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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aktivierung in der Altenpflege



Blaulicht 65
31.01.2009, 15:00
Hallo zusammen,

ich benötige mal Eure Hilfe.

In wenigen Tagen werde ich wieder in der Aktivierung für Senioren tätig sein,
da ich schon allemöglichen Aktivierungsangebote durch habe, suche ich neue Ideen.

Hat jemand Erfahrung damit und für mich ein paar neue Ideen?

Was hattet Ihr so als Prüfungsthema?

Für jeden Vorschlag bin ich Euch dankbar?

Ach ja, die Senioren sind ca. 60 + und teilweise auch sehr Dement.

:confused:

Blaulicht 65
09.02.2009, 18:07
Ja sagt mal, gibt´s den niemand mehr
der sich dafür interessiert ?

:mad:

RS-USER-Küchenhexe
09.02.2009, 19:32
Hmmm, interessant klingt's ja schon - aber leider habe ich überhaupt keine Ahnung vom Thema...:o

Du könntest ja mal versuchen, den nichtpflegenden unter uns zu erklären, wie so was funktioniert - vielleicht schaltet sich dann noch jemand ein! ;)

RS-USER-emergency doc
09.02.2009, 20:32
Original geschrieben von Küchenhexe
Hmmm, interessant klingt's ja schon - aber leider habe ich überhaupt keine Ahnung vom Thema...:o


Dito... ist echt nicht böse gemeint Blaulicht...

Hörbird
09.02.2009, 20:44
Moin Blaulicht65,

Bin zwar nicht direkt in der Altenpflege tätig, aber durch Umstrukturierungsmaßnahmen komme ich ab und zu auch mal in die Altenpflege rum!

Aktivierung führe ich da zwar mangels entsprechender Ausbildung ( Krankenpfleger lernen soetwas nicht) nicht durch, aber schon mehrmals trotzdem dabei gewesen.

So erinnere ich mich, das eine Kollegin den schwäbischen waschtag thematisiert hat. Ausgestattet mit Gummistiefel, typischer Kleidung und Putzlappen hat sie die Erinnerungen an früher abrufen lassen, die Bewohner haben sich sehr rege dran beteiligt.

Was hast Du denn bereits alles?

Gruß
HörBird
-eigentlich in der Pflege Rehaphase F-

Knusperriegel
10.02.2009, 07:10
Mir fehlen weitere Angaben z.B. zur Mobilität der Gruppe oder spezielle körperlichen Einschränkungen, die ja nicht automatisch im Lebensalter ihren Grund finden müssen.

Weiterhin vermisse ich Angaben zum biografischen Hintergrund der Teilnehmergruppe.
Ist das, verallgemeinernd formuliert, eine Gruppe von Hausfrauenmuttchen und ungelernten Fabrikarbeitern?
Oder sind die TeinehmerInnen eher aus dem Büromillieu?

In Ergänzung zum letzten Beitrag möchte ich aber mal einen Koch-und Backnachmittag einbringen.
Bei einer dementiellen Erkrankung wird eine komplette Tagesgestaltung eher unwahrscheinlich sein - es sei denn, es gibt wirklich ausreichende Ruhemöglichkeiten und ausreichende HelferInnen.

Ganz konkret würde sich z.B. anbieten, Kreppel zu backen.
Das Anrühren von Teig ist auch RollstuhlfahrerInnen möglich, das Backen am Herd (Achtung: auf Sicherheit achten!!!) dauert nur kurz, der Geruch aktiviert das Sinnessystem, das letztendliche Bestäuben mit Zucker ist auch bei Menschen mit grobmotorischen Störungen möglich - und das Ergebnis sofort sichtbar.
Alles in allem wäre es möglich, dass alte Ressourcen wieder aktiviert werden.

Die gelegentlich vorhandenen "ungeschickten" Männer, die biographiebedingt wohl nur selten Backarbeit geleistet haben, können z.B. Äpfel schälen und pürrieren.
Damit ist eine gesunde Beilage zu den Kreppeln entstanden.

Natürlich wäre auch (je nach Tagesbefindlichkeit bzw. Stadium der dementiellen Veränderungen) auch eine entsprechende Dekoration des Tisches denkbar, also: Ausblasen von Luftschlangen, Streuen von Konfetti, Aufbasen von Luftballons (Verknüpfung mit atemstimulierenden Massnahmen / ergotherapeutischen / krankengymnastischen Elementen möglich) u.v.m.
Diese Aufgabe kann gut von beiden Geschlechtern vorgenommen werden.

Edit: Räschtschraipfähler + Ergänzung

Blaulicht 65
10.02.2009, 10:26
Danke, es gibt sie also doch noch die Interessierten an diesem Thema.

In ein paar Tagen werde ich dieses Gebiet wieder betreten.
Zu meinen Aufgaben gehört es dann, ältere Menschen mit körperlichen und oder auch geistigen Einschränkungen zu aktivieren und mobiliesieren.

D.h ich werde mit hnen Spiele, Tänze, Gesprächskreise, Gedächnisstraining, Spaziergänge.altersgerechte Seniorengymnastik, Kochen und Backen etc. durchführen.

Für diese Bereiche suche ich einfach ein paar neue Ideen um nicht immer den alten Käs´aus der Schublade zuholen.

Hörbird hat hier schon den Anfang gemacht. Solche Ideen wie z.B.
den schwäbischen Waschtag suche ich.

Was den biografischen Hintergrund dieser Generation angeht, kann ich noch nichts sagen. Ich denke da werde ich mich erst einmal bei jedem einzelnen Patient kräftig einlesen müssen und dann die entsprechenden Angebote auf Ihn abstimmen.

Also falls Ihr Ideen egal welcher Art habt her damit!!!!

Sprichworter, Rätsel, Reime, Lieder,
Tänze im Sitzen etc. alles herzlich willkommen.





D:-)

Xaxis1
10.02.2009, 13:05
Bauernregeln.

Gemüse waschen, putzen/Schälen, Suppe kochen.

Gebrannte Mandeln machen, jeden probieren lassen.

Spaziergang mit "BLumen" pflücken.

Kräuter ansetzen für die Blumenbank/Fensterbank.

Stricken, oder Gestricktes auftrennen/Wolle ribbeln/wickeln.

Socken stopfen, Knöpfe annähen.

frisieren, mit Lockenwickler, Haarspray, evtl die Damen sich gegenseitig.

Polonaise, Sitztanz... Musik hast ja schon.

Schwierig find ich gemischte Gruppen von komplett dement in jder Art (katatonisch bis ichwirbelallesum) bis geistig da aber körperlich net...

gestreßte grüsse

(Welches Bundesland seid ihr denn ?)

RS-USER-Bärentöter
10.02.2009, 19:20
Original geschrieben von Knusperriegel
Die gelegentlich vorhandenen "ungeschickten" Männer, die biographiebedingt wohl nur selten Backarbeit geleistet haben, können z.B. Äpfel schälen und pürrieren.

off-topic: sehr optimistisch! Ich kann das nicht!
on-topic hast Du, glaube ich, schon gute Anregungen bekommen.

RS-USER-Kassiopeia
10.02.2009, 20:28
Wie wäre es denn mit Bastelarbeiten aus Salzteig oder vielleicht sogar aus Ton. (Es gibt auch schöne Bastelmasse, die sich wie Ton verarbeiten lässt, aber an der luft trocknet und aushärtet.)
Seidenmalerei ist auch was Schönes.
Oder ist dir das zu abgedroschen?

Knusperriegel
11.02.2009, 07:11
Die Idee mit den Bastelarbeiten aus Salzteig ist gut, aber m.E. wirklich nur bei Kenntnis des biographischen Hintergrundes der TN-Gruppe umsetzbar.

"Basteln" ist gleichsam "Spielen" und je nach Lebensalter und individueller Lebenserfahrung haben dementiell veränderte Personen "früher nie gespielt" - sie haben gearbeitet.

Wer also aus dem TN-Kreis zeitlebens keinerlei künsterische Dinge ausgeübt hat, wird sich womöglich nicht aktivieren lassen und entsprechend emotional reagieren.