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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Perfusor: Spritze wechseln



Rettungshasi
18.08.2009, 15:19
Liebe Pfleger und Intensivlinge!

Eigentlich ein Problem im Rettungsdienst, aber ich denke, dass euer Erfahrungsschatz in dieser Sache etwas weiter reicht und ihr daher die geeigneten Ansprechpartner seid.
Es kommt nicht allzu häufig vor, es kann aber passieren, dass eine Spritze des mit Katecholaminen laufenden Perfusors leer wird und ausgewechselt werden muss. Wie stelle ich das Auswechseln nun optimal an, wenn mir nur ein Perfusor zur Verfügung stehen sollte?

RS-USER-apoplex
18.08.2009, 17:46
Gerade bei Katecholaminen mit kurzer HWZ kann das Wechseln schon für entsprechende Blutdruckabfälle sorgen. Manchmal hilft es, die Flussrate etwa 20 % höher einzustellen, warten, bis der Blutdruck so gerade eben darauf reagiert, dann die Spritze tauschen (wichtig - hierzu patientennahen Dreiwegehahn schließen um Bolusgabe zu verhindern). Funktioniert aber eigentlich nur bei invasiver Blutdruckmessung.

RS-USER-emergency doc
18.08.2009, 20:26
Normalerweise sollte es gerade bei Intensivverlegungen möglich sein, so vorausschauend zu planen, daß man rechtzeitig eine neue Perfusorspritze fertig machen kann, und nicht erst nach 5 Minuten merkt, wo der doofe piepston herkommt. Der Zeitbedarf für den eigentlichen Wechselvorgang sollte dann mit guter Vorbereitung und Bereitlegen von allem eigentlich immer unter der Halbwertszeit normaler handelsüblicher Katecholamine liegen

Hörbird
18.08.2009, 20:32
Von meiner Ausbildung her kenne ich es sogar so, das man fertig gerichtete Perfusorenspritzen mitgegeben hat.
Das geht aber nur, wenn ein Wechsel absehbar ist und das Medikament es auch zulässt!

Fallobst
19.08.2009, 11:00
Also ich wechsle ja nur öfter (als Pfleger auf ner ITS ^^) wir machen es in der Regel so:

"Normale Flußraten bei einfach Aufgezogenem Arterenol bei uns 0.12mg/ml und einem Patient der nicht allzu empfindlich reagiert, wird im laufendem Betrieb gewechselt. Also 3Wegehan zu Spritze raus neue dran, einspannen, Start, kurz Schlauch diskontieren (am Hahn) um Bolusgaben zu verhindern, Hahn auf."

"Bei Patienten denen die übliche Dosierung nich ausreicht und doppelt 0,24mg/ml oder mehr aufgezogen werden muss laufen IMMER 2 Perfusoren parallel, (einer auf der normalen Dosis der andere auf 0,1ml/h so das dann einfach rübergeswitcht werden kann. Aber selbst hier kann es passieren das die Flussraten nicht einfach übernommen werden können sondern langsam durch absenken der Flußrate des einen Perfusors und anheben des anderen ein kontinuierlicher Wechsel stattfinden muss."

RS-USER-Elektro-Dengel
19.08.2009, 17:07
Kenn den Spass jetze auch nur ausm "Intensiv-lite"-Transport (der krumel haut mich bestimmt gleich wieder)

Umschleichen is ja eigentl. der optimale Weg, dazu braucht man halt min. 2 Perfusoren, die ein deutscher RTW für gewöhnl. nicht hat! Allerdings würd ich als deutscher RTW auch keine Pat. transportieren, die Katecholamine auf Laufen haben (Ausnahme siehe z.B. Verlegungsarzt-Dienst dabei o.ä.) !

Die Intensiv-Pfleger mit denen ich so zusammenkomm, sind da ziemlich unempfindlich, alte Spritze raus, 3-Wege-Hahn interessiert nicht, neue rein, Alarm stummschalten, fertig! Kann dann aber auch mal, wie erst kürzl. gesehen, problematisch sein, wenns dann doch mal dezent schiefgeht!

Rettungshasi
19.08.2009, 18:44
Um den Transport von katecholaminpflichtigen Patienten kommen wir oftmals leider nicht herum. ITW/ITH sind weit entfernt (Landrettung) und häufig nicht verfügbar und so kommt es eben, dass wir als RTW einen Arzt des Krankenhauses (nachts unseren eigenen NA) mitsamt Pat aufsammeln und als NAW verlegen. In der Regel haben wir dann mehrere Perfusoren zur Verfügung. Dann ist die Sache natürlich klar.
Für den Fall, dass mehrere unglückliche Umstände zusammentreffen und ein Perfusor nicht einsatzbereit oder verfügbar ist und dessen Spritze ausgewechselt werden muss, fühle ich mich dank eurer Ratschläge gut vorbereitet.

krumel
24.08.2009, 00:07
Im RTW würde ich mich (unabhängig von eurer fahrenden Penisverlängerung @Dengel) ziemlich hüten Patienten zu fahren, die dermaßen instabil sind das ich einen fließenden Perfusorwechsel wie von Fallobst beschrieben benötigen.
Irgendwo ist dann schon eine Grenze was man als RA noch mitmachen sollte...Aber nunja...

Aber zum Ursprungsthema:
Wie handhabt ihr das mit dem Rückschlagventil? Habt ihr welche?

Fallobst
24.08.2009, 04:23
Rückschlagventile werden bei uns nicht verbaut, außer denen die eh an den Braunsystemen dran sind, AFAIK aber nur an Schwerkraftsystemen.... (die mit dem grünen Rand die nicht leer laufen)

krumel
24.08.2009, 11:56
Okay.... Gibts Gründe warum ihr keine Verwendet oder ist das einfach "brauchts nicht"?
Hab es während div. Intensivtransporte tlw. als Glaubenskrieg erlebt.

Rettungshasi
24.08.2009, 12:26
Wir halten Rückschlagventile auch vor, insbesondere die älteren Kollegen allerdings halten die für "vollkommen unsinnig und überflüssig". Das mit den Glaubenskriegen gilt demnach wohl auch überregional.

Fallobst
24.08.2009, 18:35
Ich muss gestehen ich weiß nicht, warum wir keine Verwenden gibt es die überhaupt separat:confused:

krumel
24.08.2009, 19:02
Jo

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