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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Facharbeit Leistungskurs Biologie im Rettungsdienst



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RS-USER-ketanest_S
09.12.2009, 17:38
Hallo erstmal!

ich bin Sanitätshelfer und Schüler in der Kollegstufe eines Gymnasium und muss mir bald ein Facharbeitsthema im Leistungskurs Biologie finden.
Fest steht für mich, dass ich über ein Thema der Humanmedizin schreiben will. Weil aber extrem theoretische Arbeiten nicht so mein Ding sind, habe ich mir überlegt, ob ich nicht über ein rettungsdienstspezifisches Thema schreiben könnte.
Was mir so spontan einfiel war z.b. "Die Möglichkeiten und Grenzen der modernen Präklinischen Notfallmedizin".
Ich kann mir aber vorstellen, dass die Verarbeitung und Veröffentlichung eines Fallberichts, auch wenn er anonymisiert wurde (jeder in unserem kleinen Ort bzw. Schule weiß, an welcher Rettungswache ich ehrenamtlich tätig bin), problematisch werden könnte.

Nun wollte ich euch fragen, ob ihr irgendwelche weiteren Anregungen hättet, oder vielleicht selbst eine Arbeit für die Schule geschrieben habt und mir über eure Erfahrungen berichten könnt...

Würde mich sehr über euren Senf ;) dazu freuen.
ketanest_S

Rettungshasi
09.12.2009, 18:45
Das ist ganz schön umfangreich. Wenn ich mich recht erinnere, umfasst eine solche Facharbeit 15 Seiten? Dein Themenvorschlag - sofern du ihn nicht weiter spezifizierst - wäre passender für ein Buch à 200 Seiten Minimum ; )

Vielleicht hast du ja Glück und es tummeln sich ein paar R.i.P.s hier im Forum, die dir einen ihrer Einsatzberichte zur Verfügung stellen würden; die sind anonymisiert. Oder du bittest einen der Autoren eines Themas im Trainingscenter darum, ihre Kasuistiken nutzen zu dürfen.
In meiner Schulzeit (ja.. damals^^) hat jemand aus dem Bio-Lk über die Geschichte der Reanimation bis heute geschrieben; das war ziemlich interessant.

Lass uns bitte auf jeden Fall an dem Ergebnis deiner Arbeit teilhaben.

Knusperriegel
10.12.2009, 11:41
Weil das Thema riesig ist, lohnt sich eine thematische Eingrenzung.
Es wäre z.B. möglich die notfallmed. Strukturen der eigenen Stadt bzw. des eigenen Landkreises darzulegen und bspw. anhand der Krankheitsbilder Herzinfarkt bzw. Schlaganfall die rein biologischen Faktoren, die notfallmedizinischen Massnahem bzw. ergänzende medizinische Faktoren (Risikofaktoren, Reha-Massnahmen: Sinn und Zweck von Ergotherapie, Logopädie, Psychotherapie, Gewichtsreduktion/Diät...).

Hier wäre es meiner Meinung nach gut möglich, von dem einen Krankheitsbild ausgehend sowohl die akute Versorgung bis hin zur vollständigen Rückführung in den Alltag alles zu schuldern, was in irgendeiner Weise "medizinisch" ist.

RS-USER-ketanest_S
10.12.2009, 11:49
Danke, Rettungshasi!
Du hast in der Tat recht, dass ich sehr viel zu meinem Thema schreiben könnte. Deshalb will ich es ein bisschen präzisiern bzw mich auf ein Gebiet spezialisieren können.
Die Geschichte der Reanimation bis heute ist wirklich kein schlechtes Thema... Wär ich doch selbst drauf gekommen ;) Aber ich will da weder deinem LK-Kollegen in den Rücken fallen, noch ist es erlaubt ähnliche Arbeiten zu schreiben... :)

RS-USER-ketanest_S
10.12.2009, 11:57
@Knusperrriegel
Durchaus ein guter Vorschlag! Das könnte man durchaus auf 15-18 Seiten zusammne bringen...Ich schau mal, ob ich mir da was Gutes finden kann.

RS-USER-Saphira
10.12.2009, 14:41
Aber ich will da weder deinem LK-Kollegen in den Rücken fallen, noch ist es erlaubt ähnliche Arbeiten zu schreiben... :)

Dann dürfte es ja nie ein Thema nochmal geben...
Bei uns war das damals nicht so streng... das Thema Krebs z.B. war alle 2-3 Jahre dabei... es durfte nur nicht das gleiche Thema zweimal in einem Jahrgang.

Ich würde mir auch ein Krankheitsbild aussuchen, Ursachen, Symptome und Behandlung und nen Fallbeispiel als groben Fahrplan.

Wie lange hast du Zeit für die Arbeit?
Ich hab damals auch ne Facharbeit geschrieben und dann noch die besondere Lernleistung, beides im Bereich Mikrobiologie.
Einen Tip noch: fang zeitig genug an, die Arbeit unterschätzt man leicht... ich spreche da aus Erfahrung^^

knuddelsani
10.12.2009, 17:06
Hey, also ich habe letztes Jahr eine Facharbeit über Epilepsie und den Behandlungsmethoden gemacht. Das war zwar in der Arbeit alleine nur Theorie, aber ich war um mir das mal anzuschauen in der nächsten Uniklinik und hab mit Betroffenen und Ärzten gesprochen. Das war sehr interressant.

Maulwurff
10.12.2009, 18:35
Dann dürfte es ja nie ein Thema nochmal geben...
Bei uns war das damals nicht so streng... das Thema Krebs z.B. war alle 2-3 Jahre dabei... es durfte nur nicht das gleiche Thema zweimal in einem Jahrgang.

Ich würde mir auch ein Krankheitsbild aussuchen, Ursachen, Symptome und Behandlung und nen Fallbeispiel als groben Fahrplan.

Wie lange hast du Zeit für die Arbeit?
Ich hab damals auch ne Facharbeit geschrieben und dann noch die besondere Lernleistung, beides im Bereich Mikrobiologie.
Einen Tip noch: fang zeitig genug an, die Arbeit unterschätzt man leicht... ich spreche da aus Erfahrung^^

Kann ich nur bestätigen mach dir ne Gliederung fang zeitig genug an und man merkt gar nicht wie schnell einen die Zeit davon läuft. Dein Thema muss man ins Fach Biologie einordnen können. Als ich meine Besondere Lernleistung im Bereich Kardiologie zu "Angeborenen Hernzfehlern" und ich mir da auch noch ein Thema rausgesucht hatte, dass Brandaktuell war, musste ich zuerst meinen Lehrern erklären, wie ich mein Thema ins Fach Biologie integrieren kann.
Bei medizinischen Themen ziemlich einfach da das Kennenlernen von Bau und Funktion des Menschen Lehrplaninhalt ist.

Ja und dann kannst du nach Herzenslust über dein Thema schreiben...

LG Maulwurff

RS-USER-emergency doc
10.12.2009, 20:51
Einen Tip noch: fang zeitig genug an, die Arbeit unterschätzt man leicht...

Quatsch... die besten Arbeiten entstehen, wenn man am Abend vorher anfängt und dabei eine Flasche Wein killt.:grins:

RS-USER-Küchenhexe
10.12.2009, 20:59
Quatsch... die besten Arbeiten entstehen, wenn man am Abend vorher anfängt und dabei eine Flasche Wein killt.:grins:

Wo Du recht hast, hast Du recht! Obwohl: gute Noten gibt es meistens auch für Abschlußarbeiten, mit denen Du Dich drei Monate rumgeplagt hast... dann verwirfst Du 36 Stunden vor Abgabeschluß alles, was Du geschrieben hast und fängst neu an. Ca. 3 Minuten vor Mitternacht des Stichtages läßt Du Dir von irgendeinem Pförtner die fristgerechte Abgabe quittieren und gehst danach entweder zum Dienst (da Silvester) oder gibst Dir noch viel gruseliger die Kante als in den 36 Stunden vorher (da Silvester und kein Dienst)... dann weißt Du am nächsten Morgen nicht, ob es Dir gutgeht oder nicht...

Ich melde mich Silvester grundsätzlich zum Dienst. Das tut weniger weh...

RS-USER-ketanest_S
12.12.2009, 09:28
Wir haben von Januar bis Dezember 2010 Zeit. Für mich persönlich hört sich das nach sehr viel zeit an, aber ich kenne, viele die drei Tage vor Abgabeschluss den Symptomkomplex "Facharbeititis" gekriegt haben. Also zeitig anfangen nehm ich mir vor, ganz ganz fest... :)
Der Tip mit der Weinflasche nehm ich mir dann vielleicht doch nicht so zu Herzen ;) (auch wenn es kurzzeitig für subjektive Zufriedenheit & Belustigung sorgt).
Die Vorgehensweise Krankheitsbild aussuchen, Ursachen, Symptome und Behandlung beschreiben und mit einem Fallbeispiel verdeutlichen scheint so das allgemeine Vorgehen zu sein und dem Umfang von 15 Seiten gerecht zu werden. Und ich dachte, ich kann das Rad neu erfinden... ;)

Also vielen Dank für eure Antworten und mal schauen, was sich so finden lässt...
Ich hoffe auch, dass ich einen den Facharbeitsplätze in meinem Kurs ergattern kann, denn nur max. 55-60% des Kurses dürfen überhaupt eine Facharbeitschreiben (soll eine gleichmäßige Facharbeitsverteilung sicherstellen).

ketanest_S

RS-USER-Saphira
12.12.2009, 15:16
Nen ganzes Jahr Zeit??? Ihr glücklichen, wir hatten ein Halbjahr, hat aber auch gereicht...

Und wegen Platz bekommen: frag deinen Betreuer (wahrscheinlich Bio-Lehrer?) so zeitig wie irgend möglich ob du die Arbeit in Bio schreiben darfst.
Das Problem hatten wir nämlich auch, bei uns durften max. 3 Leute aus einem Kurs in diesem Kurs die Facharbeit schreiben, und Fächer wie Bio sind heiß begehrt!!!
Ich hab damals meine Bio-Lehrerin in der ersten Leistungskurs-Stunde wegen Facharbeit gefragt (incl. grobem Thema) obwohl die Themen für die Facharbeiten erst 2 Monate später stehen sollten... weil dann war nämlich Krieg, weil in Bio wollte jeder zweite schreiben... was dann dazu führte, dass die letzten z.B. in Ethik schreiben mussten, weil alle anderen interessanteren Fächer schon voll waren...
Mir wars egal, ich hatte die Zusage ja schon lange.
Nur mal so als kleinen Tip...

Hast du schon nen konkretes Krankheitsbild im Auge?

RS-USER-ketanest_S
07.01.2010, 07:39
Ich habe mich eine ganze Weile wegen der laufenden "Facharbeitsverhandlungen" und den Ferien nicht zurückgemeldet....

Also ich habe nun ein Thema und darf es auch zu 80% als Facharbeit in Bio schreiben.
Mein Vorschlag war "Die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung des Akuten Koronarsyndroms in der Notfallmedizin".
In Absprache mit meinem Lehrer musste ich das Themengebiet nur auf den Herzinfarkt beschränken, da man über das ACS sehr viel schreiben kann und es den Rahmen sprengen würde.
Verbinden könnte ich das ganze mit einem Projekt im Rahmen des jährlich stattfindenden Gesundheitstags an unsere SChule, bei dem ich die Arbeit des Rettungsdienstes und der Bereitschaften vorstelle. Auch kann man so einen Bezug zur Ersten Hilfe schaffen und Mitschülern nahebringen, einen Erste Hilfe Kurs öfters als nur 1x im Leben zum Führerschein zu besuchen (was ja de facto nichtmal ein vollständiger EH-Kurs ist).

Alles in allem möchte ich mich bei allen recht herzlich für eure Antworten auf meinen ersten Theard bedanken und wünsche ein glückliches und gesundes Jahr 2010!!!

ketanest_S

leuchtreklamefahrer
07.01.2010, 09:33
Mach doch mal was wildes:

Ich hatte damals in Kooperation der Fachbereiche Biologie und Physik das Thema EKG in der engeren Auswahl... Und da gibt's Mengen an entsprechenden Facharbeiten, Büchern und anderer guter Literatur dazu...

RS-USER-ketanest_S
07.01.2010, 09:59
@leuchtreklamefahrer:

Das Thema EKG habe ich auch in Erwägung gezogen, da ich die LK-Kombi Bio & Physik wählen wollte und in Physik als Facharbeit ein einfaches EKG bauen wollte.
Aus Physik wurde nichts, sodass ich mich jetzt auf die Biologie konzentriert habe.
Das EKG hab ich mal im Gespräch vorgeschlagen, allerdings wird dies in Neurophysiologieblock behandelt und ev. ein Referat dazu gestellt, sodass es aus der Auswahl rausgefallen ist.
Aber danke!

Knusperriegel
07.01.2010, 13:10
Und zum jährlichen Gesundheitstag an der Schule sind die örtlichen Hiorg's sicher bereit, neben einem Einsatzfahrzeug als "Hingucker" ein spontanes HLW-Training an mehreren Phantomen anzubieten, mit Hilfe eines EKG-Simulators am teuren Phantom mal verschiedene interessante EKG-Bilder zu zeigen und auch den AED in Aktion zu demonstrieren.

Das ganze könnte abgerundet werden durch Eltern und Großeltern von SchülerInnen, die vielleicht schon einmal einen HI hatten und jetzt in einer Koronarsportgruppe sind...

RS-USER-ketanest_S
07.01.2010, 17:45
@Knusperriegel:
Wie soll ich dich verstehen? Irgendwie höre ich leichte, minimale Ironie.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich möchte ein interessantes und sinnvolles Projekt anbieten, aber das ganze nicht ins Lächerliche ziehen (nach dem Moto: "Kommen und staunen Sie! Nehen Sie teil an unseren zahleichen Attraktionen! Reanimieren Sie selbst!")

Ich bin mir der Ernsthaftigkeit eines HI und dessen Konsequenzen, sei es für die Reanimationsmaßnahmen als auch die Folgen für die Betroffenen, durchaus bewusst und lasse mir nicht vorwerfen, aus alle dem eine Zirkusnummer zu machen.

RS-USER-Küchenhexe
07.01.2010, 18:23
Ich glaube nicht, daß Knusperriegel das als Witz meint, und er will Dich damit auch nicht veralbern. Ähnliche Sachen habe ich als Ausbilder schon öfters mit Schulsanitätern oder EH-Projektgruppen gemacht, gerne beim Tag der offenen Tür oder bei Schulfesten. Bisher wurde das von Schülern und Eltern auch immer gut angenommen!

Das Ganze soll einmal den doch ziemlich theoretischen Stoff auflockern und buchstäblich "begreifbar" machen. Für die meisten Menschen (gerade die unter-50jährigen) ist ein HI etwas, das in Erzählungen oder im Fernsehen passiert, aber nicht im eigenen Umfeld... bis es dann eben doch passiert. Und erst dann festzustellen, daß man vielleicht die HLW nicht mal ansatzweise hinbekommt, ist doch etwas unglücklich! Papier alleine oder vielleicht auch ein Vortrag holt so etwas meistens nicht ausreichend in den Bereich der eigenen Realität.

Selbst so etwas nur noch einmal zu sehen nach 25 EH-Kurslosen Jahren kann wenigstens ein bißchen bringen (macht sich gut als Fallbeispiel mit den hoffentlich vorhandenen Schulsanis), und vielleicht versucht der eine oder andere dann doch noch was selber, besucht eventuell auch mal einen Auffrischungskurs, man darf hoffen!

Und die Schulsanitätsdienste finden nach solchen Aktionen auch mehr Ankang und neue Mitstreiter

Rettungshasi
07.01.2010, 19:37
Ja, rühr mal die Werbetrommel für frühzeitig in den Schulalltag integrierte Erste-Hilfe-Inhalte! Vielleicht breitet sich das ja dann endlich aus. Wenn die Zwerge schon früh Pflaster kleben, werden vielleicht ein oder zwei Erwachsene weniger später an Unfällen vorbeifahren.

RS-USER-ketanest_S
08.01.2010, 10:20
@knusperriegel:

Sorry, wenn ich Dich falsch verstanden hab! Wollte deine Anregungen nicht torpedieren.