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Bite99
19.07.2009, 10:34
Hallo zusammen,

ich stoße immer wieder auf das Problem, daß für Ausbildungen Vorkenntnisse erwartet werden, die nicht unbedingt vorher ersichtlich sind. Beispiel: natürlich muß man erst die Grundausbildung vor der entsprechenden Fachdienstausbildung machen, aber wie ist das mit Sprechfunk, ABC, oder auch Gruppenführerausbildung, RH-Ausbildung usw. Ein paar Voraussetzungen kennt man, oder sind beschrieben, aber eine umfassenden Beschreibung scheint es da nicht zu geben, bzw. macht das vielleicht sogar jeder Ausbilder ein wenig selbst...

Kennt jemand vielleicht eine relativ vollständige Fassung von zu erfüllenden Mindestvoraussetzungen für diverse Ausbildungen, oder muß man sich da immer durchwuseln ?

Viele Grüße

Bite99

tus-bw
19.07.2009, 15:55
Da hier jede Organisation ihr eigenes Süppchen kocht,
sind allgemein gültige Aussagen sozusagen unmöglich.

Im Regelfall sollten dir da deine zuständigen Vorgesetzten z.B. mit der jeweiligen Ausbildungsordnung weiterhelfen können.

Geduldsbalken-Träger
19.07.2009, 17:14
Beispielhaft für den DRK Landesverband Nordrhein:

1. Erste Hilfe
Eigentlich logisch - wer ein Abzeichen welcher-Organisation-auch-immer trägt, von dem erwartet der normalsterbliche Bürger auch Hilfe im Notfall.

2. Helfergrundausbildung
Ebenfalls logisch, denn Du sollst zumindest ein bisschen Ahnung von allem haben, was Deine Organisation so macht (und vielleicht warum es sie überhaupt gibt...)

3. Fachdienstausbildung
Einen (oder mehrere) Bereiche darf man sich genauer beibringen lassen.


...anschliessend erst kommen die Fachkraft- oder Funktionsausbildungen.
Warum erst jetzt? Weil es vorher wenig Sinn macht, jemandem ein Funkgerät in die Hand zu drücken, der nicht qualifiziert Rückmeldung geben kann. Zugegeben, bei Funk würde ich es noch nach der Grundausbildung ansiedeln - aber bspw. Führungskräfte (Gruppenführer) sollten auf jeden Fall in ihrem Funktionsbereich Ahnung haben.

Auch die Ausbildung zum RettHelf ist (zumindest beim DRK) erst nach der Fachdienstausbildung San möglich - man bekommt bevor man zur Prüfung geht noch die Inhalte vermittelt, die in der RettHelf-Ausbildungs- und Prüfungsordnung vorgeschrieben sind, aber nicht in der Fachdienstausbildung vermittelt werden (sehr viel Gesetzeskunde...)

Auf der Seite der Landesschule Nordrhein war mal ein entsprechendes Schaubild - auch in welcher (angestrebten) Funktion man welche Ausbildungen (ggf. in welcher Reihenfolge) absolvieren muss. Leider funktionert der Zugriff auf die Seite drk-nordrhein.net gerade nicht...
...aber versuch es doch mal bei Deinem Landesverband bzw. Deiner Landesschule entsprechende Infos zu bekommen.

Gruß
Klaus

12fly
19.07.2009, 18:56
Beispielhaft für den DRK Landesverband Nordrhein:

1. Erste Hilfe
Eigentlich logisch - wer ein Abzeichen welcher-Organisation-auch-immer trägt, von dem erwartet der normalsterbliche Bürger auch Hilfe im Notfall.

2. Helfergrundausbildung
Ebenfalls logisch, denn Du sollst zumindest ein bisschen Ahnung von allem haben, was Deine Organisation so macht (und vielleicht warum es sie überhaupt gibt...)

3. Fachdienstausbildung
Einen (oder mehrere) Bereiche darf man sich genauer beibringen lassen.


...anschliessend erst kommen die Fachkraft- oder Funktionsausbildungen.
Warum erst jetzt? Weil es vorher wenig Sinn macht, jemandem ein Funkgerät in die Hand zu drücken, der nicht qualifiziert Rückmeldung geben kann. Zugegeben, bei Funk würde ich es noch nach der Grundausbildung ansiedeln - aber bspw. Führungskräfte (Gruppenführer) sollten auf jeden Fall in ihrem Funktionsbereich Ahnung haben.

Auch die Ausbildung zum RettHelf ist (zumindest beim DRK) erst nach der Fachdienstausbildung San möglich - man bekommt bevor man zur Prüfung geht noch die Inhalte vermittelt, die in der RettHelf-Ausbildungs- und Prüfungsordnung vorgeschrieben sind, aber nicht in der Fachdienstausbildung vermittelt werden (sehr viel Gesetzeskunde...)


Falsch
Für einen RH-Lehrgang braucht man nur nen EH-Schein. Sonst hätten ja die ganzen Zivis und FSJ-ler ein kleines Problem. An vielen RD-Schulen wird die San-Ausbildung gar nicht bei der RH-Ausbildung angerechnet.
Und die Funkausbildung gehört in vielen Bereichen schon zur Grundausbildung.

El Mosquito
19.07.2009, 19:26
Wäre natürlich hilfreich zu wissen bei welcher Org du bist / bzw. wohin du möchstest.
Beispielhaft MHD

Helfergrundausbildung besteht aus EH-Kurs und "MHD-Teil" (Geschichte, Recht, Versicherung, Kommunikation, Pflegerische Grundlagen, Grundlagen Betreuungseinsatz, Registrierung)

Einsatzdienste
Fachausbildung (Sanität, Betreuung, Verpflegung)
ggf. Sprechfunk
ggf. ABC
später Führungsausbildung.

Eine Einheitliche Aussage ist jedoch nicht möglich, da es daneben zahlreiche Quereinsteiger- und Ausnahmeregelungen gibt.

@12fly
Bei welcher Org gehört denn eine vollständige Sprechfunkausbildung zur Grundausbildung ?

Geduldsbalken-Träger
19.07.2009, 22:18
Falsch
Für einen RH-Lehrgang braucht man nur nen EH-Schein. Sonst hätten ja die ganzen Zivis und FSJ-ler ein kleines Problem. An vielen RD-Schulen wird die San-Ausbildung gar nicht bei der RH-Ausbildung angerechnet.
Und die Funkausbildung gehört in vielen Bereichen schon zur Grundausbildung.

Hallo,
ich entnahm dem ersten Beitrag, dass die Frage auf eine "ehrenamtliche Laufbahn" abzielt.
Dass ich mit einem Erste-Hilfe-Kurs sogar den RettAss beginnen kann, wollte ich damit nicht ausschließen!

Aber ein Ehrenamtler, der Ausbildungen nicht bezahlen will, muss sich halt den Regelungen der einzelnen Organisation unterwerfen - die wenigsten HiOrgs haben nämlich zuviel Geld, um mal eben so jeden Dahergelaufenen mit EH-Bescheinigung zum Rettungsassistenten-Kurs gehen zu lassen.

Gruß
Klaus

P.S.: Bezgl. Anrechnung an Rettungsdienstschulen - Rate mal, wenn Organisation "X" ausbildet und dann zur Schule der Organisation "Y" (oder sogar privat) gegangen wird - die kennen nicht die Inhalte der San-Ausbildung der Organisation "X". Wahlweise - um es ganz plump-kaufmännisch zu sagen: Ob ich jemanden 3 Tage oder 10 Tage an meiner Schule habe - wo verdiene ich wohl mehr Geld mit? ;-)

Bite99
25.07.2009, 10:57
Vielen Dank für die Rückmeldungen...habe mir schon gedacht, daß es da keine wirkliche Regelung gibt...muss man eben von Fall zu Fall abwägen.

Viele Grüße

Bite99

Fallobst
25.07.2009, 16:49
Wie würde das eigentlich aussehen wenn ich zum DRK etc. wollte um da San.-Dienst zu tun, ich habe zwar keine Sanitäterausbildung, bin aber Krankenpflerger und arbeite seit ca. einem Jahr auf einer ITS? Müsste ich da trotzdem noch alle Lehrgänge mitmachen?

tus-bw
25.07.2009, 17:01
... ich habe zwar keine Sanitäterausbildung, bin aber Krankenpflerger und arbeite seit ca. einem Jahr auf einer ITS? Müsste ich da trotzdem noch alle Lehrgänge mitmachen?
Auch da gibt es keine einheitlichen Regelungen, insbesondere bezüglich der "Anerkennungen" von Ausbildungen.
Ich denke, es würde auf eine "Einzelfallregelung" hinauslaufen.

RDPfleger
25.07.2009, 17:04
ich habe zwar keine Sanitäterausbildung, bin aber Krankenpflerger und arbeite seit ca. einem Jahr auf einer ITS? Müsste ich da trotzdem noch alle Lehrgänge mitmachen?

Soweit ich informiert bin gibt es eine bundesweite Regelung dass die Krankenpflegeausbildung (also mit absolviertem Examen) angerechnet wird. Wenn Du dann denn RS machst, brauchst Du nur noch wenige Stunden Theorie und ein paar Rettungswachenpraktika.
Und mit RS machen meine ich nur diesen (dann verkürzten Lehrgang) ohne sonstige vorherige Lehrgänge wie z.B. RH/RDH.
Ähnlich wird dies auch auf den Theorieteil beim RA angewendet.
Den genauen Gesetzes/Verordnungstext mit Quelle müsste ich erst recherchieren.

RS-USER-MaxR
26.07.2009, 07:02
Wobei für die Teilnahme an einem Sanitätsdienst keine RS Ausbildung vorraus gesetzt wird, sondern eine Ausbildung im Rahmen der Sanitätslehrgänge. (wie immer die in Zukunft aussehen wird)

Die Teilnahme an den Sanitätslehrgängen würde ich jedoch dringend empfehlen, weil dort auch ein Einweisung in Material statt findet, dass man als Pflegepersonal vielleicht einfach nicht kennt, weil es nicht zum Beruf gehört. (Lagerungsbock, Anhängekarten für Verletzte etc., etwas, was auch RD Personal erfahrungsgemäß durchaus noch lernen kann ;-) )

Auch für die Zusammenarbeit mit anderen Helfern ist es wichtig, zu wissen was die nun wirklich gelernt haben und was nicht.
In unseren Sanlehrgängen erlebt man immer wieder langjährige Krankenpfleger(innen), die überrascht sind was da vorkommt und was man sogar vielleicht auch noch selbst nicht wusste. *g*

:-meinung

RDPfleger
26.07.2009, 07:58
Wobei für die Teilnahme an einem Sanitätsdienst keine RS Ausbildung vorraus gesetzt wird, sondern eine Ausbildung im Rahmen der Sanitätslehrgänge. (wie immer die in Zukunft aussehen wird)

Die Teilnahme an den Sanitätslehrgängen würde ich jedoch dringend empfehlen, weil dort auch ein Einweisung in Material statt findet, dass man als Pflegepersonal vielleicht einfach nicht kennt, weil es nicht zum Beruf gehört. (Lagerungsbock, Anhängekarten für Verletzte etc., etwas, was auch RD Personal erfahrungsgemäß durchaus noch lernen kann ;-) )

Auch für die Zusammenarbeit mit anderen Helfern ist es wichtig, zu wissen was die nun wirklich gelernt haben und was nicht.
In unseren Sanlehrgängen erlebt man immer wieder langjährige Krankenpfleger(innen), die überrascht sind was da vorkommt und was man sogar vielleicht auch noch selbst nicht wusste. *g*

:-meinung

Das Krankenpfleger/innen oder auch Arzthelfer/innen o.ä. überrascht sind und auch Neues lernen will ich nicht anzweifeln, im Gegenteil ich stimme in diesem Punkt mit Dir überein.

Also in dem RS-Lehrgang den wir hier absolvieren (und ich bin damals auch direkt in den Lehrgang eingestiegen), werden auch diese Sachen (Anhängekarten, Lagerungs- und Transportmöglichkeiten etc....) behandelt und unterrichtet.
Somit ist es kein Problem (zumindest bei uns) als "frischer RS" auf n SanDienst zu gehen. Das einzige was man nicht beigebracht kriegt ist das Organisatorische Zeug wie Fahraufträge der Bereitschaft und die auszufüllenden / zu unterschreibenden Formulare für den Veranstalter.
Aber ansonsten. RS - SanDienst. Kein Problem. Her damit sagt unsere Bereitschaft um die Qualifikation und damit die Qualität der medizinischen Versorgung etwas zu heben. Soll jetzt nichts gegen SAN AB oder so sein, nur bei uns ist ein Großteil der langjährigen SAN AB sehr rückständig in Bezug auf medizinisches Arbeiten und Patientenversorgung. So im Sinne vor 10-20 Jahren mal gelernt und seitdem nicht mehr weitergebildet oder gar Neurungen akzeptiert (Beispielstichworte: Kompetenzüberschreitungen, Eisspray, privates med. Material auf SanDienste mitnehmen, usw....) Leider. :peace:
Auch bei uns gibt es einige kompetente "SANis", aber eben leider nur sehr wenige im Verhältnis zum Rest. Die kannst Du an fast einer Hand abzählen.
Wobei die meisten RDH(RH)/RS in der Bereitschaft natürlich aus der rettungsdienstlichen Ecke stammen und oft dort ihren ehrenamtlichen Tätigkeitsschwerpunkt haben.
:-meinung

RS-USER-MaxR
26.07.2009, 13:59
Deine ganzen Beispiele von Kompetenzüberschreitung usw. kenn ich persönlich auch, wenn auch seltener bei SanHelfern, aber leider allzuoft bei Pflege oder RD Personal (vom RH aufwärts) :grins:

Auch hier natürlich keine Gesamtverurteilung oder Verdammung, aber es ist wie mit holländischen Nummernschildern, es fällt zu oft auf :grins:...

So zum Beispiel RS Helden, für die die Sanlehrgänge eh immer zu billig waren...
Wenn nicht mitten im Beruf, dann nie wieder weitergebildet (oft ex Zivis), nur schwer zu bewegen, auf Ü-abende zu kommen (ist ja was für die "Kleinen", die mit ihrer San Ausbildung nur EH machen...), folglich im Berreich Erstversorung weniger zu gebrauchen als ein Laienhelfer mit LSM Kurs, aber immer als erstes nach dem Infussionsbesteck fragen. :heul:

Oder Hauptamtliche, die gerne Arzt spielen und irritiert sind, wenn man ihnen erklärt das man einfach keine Medis auf einem Sanitätsdienst dabei hat weil es zum Bsp. den Helfern des DRK untersagt ist Medis selbstständig einzusetzen, egal was man auf irgendeiner Station oder Wache "ja schon immer gemacht hat".

Die leidige Geschichte, dass sich auch Profis an die Spielregeln einer HiOrg, zum Beispiel der Dienst und Bekleidungsordnung, zu halten haben, wird bestimmt schon irgendwo diskutiert. (ala, ich habe zwar eine Bonn 2000, aber die ist ja nur für Pappnasen, da nehm ich lieber die tolle Jacke von der Rettungswache und die weiße Hose mit)
:-keule

:-meinung

So... das war jetzt das Frust - Wort zum Sonntag, ich nehme an, es gibt genausoviele Beispiele für Dumpfbackige Sanhelfer, aber hier fiel es mir gerade im letzten Jahr besonders auf. :grins:

RDPfleger
26.07.2009, 15:07
Deine ganzen Beispiele von Kompetenzüberschreitung usw. kenn ich persönlich auch, wenn auch seltener bei SanHelfern, aber leider allzuoft bei Pflege oder RD Personal (vom RH aufwärts) :grins:
[......]
So... das war jetzt das Frust - Wort zum Sonntag, ich nehme an, es gibt genausoviele Beispiele für Dumpfbackige Sanhelfer, aber hier fiel es mir gerade im letzten Jahr besonders auf. :grins:

Deinem Gesamtenpost kann ich nur zustimmen und durfte dies leider auch schon immer wieder miterleben. Klar gibt es solche Situationen qualifikationsübergreifend.
Erst gestern wieder an einem traurigem Beispiel gesehen. Wobei es so oder so nichts geändert hätte.
In dem Sinne und wenn der "Frust allerseits jetzt weg ist" :) , einen schönen Sonntag.

RS-USER-Küchenhexe
26.07.2009, 22:42
RS - SanDienst. Kein Problem. Her damit sagt unsere Bereitschaft um die Qualifikation und damit die Qualität der medizinischen Versorgung etwas zu heben. Soll jetzt nichts gegen SAN AB oder so sein, nur bei uns ist ein Großteil der langjährigen SAN AB sehr rückständig in Bezug auf medizinisches Arbeiten und Patientenversorgung. So im Sinne vor 10-20 Jahren mal gelernt und seitdem nicht mehr weitergebildet oder gar Neurungen akzeptiert (Beispielstichworte: Kompetenzüberschreitungen, Eisspray, privates med. Material auf SanDienste mitnehmen, usw....) Leider. :peace:

Das haben wir so hier gelöst, daß der SanH-Kurs alleine nur eine begrenzte "Haltbarkeit" hat. Ohne regelmäßige Fortbildung wird ein Sanitätshelfer nur 2 Jahre als ein solcher eingesetzt, mit FoBis, die nicht in etwa einen ganzen Kurs wiederspiegeln, "hält" der Kurs 3 Jahre. Danach muß er komplett wiederholt werden. Auf dem jeweils neuesten Stand und mit bestandener Abschlußprüfung, logisch! Wenn sich jemand danach nicht an die Standards hält und z.B. Eisspray direkt auf eine Verbrennung sprüht, dann tut er das wider besseres Wissen - und weiß, daß er deshalb Ärger von hier bis Peking und zurück bekommt :grins:. Und meistens werden hier auf Diensten SanH angefordert (und bezahlt), aber es ist nur sehr selten nicht mindestens 1 RS dabei. Beispiel: gestern abend waren nur SanH's gefordert... davon hatten wir 2. Die anderen beiden waren RS und NA. Sinn dabei ist nicht, die Sanitätshelfer auszubremsen, sondern Supervision und Weiterbildung!
Daß das Angebot angenommen wird, zeigt die doch recht hohe Bereitschaft, den SanH im Zeitplan zu wiederholen. Auch bei Leuten, die das eigentlich nicht müßten, weil sie an den meisten angebotenen FoBis (wöchentlich) teilnehmen. Die Tatsache, daß die Kursformen attraktiv sind (Ende August eine Woche Zeltlager, z.B., aber im Herbst ist auch noch ein berufsbegleitender Kurs an Wochenenden geplant), spielt hier sicherlich eine Rolle ;).

Wir beziehen unsere Helfer auch in die Ausbildung ein, sozusagen "ganzheitlich". Zum einen treffen sich in unseren wöchentlichen Fortbildungen Helfer aller Qualifikationen - vom EH bis zum erfahrenen Notarzt. Momentan lassen wir die Themen eines SanH-Kurses komplett noch einmal durchlaufen (an 2 von 4 Tagen im Monat). Clou dabei: jeder hält einen Kursteil, egal, welche Qualifikation er hat. Die Themen sind ausgelost. Niemand muß mehr erzählen, als er kann - aber natürlich kann man sich Hilfe für seinen Teil holen. Wenn also ein Schulsani mehr über den Blutkreislauf erzählen möchte, als er selber eigenständig zu Wege bringt, dann kann er sich quasi einen "Mentor" suchen. Oder er erzählt halt das, was er weiß (dafür gibt's auch keine Minuspunkte) und wir tragen den Rest in der Gruppe zusammen.
Zum anderen stehen alle Fortbildungen auch allen offen. Natürlich kann auch ein Sanitätshelfer eine Rettungsdienstfortbildung besuchen. Schön, daß er sich dafür interessiert! Wenn er Fragen hat, findet sich imer jemand, der sie beantwortet. Und das Angebot wird genutzt...

Auch die monatliche Fortbildung in unserer örtlichen BG-Unfallklinik wird durchaus auch von Sanitätshelfern besucht (eigentliche Zielgruppe: Ärzte und RD, aber alles ist willkommen). Wenn nötig wird die Veranstaltung später (u.U. auf dem nächsten Dienst) mit erfahreneren Helfern aufgearbeitet. Auch das wird gut angenommen. Ergebnis: wir haben durchaus kompetente SanH's, mit denen ich lieber arbeite als mit manchen RD'lern... natürlich gibt es auch Pappnasen, aber die halten sich nicht lange. Buchstäblich.


Wobei die meisten RDH(RH)/RS in der Bereitschaft natürlich aus der rettungsdienstlichen Ecke stammen und oft dort ihren ehrenamtlichen Tätigkeitsschwerpunkt haben.
:-meinung

Das ist hier eher umgekehrt. Viele Leute aus der Bereitschaft werden, wenn sie sich bewähren und sich nicht dagegen entscheiden, irgendwann RH oder RS, manche auch RA (dafür muß man halt viel Freizeit haben...:(); ein ziemlich hoher Anteil geht auch in einen Gesundheitsberuf oder studiert Medizin. Und hilft dann im RD aus. Vielleicht mischt sich Haupt- und Ehrenamt hier deshalb mit so wenig Reibung?

RDPfleger
26.07.2009, 22:55
Und meistens werden hier auf Diensten SanH angefordert (und bezahlt), aber es ist nur sehr selten nicht mindestens 1 RS dabei. Beispiel: gestern abend waren nur SanH's gefordert... davon hatten wir 2. Die anderen beiden waren RS und NA. Sinn dabei ist nicht, die Sanitätshelfer auszubremsen, sondern Supervision und Weiterbildung!


Das wird bei uns auch so gehandhabt. Die Gründe sind die die Du genannt hast.

Fortbildungen haben wir hier auch, nur sind die Fortbildungen für die EAs im Rettungsdienst inhaltlich meist besser (meiner Meinung nach) als die für die Bereitschaft. Und vorallem um einiges kontinuierlicher.
Innerhalb der reinen Bereitschaft läuft wenig an Fortbildungen, was schade ist.

Ich muss sagen, so wie sich der kurze Auszug aus eurem Fort- und Weiterbildungsmanagement liest inkl. der regelmäßigen Qualifikationsnachweise, werde ich schon etwas neidisch.

Aber die derzeitige langsam anlaufende Umstrukturierung der Führung und das Verlasten der Leitungs- und Organisationstätigkeiten von einer auf mehrere Schultern, verspricht mittelfristig Verbesserungen.

Reibungspunkte gibt es im Rettungsdienst zwischen HA und EA nicht. Im Gegenteil. Es entstehen sogar über die Jahre tolle Freundschaften, man macht auch privat was zusammen, und einer hat sogar sein Herz an eine Hauptamtliche verloren.
Außerdem man hilft sich auch beruflich und weiterbildungstechnisch wenn man kann.

RS-USER-MaxR
27.07.2009, 09:31
In Sachen Fortbildung kann ich immer nur sagen: der Leitungskraft auf den Füssen herum trampeln (machen meine Helfer bei mir auch :grins:)...

Wenn man sich nur ein ganz klein wenig umsieht, kann man so viele schöne Sachen neben den normalen Übungsabenden machen... von der Brandschutzerziehung durch die FFW (jetzt kucken wir mal, wofür wir überhaupt einen 6 kg Feuerlöscher auf dem KTW haben) bis hin zur Einweisung für Fahren mit Sonderrechten durch den Zuständigen Ausbilder auf der Rettungswache (ja es soll durchaus SEG`n oder Bereitschaften geben, die völlig ahnungslose Fahrer auf die Straße schicken). Auch kann man sich beim THW den Sinn und Unsinn einer Schleifkorbtrage zeigen lassen; da so eine auf dem GW San zu finden ist, wären Kenntnisse hierüber durchaus erstrebenswert.

Ach... es gibt so viele,viele, wundervolle Dinge die machen kann :love:

RDPfleger
27.07.2009, 09:48
Ach... es gibt so viele,viele, wundervolle Dinge die machen kann :love:

Ja. Wie für die Ehrenamtlichen im Rettungsdienst:
- Übung mit der Feuerwehr in Bezug auf Ableitern der Strykertrage auf dem Korb (mit Ausprobier / Probeliegemöglichkeit in (schätzungsweise) 40 Meter Höhe oder so)
- intensive Fahrerbelehrung alle 6 Monate (bräuchten die eigtl. auch reine SEGler, die nicht RD fahren? Ich vermute es mal)
- umfassendes Fahrtrainining mit den Fahrzeugen inkl Rückwärtsfahren
- intensive Schulung im neuen Reanimationsalgorithmus (wir waren eher geschult als die Hauptamtlichen)
- Einweisung und Übung mit (im Verhältnis zu den Diensten, für einen Ehrenamtlichen!) selten benutzten aber wichtigen Ausrüstungsgegenständen der Fahrzeuge (KED-System etc....)
- .......

In der Bereitschaft selbst sieht es leider eher mau aus oder es wiederholen sich (KIT, KIT und nochmals KIT) nicht wirklich interessanten Themen. Teils wird es auch falsch angegangen: Der referierende Arzt erhält die Vorgabe sämtliche relevanten internistischen Erkrankungen inkl. Maßnahmen und Problematiken in einer Zeitstunden abzuarbeiten. Das geht halt nicht.
Die einzigen meiner Meinung nach interessanten Themen gestalten wir als EA RDler die auf Fortbildungen waren teils selbst und bringen sie in die Bereitschaft ein. Beispiel: Deeskalationstraining

Sanibär
21.09.2009, 17:58
Das mit den Ausbildungen ist so ne Sache...
So kurz vor Ende meines San ABC habe ich erfahren, dass dafür eigentlich ein EH Kurs notwendig gewesen wäre.
So, dann hatter ich also den Sankurs. Dann kam die Bürokratische Begegnung der 1. Art: Ohne EH-Schein kein Dienstbuch, auch mit San nicht. Soviel zu Ausbildungen, die eigentlich das selbe enthalten, aber es auf dem Papier eben nicht sind.
Zum RH war nur EH nötig, angerechnet wurde der San allerdings nicht.

Also unsere Bereitschaft hat schon lange nichts mehr von Auffrischung gemacht - ich habe immer die nächsthöchste Ausbildung gemacht.

Üben ist wichtig- aber nicht nur den Notfall!
Nachdem wir zum xten Male die Reanimation durchgespielt hatten am Dienstabend, habe ich mal Vorgeschlagen, die Grundlagen zu üben. Blutdruck messen z.B.. Da kamen dann gleich Sachen wie "Das kann ja wohl jeder", selbst von den höchsten Positionen im Verein. Und prompt haben die es vermasselt.
Immer an den "kleinscheiss" denken.

Sanibär
21.09.2009, 17:59
Kleiner Nachtrag: Gerade die reinen SEGler sollten die Fahrerschulungen machen - denn die RDler haben mit Sicherheit mehr Fahrpraxis. auch mit Sonderrechten, und wissen daher eher, wie sie in bestimmten Situationen reagieren müssen.