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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : J.Haider bei VU um's Leben gekommen



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RS-USER-pille
11.10.2008, 12:39
Man kann dazu politisch stehen, wie man will:
http://www.news.at/articles/0841/13/221949/tragischer-tod-joerg-haiders-kaerntner-landeshauptmann-autounfall

Der Tod kommt immer zum falschen Zeitpunkt:

http://www.spiegel.de/img/0,1020,1324288,00.jpg

heftige Deformation...

RS-USER-DoktorW
11.10.2008, 12:55
erschreckend, dass der Phaeton als Flagschiff von VW hier so eine enorme Schwachstelle hat!!

Foto (http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-36045.html)

Hörbird
11.10.2008, 12:55
Menschlich sicherlich eine Tragödie und mein Beileid geht an die Hinterbliebenen! :(

Politisch gesehen hat er aber Österreich doch ganz schön geschadet...

Was den Unfall angeht- er muss da wirklich recht rasant unterwegs gewesen sein- ein Phaeton zerstört man nicht einfach so leicht....

Der Altnoob
11.10.2008, 13:11
Was mich zu dem Unfall noch interessieren würde, wäre die Frage, ob sein Auto eigentlich gepanzert war. Anhand der Bilder würde ich eher auf ein nicht gepanzertes Fahrzeug tippen - bin zwar nur Laie, aber ich könnte mir vorstellen, dass ein gepanzertes Fahrzeug bei einem solchen Unfall nicht dermaßen (wie auf dem Foto in DoktorW's Link zu sehen) eingedrückt werden dürfte...

lumberjack
11.10.2008, 13:13
erschreckend, dass der Phaeton als Flagschiff von VW hier so eine enorme Schwachstelle hat!!

Geht. Wenn man mit hohem Tempo sich überschlagend gegen einen Betonpfeiler prallt, macht so gut wie kein Auto mehr was (man beachte den Einknick im Seitenspant zwischen A und B-Säule) . Für so einen ungewöhnlichen Aufprallwinkel sind die Fahrzeuge leider nicht ausgelegt.

RS-USER-Hoffi
11.10.2008, 16:05
Original geschrieben von DoktorW
erschreckend, dass der Phaeton als Flagschiff von VW hier so eine enorme Schwachstelle hat!!

Foto (http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-36045.html)

Wer mit hohen Geschwindigkeiten unbeschadet gegen Betonpfeiler fahren möchte sollte eben Castor statt Phaeton fahren.

Ich kann an dem Bild keine offensichtliche Schwachstelle des PKW erkennen. Metall ist eben duktil und kann bei hohen Temperaturen oder hoher Kraft eben duktil.

RS-USER-DoktorW
11.10.2008, 16:51
Doch, die Schwachstelle scheint A- und B-Säule zu sein. Diese beiden Säulen sind (wie der Name schon sagt) enorm wichtig für die Stabilität, und sollten normalerweise bei einem Überschlag nicht so einknicken.
Jetzt kenne ich die genauen Umstände nicht, daher ist alles Spekulation, aber ich erwarte von einem Phaeton mehr Stabilität. Dass das Fahrzeug sich verformt ist mir (trotz beschränkter physikalischer Kenntnisse) völlig klar.

RS-USER-Katja
11.10.2008, 17:46
Ich werd' jetzt mal nicht so tun, als ob es mir leid täte... das wäre ein bißchen viel verlangt.

Was das Verformen angeht: es ist doch so, daß das stark von der Geschwindigkeit des Fahrzeuges abhängt, mit der es auf unbewegte Gegenstände prallt. Und die scheint nicht unerheblich gewesen zu sein. Und für mehrfach überschlagen, Betonpfosten und Heckenmäher sieht der Wagen bei nicht unerheblichem Eigengewicht nicht so schlecht aus, das habe ich schon platter gesehen.
Wundert mich nur, daß der Mann ohne Leibwächter unterwegs war?

RS-USER-pille
11.10.2008, 17:48
Original geschrieben von DoktorW
und sollten normalerweise bei einem Überschlag nicht so einknicken..

Moin,

auch wenn's nicht unbedingt paßt...
aber so modern die Konstruktionen sind, dienen sie doch lediglich im wesentlichen nur der Stabilität bei gleichzeitigem Leichtbau.

Ein einmaliger Überschlag, oder der berühmte Euro NCAP_Test schafft nur Standardszenarien...

Aber die realen Abläufe können deutlich drastischer ausfallen, so hält die Struktur dem erstem Überschlag noch stand, aber bei #2 & #3 ff....

man beachte mal die Strecke des Unfallbeginns bis zur Endlage des Fz.

http://www.news.at/nw1/gen/slideshows/politik/inland/bzoe/haider/unfall/7.jpg?1223731616

RS-USER-DoktorW
11.10.2008, 17:51
Original geschrieben von pille
...bei gleichzeitigem Leichtbau

beim Phaeton? Irrtum. Hier wurde an lasergeschweisstem, besonders hartem Stahl nicht gespart! ;)

RS-USER-Hoffi
11.10.2008, 18:01
Original geschrieben von DoktorW
beim Phaeton? Irrtum. Hier wurde an lasergeschweisstem, besonders hartem Stahl nicht gespart! ;)

so nicht richtig.

1) Lasergeschweisst werde so ziemlich alle Fahrzeuge, weil es am günstigsten in der Serienfertigung ist.

2) bei besonders hartem Stahl wäre die Karosserie zerbröselt. Du brauchst beim Kfz die Duktilität, an sonsten bricht die Karosserie einfach durch.

3) ist ein PKW einfach nicht für mehrere Überschläge bei überhöhter Geschwindigkeit mit Betonpfosten im Weg ausgelegt.

RS-USER-DocL
11.10.2008, 22:29
Könnte es nicht auch sein, das die B-Säule im Rahmen der technischen Rettung eingeknickt wurde (z.B durch Hydraulikstempelansatz)?? Die Türen fehlen ja auch und der Gurt scheint durchgeschnitten zu sein, was dafür spricht, dass die rechte S** eingeklemmt/angeschnallt war und aus dem Wrack gerettet/geboregen wurde.
Ich ordne dies unter der Rubrik "KGV" ein. ..Kein großer Verlust, nicht nur wegen der politischen Gesinnung, sondern auch da er wohl mit nicht angepasster Geschwindigkeit unterwegs war und somit auch noch andere gefährdet hat.

GRTX
DocL

lumberjack
11.10.2008, 22:55
Könnte es nicht auch sein, das die B-Säule im Rahmen der technischen Rettung eingeknickt wurde

Das sieht in der Tat so aus. Das Dach sieht allerdings eher akzidentell eingeknickt aus, denn so wie der Knick verläuft, ist es definitiv patientenschädigend und auch ohne weiteres nicht mit hydraulischem Werkzeug so hinzubekommen (vor allem macht es in dem Winkel bei der technischen Rettung keinen Sinn).

RS-USER-opus
11.10.2008, 23:35
Interessant, an irgendwelchen Beileidssprüchen halten wir uns nicht auf. So wie Katja andeutete, geht es wohl vielen. De mortius nil nisi bene, daher sind wir still. Es ist zwar tragisch, wenn irgendjemand auf der Höhe seines Lebens so jäh abtritt, allerdings, war er offensichtlich auch völlig alleine verantwortlich für das, was geschah.

Dass er für Österreich kein Ruhmesblatt darstellte, mag sein, nur das Problem löst sich mit seinem Tod sicherlich nicht. Aber, das führt hier zu weit...

Also zerlegen wir lieber das Auto.

Zunächst, um hier nicht den VW-Ruf allzusehr zu schädigen, die A-Säule scheint mir zwar wirklich auf den ersten Blick zu schwach ausgelegt (was ich bei einigen Audi-Unfällen schon dachte...), jedoch hatten wir es hier offenbar mit Kräften zu tun, wo die reine Erhaltung des Überlebensraumes durch die steife Fahrgastzelle (durch intelligente Kombination von normalen und ultraharten Stählen, nebenbei bemerkt) nicht mehr relevant ist, weil die Insassen ohnehin Beschleunigungen ausgesetzt sind, die irgendwann auch nicht mehr mit dem Überleben zu vereinbaren sind.

Ansonsten war es kein gepanzerter Wagen (das sieht man vor allem an den Scheiben), allerdings hätte das auf das Crashverhalten heutzutage eher wenig Einfluß. Lediglich die Feuerwehr hätte größere Probleme gehabt, das Auto zu knacken.

RS-USER-Bärentöter
12.10.2008, 00:29
er soll angeblich LINKS überholt haben...

Notarztindikation
12.10.2008, 08:22
Politisch kann man von ihm halten was man will, aber man muss auch bedenken dass er das politische Establishment ordentlich aufrührte und als Landeshauptmann von Kärnten sehr beliebt war. Selbst hab' ich mir früher oft gedacht wie es wäre wenn er sich endlich aus der Politik zurückzieht, aber so einen Abtritt wünscht man nicht einmal seinen Todfeind. Schadenfreude zu betreiben wenn im eigenen Land Skins aufmarschieren dürfen und eine NPD in Landtagen sitzt, halte ich für müßig. Von wegen Leibwächter und Panzerung - wir sind in Österreich und in keiner Bananenrepublik!

Was mich an der Berichterstattung ärgert, ist dass wohl niemand ausspricht, dass er viel zu schnell unterwegs war und sicher keine 70 gefahren ist.

RS-USER-Cookie
12.10.2008, 09:20
Daß hier Schadenfreude betrieben wird, konnte ich bislang aber nicht erkennen. :confused:

Ansonsten wird schon berichtet, daß er viel zu schnell gefahren ist. Abgesehen davon - solche Unfälle passieren wohl kaum, weil jemand zu langsam fährt.

krumel
12.10.2008, 10:56
Die Frage nach der Panzerung war auch das erste was mir zu dem Fall eingefallen ist.
Vergleichbare Fahrzeuge in .de sind aus Erfahrung mit RAF und ähnlichen Wahngestalten meist gepanzert. (Und dürfen schon aus dem Grund der dafür notwendigen speziellen Fahrausbildung eigentlich nur vom geschulten PErsonal gefahren werden..eigentlich)

Fakt ist: Hier ist ein Mensch gestorben der Familie hinterlässt und der in der Blüte seines Lebens stand.
Dies ist per se erstmal sehr traurig, egal ob man die politische Position des Verunglückten mochte oder nicht.
Deswegen über den Toten zu einem Zeitpunkt wo dieser (ums mal auf gut bayrisch zu sagen) "no ned kalt is" dermaßen herzuziehen muss im Sinne der Pietät nicht sein. Man kann sich von seinen politischen Positionen distanzieren, aber trotzdem gebiet die Würde des Todes doch einen gewissen Anstand.
Ob jemand an seinem Tot selber schuld ist, ist übrigens per se erstmal seine Sache... Solange er nicht andere mit reinzieht.
Just my two cents.

RS-USER-DoktorW
12.10.2008, 11:30
Original geschrieben von Hoffi
so nicht richtig.

1) Lasergeschweisst werde so ziemlich alle Fahrzeuge, weil es am günstigsten in der Serienfertigung ist.

2) bei besonders hartem Stahl wäre die Karosserie zerbröselt. Du brauchst beim Kfz die Duktilität, an sonsten bricht die Karosserie einfach durch.

3) ist ein PKW einfach nicht für mehrere Überschläge bei überhöhter Geschwindigkeit mit Betonpfosten im Weg ausgelegt.

zu 1) und 2) VW bewirbt das aber hier aktiv ;) Und in Leichtbauweise ist das Fahrzeug sicher nicht hergestellt. Das macht ihn auch nicht umsonst zu einem der leisesten Fahrzeuge im Innenraum.

zu 3) wieso nicht? Ob Baum oder Beton - Hindernist ist Hindernis und da arbeiten eine Menge Ingenieure an Crash-Sicherheit. "Ausgelegt" ist hier eh das falsche Wort. Autos sind vielleicht fürs Fahren ausgelegt, aber nicht für Crashs.

RS-USER-pille
12.10.2008, 12:36
Original geschrieben von DoktorW
Und in Leichtbauweise ist das Fahrzeug sicher nicht hergestellt. Das macht ihn auch nicht umsonst zu einem der leisesten Fahrzeuge im Innenraum.

Moin,

Ich bin kein Ing., wie Hoffi, aber als mehrfacher Besucher div. automobiler Ferigungen würde ich ihm da uneingeschränkt Recht geben wollen.

Werbung hat von ihrem Inhalt, zumindest der Aussage nach, nicht unbedingt etwas mit dem "Wie" des Machens zu tun.

Der einzige so beworbene Leichtbau war die Aluminium Space-Frame Technik bei AUDI.

Neben den beschriebenen unterschiedlichen Stählen kommt insbesondere der Verbindung dieser Stähle eine zentrale Bedeutung zu:
Im Gegensatz zu einem Schiff lassen sich aber nicht ellenlange Schweißnähte ziehen, das würde, neben einer gewissen Unansehnlichkeit, auch zu einem erheblichen Mehrgewicht führen.

Heute ist ein Standard die Kombination aus Punktschweißen & einem Auftrag eines Klebers auf die zu verbindenden Flächen, der anschließend thermisch gehärtet wird.

Das allein verleiht der Karrosserie eine deutlich höhere Steifigkeit, aber vor allem auch die Basis für mehr Sicherheit.
Als kleiner Nebeneffekt tritt natürlich eine Karrosserieberuhigung durch die zunehmende Verwindungsteifigkeit ein.
Nebenbei lassen sich bei entsprechender Auslegung hier auch Gewichte einzelner Segmente (z.B. Motorhaube aus Alu) einsparen, die aber in der Summe aufgrund weiterer, den fahrerischen Grenzbereich nach oben verschiebender Karrosseriestrukturen aufgehoben werden.
(Einzelne Karrosseriteile sind dabei durchaus leichter, obwohl auch aus Stahl gefertigt, allein aufgrund computeroptimierter Press- & versteifender Formgebung).

Die "Ruhe" in einem Auto ist hautptsächlich eine Folge von der Fahrwerkstechnologie, sowie dem Ausmaß zusätzlicher Dämmaßnahmen.
Daß ein Phaeton im Minimum 2t, ein Mercedes W126 von 1979 "nur" 1,5t auf die Waage bringt, liegt bestimmt nicht nur an dem "Mehr" an Blech...sondern eben auch an dem "Mehr" an Elektronik usw...

Schon mal in einem 7er mit & ohne Doppelverglasung gefahren?

Einfaches Mittel... viel Wirkung.


Was anderes, eher die Mediziner anprechendes:

Es wird gemeldet, daß die Leiche obduziert werden soll...
http://portal.1und1.de/de/themen/nachrichten/ausland/6787942-Haiders-Leiche-soll-obduziert-werden,page=0.html

Warum ist das so?

Wird das immer gemacht oder nur auf Wunsch..
bzw. ist hier lediglich gemeint, daß festgestellt wird, ob zum Unfallzeitpunkt die volle Fahrtüchtigkeit bestand?

Also keine volle Obduktion, sondern eher ne postmortale Blutprobe?


:confused: