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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 8.Teil Dr Stefan Krank, der Arzt, den die Frauen verhauen



Heinz Wäscher
10.06.2003, 09:35
Dr Krank schrak zurück.Er hatte in seiner Anspannung seinen Kollegen nicht bemerkt, wie angewurzelt - den Schrecken ins Gesicht geschrieben - stand er da.
Dr Leitner erkannte die Situation sofort und holte Frau Wiesenhuber-Königsee ins Leben zurück, und schob sie umgehend auf die Intensivstation.
Er warf Dr Krank einen vorwurfsvollen Blick zu.
Dr Krank befreite sich allmählich aus seiner Versteinerung.
Große Tränen rannen ihm über sein ebenmäßiges Gesicht und er begann hemmungslos zu schluchzen.
Er hätte mit dieser schrecklichen Komplikation eines Hirnödems rechnen müssen!
Dr Krank ging schweren Herzens wie gelähmt auf die Intensivstation, um nach Frau Wiesenhuber-Königsee zu schauen.
Beinahe hätte er die junge Studentin um ihr noch so junges Leben gebracht.
Doch Dr Krank erreichte die Station noch nicht, als sich ihm die linkische Figur des Dr Leitner in den Weg stellte.

Sofort begann Dr Leitner mit seiner Anklage: Dr Krank stelle eine Gefahr für das Leben seiner Patienten dar!Außerdem werde er umgehend dafür sorgen, daß Dr Krank vom Dienst suspendiert werde, wenn er nicht selber kündigen werde.Desweiteren untersagte er ihm den Umgang mit den Patienten.

Mit diesen harten Worten verließ Dr Leitner den sonst so starken Mediziner.
Schokiert blickte Dr Krank ihm hinterher.

Er überlegte...was konnte er nur tun?
Selber kündigen kam als einzige Möglichkeit in Betracht. So konnte er wenigstens halbwegs noch sein Gesicht wahren.

Schweren Herzens schrieb er die fristlose Kündigung und schob sie unter die Tür des Chefarztes hindurch, er wagte es nicht, seinem Chef in die Augen zu schauen und wollte ihm diese Enttäuschung ersparen.Zu groß war die Schmach...nein! Er konnte niemandem seinen Anblick zumuten!

Geknickt zog Dr Krank den strahlendweißen Arztkittel aus, der ihm so gut zu Gesicht stand.
Im Arztzimmer packte er seine Habe zusammen, er schwelgte in Nostalgie beim Anblick seines treuen Stethoskopes.
Er bemerkte nicht, wie sich die Tür einen Spalt öffnete und Dr Leitner ihm einen hämischen Blick zuwarf.

Mit hängendem Kopf stolperte Dr Krank durch das Treppenhaus, durch das er schon so oft gegangen war. Nun war es vorbei damit...Ende, aus, basta, finito
Wie in Trance stieg er in seinen Benz und fuhr nach Hause.

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht beobachtete Dr Leitner von seinem Arztzimmer aus die dramatische Tragödie.

Dr Krank parkte den Wagen auf seiner großen Einfahrt.
Er stieg aus und schlich die Auffahrt hinauf.
Der Tag hatte seine anfängliche Schönheit eingebüßt, dunkle Wolken waren aufgezogen und auch die Vögel hatten ihr fröhliches Singspiel beendet.
Schluchzend dachte Dr Krank an das Sprichwort: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben! Wie Recht es doch hatte!

Was sollte nun aus ihm werden?Ihm fehlten jetzt schon seine sympathischen Patienten, die Dankbarkeit, das Gefühl, helfen zu können und gebraucht zu werden.
Seit seiner Berufung, Menschen helfen zu wollen, wollte er Arzt werden.Jetzt fühlte er sich als Versager.

Beim Aufschließen der Haustür fiel ihm die frischgedruckte Tageszeitung entgegen.Die Seite des Stellenmarktes strahlte Dr Krank an.
Ein Omen!
Da Leben ging weiter und das Schicksal wies ihm den Weg.
Er wollte sich eine neue Beschäftigung suchen! Ein Dr Krank steckt den Kopf nicht in den Sand! NEIN! Ein Dr Krank gibt nicht auf!

Ein sozialer Beruf, in dem er Menschen helfen konnte! Das wollte er!


...lesen Sie im nächsten Teil...

Wird Dr Krank einen neuen erfüllenden Beruf finden?
Wie wird Sr Ludmilla auf den Verlust Dr Kranks reagieren?
Kann Dr Leitner sich überhaupt noch im Spiegel ansehen?