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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : KTW-Schicht am Sonntag



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red_cap
10.11.2009, 22:59
Sorry, etwas späte Antwort.




Wenn die Auflösung darin besteht, dass letztendlich ein dickes, großes Gar nichts war, würde mich das auch nicht wirklich überraschen.

Tja, Shizr hat recht. :jump:

Die klinische Beurteilung der Patientin dürfte klar sein, aber letztendlich - meine ich zumindest - muss man präklinisch ohne weitere Mittel zur Diagnostik bei einem solchen Fall vom Worst-Case-Szenario ausgehen.

Bei dem entsprechenden Realeinsatz haben wir die Anisokorie relativ früh festgestellt und aufgrund der geringen Information bzgl. entsprechenden Vorerkrankungen eine sofortige Nachalarmierung von RTW und Notarzt mit dem "V.a. ICB bei Z.n. Sturz, Leitsymptom: Anisokorie" angefordert.

Die Anlage eines Stifneck wäre eigentlich obligat, aber ich habe vergessen zu erwähnen, dass die gute Dame sehr zierlich war und wir es daher mit einer eher kindlichen Halsgröße zu tun hatten. Problem an der Sache: Leider haben wir in der Regel nur verstellbare Stifnecks in Erwachsenen-Größe auf den KTW.
Aus diesem Grund baten wir eine der Nachbarn um eine manuelle achsengerechte Stabilisierung.

Bis zur Ankunft des RTW hatten wir HF, RR und BZ (Kapillarblut) ermittelt und die Patienten erfreute sich an vermehrter Sauerstoffzufuhr bei 6l/min.

Der RTW spendierte noch einen pädiatrischen Stifneck als auch einen Zugang vor die gute Dame bevor der Notarzt samt Begleitung eintraf.

Wir äußersten noch mal den Verdacht, dass möglicherweise eine bestehende Vorerkrankung ursächlich für die Pupillendifferenz sei. Der Notarzt entschied sich für einen zügigen Transport, aber nicht zur Uni-Klinik, sondern zu dem Haus ohne Neurochirurgie, aber mit Neurologie und CT.

Eine weitergehende Immobilisierung wurde seitens des Notarztes nicht gewünscht, da unser Abtasten der Wirbelsäule nicht schmerzhaft für die Patienten war.
Einen Verband für das Hämatom hat sie auch noch erhalten. [Habt Ihr vergessen.] :rolleyes:

Der ganze Vorgang nach Nachalarmierung dauerte bis zur Abfahrt keine 15 Minuten und die Patienten wurde unter Monitoring ins KH transportiert.
BTW: Wer sich in der Republik ein bisschen auskennt, dürfte wissen in welcher größeren (nicht südlichen) deutschen Stadt sich dies abgespielt haben dürfte, wenn ich Euch mitteile, dass die Patienten nicht im RTW, nein auch nicht im KTW, sondern im NAW transportiert wurde. ;)

Ein paar Stunden später ist die gute Frau dann von Kollegen des anderen Sonntags-KTW der gleichen Wache nach Hause gebracht worden. Wir durften uns natürlich anhören: "War doch gar nichts."
:grins:

Ich finde es immer wieder erschreckend wie ein ruhiges kleines Plätzchen an einem friedlichen Sonntag von ganz vielen Leuten mit leuchtenden Klamotten überrannt werden kann. :eek:


Vielen Dank für die rege Teilnahme an meinem ersten Fallbeispiel bei Rippenspreizer.
Bitte verzeiht mögliche Fehler.

red_cap

E.E.Gal
11.11.2009, 01:29
Tja,

bezgl. des "War doch gar nichts" ist des da mal im RD wie sonst auf vielen Sanitätsdiensten. Alle Außenstehenden gucken dumm wen man wege einer scheinbaren Lapalie das Volle Programm abfährt, um hinterher vllt. noch mitzukriegen "War doch gar nichts", aber wehe man startet das Kino nicht und es kommt zu Folgeschäden....

Also im zweifel mach ich Kino !

RS-USER-Anonym
11.11.2009, 10:16
hi

Wenn Du von einem NAW sprichst, dann Essen?

Lieben Gruß

:kaffee:

Rettungshasi
11.11.2009, 14:47
Wieso bekommt das Hämaton einen Verband? o.O

red_cap
11.11.2009, 15:49
Korrekt. Habe leider versäumt die Verletzung genauer zu beschreiben.
Die Patientin hatte auch ein oder zwei kleinere Cuts.
Also kein Fehler eurerseits.
:o

Rettungshasi
13.11.2009, 10:46
Hehe... und ich dachte schon, ich hätte bislang die blauen Flecken meiner Patienten immer falsch behandelt :D