ICE = In Case of Emergency

[E.E.Gal]

Moin !

Ich bin mir sicher, da gabe s schon mal was von Rat... äh Rippensspreizer, aber die Suche *hmpf*

Wie seht ihr das, bzw. wie steht ihr dazu ?
(Für die die nicht wissen, was gemeint ist als Kurzfassung: Unter dem Namen "ICE" wird im Handy die Nummer eines Angehörigen etc. gespeichert, der ggf. dann von den Einsatzkräften/Helfer informiert wird/werden soll)

Ich persönlich finde die Idee zwar nicht schlecht, zweifel aber an der Umsetzung. Warum soll ich als Helfer mich mit einem mir möglicherweise unbekannten Handy rumschlagen und Raum für die Annahme schaffen das ich das Ding klauen will? Die Zeit kann ich sinnvoller in die Hilfeleistung investieren (und wenn das "Opfer" noch ansprechbar ist kann es mir die Nummer ja mitteilen, die ich informieren soll). Das einzige was mich interessiert ist das derjenige schnell und gut versorgt wird. wenn ich irgendwas suchen sollte, dann nur im "Vier-Augen-Prinzip" die Brieftasche, um ggf. Personalien un Alter vom Ausweis abzulesen (sollten mir dabei andere, relevante Papiere "entgegenfallen" schaue ich die nat. auch an, aber einziges Objekt meiner Suche (sofern ich dazu Zeit und Anlass habe) wäre der Personalausweis und hier könnte man ja auch einen Zettel mit entsprechenden kurzen Hinweisen aufbewahren.

Wie seht ihr die Sache ?

Gruß

EEG

[RS-USER-DoktorW]

ich halte das für totalen Blödsinn... :-keule

[Notarztindikation]

Ich werd' sicher keinen hysterischen Angehörigen anrufen. Wenn's unbedingt sein muss und sonst gröbere Diskussionen anstehen, dann können sich die Pat. selbst die Angehörigen anrufen, aber ich sicher nicht. Ansonsten und überhaupt ist das verständigen der Familie in .at eh Job der Pol.

[E.E.Gal]

Noch Keiner der da voll drauf abfährt ?

[RS-USER-Katja]

Nö. Ich bin zwar ziemlich sicher, daß ein Gutteil der Jugendlichen eher ein Handy als einen Personalausweis bei sich führt, aber wenn jemand so wenig kommunikativ ist, daß er mir seinen Namen etc. nicht sagen kann, dann habe ich meist was anderes zu tun als mich um seine Personalien zu kümmern.
Und wenn es was Ernstes ist, ist es auch in D Aufgabe der Polizei, die Familie zu benachrichtigen. Das ist wieder so eine Idee, mit der jemand angekommen ist, der nicht in dem Job arbeitet :rolleyes:

[RS-USER-Katrina]

Noch Keiner der da voll drauf abfährt ?

Ja doch, ja!
:grins::
Handyhersteller.
Die Fähigkeit einen Bleistift oder Kugelschreiber zu führen verkümmert zusehens. Das Drücken von Tasten dagegen gelingt immer besser.
Die Produkthersteller passen sich uneigennützigerweise an.
(Ob die ICE-Funktion sinnvoll ist oder nicht, ist dabei zweitrangig. Wichtig ist, dass man (neu=besser) die Leute glauben machen kann, dass sie das dringend für ihre Sicherheit BRAUCHEN.
Und siehe da, man glaubt und braucht.
Und kauft.)

EEG, du denkst immer nur an dich! Denk doch mal sozial: an die vielen Menschen, die davon leben, sich immer wieder neuen Schrott ausdenken zu müssen, den kein Schwein braucht. Hard work.

[E.E.Gal]

Das ist wieder so eine Idee, mit der jemand angekommen ist, der nicht in dem Job arbeitet :rolleyes:

Angeblich ja nicht:

http://de.wikipedia.org/wiki/In_Case_of_Emergency

http://www.cambridge-news.co.uk/cn_news_newmarket/displayarticle.asp?id=198611

Aber ich bekenne mich schuldig, das ich da auch nicht sooo begeistert von bin. Vielleicht liegts an verschiedenen Arbeitsweisen in den Ländern. Andersrum ist es vielleicht wie bei der Homoöpatie: wenns hilft ist gut, ansonsten schadet es auch nicht.
@Katrina:

Stimmt ich vergesse (ignoriere?) immer die armen Produktdesigner, -entwickler und Marketingexperten die mir Dinge verkaufen wollen, welche ich so gut gebrauchen kann wie die "Damenbinde für den Herrn"

LG

EEG

[RS-USER-fruehgriller]

Stimmt ich vergesse (ignoriere?) immer die armen Produktdesigner, -entwickler und Marketingexperten die mir Dinge verkaufen wollen, welche ich so gut gebrauchen kann wie die "Damenbinde für den Herrn"

LG

EEG[/QUOTE]

Tja wenn Mann unter einer Damenbinde nicht das Hygieneprodukt vermarkten würde, sondern eine handelsübliche Mullbinde, die dann bei Bedarf für ruhige Abende des Herren vor dem TV beim Fußball sorgt, weil mit der "Damenbinde" die holde Gattin ruhig gestellt wurde (Kann noch jemand von Euch den korrekten Kinnverband?????:grins:).....


DANN gäbe es dafür sicherlich einen Markt...:grins::grins::grins:


*Suchfunktionauf"Machokasse"einstelle und am besten gleich den Monatslohn überweise...die ganze 200 Euro:rolleyes:*

[Schim]

Ich halte auch nicht viel davon.

Wenn ich schon unbedingt einen Angehörigen kontaktieren möchte, dann versuche ich es mal mit der Liste der letzten Anrufe, da wird dann wohl "Mama" oder sowas dabei sein. Abgesehen davon hat die typische Clientele eh kein Handy, sondern ein Telefon mit grooßen Kurzwahltasten :-)

Wo ich es schon gelegentlich gemacht habe, das ist bei allein lebenden dementen bzw. eingetrübten Personen, aus denen man keine nennenswerten Infos rausbringt - da macht es Sinn, eine Fremdanamnese zu bekommen zum Thema "ist der immer so oder ist das neu". Denn bei einem Patienten mit Schlaganfallsymptomen möchte ich halt gerne wissen, ob das sein Normalzustand ist oder ob er vor einer Stunde noch geistig hell war.

[RS-USER-Küchenhexe]

Ich kann mich auch nicht als ICE-Fan bezeichnen.

Mal abgesehen von den hier schon genannten Argumenten (wenn der Patient in der Lage ist zu antworten, frage ich ihn; sonst hab ich eh genug andere Sachen zu tun, bis er im KKH ist. Und dann ist es nicht mehr mein Job!) ist ja nicht mal sicher, unter welchen Kürzel so eine Notrufnummer abgespeichert wird!
Sicher, ICE ist das bekannteste, aber auch IN (steht für "im Notfall") oder Namen mit vorgestellter Raute ("#Mama" zum Beispiel, das soll dafür sorgen, daß diese Nummern im Telefonbuch ganz oben stehen... je nach Handyhersteller klappts sogar) sind in Gebrauch, und die Verfechter der jeweiligen Kürzelversion streiten sich erbittert über Vor- und Nachteile und die einzig seligmachende Lösung :rolleyes:. Das kann man z.B. bei WKW schön mitverfolgen. Menschen können so kindisch sein!
Und wenn ich anfangen muß, nach dem bei diesem Patienten richtigen Kürzel zu suchen, dann kann ich auch gleich nach "Mutti" oder "Schatz" schauen. Wenn ich's mal wirklich brauchen sollte.

[RS-USER-Katrina]

Oder die Angehörigen rufen zufällig an.....
http://www.runter-vom-gas.de/filmwettbewerb/schulschluss/default.aspx

[RS-USER-DoktorW]

interessantes pdf aus der Schweiz zum Thema (http://www.rettungsdienst-online.com/downloads/stellungnahme_ivr_ice.pdf)

[RS-USER-Beule]

Ich liebe diese Anrufe!

"Guten Abend Frau Meier, hier ist die Sanitätswache auf dem Schützenfest. Keine Panik ihr Sohn hat sich nur etwas an der Theke verhoben ..... Ja ich weiß, dass er erst 12 ist, aber er ist auch voll wie ein Schützenkönig und kotzt uns die Wache voll. Möchten sie ihn selber abholen? Ansonsten geht er zum Ausnüchtern ins Kinderkrankenhaus." :D

Beim Abholen ist dann immer sehr wenig mütterliche Liebe zu spüren :grins:

Im Ernst: Ich habe bei der Anamnese bisher noch keinen ICE-Tüdelüt vermisst. Entweder der Patient kann kommunizieren und dann brauch ich keine Telefonkonzil mit den Angehörigen oder er kann es nicht mehr und muss zügig ins KH.

Außerdem finde ich es link am Telefon Angehörige in Panik zu versetzen, wenn man nichts weiß und keine Fragen sicher beantworten kann. Von dem Problem mit der Schweigepflicht mal ganz abgesehen.

[RS-USER-emergency doc]

Naja, ich find die Idee nicht schlecht. Ihr seht das ganze (typischerweise) sehr rettungsdienstzentriert. Klar ist für Benachrichtigungen, Identifizierung etc. die Polizei zuständig, aber für die ist es doch auch sinnvoll, eine Notfall-Nummer zu haben. Oder wenn ich auf der ITS einen beatmeten unbekannten Patienten kriegen würde, wäre ich froh über eine Nummer, die ich anrufen kann.
Ob es jetzt eine Notfallkarte oder eine ICE-Nummer im Handy ist, ist mir dann auch egal.
:-meinung

[RS-USER-Küchenhexe]

Krankenhaus, ja, vielleicht. Aber da hat man dann meist auch Zeit, nach so was zu suchen und meist auch solche Sachen wie den Personalausweis etc. zur Hand.
Für den RD aus vorgenannten Gründen nicht sehr brauchbar.

Aber wehe, wenn der durchschnittliche Ersthelfer auf die Idee kommt!

Beispiel aus meinem persönlichen Bekanntenkreis: junger Mann nach Motorradunfall - mit 30 km/h auf Sand geraten; ihm ist nicht wirklich viel passiert (weggerutscht halt), aber ein etwas übereifriger EH hat sich sein Handy geschnappt und bei "Mutti" angerufen... leider konnte der Bekannte nichts daggen tun und mußte zuhören, wie "Kommen Sie schnell, ich glaube, ihr Sohn verreckt!" in sein Handy gebrüllt wurde.:-keule Die Mutter hat sich fast totgefahren und ist am Telefon bis heute... na, sagen wir mal "etwas sensibel". Dem Ersthelfer gehört IMHO d.. F..... p...... (zensiert); Takt oder Mitdenken stirbt halt aus. Dramatisieren ist in!:-kotz

[RS-USER-emergency doc]

... leider konnte der Bekannte nichts daggen tun und mußte zuhören, wie "Kommen Sie schnell, ich glaube, ihr Sohn verreckt!" in sein Handy gebrüllt wurde.

Und deshalb ist eine Notrufnummer Unsinn?:confused::confused::confused:

[krumel]

Wie man aus gut informierten Kreisen hört wird das "ICE" mittlerweile aktuell den Beamten der bayerischen Polizei gelehrt...Und soll danach dann auch mal groß beworben werden. In deren Aufgabenbereichen ist das ja auch weit sinniger als im RD.

[RS-USER-Küchenhexe]

Und deshalb ist eine Notrufnummer Unsinn?:confused::confused::confused:

Lies Dir doch bitte den ganzen Post durch, ed... ein Ersthelfer hat IMHO ganz andere Sachen, die er an einem Unfallort tun sollte, vor allem, wenn er die Situation für so kritisch hält!
KEIN Notruf, keine Vitalzeichenkontrolle, nix - aber stattdessen dem Verletzten in der Jacke rumgrabbeln, ohne ihn auch nur anzusprechen, nach seinem Handy zu suchen, da "Mutti" anzurufen und eine fast sechzigjährige alte Dame so in Panik zu versetzen, daß sie eine 20-minütige Höllenfahrt durch die benachbarte Großstadt auf sich nimmt (inklusive Strafzettel wg. roter Ampel)... ja, das läßt mich schon daran zweifeln, daß ein ERSTHELFER jemand ist, den man auf so was ansetzen sollte. Und für die Leute, die die Angehörigen verständigen sollen (und das auch vernünftig können!), gibt es immer noch andere Möglichkeiten. Bei mir ist der entsprechende Ansprechpartner u.a. im Blutspendeausweis eingetragen.

Ach ja, den eigentlichen Notruf hat dann ein anderer Passant abgesetzt. Der ursprüngliche EH meinte, das müsse er nicht mehr; er habe ja "Bescheid gesagt". Halt, vielleicht ist ICE (oder IN oder #wasauchimmer) doch gar nicht so schlecht - aber dann bitte die "112" als Nummer einprogrammieren!

[RS-USER-emergency doc]

Lies Dir doch bitte den ganzen Post durch, ed...

Hab ich doch... Aber ich verstehe nicht, warum für Dich ein Blödmann, der statt erste Hilfe zu leisten einen Panikanruf startet, ein Grund ist, eine an sich gute Idee zu verwerfen.
Nur weil etwas für uns im Rettungsdienst nicht sinnvoll ist, ist es doch noch lange nicht generell sinnlos...
:-meinung

[RS-USER-Küchenhexe]

Aber für wen macht es denn Sinn??? Für die Polizei vielleicht, oder für die Leute im Krankenhaus - aber die können auch mit einem Notfallausweis oder ähnlichem arbeiten.
Und beim Bewerben von solchen Nummern sollte dann bitte auch drauf geachtet werden, daß so was nicht dazu da ist, daß Krethi und Plethi selber da anrufen, sondern daß entsprechend geschultes Personal das tun sollte. Und daß die Aufgabe von Otto Normalverbraucher lediglich ist, irgendwo an auffindbarem Ort eine solche Notrufnummer bereitzuhalten - und nicht mehr!

Aber solche "auffindbare Orte" gibt es schon (z.B. Notfallausweis, Blut- und / oder Organspendeausweis, Zettel im Portemonnaie...); und wenn man das auch im Handytelefonbuch einfürhren will (was prinzipiell keine schlechte Idee ist, wenn denn die Regeln klar rübergebracht werden), dann sollte man sich auch bitte einigen, unter welchem Kürzel das geschehen soll.