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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Volk wählt, aber nicht bei RS?



RS-USER-pille
29.09.2009, 23:08
Moin liebe Leute,

geht's nur mir so?
Nach der "Wattebällchenschlacht" im TV Duell zwischen Steini & Angie hatten ja viele die große Koalition als beschlossene Sache gehandelt.

Dann kam der 27.9 & plötzlich ist die "Biene Maja Koalition" Realität.

Ist das nicht doch etwas bedeutsam? Gerade auch im Hinblick auf das System, in dessen Diensten ja hier wohl viele stehen?

Ein neuer Gesundheitsminister wird kommen, bleibt sicherlich die Frage, was er sich aushecken wird.... :google:

Wundert mich irgendwie, daß es hier nicht so'n "Wahlk(r)ampfthema" gegeben hat.

Zum Stichwort Wahl gibt's hier nur 1 Beitrag (http://www.rippenspreizer.de/forum/showpost.php?p=378980&postcount=573)

Also, nun mal Butter bei die Fische:
wird's besser...bleibt es, wie's ist oder (noch) schlechter :-keks

Ich hab' da so meine Bedenken, daß es besser werden könnte. :heul:

Dazu ein paar Stichworte:


Gesundheitsfonds
Ärztehonorar
Arzneimitteldistribution
2-Klassenmedizin
GKV-Leistungskatalog ambulant / klinisch
Strukturwandel im ambulanten Bereich (Trend zum MVZ...)

RS-USER-Häuptling weiße Wolke
30.09.2009, 19:48
Oh, es gab einen Wahlkampf??? :grins:

Stimmt, irgendwie gab es im Fernsehen eine neue Märchensendung, wo komische Sachen versprochen wurden, irgendwas von Wahlwerbung oder so...

Auf jeden Fall ist Deutschland jetzt ein Musterbeispiel am Liberalität. Eine Frau als Kanzlerin und eine als Außenminister. Bin mal gespannt, wann Westerwelle zum ersten Mal seinen Lebensgefährten mit zum Damenprogramm schickt und wie die anderen Nationen darauf reagieren... Ich finde das großartig!!!

Aber immerhin soll ja auch Heinrich von Brentano schwul gewesen sein, und der war Außenminister unter Adenauer. Allerdings hat der sich nie geoutet.

RS-USER-Bärentöter
01.10.2009, 14:07
das "Problem" mit einem schwulen Außenminister sehe ich eher bei Staatsbesuchen im Vatikan, in islamischen Ländern oder God's own country.

Dr.Accuvac
01.10.2009, 14:14
Ich hab gehört, sein Englisch solle nicht so gut sein?

Das mit der Homsexualität und in bestimmten Ländern, könnte wirklich problematisch werden.

Mal abwarten, was bei rauskommt.

RS-USER-Claudi
01.10.2009, 14:37
Ich hab gehört, sein Englisch solle nicht so gut sein?



nun ja...

http://www.youtube.com/watch?v=lLYGPWQ0VjY

Ich finde schon, dass ein Außenminister heutzutage Englisch können sollte, auch wenn er X gute Dolmetscher bekommt...
Ein böser Komiker hat kürzlich gesagt: Westerwelle als Außenminister einzusetzen wäre wie Guildo Horn in den Grand Prix zu schicken. :grins:

Was sonst den Regierungswechsel angeht: Abwarten. Bisher sind nicht mal die Koalitionsverhandlungen abgeschlossen. Schaun ma mal. Aber ich verspreche mir nicht viel davon.

Dr.Accuvac
01.10.2009, 14:45
okay, das ist echt herb :D

Ich will ja nicht behauptet, dass ich perfektes Englisch spreche. Aber das war ne lustige Rede.

Knusperriegel
01.10.2009, 15:54
Grundbemerkung:
Ich mag Herrn Westerwelle und seine Partei nicht wegen der darin enthaltenen politischen Botschaften und habe die FDP deshalb auch nicht gewählt.

Es kommt mir wie Hohn vor, daß erst unmittelbar vor der Wahl mal wieder der hohe ethisch-moralische Wert der Liberalität, also des freiheitlichen Gedankens betont wurde.
in den letzten zehn Jahren versuchte sich die FDP damit zu profilieren, daß sie die Stimme von Anwälten und "Besserverdienenden" war, bzw. auf einmal Unternehmerpartei spielt - weil die CDU ja mit A. Merkel "kleine Leute" mehr im Auge hat.

Doch jetzt zu den letzten Beiträgen:
Zum einen kann ein Politiker sexuelle Abnormitäten haben wie er will - wobei Homosexualität nach meiner festen Überzeugung keine Abnormität ist.
(Ich bin weder homo- noch bi- noch transsexuell - Kinderpornoverachter - kein Puffgänger - finde Menschen, die Sexualität mit Tieren ausleben, wirderlich und habe nur Mitleid mit den Viechern etc.)
Kurz gesagt: ich bin ein stinklangweiliger "Normalo".)

Selbst wenn die internationale Völkergemeinschaft gesichertes Wissen über Aktivitäten sind, die nicht gerade üblich sind, schützt aber der diplomatische Status vor einer Strafverfolgung im Ausland.
Geschützt ist nicht die Individualität, solange eine blutgeile, sensationslüsterne Presse Auflagensteigerung wittert.
Von daher könnte es tatsächlich mal ein Problem werden, wenn Herr Westerwelle in den Staat reist, wo jeder Bürger fest daran glaubt, daß sein Land von Gott selbst geschaffen wurde, jeder eine Waffe haben darf und die meisten Pornos dieses Planten produziert werden)
Mehr aber auch nicht!

Im Deutschland des Jahres 2009 hat die sexuelle Orientierung eines erwachsenen Menschen keinerlei Rolle mehr zu spielen, solange hier keine Straftatbestände des eigenen Staates verletzt werden.
Die Prüderie ab Adenauer aufwärts bis hin in die Endphase des Herrn Kohl (der liebte übrigens lange Unterhosen, wusstet ihr das?) ist vorbei!!!

Jetzt zum Englisch.
Es macht Sinn, auch bei sehr gut sprachbegabten Menschen, sich bei derartigen Pressekonferenzen auf die Muttersprache zu konzentrieren bzw. bei Verhandlungsgesprächen einen Simultandolmetscher zu haben.
Zu groß ist die Gefahr einer Irritation / Verwechslung, wo aus einer Lappalie schnell sogar ein "internationaler Zwischenfall" werden kann - gerade, wenn man mit kleinen Staaten verhandelt, die furchtbar selbst von sich überzeugt sind.

Von einem britischen Journalisten, der mehr oder weniger fest für seine englischsprachige Zeitung ständig aus der BRD berichtet, erwarte ist eine solide Beherrschung der deutschen Sprache, die ihn auch zur eigenständigen Durchführung seiner Arbeit befähigt.

Das hat überhaupt nichts mit Nationalstolz, Deutschtümelei usw. zu tun.
Wir sind ein autonomer Staat mit 80 Mill. Bürgern.
Wenn ich in's Ausland reise, kann ich nicht erwarten, daß alle meine Sprache können.

Wenn ein ausländischer Tourist in die BRD kommt, kann er dies auch nicht - auch wenn sehr viele Menschen hier relativ gut Englisch für den Hausgebrauch können oder eine andere Fremdsprache.
Wenn ich aber als Ausländer hier lebe und arbeite, also meinen Lebensmittelpunkt eigentlich hier habe, muß ich auch die Landessprache irgendwann einmal können.
Dies erwarten wir selbstverständlich von den hier wohnenen Menschen, die einmal aus "Gastarbeiter" zu uns kamen, also Personen mit einem nicht immer hohen Bildungsniveau (die erste Ausländergeneration).
Wie viel mehr können wir das von ausgebildeten Fachleuten erwarten!?

Rettungszwergin
01.10.2009, 20:35
Also, der Journalist hat sehr höflich gefragt:
may i ask you

Und seine Antwort war eine Unverschämtheit. Englisch ist nun mal international eine der bedeutenden Sprachen. Da kann sich unser Herr Westerwelle nicht drumherum reden. Der Auftritt war ein Skandal! Will er so ins Ausland?

Geduldsbalken-Träger
01.10.2009, 20:46
Kein Problem - super Idee.

Ich schule schnell um auf Journalismus und werde in England Herrn Brown oder in den USA Herrn Obama höflich fragen, ob sie mir auf deutsch meine Fragen beantworten würden. Schließlich kommen auch viele US-Amerikaner ursprünglich aus deutschsprachigen Gebieten (teilweise gut erkennbar an den Nachnamen...)
Könnte lustig werden!

Und ja, Deutsch war auch mal eine Weltsprache - zwar zu Zeiten des Kolonialismus, aber immerhin.
Chinesisch (Mandarin) wird sicherlich mal eine wichtige Sprache werden - wird das jetzt Einstellungsvoraussetzung?

Daher schließe ich mal dem Beitrag vom Knusperriegel an.

Beachbaer82
02.10.2009, 10:06
...Ich bin weder homo- noch bi- noch transsexuell - Kinderpornoverachter - kein Puffgänger - finde Menschen, die Sexualität mit Tieren ausleben, wirderlich und habe nur Mitleid mit den Viechern etc.)
Kurz gesagt: ich bin ein stinklangweiliger "Normalo"...

Du bist ja echt langweilig *fg*

Nein mal ernst und zurück zum Thema.

Ich selber denke, dass wenn man hier lebt, sich integriert und Teil des Landes werden will/ist, sollte man als Mensch mit Migrationshintergrund die deutsche Sprache erlernen. Ich finde es selber immer sehr befremdlich, wenn man zu einem Einsatz kommt, der ausländische/deutsche (ich weiß nicht wie ich es richtig nenne) mir seine Symptome nicht nennen kann obwohl er über 30 Jahre hier lebt und die Tochter übersetzen muss.

Das erwarte ich aber nicht auf einer Pressekonferenz die internationales Interesse hat (da es ja um den designierten Außenminister geht) - von einem Journalisten. Ich finde die Reaktion, das Gestammel und Benehmen unserer "Schwester Welle" (wie das Lokalradio so schön in einer Comedyserie sagt) unangebracht und peinlich!

Ich selber habe nie ein Problem mit ihm gehabt, war weder Fan noch Gegner, aber sein Verhalten wurde seit dem Abend der Wahl immer unsymphatischer. Vielleicht nur Einbildung - aber die Kommentare, die spitzen Bemerkungen (die ich sonst net von ihm gewohnt war) waren einfach nur arrogant und hochnäsig.

Zur Wahl allgemein finde ich es sehr interessant, dass ich zurzeit gucken kann wo ich mag (lokale Zeitung, hier dieser Thread/Umfrage, ...) nur "negatives" über den Wahlausgang und deren Folgen lesen kann.
In der Lokalzeitung waren fünf Kommentare gedruckt: alle voller Sorgen und Ängste um die Zukunft weil schwarz/gelb.
Hier denken 19 dass das Solidarsystem um-/abgebaut wird und vier denken an "Stillstand".

Wo kommen denn die knapp 48% Wähler her? Ich kann nur sagen:

Ich habe gewählt! Ich habe anders gewählt! Ich habe ein Recht darauf zu meckern, wenn mir was nicht passt...

RS-USER-skyrock
02.10.2009, 10:32
Das ganze war doch eine Falle für Westerwelle, er hat das einzig Richtige in dieser Situation gemacht. Westerwelle hatte zuvor mehrfach gesagt, dass er nichts dazu sagen wird, wer Außenminister wird. Danach hat der englische Journalist (der sehr wohl die vorherigen Antwortern verstanden hatte) gefragt, wie sich die deutsche Außenpolitik unter Westerwelle verändern wird, und das auf englisch, um ein bisschen Stress aufzubauen. Hätte Westerwelle geantwortet, wäre er ins Fettnäpfchen getreten und hätte verraten, wer Außenminister wird...

Abgesehen davon ist mir ein Außenminister, der sich mit den relevanten Fakten auskennt deutlich lieber als einer, der fließend englisch kann. Alles Relevante wird sowieso mit Dolmetscher geklärt...

Beachbaer82
03.10.2009, 18:43
Ich bezweifel ja net mal, dass der das kann. Ich bin mir sicher, dass er englisch sprechen kann (zumal er das ja auch angeboten hat hinterher zu tun). Nur die Art und Weise fand ich net so gelungen!

RS-USER-gnuff
03.10.2009, 19:53
Ich schule schnell um auf Journalismus und werde in England Herrn Brown oder in den USA Herrn Obama höflich fragen, ob sie mir auf deutsch meine Fragen beantworten würden...

Der Vergleich hinkt ziemlich, die beiden genannten Herren bekleiden offizielle Ämter, leiten jeweils ein Land. Darüberhinaus ist bei ihnen fraglich ob sie Deutsch sprechen können. Herr Westerwelle war (und ist nachwievor) zum Zeitpunkt des Interviews international gesehen ein Niemand ohne irgendein relevantes politisches Amt von dem aber bekannt ist dass er Englisch sprechen kann (nicht perfekt, aber immerhin...). Die Frage nach einem O-Ton war nicht unverschämt, die Reaktion von Westerwelle aber allemal.

Knusperriegel
03.10.2009, 21:16
Westerwelle und seine Pressekonferenz werden bald vergessen sein.

Hoffentlich länger im Gedächtnis bleibt zwanzig jahre nach einer friedlichen Revolution, welche in einem Landesteil den demokratischen Zustand einführte, den es anderswo schon vierzig Jahre gegeben hatte, die jetzt beschämende Wahlbeteiligung.

Daher habe ich heute durchaus interessiert in den Radionachrichten den Beitrag gehört, welcher doch eine Stimmenabgabe per PC vorschlug - eben als Mittel, um Menschen zur Stimmabgabe zu bewegen, die aber keinen Bock auf Wahlurnengang bzw. Briefpost mehr haben.