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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 6.Teil Dr Stefan Krank, der Arzt, den die Frauen verhauen



Heinz Wäscher
09.06.2003, 20:18
Dr Krank eilte in den Arbeitsraum und bereitete eine Spritze mit 3 Ampullen Novalgin vor.
Er spritze es der armen Schwester interauriculär d.h. hinter das Ohr, weil dort der Weg zum auslösenden Schmerz so am kürzesten ist. Sr Ludmilla und Dr Krank gingen - jeder den anderen stützend - ins Arztzimmer
Stockend begann Sr Ludmilla zu berichten, wie alles anfing, wie gekränkt sie war, als sie sah, wie sich Dr Krank und Frau Wiesenhuber umarmten...und als Dr Krank dann noch so fürsorglich Frau Winterberger-Königsee gegenübergetreten sei, sei alles aus gewesen.Sie wollte vermeiden, daß sich eine andere Frau an ihre Stelle drängte.
Seit dem schrecklichen Tumorbefund könne sie nicht mehr klar denken, nur Novalgin helfe ein wenig.
Mitfühlend verstand Dr Krank und schloß Sr Ludmilla in seine starken Arme.
Dr Krank löste sich aus der Umarmung und eilte ans Telefon, der OP-Saal solle sofort bereit gemacht werden für eine neurochirurgische Notoperation.
Die diensthabende OP-Schwester berichtete, daß der Raum fertig sei, allerdings gäbe es im Moment keine Skalpelle.

Kein Hinderungsgrund für Dr Krank! Er stürmte zu seinem Kleiderspind und holte mit einem zärtlichen Lächeln, in Erinnerungen verloren, seinen alten Präparierkasten aus dem Anatomiekurs aus Studentenzeiten hervor.
Jawohl! Das Skalpell, das so gute Dienste geleistet hatte, war noch vorhanden, sogar die Klinge war noch gut erhalten - kein Rost! Er hatte sogar noch 2 Ersatzklingen!
Mit einem Hauch von Formalin ergänzte sich Dr Kranks Aftershave-Duft zu einer vollendeten Sinfonie.
Er brachte Sr Ludmilla in den OP, wo er die Narkose einleitete und begann mit der OP.

Dr Krank - vollkommen auf sich allein gestellt - arbeitete konzentriert; immer die Sauerstoffsättigung im Auge.
Andere Ärzte hätten auf einen Anästhesisten bestanden, aber Dr Krank wußte : viele Köche verderben den Brei!
Außerdem wollte er den diensthabenden Narkosearzt nicht mitten in der Nacht wegen einer Notoperation wecken.

Der alte Präpkasten leistete auch jetzt wieder gute Dienst, Dr Krank mußte die OP für eine Stund unterbrechen; er eilte in die Pathologie, um ein paar Schnellschnitte anzufertigen.
Dr Krank hatte mehrere nicht nach Gehirn aussehende Gewebeteile weggeschnitten,mit bloßem Auge erkannte er, daß es sich um Tumorgewebe handelte.
Schließlich rannte er zurück, beendete die Operation und verlegte Sr Ludmilla nun auf die Intensivstation.


...lesen Sie im 7. Teil...

Wie sieht Sr Ludmillas weiteres Schicksal aus?
Kann sich Dr Krank auf seine Sehkraft verlassen?
Was geschah während der Not-OP im Krankenhaus?