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RS-USER-Küchenhexe
01.01.2010, 20:19
... ist der Satz, mit dem Ihr auf einem Sanitätsdienst von einem der Securities geholt werdet. Ihr (RS, RA und SanH als Team) schnappt Euch einen Rucksack sowie ein Tragetuch und drängelt Euch durch die feucht-fröhliche Menge nach draußen zum Patienten.

Der steht aufrecht am Sandsteinpfeiler eines barocken Zaunes / Gitters und schlägt in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen mit vollem Körpereinsatz, aber gottseidank halber Kraft (der Kerl ist groß und bullig) den Hinterkopf gegen den Pfeiler. Was tut ihr?

(So, jetzt poste ich tatsächlich auch mal ein Fallbeispiel... ich weiß nicht, ob es so viel hergibt, aber ich versuche es einfach mal!)

RS-USER-Elektro-Dengel
01.01.2010, 22:19
Da ich jetzt mal in Anwesenheit der Security davon ausgeh, dass ein tätlicher Angriff auf mich schnell unterbunden würde, nähere ich mich und frage: " Grüß dich junger Mann, was wird denn das wenns fertig is?"

RS-USER-Küchenhexe
01.01.2010, 23:04
Der Betreffende gibt ein tierisches Gurgeln von sich, von dem Du nur "was willst du Ar§§§ loch?" verstehst. Gleichzeitig versucht Dein Patient, Dich zu schlagen - erfolglos, denn Du bist natürlich auf der Hut.

Der Mensch von der Security stellt sich in den Weg, ist aber allein - wenn auch guten Willens.

RS-USER-Elektro-Dengel
02.01.2010, 11:17
In dem fall würd ich mal abwarten und Tee trinken, die ganze Nacht wird er das schon nicht durchhalten! Nebenbei kann man ja mal die Pol holen, denn ohne die wirds wohl eh nicht weiter gehen! Wenn ein Druide auf dem San-Dienst dabei is, könnt man den mal mitsamt nem Haldol-Blasrohr herbeordern!

RS-USER-pille
02.01.2010, 11:18
... Der steht aufrecht am Sandsteinpfeiler eines barocken Zaunes / Gitters und schlägt in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen mit vollem Körpereinsatz, aber gottseidank halber Kraft (der Kerl ist groß und bullig) den Hinterkopf gegen den Pfeiler. Was tut ihr?

Moin,

Da ich zunächst einmal in dem Verhalten des Patienten keine unmittelbare Gefahr für die Allgemeinheit sehe, es sei denn, der Zaunpfeiler stünde unter Denkmalschutz, würde ich zunächst der Eigensicherung den Vorzug geben. Insbesondere wenn dann nur 1 Person greifbar ist, der sich im Falle einer körperlichen Auseinandersetzung mit derartigen Objekten auskennt, wäre "Abwarten" womöglich zahnstatuserhaltend...:-keks

Irgendwann geht entweder der Pfeiler kaputt oder das sich entwickelnde Hämatom gewinnt die Oberhand :grins:

Klingt vielleicht blöd, aber seitdem "Komasaufen" Volkssport ist, seh' ich's auch eher sportlich: "Auf's Ende warten... dann handeln"

Die Einstellung, insbesondere auch bei der Steigerungsform: "(Massen-)Prügelei" ist hier Standard, sowohl bei RD, wie auch Polizei. :rolleyes:

RS-USER-Küchenhexe
02.01.2010, 12:16
Der Patient schlägt den Kopf von Mal zu Mal kräftiger gegen den Pfeiler (der tatsächlich unter Denkmalschutz steht ;)), die Freundin daneben wird langsam hysterisch. RS und RA finden beide, daß das unschön krampfartig wirkt und nähern sich unauffällig von den Seiten, um eine Möglichkeit zu haben, im Notfall schnell hinzuspringen.

Das lohnt sich bereits ca. 10 Sekunden später, als der Patient die Augen eindrucksvoll hochrollt und wie ein nasser Sack umkippt. Beide Helfer greifen zu und lassen ihn in einer fast perfekten stabilen Seitenlage zu Boden. Der SanH legt das Tragetuch schon mal daneben.
Auf Ansprache und leichtes Schütteln reagiert der Patient mit halb artikuliertem Grunzen und ungezielten, kräftigen, rhythmisch wirkenden Schlägen. Atmung ist offensichtlich vorhanden, Kreislauf auch. Auf weitere Diagnostik muß vorerst verzichtet werden. Nachfragen bei Freundin und Kumpels ergeben, daß er "was" getrunken habe; wieviel und was genau läßt sich nicht ermitteln Die Einnahme von anderen Substanzen wird verneint. Von Vorerkrankungen etc.pp. weiß die Freundin nix zu berichten.

RS-USER-pille
02.01.2010, 13:56
die Freundin daneben wird langsam hysterisch. RS und RA finden beide, daß das unschön krampfartig wirkt

Moin,

Dann soll sich doch der Security-Mann mal der Freundin annehmen...

Wobei dann die Frage übrig bliebe, wie alt der Pat. ungefähr denn ist?

Die sonstigen Anzeichen & Angaben ("WAS getrunken") sind in der Tat wenig hilfreich... wenn's kurzfristig "tragbar" ist: -> ab in RTW und (sofern er das toleriert) schon mal prophylaktisch 'n BZ / RR (schadet nie...)messen & evtl. mal die Pupillen betrachten / ausleuchten......

Dennoch ist immer etwas Vorsicht geboten, so manch einer, der erst mal angeschnallt auf der Trage sein Bewußtsein wiedererlangt, kann schon recht ungemütlich werden.
Das Hinzuziehen weiterer Security und/oder Polizeiorganen ist sinnvoll...

Doc ist hoffentlich schon im Anmarsch... :)

Knusperriegel
02.01.2010, 15:44
...und mit der BZ-Bestimmung haben wir auch gleich die Reaktion auf Schmerzreize.

RS-USER-Küchenhexe
02.01.2010, 16:22
Der Security-Mann stellt sicher, daß seine beiden Mitsteiter am ca. 10 m entfernten Eingang zur Veranstaltung immer einen Blick in unsere Richtung haben, um im Notfall helfen zu können. Der RS sorgt dafür, daß sich der Rest der munteren Clique um das Mädel kümmert und zusammen versucht ihr, RR und BZ zu bekommen. Aber nicht einmal mit zwei Leuten bekommt ihr irgendeinen Teil des Patienten so weit festgehalten, daß das eine Chance hätte. Den Gedanken, ihn irgendwie mit dem Tragetuch bewegen zu können, gebt ihr auf.
Daß der 22jährige (ca. 1,85 m und geschätzte 100 kg Kampfgewicht, in der Hauptsache Muskeln) weder auf der Veranstaltung bleiben noch so heimgehen kann, ist klar. Einer eurer Helfer im Sanitätsbereich ist frisch mit dem Medizinstudium fertig geworden und Assistenzarzt in einem Krankenhaus - seine RD-Erfahrung beschränkt sich aber auf die nichtärztliche Seite (ehrenamtlicher RS). Den geht der SanH jetzt holen, da in dem altehrwürdigen Gemäuer Funk- wie auch Handyverbindungen meist nicht funktionieren.
Euer Arzt ist auch sehr schnell da - und wie das immer so ist, schlägt auch der Patient plötzlich nicht mehr um sich, sondern atmet friedlich schlummernd vor sich hin.
Der Doktor schaut Euch ungläubig an, als ihr von der massiven Abwehr berichtet, und hockt sich neben den Patienten. Mit etwas energischer Ansprache ist der junge Mann dazu zu bewegen, kurz die Augen für eine Pupillenkontrolle zu öffnen: seitengleich, geweitet. Als der Doc weitere Werte erheben will, wirft sich der Patient plötzlich zur Seite, greift nach dem Arzt und krallt sich an seine Beine. Der Security-Mann und euer SanH können euern Studierten (der euch jetzt glaubt) aber unbeschädigt befreien.
Daß die Polizei dazukommen sollte, ist klar. Wollt ihr auch einen RTW? Es ist draußen die Hölle los, die Notaufnahmen sind gestopft voll, ihr werdet ein Weilchen warten müssen...

RS-USER-Elektro-Dengel
02.01.2010, 16:58
Ein KTW tuts auch! Wird nämlich ein längerer Einsatz, erst mal mit Pol-Eskorte in die Chir. Nothilfe zur Wundversorgung und CCT, anschließend ins Bezirks-Irrenhaus.
Sedieren könnte schwierig werden, wieviel Mann braucht man denn, um ihn soweit zu fixieren, dass man ein Nädelchen in ihn bekommt? Zudem erschwert uns das die neurolog. Beurteilbarkeit! Nich dass der doch irgendwo im Oberstübchen blutet (deshalb auch ein CCT).

RS-USER-Küchenhexe
02.01.2010, 17:28
CCT findet Euer Arzt vorerst unnötig, da keinerlei Verletzungen zu sehen sind und nach Aussage der Gruppe der Patient auch nur einmal gefallen sei - und da habt ihr ihn gefangen. Die Security hatte ihn zwar zuerst liegend gefunden, aber da habe er sich selbst hingelegt.
Allerdings hegt ihr den starken Verdacht, daß Alkohol nicht die einzige Substanz sein könnte, die sich in seinem Blut befindet. Ein Halbsatz im Sanitätsbereich einige Stunden vorher (ihr seht diverse Mitglieder der Gruppe nicht zum ersten Mal an diesem Abend; auch euer jetziges Päckchen war schon da) läßt ahnen, daß die ganze Clique Drogen nicht so negativ gegenübersteht wie jetzt alle vehement beteuern :rolleyes:
Haldol wird kurz angedacht, aber sofort wieder verworfen.

OK, also Anruf bei der Leitstelle und Schilderung der Lage. Pol kommt wohl in ca. 10 Minuten, RTW kann dauern (KTW kriegt ihr nicht, davon sind um 2.30 Uhr in der Sylvesternacht nicht so viele da in dieser Stadt).

Ein Kumpel eures Patienten wird zunehmend gereizter und verlangt von euch, ihr solltet den Typen doch bitte einfach irgendwie wegbringen, egal wo hin, notfalls mit Gewalt, bloß weg! Der Sicherheitsmann nimmt sich seiner an.

Plötzlich springt euer Patient auf und bahnt sich seinen Weg schwankend, aber zielstrebig Richtung Gebäudeeingang. Dabei stößt er diverse Leute grob zur Seite und brüllt wie ein Stier. Zwei weitere Sicherheitsleute halten ihn nach einigen Metern auf; er versucht einige Male, nach ihnen zu schlagen, kommt damit aber nicht durch. Seine Freundin hängt sich an seinen einen Arm und versucht tränenreich, ihn zu überreden, mit dem Schei§§ aufzuhören - eine turbulente Szene, die sich so ca. drei Minuten hinzieht. Dann wird er etwas stiller, steht auch recht unsicher und macht den Eindruck, sich demnächst übergeben zu müssen...

RS-USER-fruehgriller
02.01.2010, 19:48
Ich würde versuchen den jungen freundlichen Herrn mit Hilfe der Security bis zum Eintreffen der Polizei / Ordungsamt auf dem Boden / der Trage festzuhalten, den KTW dringlicher machen, und bei dessen Eintreffen Butter bei die Fische.

Will heißen: Trage raus, Pat mit Pol drauf, ob Eisenhaltiges Abführmittel (Handschellen) zum Einsatz kommen, muß die Pol entscheiden.
Begleitung dazu, und dann ab zum KH am Rande der Stadt, mit Voranmeldung das das Fixierbett gerichtet wird.

Alles andere sehe ich hier als auch medizinisch wirkungslos

Das bei der ganzen Aktion der Pat weiterhin medizinisch beobachtet wird, um bei einer Verschlechterung einzugreifen, ist selbstverständlich.

RS-USER-Küchenhexe
02.01.2010, 19:51
Wären wir in unserem nicht-so-schönen Städtchen gewesen, hätten wir es ziemlich genauso gemacht. Aber am "anderen Ufer" ticken halt auch die Uhren anders...

RS-USER-emergency doc
02.01.2010, 20:18
Für mich schauts hier ganz nach C2-/Drogenmischintoxikation aus, ggf. gepaart mit trunkener "dahateinermeinefreundinzulangeangeguckt"-Aggression.
Pol./RTW bzw. Pol./KTW sind hier angezeigt.
:-meinung

RS-USER-Küchenhexe
02.01.2010, 20:20
Ihr stell Euch schon mal in Position, falls der Knabe wieder umkippt. Prophylaktisch bekommt er einen Brechbeutel vor die Nase, den er auch artig selber hält - die Securities (in Spuckrichtung) gucken dankbar...

Nach kurzer Zeit steht er wieder sicherer; auch der Würgereiz verschwindet. Geistesabwesend zerreißt er den Brechbeutel - das sieht geradezu spielerisch leicht aus, wenn man bedenkt, daß sich ein Ring aus recht stabilem Kunststoff am oberen Rand befindet, den er dabei locker mit in zwei Häften reißt!

Dann beschließt er, die Veranstaltung zu verlassen. Er schlägt einen erstaunlich flinken Haken um die beiden völlig verdutzten Sicherheitsleute, wetzt Richtung Ein-/Ausgang, nimmt beim Laufen einem Gast eine Bierflasche ab, die er nach einer Frau wirft (zum Glück nur an der Schulter gestreift) und erreicht das Absperrgitter. In der Lücke steht ein recht imposanter Mann vom Sicherheitsdienst, den vermutlich nicht mal Euer Patient umrennen kann; die Freundin eures Patienten rennt schräg vor ihm her und redet immer noch beschwichtigend auf ihn ein. Er schnappt sich das Absperrgitter und wirft es in Richtung (nun wohl Ex-)Freundin, trifft sie aber nur leicht an Schienbein. Kurz bevor er es schafft, in den fließenden Verkehr zu rennen (um diese Tageszeit nicht sooo dicht, aber doch eine Hauptstraße), springen ihn ein Sicherheitsmensch und euer SanH von hinten an und ziehen ihn zu Boden. Der SanH wird nahtlos von einem weiteren Securitymann ersetzt und es kommt zu einem kurzen Gerangel auf dem Boden.
Wie auf Kommando erscheint ein Streifenwagen und hält neben dem Geschehen. Zwei Beamte steigen aus, gehen zu der Rangelei und übernehmen. Kurze Zeit später steht euer Päckchen wieder aufrecht, versucht, die Beamten anzugehen und bekommt nicht ohne Mühe die Hände auf den Rücken gebogen, gefolgt von klickenden Handschellen.

Vom RTW ist weit und breit noch nichts zu sehen.

Die Polizeibeamten bugsieren den jungen Mann zu ihrem Auto (schwierig, denn er wehrt sich nach Kräften) und drücken ihn daran, um ihn zumindest einigermaßen zu bändigen. Prompt fängt er an, seinen Kopf auf das Wagendach zu schlagen... Gesicht nach unten, was bereits beim zweiten Schag zu einem blutigen Autodach führt. Die Beamten sind unbegeistert und halten ihn zumindest teilweise erfolgreich von solchen Spielereien ab.

Einer der Beamten erklärt Euch, daß der Held im Krankenhaus wohl nicht willkommen sein wird - er ist ja nicht in dem Sinne krank, sondern wegen einer Intox (womit auch immer) in diesem Zustand. Und vital gefährdet ist er momentan auch nicht - dem muß euer Arzt zustimmen. Und jetzt?

RS-USER-emergency doc
02.01.2010, 20:22
Gibts bei Euch 'ne Wiese? Ansonsten die Alternativen Gewahrsam bzw. sediert auf ITS.

RS-USER-Küchenhexe
02.01.2010, 21:00
Der Gedanke, dem Patienten noch was sedierendes zu spritzen, ohne zu wissen, mit was sich das möglicherweise beißt, macht eurem Doc Bauchweh.
Der Gedanke, den Patienten einfach so (also ohne medizinische Betreuung) in die Ausnüchterung zu sperren, macht euch Bauchweh. Da könnte noch irgendwas im Busch sein...

Als ihr eure Befürchtungen aussprecht, können euch die Beamten beruhigen: in so einer Nacht ist der Polizeiarzt da und kann den Patienten im Auge behalten. Außerdem glauben die beiden Polizisten, daß es schwierig werden könnte, den jungen Mann in einem RTW / KTW so zu fixieren, daß er weder größeren Flurschaden anrichtet noch sich selbst verletzt. Die Polizei hat dagegen einen praktischen Kleinbus, in dem er sich hinten austoben kann - man muß ihn auch nicht weit transportieren, nur ca. 300 m.

Der aggressive Kumpel hat inzwischen versucht, sich mit euch, den Securities und der Polizei anzulegen und ist jeweils abgeblitzt. Der Veranstalter reagiert etwas ungnädiger und erteilt ihm Hausverbot, worauf er sich bei euch nicht mehr blicken läßt.

Nehmt ihr das Angebot der Polizei mit Kleinbus, Ausnüchterung und Polizeiarzt an?

RS-USER-emergency doc
02.01.2010, 21:25
Der Gedanke, dem Patienten noch was sedierendes zu spritzen, ohne zu wissen, mit was sich das möglicherweise beißt, macht eurem Doc Bauchweh.

Und ich krieg bei sowas Bauchweh! Was soll sich womit so beißen, daß ich es nicht mit Überwachung und gegebenenfalls einer Beatmung "aussitzen" könnte? Auf eine ITS will ich sowieso, und da hab ich auch ein Labor, um Blut, Urin und sonstiges auf Drogen untersuchen zu können.

RS-USER-Häuptling weiße Wolke
02.01.2010, 21:30
Einer der Beamten erklärt Euch, daß der Held im Krankenhaus wohl nicht willkommen sein wird - er ist ja nicht in dem Sinne krank, sondern wegen einer Intox (womit auch immer) in diesem Zustand. Und vital gefährdet ist er momentan auch nicht - dem muß euer Arzt zustimmen. Und jetzt?


Ähh, HALLO!!! Unklarer Verwirrtheitszustand mit akuter eigen- und fremdaggressiver Komponente, vermutlich im Rahmen einer, letztendlich unklaren, Intoxikation? Wo anders als in ein Krankenhaus gehört der den hin?

Also, ich würde den guten Mann mit einer soliden Sedierung notfalls zunächst s.c. oder sostwo rein versorgen, vorzugsweise aber i.v. mittels Vigo (immerhin sind ja eine Menge Leute zum Festhalten da. Und ja, ich würde aufgrund der akuten Eigen- und Fremdgefährdung auch in Kauf nehmen, notfalls einen Tubus in dem Mann zu versenken (dann kann er wenigstens niemanden mehr verletzen). Auf jeden Fall gehört der Mann fixiert und sediert an einen Ort, an dem eine weitergehende Diagnostik erfolgen kann. Basisdiagnostik mit Viralparametern, BZ etc. läuft natürlich sobald als möglich vor Ort.

RS-USER-Küchenhexe
02.01.2010, 22:25
Ähh, HALLO!!! Unklarer Verwirrtheitszustand mit akuter eigen- und fremdaggressiver Komponente, vermutlich im Rahmen einer, letztendlich unklaren, Intoxikation? Wo anders als in ein Krankenhaus gehört der den hin?


...Auf eine ITS will ich sowieso...

Nach erneuter Rücksprache mit der Leitstelle scheint der Platz auf der ITS recht utopisch: alles knallvoll, möglichst nur Patienten mit akuter vitaler Bedrohung... Auch auf das Auto müßt ihr warten: mangels besagter vitaler Bedrohung wird's noch so etwa 45 Minuten dauern. Währenddessen steht ihr mit eurem Patienten in einer ziemlichen Eiseskälte draußen, und so profane Dinge wie Wärmeerhalt lehnt er vehement ab. So langsam möchtet ihr euch angesichts dieses Startes ins neue Jahr erbrechen...

Wir haben dann resigniert (so langsam ist auch im Sanitätsbereich der Teufel los. Zum Glück seid ihr nicht nur mit den angeforderten 3 SanH's da!) und das Angebot der Pol angenommen. Mit dem eindringlichen Hinweis, den Patienten engmaschig zu überwachen und ihn beim kleinsten Problem ins Krankenhaus weiterzuverlegen. Selbst mit 5 Leuten erweist es sich als schwierig, den jungen Mann in den Polizeikleinbus zu verladen, in dem er dann zwar noch etwas randaliert, aber irgendwann Richtung Polizeiwache verschwindet.

Ca. 3 Stunden später kommen wir auf dem Weg nach Hause an der Wache vorbei. Vor der Tür stehen RTW und NEF; wir meinen, unseren Patienten fixiert auf der Trage zu erkennen, sind uns aber bis heute nicht ganz sicher.

Alles in allem ein unbefriedigender Einsatz, bei dem wir mit den Strukturen des benachbarten "Auslands" kollidiert sind, wo "besoffen" anscheinend automatisch mit "kein echtes Problem" gleichgesetzt wird...:rolleyes:

Zur Verteidigung unseres Arztes muß man sagen: er weiß selber, daß er wenig präklinische Erfahrung hat. Wenn man dann noch als normaler Helfer eingeteilt ist und mit wenig Material zurecht kommen muß, dann ist "primum non nocere" sicherlich nicht der schlechteste Vorsatz. Und das ist mir deutlich lieber als ein Jungspund, der erst mal unreflektiert alles fixt!