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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie knacke ich einen Mercedes?



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RS-USER-opus
11.11.2009, 19:00
Moderne Fahrzeuge bieten ihren Insassen bekanntlich viel Schutz, zuweilen erschweren sie aber auch den Rettern den Zugang durch Verwendung hochfester Stähle oder den Einbau von Sprengfallen in den Fenstersäulen.

Gut freilich, wenn namhafte Automobilhersteller sich ein wenig in die Karten schauen lassen, was sie wo und wie verbaut haben und wie man gegebenfalls dran vorbei kommt.

Das heißt, wir brauchen den
Rettungsleitfaden (https://portal.aftersales.i.daimler.com/public/content/asportal/de/communication/informationen_fuer.html) für alle Fahrzeugklassen eines in dieser Hinsicht beispielhaften Herstellers (*hüstl*).

Problem nur, wenn alle Hersteller das machen, braucht die Feuerwehr demnächst den Abrollbehälter Rettungsleitfäden.

Ach ja, es gibt auch Trainings zu dem Thema.

RS-USER-emergency doc
11.11.2009, 20:12
Oder einen Laptop mit DVD auf dem ELW...

Fallobst
11.11.2009, 21:38
Oh, das ist zu einfach... ich habe mir schon so einen Anhänger mit umfunkionierter Schlauchrolle als vorgestellt, auf dem einer Torah ähnlich das alles auf Endlospapier gedruckt und dann der Einfachheit halber aufgerollt wurde.

RS-USER-DoktorW
11.11.2009, 22:41
sollte nicht mal eine Karte individuell in jedem Fahrzeug untergebracht werden? Unter der Sonnenblende? Das war doch zumindest mal im Gespräch, oder?

RS-USER-opus
11.11.2009, 23:25
sollte nicht mal eine Karte individuell in jedem Fahrzeug untergebracht werden? Unter der Sonnenblende? Das war doch zumindest mal im Gespräch, oder?

Weiß ich nichts von. Der PKW-Leitfaden von Mercedes umfasst allerdings 177 Seiten. So groß ist die Sonnenblende nicht. :)

Zumindest markiert die S-Klasse auf der Front- und Heckscheibe, wo man an der A- und C-Säule reinschneiden kann.

RS-USER-Brummel
12.11.2009, 07:57
DAs mit der Sonnenblende war ne Idee vom ADAC, die manche Hersteller angenommen haben, jedoch nicht alle. Wenns nach mir ginge würde ich das sofort als Gesetz umsetzen und für alle Fahrzeuge unter 15Jahren eine Nachrüstpflicht bis zum nächsten TüV reinschreiben.

RS-USER-Hoffi
12.11.2009, 12:44
Was bringt es, wenn die Aufschneideanleitung unter der Sichtblende in dem Fahrzeug drin ist, während die Helfer draussen stehen?

E.E.Gal
12.11.2009, 13:00
wenn nicht schon passiert kriegst Du so ne Scheibe leicht kaputt und weißt wo du nachschauen musst....

RS-USER-Brummel
12.11.2009, 13:22
Eben, die Scheiben sind ja "das einfachste". Da liegt auch nicht das Problem. Das Problem liegt beim Aufschneiden des Fahrzeuges durch die Feuerwehr, Airbags, Gasgeneratoren, Verstärkungen, Tank, Batterien.
Teilweise sollte man die besser nicht treffen, andere Teile wie z.B. die Verstärkungen bekommt man höchstens noch mit der neuesten Version an schneidewerkzeug geschnitten.

So stellt der ADAC sich das vor:
http://www1.adac.de/images/Standard%20Rettungskarte_tcm8-253639.pdf

Wenn das dann noch an einer einheitlichen Stelle versteckt ist (soll ja nicht jeder Autobesitzer einfach so rumräumen) dann wäre das für die Feuerwehr sicher ein Vorteil:
Scheibe auf - Karte raus - Auto zerlegen

Wenn ich mir dagegen ansehe wie das heute anscheinend läuft vergeht mehr Zeit:
Wer erkennt denn alle Autotypen auf Anhieb und weiß dann noch sofort welcher wo welche Airbags und Verstärkungen hat?
Oder man macht es auf gut Glück - so alla Russisch Roulette????

Da sehe ich doch gerade noch folgenden Link:
http://www1.adac.de/images/26026_tcm8-256642.pdf

krumel
12.11.2009, 14:08
Interessant wird es v.a. bei den Wasserstoffversuchsfahrzeugen...
Der erste hatte hier schon nen Unfall...

Dr.Accuvac
12.11.2009, 14:49
Die Idee mit dem Laptop, der alle wichtigen rettungstechnischen Daten von jedem Fahrzeugtyp gespeichert hat, fände ich ganz gut.

Nur muss man dann wissen, um was für ein Modell es sich handelt. (Wenn bei einem Citröen C4 kein C4 hinten draufsteht, wüsste ich nicht, dass es ein C4 ist...)

E.E.Gal
12.11.2009, 15:45
vor allem unterscheiden sich dann wieder Dinge je nach Ziel-Markt, z.b. ob direkt beide Airbag-Stufen zünden oder erstmal nur eine....

RS-USER-Elektro-Dengel
12.11.2009, 21:52
Also das einzige was einem entsprechend retterfreundlichen Fzg. im Weg steht ist doch der Käufer des selben!
Dass die Einrichtungen, die einem das Aufschneiden erschweren (Verstärkungen, Treibsätze, etc. ) sinnvoll sind und die passive und aktive Sicherheit erhöhen, dürfte ausser Frage stehen! Was hermüsste ist eine Kennzeichnung!
Im Motorsport wird das ganz einfach gehandhabt! Da müssen auf dem Fzg. näml diverse Aufkleber angebracht sein, damit die Rettungskräfte zum Beispiel den Elektro-Notschalter, Neutralsteller, etc sofort finden!
Analog könnte man ja auch Serienfahrzeuge entsprechend markieren (Soll-Schneidestellen etc.).
Aber das will dann keiner kaufen. Wer will schon ein Auto mit hässlichen Aufklebern drauf!

RS-USER-Brummel
13.11.2009, 07:57
Eben deswegen ja die Rettungskarte. Da sind dann keine doofen Aufkleber/Markierungen am Fahrzeug sondern es gibt ein Blatt an festgelegter Stelle, die Feuerwehr greift dort hin, zieht es raus und weiß über alles wichtige Bescheid.

RS-USER-Elektro-Dengel
13.11.2009, 12:44
Eben deswegen ja die Rettungskarte. Da sind dann keine doofen Aufkleber/Markierungen am Fahrzeug sondern es gibt ein Blatt an festgelegter Stelle, die Feuerwehr greift dort hin, zieht es raus und weiß über alles wichtige Bescheid.

Würd ich dann aber z.B. unter den Tankdeckel packen! Der is von aussen auch zu erreichen! Und falls jetzt jemand kommt und meint, "der is aber verriegelt!"
Freunde, den bekommt man mit jedem handelsüblichen Brecheisen auf!

RS-USER-Brummel
13.11.2009, 14:01
Da ist aber nass ;-)

RS-USER-Katja
13.11.2009, 14:46
Da habe ich mich hier in der gläsernen Manufaktur bei den Phaeton.Fuzzis unbeliebt gemacht, als ich gefragt habe, wie toll das denn sei, wenn man mit dem Auto bei Kleinkleckersdorf verunfalle und da die örtliche Freiwillige Feuerwehr das Schlachtschiff knacken müsse... Meinte der Herr, "Das könne jede Feuerwehr, dazu gibt es in Deutschland Gesetze!"
*huuuuust*

Auf lange Sicht wird nur der Laptop bleiben, aber auch da stellt sich die Frage der Verfügbarkeit. Was Phaeton und Co angeht, denke ich, daß das notwendige Material zum Knacken der Büchse entgegen der Meinung des Herren von VW zwar sicher bei den Berufsfeuerwehren, aber bestimmt nicht bei jeder Dorffeuerwehr vorhanden ist. Darf man halt nur in der Stadt mit verunfallen :grins:

Beachbaer82
13.11.2009, 15:07
Wenn ihr H I E R (http://www.vda.de/de/arbeitsgebiete/rettungsleitfaeden_feuerwehr/index.html) klickt bekommt ihr ein paar Links zu allen gängigen Modellen und deren Datenblätter.
Das man nicht alle Blätter benötigt ist klar, so könnte man einen Ordner nehmen und alle relevanten Datenblätter (denke eins pro Fahrzeugtyp mit visueller Kennzeichnung reicht) dort rein legen. Alternativ hat jede Gemeinde nen ELW 1 mit PC und da kann man es sicherlich auch drauf spielen...

burning horse
13.11.2009, 16:28
Da habe ich mich hier in der gläsernen Manufaktur bei den Phaeton.Fuzzis unbeliebt gemacht, als ich gefragt habe, wie toll das denn sei, wenn man mit dem Auto bei Kleinkleckersdorf verunfalle und da die örtliche Freiwillige Feuerwehr das Schlachtschiff knacken müsse... Meinte der Herr, "Das könne jede Feuerwehr, dazu gibt es in Deutschland Gesetze!"
*huuuuust*

Auf lange Sicht wird nur der Laptop bleiben, aber auch da stellt sich die Frage der Verfügbarkeit. Was Phaeton und Co angeht, denke ich, daß das notwendige Material zum Knacken der Büchse entgegen der Meinung des Herren von VW zwar sicher bei den Berufsfeuerwehren, aber bestimmt nicht bei jeder Dorffeuerwehr vorhanden ist. Darf man halt nur in der Stadt mit verunfallen :grins:

LOOOOOOOL Haste gut gemacht :grins:

Aber selbst in der Stadt möchte ich auf nichts wetten. Denn, wenn mein Gedächtnis mich nicht täuscht, um mit der Entwicklung der Karossen Schritt zu halten und teils überhaupt ansatzweise eine Chance zum Zerlegen zu haben, müssten sich die Feuerwehren etwa alle ein bis zwei Jahre:eek: brandneue Rettungssätze zulegen.

Und mal ganz ehrlich, i.d.R. sind die meisten doch schon froh, den Uraltrettungssatz von annotucktuck mal ersetzen zu können :(

Pr0st
13.11.2009, 17:03
... halte die Laptopvariante zwar für die teuerste, dafür auch praktikabelste. Irgendwo im Blechmüll nach Kärtchen zu suchen widerspricht meinem Eindruck von solchen Einsätzen....

Man braucht auch nicht alle zwei Jahre einen neuen Gerätesatz (Fahrzeugsicherheit wird ja nicht (mehr) dadurch vorangebracht, dass man dickeres Material einsetzt), sondern was man imho wirklich braucht sind die erwähnten SChulungen und Standards (hallo, wir leben im Mutterland der Bürokratie und es gibt noch nichtmal eine einheitliche Beschriftung von Airbags :rolleyes: ).
Wenn ich an das italienische Lamento meiner Brandpatschenkollegen zurückdenken, ging es eigentlich nie wirklich darum, wie man reinkommt (dauert auch länger bei einem RX 400h o.ä. als bei einem Golf, ist aber meiner meinung nach weniger ausschlaggebend), sondern darum, wo denn jetzt irgendwelche Druckkapseln in der A-Säule versteckt sind oder inwiefern Rettungskräfte und Patienten von Hybridbatterien bedroht sind...... :-meinung

ad Freiwilliger Feuerwehr: Da ist dann auch eher ein fitte Leitstelle gefragt um zu verstehen, dass die FF Lummerland von einmal im Jahr nen Kadett aus dem Graben ziehen nicht lernt, wie man kompetent eine S-Klassen tranchiert...