rauchen auf Sanitätsdiensten

[rocka]

sagt mal wie findet ihr es eigentlich, wenn man auf Sanitätsdiensten raucht?..

Auf der einen Seite kann ich meinen Chef verstehen, wenn er uns immer Anschiss gibt, weil wir auf nem Dienst rauchen.
Aber auf der anderen Seite können wir es ja tun oder? Ist ja meine Gesundheit, obwohl es teilweise auch irgendwie dumm aussieht :D
und jetz wär Ich gerne an eurer Meinung dazu interessiert!

[RS-USER-apoplex]

Original geschrieben von rocka
sagt mal wie findet ihr es eigentlich, wenn man auf Sanitätsdiensten raucht?..

Auf der einen Seite kann ich meinen Chef verstehen, wenn er uns immer Anschiss gibt, weil wir auf nem Dienst rauchen.
Aber auf der anderen Seite können wir es ja tun oder? Ist ja meine Gesundheit, obwohl es teilweise auch irgendwie dumm aussieht :D
und jetz wär Ich gerne an eurer Meinung dazu interessiert!
Kommt darauf an - wo.

In einem nicht sichtbaren Bereich, in dem außerdem keine Patienten versorgt werden, halte ich es für akzeptabel. Allerdings sieht man gelegentlich auch Helfer, die dann neben den Trageböcken in geselliger Runde stehen und rauchen - das ist ein No-Go, da finde ich, hat ein potentieller Patient eindeutig einen Sanitätsbereich zu erwarten, der nicht nach der letzten Fluppe riecht.

[Schwester Rabiata]

Mal aus der Sicht eines potentiellen Patienten:

Es ist widerlich von jemandem mit Nikotinfingern zB im Gesicht herumgefummelt zu bekommen.

Ich hatte das Vergnügen mal als Pat auf einer Intensiv. Die Versorgung war an sich sehr gut, aber der Pfleger hatte grad eine geraucht. So rochen seine Hände, seine Kleidung...ich fands zum k****** - buchstäblich!

Rabiata

[RS-USER-Hoffi]

Rauchen auf Sanitätsdiensten sollte generell verboten sein. Ich würde sogar noch weitergehen und das Rauchen in Uniform verbieten. Wie es Rabiata gesagt hat, mit einem "frischen" Raucher zu tun zu haben, wenn es einem schlecht geht ist einfach nur zum Kotzen.

[El Mosquito]

Rauchen ist zwar stigmatisiert aber völlig legal!

Geraucht werden sollte nur im Pausenbereich und das man sich nach dem Rauchen die Hände reinigt, ist ja wohl selbstverständlich ich begrabbel den Patienten ja auch nicht mit meinen frisch abgeleckten Fingern nach Genuss einer Currywurst.

[rocka]

Ja, das is eigentlich klar, dass ,man nach einer Zigarette sich zumindest die Hände waschen sollte.
Aber ihr habt auch Recht, dass es unanagenehm für den Pat. wird, wenn man nach ner Fluppe riecht.

[Geduldsbalken-Träger]

Hallo,

also - im alten "Handbuch für den Sanitätsdienst" vom Deutschen Roten Kreuz stand im Teil "Verhalten im Einsatz":

Im Dienst herrscht Rauchverbot.
...neben so interessanten Sachen wie der vor-Dienst/Einsatz-Kontrolle der Hände durch die Führungskraft - um die Hygiene bspw. der Fingernägel zu prüfen...

Ich hatte diesbezüglich auch schon sehr interessante Diskussionen mit HelferInnen, die mich auf die Legalität des Tabakgenusses (Selbstbestimmung...) hinweisen wollten. Komischerweise war der (ebenso legale) "maßvolle" Genuss von Alkohol - im Dienst - auch von diesen KollegInnen nicht akzepziert.
Eine Erklärung konnte man mir jedoch auch nicht liefern...

Fakt ist:
Für mich gehören die Befriedigung von Süchten (weder Tabak, noch Alkohol, noch Medikamente/Drogen) auf ausserhalb des Dienstes verschoben.
Ich mag weder von jemandem behandelt werden, dessen Finger auch nach einer Handreinigung und Desinfektion (was das Mindeste wäre!) noch nach kaltem Rauch stinken, noch die Reste einer Bierfahne riechen.
Medikamente oder Drogen kann ich sicher nicht vollständig ausschliessen - hier muss m.E.n. jedoch auch an das Verantwortungsbewußtsein der betreffenden Einsatzkraft appelliert werden.

So, jetzt dürfen mich die Raucher steinigen - und mich für meinen ersten Absatz als Ewig-Gestrigen bezeichnen.

Gruß
Klaus

P.S.: Ich habe bislang noch niemandem seine Zigarette verwehrt.

[RS-USER-DocMezzoMix]

Hallo, ich bin der Meinung, rauchen sollte nur in den Bereichen geschehen in dehnen eine direkte Sichtbarkeit durch den "Kunden" bzw. dessen Kunden nicht gegeben ist und natürlich vor allem natürlich in deutlicher Entfernung zu allen Behandlungseinrichtungen. Meistens ergibt sich dies ja schon aus den entsprechenden "Nichtraucherschutz-Gestzen".

Ich hatte bisher auch kaum Probleme mit Kollegen. Die rauchenden Kollegen wissen in der Regel alle wie man sich benimmt, Fragen ob es jemanden stört und entfernen sich automatisch. Und fast alle greifen auch direkt nach dem Rauchen zum Kaugummi. Entsprechende "Gestze" oder was auch immer wurden hierzu nie besonders verbreitet.. Ich denke alles eine Frage der Qualifikation der Helfer.

Beschwerden gab es noch nicht.

[Beachbaer82]

Auch ich gehöre zu den Menschen, die bei vielen Rauchern zum Abschuss freigegeben sind ;-)

Es ist ( auch in den neuen DRK Richtlinien ) nicht verboten während dem Dienst zu rauchen, aber es ist "einzuschränken"!

Mit dieser Aussage kommentiere ich nahezu jede Kippe in meiner Nähe. Ja, es nervt die Leute - genau wie es mich nervt, wenn ich als Kollege in der Nähe stehe und a) es riechen muss b) selber danach rieche - als Passivraucher.

Im Sinne der Gesundheit sollte auf Diensten jeglicher Art auf den Nikotingenuss verzichtet werden!

[RS-USER-Küchenhexe]

Rauchen im Dienst: da, wo's nicht stört, also möglichst draußen, außer Sicht, in genügender Entfernung. Wenn's einen extra Raucherbereich gibt, sollte der auch benutzt werden. Kippe möglichst "fachgerecht" entsorgen, Hände sind danach zu "entekeln" (ja, auch ich als Raucher finde Finger, die nach kaltem Rauch stinken, in meinem Gesicht ekelig!).

Und Rauchen unterm Helm kostet 'nen Kasten... ;)

[Knusperriegel]

Hallo !

Vor einigen Wochen war ich auf dem so genannten "Hochheimer Markt" - dem üblichen Jahrmarkt, der hier allerdings auch noch tatsächliche landwirtschaftliche Maschinen etc. im Angebot hat.

Am frühen Nachmittag zur besten Helligkeit machte ich dann dort die Beobachtung eines Helferpärchens, die mit der brennenden Kippe in der Hand, dafür aber ohne sanitätsdienstliche Ausrüstung bzw. HFG ihre Runde drehten !

Tolles Bild einer exellenten Darstellung in der Öffenlichkeit !

Eine entsprechende Mail an die sanitätsdienstliche Hiorg blieb (natürlich ?) ohne Antwort; geschrieben hatte ich sinngemäss u.a.:

es ist verständlich, dass auch freiwillige HelferInnen ihre persönlichen Bedürfnisse haben. Diese Bedürfnisse sollen auch nach Möglichkeit befriedigt werden.
Hierzu zählen auch Rauchpausen.
Dennoch macht sich der Beobachter so seine Gedanken:
einerseits ist die gesundheitsschädliche Wirkung von Nikotin bewiesen - anderseits laufen hier MitarbeiterInnen einer Hiorg, die u.a. Geld mit den Krankentransporten von CA-Patienten oder Hospizverlegungen erwirtschaftet, mit der brennenden Kippe in der Hand offen auf dem Marktgelände herum.
Klasse Bild !
Zumal auch hier m.E. die unmittelbaren Erfordernisse einer Fußstreife nicht beachtet wurden - was nutzt eigentlich die AED-Ausbildung jeden Hiorg-Helfers, wenn im Notfall nur der Kfz-Verbandkasten des nächsten Standbetreibers zur Verfügung steht ?
Warum besitzen die Hiorgs eigentlich HFG's, wenn hier womöglich Einsatzdispositionen über das (private) Handy der HelferInnen getätigt werden müssen ?

Zusammenfassung:
wer unbedingt an seinen Lungenbrötchen hängt, darf sich gerne gesundheitlich selbst schädigen. Auch das ist ein Bestandteil unserer demokratischen Gesellschaft.
Allerdings sollten berechtigte Interessen, z.B. das Ansehen einer Hiorg, die sich hier in Form von HelferInnen präsentiert, stets bedacht werden.

[El Mosquito]

Original geschrieben von Küchenhexe
Und Rauchen unterm Helm kostet 'nen Kasten... ;)

Why, sind die aus Papier :confused:

[E.E.Gal]

Original geschrieben von El Mosquito
Why, sind die aus Papier :confused:

Also bei bei Y-Tours rouinierts die Tarnung, aber das kann es angesichts der Reflexstreifen "bei uns" ja nicht sein...

[RS-USER-Küchenhexe]

Ist in vielen Verbänden hier so Brauch. Ich find's nachvollziehbar, denn die Helme sind ja nicht sonderlich bequem - ich selber trag ihn also nur, wenn ich muß und nehme ihn ansonsten schnellstmöglich ab ;) ... und die Momente, wo ich unbedingt meinen Helm tragen sollte sind in der Regel auch Momente, in der ich mir meinen Drang nach Tabak gerade mal verkneife!

[Geduldsbalken-Träger]

Original geschrieben von Küchenhexe
Ist in vielen Verbänden hier so Brauch. Ich find's nachvollziehbar, denn die Helme sind ja nicht sonderlich bequem - ich selber trag ihn also nur, wenn ich muß und nehme ihn ansonsten schnellstmöglich ab ;) ... und die Momente, wo ich unbedingt meinen Helm tragen sollte sind in der Regel auch Momente, in der ich mir meinen Drang nach Tabak gerade mal verkneife!

Korrekt!
Wenn wir den "knitterfreien Hut" aufziehen, bedeutet das in der Regel, dass es gerade "Ernst ist" - und dann habe ich auch nicht die Zeit zum rauchen.

[RS-USER-Brummel]

vorallem bedeutet der Knitterfreie Hut doch meist, dass ich an irgendeine Unfallstelle/Baustelle bin und da eventuell das rauchen "etwas" gefährlicher ist als normal und der Spruch "rauchen ist tödlich" oder "rauchen gefährdet ihre Gesundheit" deutlich unmittelbarer eintreten könnte als normalerweise.

[El Mosquito]

Hm scheinbar bin ich wohl der einzige der Helfer im Wartemodus gesehen, hat die auf Weisung ihres Einheitsführers den Blechhut aufsetzten mussten.

[Blaulicht-shaolin]

Bei meiner Hiorg gibt es auch die klare Ansage: "in Dienstklamotten darf in der Öffentlichkeit nicht geraucht werden!" (in meiner Firma ist es allerdings geduldet)
Und das finde ich als Raucherin zwar etwas doof (weil ich ständig auf der Suche nach "unsichtbaren Raucherplätzen" bin), aber vollkommen RICHTIG! Es muss einfach in Dienstklamotten ein gewisses Verhalten gegeben sein - schliesslich präsentieren wir in diesem Moment nicht uns selbst sondern das "Wappen das auf unserer Jacke klebt"!
Dies beschränkt sich natürlich nicht nur auf das Rauchen. Dazu gehören natürlich auch Sachen wie:
auffälliges Kaugummikauen, Essmanieren, eigene Hygiene, korrektes Benehmen untereinander und in der Öffentlichkeit, und noch viele andere Dinge die eigentlich für jeden selbstverständlich sein sollten.

in diesem Sinne:peace:
shao (die bei der Lageerkundung auf alles achtet - eben auch auf unsichtbare Raucherecken.
...und die auch im Wartemodus den Knitterfrei trägt und raucht solange es im sicheren Bereich ist)

[Fraggy]

Zum Thema Geruch (gegenüber des Patienten): Dann bitte aber auch u.a. Kaffeeverbot, Dönerverbot etc...solche Gerüche stören mich gewaltig.

Und wenn ich als Rettungsdienstmitarbeiter in meiner Wohnung rauche, dann riecht mein Gewand auch danach (und auch nachdem ich im RTW bin ;) ). Man müsste also auch das Rauchen auch in der Freizeit verbieten.

Und ich habe meistens beim Patientenkontakt Handschuhe an und damit riechen die Finger bestimmt nicht nach Rauch ;)

Neben/in der Nähe eines Patienten zu rauchen ist allerdings ein absolutes no-go und sollte imo auch bestraft werden.

[RS-USER-opus]

Hm, so ganz verstehe ich nicht, was du sagen willst...


Original geschrieben von Fraggy
Zum Thema Geruch (gegenüber des Patienten): Dann bitte aber auch u.a. Kaffeeverbot, Dönerverbot etc...solche Gerüche stören mich gewaltig. Dass Kaffeegeruch sich so lange unangenehm festsetzt, halte ich mal für zweifelhaft. Wechsel vielleicht mal die Sorte!
Jedenfalls wird man Kaffee auch nicht so eindeutig mit 'ungesund' in Verbindung bringen, wie Tabakrauch.

Döner, ok, solche Gerüche sollte jeder, der irgendwie im Dienstleistungsbereich am Menschen tätig ist, meiden, auch wenn wir in der Praxis eher selten auf die Mund-zu-Mund-Beatmung ohne Hilfsmittel zurückgreifen werden (und gerade dem Klientel wäre Mundgeruch vermutlich ziemlich egal). Da Knoblauch aber auch nicht ungesund ist, sehe ich keinen direkten Handlungsbedarf.



Original geschrieben von Fraggy


Und wenn ich als Rettungsdienstmitarbeiter in meiner Wohnung rauche, dann riecht mein Gewand auch danach (und auch nachdem ich im RTW bin ;) ). Man müsste also auch das Rauchen auch in der Freizeit verbieten.

Wenn du selbst in deiner Freizeit nur noch deine Rettungsdienstklamotten trägst, sehe ich vor allem ein anderes Problem bei dir...


Original geschrieben von Fraggy

Und ich habe meistens beim Patientenkontakt Handschuhe an und damit riechen die Finger bestimmt nicht nach Rauch ;)

...und die Klamotten sind ja selbstreinigend, wie gut.


Original geschrieben von Fraggy

Neben/in der Nähe eines Patienten zu rauchen ist allerdings ein absolutes no-go und sollte imo auch bestraft werden. Ok, da sind wir uns ja einig.

Also nochmal. Der Zigarettenkonsum von jeglichem medizinischen Personal ist eigentlich nur akzeptabel, wenn er für die potentiellen Kunden nicht zu sehen und nicht zu riechen ist.

Wenn ich im Sanitätsdienst (darum ging es ja in der Eingangsfrage) die Möglichkeit habe, die Raucher in einer abgegrenzte Ecke zu schicken, dann soll das sein. Habe ich die Möglichkeit nicht, muß ich erwarten können, dass sie auch mal einen Einsatz ohne Fluppe überstehen.
Haben sie ein Problem damit, sind diese Kräfte hier eigentlich fehl am Platze, denn ich muß mich schon fragen, wie jemand, der in alltäglicher Situation nur mit Erwachsenenschnuller klarkommt, dann in einer wirklichen Stresssituation reagieren wird.

Vor allem geht es aber immer noch um die Aussenwirkung. Jemand, der in irgendeiner Weise im medizinischen Bereich tätig ist, sollte auch eine gewisse Kompetenz in diesen Dingen ausstrahlen.
Was Nikotin bedeutet, wissen eigentlich alle.
Ein Sanitäter, der trotzdem raucht, zeigt daher entweder, dass ihm diese Kompetenz fehlt, oder dass er nicht die naheliegenden Schlüsse daraus zieht, was wiederum bedeutet könnte, dass er vermutlich nicht alle Nadeln in der Tanne hat.

Dass das Problem mit der Sucht wesentich komplexer ist, weiß ich schon, aber so ist die Aussenwirkung für viele und damit müssen wir zumindest rechnen.
Und dieses Problem hast du eben nur mit Nikotin und natürlich auch Alkohol. Aber ganz gewiss nicht mit Knoblauch oder Kaffee.