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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : asystolie bei pat. in Bauchlage



RS-USER-priv.doz.
07.02.2009, 23:50
ws macht ihr wenn ein patient z.b. bei einer dekompressions OP der pat. asystol wird und atropin und adrenalin wirken nicht...
wie handelt man da am besten?
gruss
pd

RS-USER-Katja
08.02.2009, 02:05
Was soll man groß machen:
Man dreht ihn um und macht normale CPR. Beim asystolen Patienten hilft ohne CPR auch keine Droge, weil sie ja gar nicht zum Herzen kommt... Das kann man bei bradykarden Patienten mit Erfolg machen, aber beim asystolen ist da nichts zu gewinnen.
Dafür hat man IMMER das Bett/einen zweiten Tisch bei Bauchlage da, damit man was zum draufwuppen hat.

Ausnahme: Der chirugische Kollege ist bei der DekompressionsOP in die Aorta gefallen (ja, alles schon gesehen), da dann bitte erst wenn irgendmöglich eine Klemme auf die Aorta machen, sonst nützt das alles bei Ausbluten des Patienten wenig.

krumel
08.02.2009, 02:29
Ich kann mich erinnern das es rein theoretisch auch möglich ist, dass der Patient auch in Bauchlage reanimiert werden kann (so im Modell), wenn der Tisch entsprechend eingestellt ist.
Fine aber die entsprechende Publiakation grad net...
Rein modellhaft vorstellt sollte das möglich sein, praktisch würde ich wohl (wenn ich denn sowas zu entscheiden hätte;) ) ähnlich Katja vorgehen.
Ich erinnere mich aber, dass wir in dem OP in dem ich früher gearbeitet habe im Notfallwagen ein "Rescue Set" mit steriler Klebeabdeckfolie (wie heißt der kram gleich wieder?) hatten falls man den Patienten mal z.B. für sowas zumachen musste.
Kam z.B. auch zum Einsatz als wir eine OP zwecks Rea unterbrechen mussten und der Patient post Rea zu kalt und zu krank war zum weiter machen...

@Katja: Du machst mir angst... Deko und Aorta?
DU MACHST MIR ANGST!

RS-USER-Katja
08.02.2009, 02:43
Original geschrieben von krumel

@Katja: Du machst mir angst... Deko und Aorta?
DU MACHST MIR ANGST!
Der Kollege Aufschneider ist inzwischen glücklicherweise in Rente. Aber der machte mir immer Angst, wenn er auf dem OP-Plan stand...

Meinst Du Opsidefolie? Wenn sich das so schreibt... :confused:

RS-USER-priv.doz.
08.02.2009, 09:05
danke fuer die bestaetigung meiner ueberlegung.
aorta-verletzung?
abklemmung von dorsalwaerts? ich bin ein wenig irritiert.
muesste man dann nicht ne laparotomie machen?

RS-USER-Bärentöter
08.02.2009, 13:05
hmmm... alles außer rumdrehen kann ich nicht nachvollziehen...

krumel
08.02.2009, 13:24
@Katja: K.a., wie der Kram hieß... Sowas sieht man als Anästhesie-Hilfsarbeiter doch nur mal zum Plombe tauschen;)

RS-USER-Katja
08.02.2009, 17:17
Original geschrieben von priv.doz.
danke fuer die bestaetigung meiner ueberlegung.
aorta-verletzung?
abklemmung von dorsalwaerts? ich bin ein wenig irritiert.
muesste man dann nicht ne laparotomie machen?
Klar muß man den Patienten laparotomieren, wenn er ein Loch in der Aorta hat. Aber so lange muß er erstmal leben... nein, man kommt von hinten nicht so gut ran, schon gar nicht durch das kleine Loch von der Bandscheiben-OP und die Aortenklemme liegt nicht im normalen Set :D

RS-USER-emergency doc
08.02.2009, 21:58
ALso ich habs einmal erlebt, daß die Iliaca interna erwischt wurde. Procedere war dann ein steriler Verband mit dicken Kompressen, umdrehen des Patienten in Rückenlage und dann eben die Laparotomie und Gefäß-OP.

Fallobst
09.02.2009, 10:07
http://www.zwai.net/pflege/Intensiv/Journal/Intensivmedizin/Reverse_CPR_-_Reanimation_in_Bauchlage/

Geht zwar nicht um OP, aber auf ICUs ist es ja auch immer ein heißes Thema, wenn es darum geht einen z.B. ARDS Pat auf den Bauch zu legen...

Bei uns nicht, Sternotomie sei dank ist es bei uns eher ungern gesehen wenn Pat auf was anderem als ihrem Rücken liegen :D

krumel
09.02.2009, 11:07
Diese Publikation meinte ich übrigens weiter oben, danke Fallobst!

Fallobst
09.02.2009, 11:19
Dachte es mir fast, ja ja das gute Zwai.net :D

RS-USER-emergency doc
09.02.2009, 11:41
Zwar überlebte dadurch keiner der Patienten,...

No Comment...

Fallobst
09.02.2009, 11:48
@ emergency doc:

man beachte aber auch WANN die Pat. gedreht wurden... ich verstand das so, als das anstelle eines Abbruchs zu Studienzwecken der Patient nochmal auf den Rücken gedreht wurde um zu sehen ob es überhaupt geht...,

Und wenn wir eine Studie mit sechs(!) normalen CPRs machen würde, könnte ich auch "beweisen" das eine CPR in Rückenlage nicht funktioniert....

RS-USER-emergency doc
09.02.2009, 14:24
Ich bezog mich eher darauf, daß der Erfolg der Untersuchung in dem erzielten höheren Druck gesehen wurde. Wenn uns evidence based medicine etwas gelehrt haben sollte, dann doch das, daß es oftmals auf passager erzielbare physiologische Parameter gar nicht so sehr ankommt. Was zählt ist das, was rauskommt.

Fallobst
11.02.2009, 22:03
Ich seh den "Erfolg" nicht zwingend an dem erhöhtem Druck im Vergleich zur "normalen" CPR. Das war AFAIK auch nicht Ziel der "Studie" sondern ein Versuch OB man auch reverse Reanimieren kann.... , Gezeigt hat sich: JA man kann... und was willst du denn bei ner CPR-Studie messen? Überlebensrate? Dann wirst du auch bei der üblichen Rea-technik ganz furchtbare Studien-Ergebnisse produzieren...

RS-USER-emergency doc
12.02.2009, 21:20
Original geschrieben von Fallobst
... Dann wirst du auch bei der üblichen Rea-technik ganz furchtbare Studien-Ergebnisse produzieren...

Genau darum gehts ja hier:

http://www.rippenspreizer.de/forum/showthread.php?s=&threadid=8837