gewährleistet das evtl. Splitter nicht in deine Richtung brummen.
[/B]

hast Du Dich da jetzt verschrieben, oder mache ich das seit 10 Jahren falsch???

RS-USER-Elektro-Dengel
06.09.2008, 13:45
Original geschrieben von Bärentöter
hast Du Dich da jetzt verschrieben, oder mache ich das seit 10 Jahren falsch???

Also bei mir liegt der Punkt unter dem Daumen beim Aufbrechen. Aber ich halt mich da mal lieber raus. Ich mit meinen 2 linken Händen zerdepper auch andauernd Ampullen!

RS-USER-emergency doc
06.09.2008, 16:36
Original geschrieben von Elektro-Dengel
Also bei mir liegt der Punkt unter dem Daumen beim Aufbrechen. Aber ich halt mich da mal lieber raus. Ich mit meinen 2 linken Händen zerdepper auch andauernd Ampullen!

Achja, die gute alte Zeit der kleinen Ampullensägen, damals war alles einfacher und besser... [seufz]:D

Intensivling
06.09.2008, 18:34
Original geschrieben von Bärentöter
hast Du Dich da jetzt verschrieben, oder mache ich das seit 10 Jahren falsch???

Ja habe mich verschrieben :D
Wie gesagt die Ampulle ist immer von einem selbst weg aufzubrechen, deshalb schaut der Punkt natürlich immer zu einem hin ... tztztz ... ich Depp !

Intensivling
06.09.2008, 18:38
Original geschrieben von jj
Keine Panik!
Wenn die Schwester das Medikament korrekt über die Zuspritzmöglichkeit am Venenzugang verabreicht hat, sind eventuelle Glassplitter im dortigen Bakterienfilter hängen geblieben.

Hmmm... und was beim ZVK ? Oder dem Dreiwegehahn der vor der VVK hängt ???

RS-USER-Katja
06.09.2008, 19:46
Formulieren wir es so: Eigentlich gibt es Filternadeln, um was aus aufgebrochenen Ampullen aufzuziehen. Dann muß man sich so oder so keine Gewissensbisse machen.
Wenn kleine Splitter nun doch in die Spritze geraten sind und dann tatsächlich auch noch injeziert werden, passiert in der Regel nichts - irgendwo bildet sich ein Fremdkörpergranulom und umschließt das Objekt.

Ich habe mal kurz Literatur gescannt, aber nichts Rechtes gefunden, nur zwei Studien dazu, daß man mit kleinen Nadeln und Filtern weniger wahrscheinlich Glas aufzieht als mit großen Nadeln ohne Filter (hätte ich ja nicht gedacht :rolleyes:), und daß sich Glas im nicht so gut macht, aber auch keine wirklichen Probleme bekannt sind.

Ich hoffe mal nicht, daß man den Zivi was in den ZVK injezieren läßt, denn dann wäre ich mir nicht ganz so sicher, ob nichts passiert, wegen der kürzeren Wege...

RS-USER-Bärentöter
06.09.2008, 21:00
Original geschrieben von Intensivling
ich Depp !

darauf dieses:
http://www.youtube.com/watch?v=OiuvK5yLKMY
;)

flekt
08.09.2008, 07:33
Vielen Dank für Eure Antworten! Ich meine, am Anfang meiner Zivildienstzeit hätte es keine Patienten mit einem ZVK im Aufwachraum (was ohnehin selten war) gegeben.
Bevor ich diese Frage hier im Forum gestellt habe, hatte ich auch im Internet recherchiert, leider ohne Erfolg.
Dünnere Kanülen zum Aufziehen wären vorteilhafter gewesen, leider weiß ich das erst jetzt im Nachhinein.
Noch was zum Verständnis: Gibt es in einem Venenzugang eigentlich generell einen Filter? Ein Forumsmitglied hatte das etwas weiter oben angedeutet.

Nochmals vielen Dank und liebe Grüße!

Fallobst
09.09.2008, 21:47
Wieder ein Punkt pro standardmäßiges Filtersystem an venösen Zugängen... wenn die Kollegen in der nächsten Schicht die nicht immer abbauen würden... :rolleyes:

RS-USER-Katja
10.09.2008, 01:09
Original geschrieben von flekt
Gibt es in einem Venenzugang eigentlich generell einen Filter? Ein Forumsmitglied hatte das etwas weiter oben angedeutet.

Nicht standardgemäß an jedem, nein. Außer Eure Klinik hat nur die.