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RS-USER-Claudi
14.10.2009, 16:44
da die Krankenkassen offensichtlich nicht mehr viel bezahlen, werden Patienten nun zur Kasse gebeten "wichtige und notwendige" Untersuchungen aus eigener Tasche zu bezahlen.
So weit so gut. Was mir nicht ganz in den Kopf geht, ist der Preisunterschied.
Ich habe mich ein bisschen bei den Mädels umgehört und heraus gefunden, dass eine schnöde Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter und der Eierstöcke zwecks Krebsvorsorge zwischen 30 und 250 (!!) Euro kostet, je nach "Verhandlungsbasis" oder wie?
Ich frage mich schon wie solche Unterschiede zustande kommen.
Gibt es keine Liste, was welche Untersuchung kostet ??
Kann mir da vielleicht jemand etwas zu sagen?

E.E.Gal
14.10.2009, 17:38
Moin

Also wenn ich nicht ganz auf dem falschen Dampfer bin heißt die Liste GOÄ, da stehen verschiedene Leistungen und Beträge drin, die dann mit dem 1-3fachen zur Abrechnung gebracht werden können. Dann kommt es noch darauf an, welche Positionen Dir der Doc alle unter dem "Arbeitstitel" Ultraschalluntersuchung auf die Rechnung setzt (Beratungsgespräch, der eigentliche Ultraschall, evtl. Dokumentatione (oder was weiß ich), da es für bestimmete Sachen "Kann"-Untersuchungen gibt, um die Diagnose abzusichern (so zum beispiel bei der selbst zu zahlenden Tauchtauglichkeit für Sporttaucher, da kann ichs zu Hause mal raussuchen)

Aber was ich mich frage: Warum wird gemäß mdl. Überlieferung bei Privatpat. gern der 3fache Satz genommen ? Weils da zu holen ist ?
Ich mein das unser System mittlerweile zumindest Murks ist braucht mir keiner mehr beizubringen...

Gruß

EEG

Schwester Rabiata
14.10.2009, 18:47
Ich habe noch nie etwas bezahlt im Rahmen der Krebsvorsorge und habe das volle Programm.
Abstrich, Sono, Untersuchung jährlich, Brustuntersuchung 2x jährlich.

Hab meinen Gyn gefragt, warum ich nix bezahlen muss - er hält das für Abzocke. Macht er nicht.
Er könne das so begründen, dass es auch Kassenleistung ist.

Aber ich hab den eh in Verdacht dass er eigentlich den Job nur als Hobby macht...:rolleyes:
Nur 3 Tage die Woche Sprechstunde, nie Wartezeiten, immer Zeit für Gspräch und Untersuchung, nie im Stress.

Rabiata

RS-USER-Autolyse
14.10.2009, 19:13
Moin
[...]
Aber was ich mich frage: Warum wird gemäß mdl. Überlieferung bei Privatpat. gern der 3fache Satz genommen ? Weils da zu holen ist ?
Ich mein das unser System mittlerweile zumindest Murks ist braucht mir keiner mehr beizubringen...

Gruß

EEG
Der Regelfaktor ist 2,3. Mehr muss gesondert begründet werden.

RS-USER-gnuff
15.10.2009, 07:21
Die GOÄ ist ein riesiger Spielplatz für Auslegungen und "mal kucken ob wer meckert". Im Grunde ist völlig klar wieviel man wofür abrechnen darf, da es aber sowohl für Ärzte, als auch für Patienten schwer ist da durchzusteigen kann es "Abweichungen" geben. Diese "Abweichungen" können natürlich etwas mehr "abweichen" wenn der entsprechende Arzt mal kuckt was so geht. Wo kein Kläger, da kein Richter, da kein Henker...
Wenn man etwas Privat bezahlt, unterscheidet sich der Arzt nicht vom Baumarkt, der Tankstelle oder dem Installateur. Rechnung kontrollieren und bei Ungereimtheiten nachfragen.
Nach der Entbindung unserer ersten Tochter hat meine Frau eine Privat-Rechnung vom Chefarzt Anästhesie bekommen (private KH-Zusatzversicherung) für eine Allgemein-Anästhesie mit allem drum und dran. Wir hatten nie einen Anästhesisten gesehen, geschweige denn benötigt. Wenn aber nur einer von zehn einfach so bezahlt/einreicht geht die Rechnung auf.

RS-USER-gnuff
15.10.2009, 07:24
Der Regelfaktor ist 2,3. Mehr muss gesondert begründet werden.

...und das ist etwas, was ich bis heute nicht begriffen habe. Wieso 2,3? Ein Regelfaktor sollte 1 sein, nicht mehr. Alles andere sollte man begründen müssen, fertig.

Knusperriegel
15.10.2009, 10:02
Wie soll der normalversicherte Bürger (GKV) ohne eigene Kenntnisse oder ohne medizinische Bekannte das System durchblicken?

Welcher Bürger macht denn wirklich von der Möglichkeit Gebrauch, über seine Krankenkasse (GKV) zu erfahren, was sein niedergelassener Arzt abgerechnet hat?

Den 2,3-fachen Satz gibt es nach meiner Erinnerung schon "ewig".
Begründung: ISSO (d.h.: das ist halt so).

Vor einigen Monaten war unsere Katze (!) schwer krank und mußte in die Tierklinik.
Es waren zwei große OP's notwenig, natürlich stat. Aufenthalt, viel Diagnostik mit Sono, Echo, Labor, Röntgen. Dazu Sondenkost und Kleinkram.
Die Endrechnung bewegte sich bei 2.000 Euronen.
Die ausgedruckte Rechnung zeigte wirklich jedes Detail (wie in einer guten Werkstattrechnung auch) bis hin zur gelegten Braunüle.
Angesichts der Tatsache, daß die Kommunikation mit einem tierischen Patient nur sehr eingeschränkt möglich ist, sahen wir hier keinen ungerechtfertigten oder übertriebenen Aufwand.
Angesichts unserer Erfahrungen über den Aufwand derartiger Untersuchungen und Maßnahmen in der Humanmedizin war die Rechnungssumme absolut gerechtfertigt.
Aber wir waren halt "Insider" - zumindest aus dem Bereich der Humanmedizin.

Es wäre m.E. dringend notwendig, daß eine quartalsweise Aufstellung über die Leistungen der GKV für ihren Versicherten automatisch erstellt und zugesandt wird.
Das würde evtl. zu einer Reduzierung des "Doktorhoppings" führen
(Beim letzten Quartalsbeginn war vor mir in der Warteschlange beim Hausarzt jemand, der neun routinemässige Überweisungen anforderte.)
Es könnte vielleicht dazu führen, daß verordnete Medikamente tatsächlich eingenommen werden und nicht einfach im Müll landen.
Es könnte sogar zu der Erkenntnis kommen, daß ein Krankenhaus mehr Bestandteile hat wie Mittagessen und gütigem Chefarztblick.

RS-USER-Autolyse
15.10.2009, 12:21
...und das ist etwas, was ich bis heute nicht begriffen habe. Wieso 2,3? Ein Regelfaktor sollte 1 sein, nicht mehr. Alles andere sollte man begründen müssen, fertig.

Gute Frage. Bei Tierärzten ist es beispielweise so, dass der 1-fache Satz nur bei Landwirten und "gemeinnützigen" Vereinen wie Tierheimen oder ähnlichem zur Anwendung kommen soll. Der Regelsatz(für private Tierbesitzer) soll also im Bereich von 1,5-2 liegen, abhängig von der Schwierigkeit und dem Aufwand(mit Luft nach oben bis 3,5).

Woher sich der Regelfaktor 2,3 ergibt? Hat sich vermutlich so eingebürgert...

RS-USER-Claudi
15.10.2009, 19:11
Der Hinweis auf die GOÄ war ein guter Tipp!
Für Interessierte:

http://www.e-bis.de/goae/defaultFrame.htm

da kriegt man zumindest eine Vorstellung von den Preisen, wie sie eigentlich sein sollten. Mir ist jedenfalls die Kinnlade runtergefallen. Man ist das alles BILLIG ! :grins:
Vielleicht hilft bei der nächsten Preisverhandlung ein kleiner Hinweis auf eben diese GOÄ.

RS-USER-Beule
15.10.2009, 20:33
Der Hinweis auf die GOÄ war ein guter Tipp!
Für Interessierte:

http://www.e-bis.de/goae/defaultFrame.htm

da kriegt man zumindest eine Vorstellung von den Preisen, wie sie eigentlich sein sollten. Mir ist jedenfalls die Kinnlade runtergefallen. Man ist das alles BILLIG ! :grins:
Vielleicht hilft bei der nächsten Preisverhandlung ein kleiner Hinweis auf eben diese GOÄ.

Wenn man das auf einen Stundenlohn umrechnet, haben Ärzte einen Stundenlohn, für den sich ein Klempnermeister nicht mal ins Auto setzt. Kein Wunder, dass die Doktores mitnehmen was sie kriegen können. Immerhin muss eine Praxis mehrere Familien ernähren.

Fallobst
16.10.2009, 12:09
Wenn man das auf einen Stundenlohn umrechnet, haben Ärzte einen Stundenlohn, für den sich ein Klempnermeister nicht mal ins Auto setzt. Kein Wunder, dass die Doktores mitnehmen was sie kriegen können. Immerhin muss eine Praxis mehrere Familien ernähren.

Mir kommen auch gleich dir Tränen...., Augen auf bei der Fachrichtungswahl...; und am Hungertuch nagt von den Damen und Herren auch keiner! :grins:

krumel
16.10.2009, 13:12
Wie war das?
Wenn ich reich werden will werde ich Radiologe, wenn ich stinkend reich werden will Notar.
:grins::):-keks

RS-USER-Claudi
16.10.2009, 14:30
mag ja sein, dass der eine oder andere Doc nicht gerade zu den gut verdienenden gehört (obwohl - davon, dass Praxen "sterben" bzw. Insolvenz anmelden, hab ich zumindest noch nich gehört). Heißt natürlich nicht, dass es das nicht gibt.

Trotzdem grenzt es an Unverschämtheit, z. B. einer alten Witwe, die knapp am Existenzminimum lebt, 200 Euro oder mehr für eine Sono abknöpfen zu wollen.

Mein Hausarzt meint übrigens, ihm gehts noch ganz gut. Die Fachärzte seien schlechter dran, müssten aber nicht verhungern. :grins:

Fallobst
16.10.2009, 16:47
Ich finde die ganze Verdienstkampagne der Ärzte sehr irrwitzig... wer medizin Studiert um dicke Kohle zu machen sollte zuerst seine Motive überprüfen.... hab gehört BWL würde ein Hörsaal weiter unterrichtet werden.... :rolleyes: Und am Hungertuch muss kein Arzt knabbern.... zumal wenn ich jeden Tag seh wie bei uns Geld des Gesundheitssystems von selbigen verschleudert wird.... :-keule

Knusperriegel
16.10.2009, 19:59
Wie war das?
Wenn ich reich werden will werde ich Radiologe, wenn ich stinkend reich werden will Notar.
:grins::):-keks

Es soll Radiologen geben, die so arm sind, daß sie im Winter ihre Motoryacht in die Karibik vermiten, um sich das Flugbenzin für ihre Cessna leisten zu können:heul:

RS-USER-gnuff
16.10.2009, 20:21
wer stinkendreich werden will und kein Schamgefuehl hat wird Unternehmensberater...

RS-USER-Brummel
16.10.2009, 20:54
wie sagte doch die Ehefrau meines ehemaligen Hausarztes:

"Es ist unverschämt wie teuer Handwerker und Hausbau sind, für das Haus musste mein Mann ein Jahr lang arbeiten"

Ich weiß jetzt nicht ob nur der Rohbau oder das Ganze Haus gemeint war aber trotzdem ... :eek:

RS-USER-Autolyse
17.10.2009, 11:31
[...]
Mein Hausarzt meint übrigens, ihm gehts noch ganz gut. Die Fachärzte seien schlechter dran, müssten aber nicht verhungern. :grins:
Meiner hat so schön gesagt, dass die Herren Spezialisten jetzt in größter Verlustangst wären, schließlich könnten sie ihre Yacht nicht mehr mit Teak ausstatten, sondern müssten sich mit Mahagoni begnügen.

RS-USER-Claudi
17.10.2009, 11:49
da fällt mir der Witz ein:

Ein Doc zu seinem Patienten: "noch 2 Behandlungstermine, dann haben wir es geschafft!"

Patient: "Dann bin ich geheilt?"

Doc: "Nein, dann ist mein Haus abgezahlt." :grins:

Ich habe ehrlich keinen Überblick, was welcher Arzt wie wann und wo verdient (bzw. an Geld bekommt, ob das immer so "verdient" ist... :grins:).
Wenn es so ein Riesenproblem ist, kann ich nur empfehlen die Zahlen - Einnahmen, Ausgaben, Nettoverdienst - einfach mal öffentlich zu machen. Komischerweise sucht man da vergeblich.
Ich vermute die Hungertuchnager eher im Krankenhaus - schuftend als Ass-Arzt oder so.

krumel
17.10.2009, 13:25
wer stinkendreich werden will und kein Schamgefuehl hat wird Unternehmensberater...

Du sollst mich doch net verraten, was glaubst du wofür ich BWL studiere?:grins: