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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Führerschein: Keine Ausnahmegenehmigung für HiOrgs



Beachbaer82
02.03.2009, 04:40
Vorweg: ich habe kein aktuellen Thread hier gefunden - zur Not einfach verknüpfen ;)

Wie ihr sicherlich in der Presse entnehmen konnte, gab es einen Antrag, dass Personen mit einem Führerschein der Klasse B (bis 3,49t) in den HiOrgs auch Fahrzeuge mit einem Gewicht bis 4,25t bewegen dürfen.

Ich kann euch sagen, dass ich da mehr als Bedenken hatte, aber (aus meiner Sicht - zum Glück) wurde dieser Antrag abgelehnt, da es zu Widersprüchen mit europäischem Gesetz kommt.

Hier die Stellungnahme der Bundesregierung (Quelle: www.dbrd.de (http://www.dbrd.de/content/cms/upload/Dokumente/Antrag_Fhrerscheinregelung_Ablehnung.pdf))

Geduldsbalken-Träger
02.03.2009, 06:38
Hmmm - ich weiss ja nicht, auf wie vielen Fahrzeugen DU seinerzeit den Führerschein gemacht hast...

...bei mir war es ein Golf 3...

...und fahren darf ich LKW bis 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht (alte "Klasse 3").

Sind die, die nach 98 oder 99 ihren (PKW-)Führerschein gemacht haben oder machen werden zu blöd um mehr Tonnage zu bewegen? Ich finde es immer unsinnig, Berechtigungen von einem Stichtag abhängig zu machen.
Hinzu kommt, dass man heute für einen Klasse-B-Führerschein in etwa die gleiche Summe in Euro hinlegen muss, die ich seinerzeit in DM für meine Klasse 3 hingelegt habe:

Kosten also nahezu verdoppelt, dafür darf man weniger als die Hälfte (kein Anhänger, nur 3,5 statt 7,5 t - nicht zu vergessen: Ich darf nochmal bis zu 7,5 t Anhängelast bewegen!).

Übrigens habe ich "früher" nicht übermäßig oft gehört, dass sich junge Autofahrer mit ihrem 7,5-Tonner um einen Baum gewickelt haben - das haben sie (auch damals schon) meist nur mit ihren sportlichen Kleinwagen getan!

Gruß
Klaus

RS-USER-blacksheep
02.03.2009, 07:03
Das die "alten" es noch dürfen haben wir halt leider dem Bestandsschutz zu verdanken.
Ich bin schon der Meinung, dass man sich erstmal mit einem richtigen LKW (Druckluftgebremst etc) und seinen Besonderheiten vertraut machen sollte. Da ist doch schon etwas mehr Technik dahinter (als auf der Seite die der Fahrer beherrschen muss).
Und GBT: Es geht da mehr um den Fremd- als um den Eigenschutz der Fahrer.

RS-USER-Brummel
02.03.2009, 08:24
ursprünglich ging es da ja mehr oder weniger nur um die Vereinheitlichung des Führerscheinrechts in Europa, um den kleinsten gemeinsamen Nenner und um Geld für die Fahrschulen (sorry, aber das musste raus, Ihre Lobby war schließlich nicht unbeteiligt) ich selbst bin etwas mehr als ein Jahr zu spät dran gewesen. Meiner Meinung nach, sollte der Staat für entsprechendes ehrenamtliches&soziales Engagement Zuschüsse zum größeren Führerschein geben. Z.B. Für einen bestimmten Prozentsatz an Zuschuss muss eine bestimmte Zahl an entsprechenden Stunden abgeleistet werden.

Rettungszwergin
02.03.2009, 08:28
Die Zuschüse gibt es über den K-Schutz, weil hier die Fahrzeuge in der Regel schwerer sind. Je nach Landratsamt kann eine HiORG pro Jahr 5 Leut schulen. Das klingt nach nix, aber wenn man das ganze langfristig anlegt, und die Leut danach auf 3-5 Jahre ehrenamtlich verpflichtet ist das okay.

Da bei den HiOrgs genug Möchtegerngroß dabei sind, die meinen sie können schlicht alles, bin ich ganz froh, dass es keine Ausnahme gibt.

RS-USER-Brummel
02.03.2009, 08:33
wobei nicht alle ehrenamtlichen auch im K-Schutz entsprechend verplant sind. Bei uns wird die K-Schutz komponente z.B. fast nur aus zwei OV's gestellt, die anderen verstärken eher den RD und können von daher nicht in einen derartigen genuss kommen.

saddamski
02.03.2009, 09:06
Ich finde es generell gut, dass ein LKW Führerschein nun extra gemacht werden muss.
Nachtürlich ist es für den Fahrer erstmal unschön, kostet die weitere Klasse doch viel Geld.
Aber ein LKW, auch wenn es nur 7,5t sind, ist eben etwas anderes wie ein Kleinwagen oder auch ein Kombi.
Fahren dürfen heißt noch lange nicht fahren können, weshalb ich die Sprüche wie "Ich darf aber 7,5t fahren" lächerlich finde.
Das sind oft die Leute, die schon mit einem VW Bus Probleme haben.
Mir fällt dabei immer wieder auf, gerade bei Männern, dass die Führerscheinklasse oft zum Sch****vergleich benutzt wird.

Abgesehen davon, dass es bei dem LKW noch einiges an Technik zu wissen gibt und gerade Ladungssicherung ein sehr wichtiges Thema ist.
Ich sitze gerade meine Zeit in der Fahrschule ab für die Klasse CE. Das ist echt deutlich mehr was man, im Gegensatz zum Auto, wissen und berücksichtigen muss.
Ich bezweifel, dass solche Themen im Unterricht zur Klasse 3 behandelt wurden, geschweige denn, dass das Wissen noch nach 15 Jahre nur Autofahren vorhanden ist.

Für die HiOrgs und Feuerwehren wäre diese Ausnahmeregelung natürlich sehr schick gewesen, es spart halt eine Menge Geld.
Ist jetzt aber nicht so, pech gehabt ;)

Pr0st
02.03.2009, 10:39
Stimme da saddamski zu.... Die Fahrzeuge im Rettungsdienst und Katschutz sind zwar nicht wirklich so schwer, problematisch ist vielmehr erstens die teilweise sehr absonderliche Fahrweise, gerade bei den älteren Katschutzgurken, zweitens die ganz anderen Raummaße. Gerade letzteres führt in meinen AUgen zu den vielen Bagatellunfällen von Zivis und FSJlern (typischer KTW-Schaden: mit der rechten Seite an irgendeiner Begrenzung entlanggschrammt, weil die Kurve nicht weit genug genommen wurde...)

Insofern bin ich dagegen, für die armen armen Hiorgs da eine Ausnahme zu machen, so hat man wenigstens von der Seite des Gesetzgebers einen MIndeststandart gewährleistet.... wenn in den Hiorgs besser darauf geachtet werden würde, wer auf diie Karren darf, würde ich das auch weniger kritisch sehen....

Beachbaer82
02.03.2009, 10:39
Original geschrieben von Geduldsbalken-Träger
... Sind die, die nach 98 oder 99 ihren (PKW-)Führerschein gemacht haben oder machen werden zu blöd um mehr Tonnage zu bewegen? ...

Moin Klaus,

das hat doch nichts mit zu blöd zu tun.
Wäre diese Regelung gekommen, hätte es aber potentiell die Tür geöffnet, dass auch Fahranfänger (! - auf die möchte ich zu sprechen kommen) schwerere, größere und sich anders verhaltende Fahrzeug lenken dürften.

Du selber wirst wahrscheinlich wissen, wie es ist ein Fahrzeug mit Signal durch die Strassen "zu jagen". Selbst bei einem Erfahrenen bringt das einen gewissen Adrenalinstoß. Die Reaktion der anderen Teilnehmer ist schwer zu kalkulieren. Dazu kommt ggf hektisches gefunke und ein Stimmenwirrwarr aus der Manschaftskabine...
Eine solche Situation traue ich KEINEM Fahranfänger zu!!!
(d.h. nicht automatisch, dass ich es jedem Erfahrenen zutraue)

Wenn du den alten "3er" hast, dann bedeutet das aber für den JETZIGEN Augenblick, dass du mehrere Jahre Fahrpraxis aufzuweisen hast ergo geh ich davon aus, dass du viele Situationen besser einschätzen kannst und vielleicht auch besser mit der Stresssituation umgehen kannst - das vermute ich. Wissen kann ich es auf Grund des "3er" aber nicht.

Ein FS alleine macht keine Sicherheit. Dazu gehören sicherlich Fahrertrainings, Einweisungen etc.

Grüße

Edit: Rechtschreibung

Geduldsbalken-Träger
02.03.2009, 11:20
Naja, im KatS ist es zumindest so, dass man erst nach einer Einweisung ein Fahrzeug bewegen darf.
Auch ich musste mich erstmal einige Stunden "begleitet" auf den Betreuungs-LKW setzen und einen gewissen Parcours abfahren.

Ich gebe euch Recht, dass ein Fahranfänger sofort nach seiner Fahrprüfung kein Blaulicht-Auto bewegen sollte. Weder Fahrten mit, noch ohne Sondersignal!

Bei uns ist die Regelung, dass MINDESTENS ein Jahr Fahrpraxis (unfallfrei) nachzuweisen sind - auf Ortsvereins-Ebene. Im RD genauso, im KatS sind es mWn sogar 2 Jahre.
Nach dieser Zeit wird eine Einweisungsfahrt gemacht und danach mehr oder weniger die "Fahrerlaubnis" erteilt.

Wenn sowas nicht überall üblich ist, dann verstehe ich das schon, warum ihr Angst habt.
Wir haben auch mehrere Klasse-3-Inhaber, die dennoch kein Dienstfahrzeug bewegen dürfen...

Pr0st
02.03.2009, 12:58
Original geschrieben von Geduldsbalken-Träger
Naja, im KatS ist es zumindest so, dass man erst nach einer Einweisung ein Fahrzeug bewegen darf.
Auch ich musste mich erstmal einige Stunden "begleitet" auf den Betreuungs-LKW setzen und einen gewissen Parcours abfahren.

Ich gebe euch Recht, dass ein Fahranfänger sofort nach seiner Fahrprüfung kein Blaulicht-Auto bewegen sollte. Weder Fahrten mit, noch ohne Sondersignal!

Bei uns ist die Regelung, dass MINDESTENS ein Jahr Fahrpraxis (unfallfrei) nachzuweisen sind - auf Ortsvereins-Ebene. Im RD genauso, im KatS sind es mWn sogar 2 Jahre.
Nach dieser Zeit wird eine Einweisungsfahrt gemacht und danach mehr oder weniger die "Fahrerlaubnis" erteilt.

Wenn sowas nicht überall üblich ist, dann verstehe ich das schon, warum ihr Angst habt.
Wir haben auch mehrere Klasse-3-Inhaber, die dennoch kein Dienstfahrzeug bewegen dürfen...
Wenn das bei euch wirklich so gehandhabt wird, ist das ja schonmal was. Jedoch ist mir die Regelung mit 2 Jahren Fahrpraxis - noch dazu unfallfrei - nicht bekannt, man wird auch kaum einen Zivi finden, der die vorweisen kann.

Und bei den Einweisungsfahrten brauchen wir uns glaube ich alle nichts vormachen, da ist auch selten mehr drinn als einmal über die Autobahn und halbwegs gerade rückwärts fahren, erst recht nicht als richtige Prüfung.....

Geduldsbalken-Träger
02.03.2009, 21:26
RD/Ortsverein: 1 Jahr
KatS: 2 Jahre (soweit ich weiss)

Unsere Zivis fahren nur selten KatS-Fahrzeuge!

Mit "unfallfrei" ist logischerweise gemeint, dass nix Größeres passiert ist. Kleine Blechverbiegungen kommen vor und sind nicht tragisch.

Im OV und im KatS sind die Einweisungsfahrten gründlich. Nicht nur die Fahrweise wird beurteilt (durch einen erfahrenen (Bei-)Fahrer), auch die Maße des Fahrzeugs werden zur Kenntnis gebracht - also bspw. rückwärts an Pilone ranfahren, rückwärts einen Pilonen-Parcours befahren, mit Einweiser vor- und rückwärts fahren etc.

Im RD wird leider vielfach die Einweisung nicht so gründlich gemacht. Da sich in letzter Zeit aber die Unfälle gehäuft haben, gehe ich davon aus, dass es wieder ein bisschen anziehen wird.

...unsere Zivis fahren mittlerweile auch größtenteils nur Hausnotruf (kein Blaulicht, kleiner Corsa).

Gruß
Klaus

RS-USER-Rettungshund
02.03.2009, 21:27
Und ich hab lieber einen mit einem C1 oder C auf nem RTW sitzen der bischen Ahnung von dem Fahrzeug hat und von einem Kipppunkt als jemand der GOLF fährt und dann wundert warum das RTW in der ersten Starken kurve kippt...

Außerdem nenn mir mal ein FW Fhrzg welches zwischen 3,5 und 4,25 to hat ;)

TSF-W hat ja meist 7,49 to