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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Streßt Ihr Euch selber?



Heinz Wäscher
10.06.2003, 09:47
Ich wollt mal anfragen, wie so Eure Ansprüche an Euch selbst ausschauen.
Was erwartet Ihr von Euch selbst in Hinblick auf das Studium?
Müßt Ihr auf Teufel-komm-raus trotz evtl Nebenjob und anderer Verpflichtungen alles in der Regelstudienzeit schaffen?
Reicht die Mindestpunktzahl oder müssen es mindestens 90% in der Klausur sein?Spornen Euch Eure Ansprüche an oder bremsen sie Euch?

Ich selber hab schon ein schlechtes Gewissen, mein Physikum erst nach 6 Semestern machen zu können, obwohl ichs objektiv gesehen nicht so dramatisch finde, hab ja auch gute Gründe dafür (Jobben und gesundheitl. Gründe)

Trotzdem nervt es mich, nicht das erreicht zu haben, was ich mir vorgenommen hab. :-???

Geht Euch das ähnlich?

Nico
10.06.2003, 10:09
Huhu Heinzi

Da ich immer zig Gedanken gleichzeitig im Kopf habe und zig Sachen parallel mache, musste ich meinen Anspruch runterscharuben.....es geht dann nicht alles 100%ig. :-(

Es sei denn, ich beiße mich an einer Sache, die mich beschäftigt und interessiert, fest - dann bin ich zu Höchstleistungen fähig, wenn es nicht zu lange dauert.

Gruß
Nico

Lava
10.06.2003, 11:33
Ansprüche können sowohl motivieren als einen auch deprimieren. Kommt vielleicht auch immer drauf an, was für eine Vergangenheit man hat. Mir z.B. ist in der Schule fast immer alles sehr leicht gefallen. Jetzt ist Studium bin ich schon mehr am rudern. Zwar gibt es keine Noten mehr, aber das möglichst-viele-Punkte-holen Denken ist noch da. Allerdings schaffe ich solche Leistungen wie in der Schule nicht mehr. In ruhigen Momenten (wie jetzt gerade) denke ich mir "Scheißegal! Bestehen und gut." Nur manchmal macht es mich ziemlich fertig, eben nicht mehr Spitze zu sein.
Das Geheimnis liegt darin, den für sich individeull richtigen Anspruch zu schaffen und sich nicht zu sehr an den anderen zu orientieren. Ich muss mit mir selbst zufrieden sein und da ist es kontraproduktiv, sich Ziele zu setzen, die man nicht erreichen kann. Trotzdem sollten die Ziele nicht zu einfach zu erreichen sein, damit man hinterher stolz auf sich sein kann.
:-dafür :-top

nightingale
10.06.2003, 16:01
Naja, das mit 90% ist für mich eh' utopisch. Ich will einfach nur das Physikum schaffen! Denn sonst gibt es Probleme mit dem Bafög-Amt und da ich vom Bafög + etwas Jobben lebe, wäre die Bafög-Streichung auch das Ende vom Studium!
Hat man eigentlich noch eine Chance auf weiteren Bafög-Bezug, wenn man 1x durch's Physikum fliegt? Die Sachbearbeiter haben sich da sehr verworren geäußert, weder ja noch nein, es wäre situationsbezogen...

test
10.06.2003, 16:18
huhu :-)

Also ich hab schon recht hohe Ansprüche an mich. Habe jetzt auch nicht das Problem, dass ich noch nebenbei arbeiten müßte oder sonstige Verpflichtungen hätte. Ich war auch in der Schule recht ehrgeizig und das hat sich auch gehalten. Daher hab ich bisher schon immer das Ziel gehabt auf jeden Fall über 80 % zu haben und möglichst weit darüber :-D Mich spornen meine Ansprüche schon an wobei man halt nich enttäuscht sein darf wenn ich es mal nicht klappt wie man es erhofft hat. Auch wenn es einem dann sicher schwer fällt :-peng

Lisa
10.06.2003, 16:36
Unter wieviel Leistungsdruck man sich setzt, ist in meinen Augen zum einen eine Erziehungsfrage und zum anderen eine Frage der Prioritäten, die man sich in seinem Leben setzt.
Für einige gehört es einfach dazu, sich leistungsmäßig positiv von den anderen abzuheben...sei es durch enormen Lernaufwand oder durch besondere Auffassungsgabe und herausragenden Verstand.
Ob und inwiefern man sich nun an diesen Spitzen orientiert, bestimmt vor allem der persönliche Hintergrund. Ich halte es für ziemlich fatal, die Karriere zum zu wichtigen Lebensinhalt zu machen. Das daraus folgende Engagement vergrößert zwar ganz sicher die Erfolgschancen, aber Misserfolge werden als umso schmerzhafter empfunden, je weniger Halt und Befriedigung einem andere Lebensbereiche geben.

Also, auf die Ebene des Studiums bezogen: Bestehen ist immer das Ziel, aber es gibt Nachprüfungen!

Pünktchen
10.06.2003, 18:40
Huhu :-)

klar, stress ich mich selber, weil ich an mich selber den Anspruch habe etwas zu können und es so gut zu können, daß ich meinen späteren Patienten helfen kann und sie nicht noch kränker mache :-((

Aber manchmal ist es einfach nur die Menge an Wissen, was ich wissen soll (laut Büchern oder profs) die mich überwältigt und ich selbst mir Ziele setze und hier was und dort was....*grrr*
Aber man lernt irgendwann die prioritäten für sich zu legen und auch mal zu sagen ich muss das nicht ins kleinste Detail wissen, aber das ist schwer :-blush


Ich freu mich immer auf zuhause....da brauch ich mich mal um nix kümmern....lange schlafenan nix denken....Mama macht essen, kauft ein, keiner macht dir ein schlechtes Gewissen, weil du lernen solltest :-love Schööööööööööööööööönnnnn


Apropros schlechtes Gewissen....*fg* die Klausurzeit fängt an....:-((


Gruß
Pünktchen :-)

luckyblue
10.06.2003, 19:04
Hat man eigentlich noch eine Chance auf weiteren Bafög-Bezug, wenn man 1x durch's Physikum fliegt? Die Sachbearbeiter haben sich da sehr verworren geäußert, weder ja noch nein, es wäre situationsbezogen...

Du kannst auf jeden Fall das Physikum nach dem fünften Semester machen und trotzdem weiterhin Bafög kassieren. Ein Semester über der Regelstudienzeit ist von vornherein also drin. Zur Bafög-Rettung im Zweifel ein Urlaubssemester (währenddessen das Bafög-Amt natürlch aber nichts rüberwachsen lässt). Ansonsten gibt es auch immer Mittel und WEge ... So musst du dem Bafög-Amt ja nie ein Zeugnis vorlegen, sondern (ab dem fünften Fachsemester) nur ein ausgefülltes Formular, in dem der dafür zuständige Professor deiner Uni per Stempel bestätigt, dass du unter Zugrundelegung deines LEistungsstandes dann und dann vermutlich dein Studium erfolgreich abgeschlossen haben wirst. Nun sollte man es nicht für möglich halten, aber selbst unter den Professoren soll es welche geben, die MEnschen sind und obendrein mit der niederen Mathematik auf Kriegsfuß stehen. Habe ich mal gehört;-)

Die Niere
11.06.2003, 08:08
In der Schule ist es mir meist ziemlich leicht gefallen und dementrsprechend hatte ich in den meisten Fächern auch den Ansporn, verdammt gute Noten zu schreiben...das hat auch prima geklappt inkl. Abi.

Aber als dann das Studium begann, habe ich sehr schnell erkannt, daß es bei dieser Fülle an Wissen und Kursen es kaum möglich sein dürfte, dieses Leistungsstandard zu halten - und so kam es dazu, daß ich von Semester zu Semester fauler wurde und eigentlich nach recht kurzer Zeit nur noch das Ziel BESTEHEN existierte...zum 1. Stex war mein Ziel mit wenig Aufwand eine 3 zu schreiben, was mir gelungen ist und damit war ich absolut zufrieden. Das Ziel Bestehen habe ich dann bis zum 8 Semester auch durchgehalten...aber was ist schon ein Rückschlag.

Summa summarum muß ich sagen, daß die Fülle von Klausuren die gleichzeitig auf einen daniederprasselt den Ansporn immer 90% zu schaffen überhaupt nicht möglich macht, zumindest nicht, wenn man noch ein Privatleben und ein Hobby hat - ich habe mich recht schnell für Privatleben und Hobby entschieden und mich ein wenig aus der Leistungsgemeinschaft herausgenommen - das war meiner Meinung nach die richtige Entscheidung, auch wenn ich mich manchmal ein wenig darüber ärgere, daß ich in einigen Fächern einfach NULL Peilung habe - zum aller ersten Mal nimmt man den Spruch "Du Lernst nicht für XYZ sondern für dein Leben" Ernst.

Mein Anspruch fürs 2. Stex ist ne 2, auch wenn ich nicht sicher bin, daß zu schaffen, hab einfach zu spät angefangen und auch wenn es eine wird, ein guter Arzt werde ich nicht durchs gute kreuzen und das ist eigentlich das richtige Ziel...naja eigentlich lautet es:

Werde ein guter Arzt ohne dabei dein Privatleben (Familie und Co.) zu sehr aufgeben zu müssen - wenn man das schafft, kann man imho absolut mit sich zufrieden sein - ob das ganze in Regelstudienzeit, mit keiner durchgefallenen Klausur oder sonst was erreicht spielt am Ende keine Rolle mehr.

gruesse, die niere