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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medumat "Transport"



RS-USER-Rettungsente
06.11.2010, 09:47
Hallo liebe Gemeinde, wir haben in meinem Bereich nun seit dieser Woche den "Medumat Transport" auf alle NEF bekommen...Es gab natürlich auch eine Einweisung, aber wie ihr Euch vorstellen könnt sind gerade bei der Vielfalt der möglichen Beatmungsmuster und Einstellungen viele Fragen offen geblieben. Ich möchte also dazu mit meinen Kollegen in den nächsten Wochen noch einmal eine Fortbildung machen. Habt ihr irendwelche Unterlagen zu den speziellen Beatmungsformen des Medumat Transport in der Version 2.17??
Ich stelle mir das eigentlich so ein wenig wie "Beatmung für Dummies" vor (gibt es soweit ich weis aber leider noch nicht als Buch :heul:
Also Ideen gefragt - es soll einfach verständlich sein und nachhaltig im Gedächnis bleiben und auch von Chirurgen verstanden werden ;)

Ich hoffe auf Anregungen ...

VG Rettungsente

leuchtreklamefahrer
07.11.2010, 11:44
...auch wenn das für deinen Vortrag nicht weiterhelfen wird, aber:

Mir fehlt bei der Abstimmung eindeutig die Möglichkeit: "Haben wir nicht, wäre aber schick!"

Die Zahl der Verlegungen von beatmeten Patienten nimmt nahezu stetig zu, darunter sind natürlich auch einige respiratorisch "schlechte" Kandidaten, bei denen ein einstündiger Transport mittels der von uns vorgehaltenen Luftpumpe die Therapie um Tage zurückwirft. ITW-Konzept hin oder her, aber davon scheinen die bei uns zustädnigen Intensivmediziner ebenso wenig gehört zu haben wie von der Option ITH. Insofern:Her damit:)

krumel
07.11.2010, 13:55
Bzw. ein "wir haben den Oxylog 3000";)

leuchtreklamefahrer
07.11.2010, 22:09
...egal, wie das Gerät heißen mag. Auch wenn ich die beiden nun genannten wohl für den Einsatz in einem Regel-RTW am ehesten favorisieren würde. Die LTV'S o.ä. wirken von der Bedienung auf mich einfach ein wenig unpraktisch für den RD-Alltag.

RS-USER-Brummel
08.11.2010, 06:55
Was mich zumindest am Medumat schon mal grundsätzlich störrt ist, dass er im Vergleich zum "notfall"-Modell ne verstärkte Halterung braucht. Sprich alle Halterungen müssen umgerüstet werden. Und warum ist der überhaupt auf dem NEF? Wenn der RTW ne Verlegung macht, das NEF aber nicht begleitet (was bei uns Standart ist), dann habe ich im ungünstigsten Fall kein Beatmungsgerät mehr auf dem NEF.

RS-USER-Rettungsente
08.11.2010, 11:01
Was mich zumindest am Medumat schon mal grundsätzlich störrt ist, dass er im Vergleich zum "notfall"-Modell ne verstärkte Halterung braucht. Sprich alle Halterungen müssen umgerüstet werden. Und warum ist der überhaupt auf dem NEF? Wenn der RTW ne Verlegung macht, das NEF aber nicht begleitet (was bei uns Standart ist), dann habe ich im ungünstigsten Fall kein Beatmungsgerät mehr auf dem NEF.

Der Plan sieht vor, das dim Verlegungsfall der betroffene RTW und das NEF die Beatmungsgeräte tauschen...Ich sehe da nur Probleme, da das NEF 3 RTW notärztlich "betreut" und somit gerade bei Dublizitätsfällen ein Problem entsteht das Beatmungsgerät und den RTW zusammen zu führen...Auf dem NEF weil die DIN für das NEF geändert worden ist, ist also bundesweit ein "Muss"

VG Rettungsente

RS-USER-Brutus
08.11.2010, 14:29
Ich stelle mir das eigentlich so ein wenig wie "Beatmung für Dummies" vor (gibt es soweit ich weis aber leider noch nicht als Buch :heul:
Also Ideen gefragt - es soll einfach verständlich sein und nachhaltig im Gedächnis bleiben und auch von Chirurgen verstanden werden ;)

Ich hoffe auf Anregungen ...

VG Rettungsente

Auf die Schnelle und vor Allem als Kurzüberblick: 1 x 1 der Beatmung, gibt es z.B. bei Amazon. Aber für eine adäquate Einarbeitung kauf Dir lieber ein vernünftiges Anästhesiebuch zum Thema Beatmung.
Beatmung für Dummies gibbet nämlich nicht, sonst könnten es ja auch die Chirurgen. :grins:
Der Vorteil vom Medumat Transport liegt in den Tasten links. 2 mal gedrückt und schon hat man die Beatmungsmuster im Notfall für Kleinkinder, Kinder und Erwachsene schon voreingestellt. Und wer dann immer noch seine Fingerchen nicht von den Drehreglern und Knöppen lassen kann, der weiss in der Regel auch, was er da tut. Für Verlegungen kann ich immer nur raten, sich an den Einstellungen der Evita vor Ort zu orientieren. Meistens (?!) sind die Patienten damit ja ganz gut versorgt.
LG

RS-USER-apoplex
08.11.2010, 16:04
Buchempfehlungen:

Praxisbuch Beatmung als gut verständliches Buch, oder, für den der mit noch tiefergehenden Aspekten die Materie einsteigen will "Atem, Atemhilfen"

RS-USER-Rettungsente
08.11.2010, 21:01
Na dann werfe ich mal einen Blick auf die vorgeschlagenen Bücher...
Die Funktionen des Gerätes sind mir schon klar :) es geht mir ja eher um eine Möglichkeit einfach und allgemeinverständlich rüber zu bringen was die verschiedenen Modi unterscheidet und das auch noch so das es sich die Kollegen merken können ;)

VG Rettungsente

RS-USER-emergency doc
15.11.2010, 21:54
Also hier werden vermutlich einige staunen, aber es gibt durchaus Chirurgen, die sich mit Beatmung auskennen.:grins:

Achja, das Problem mit den Beatmungsgeräten auf NEF vs. auf RTW sehe ich irgendwie nicht. Wenn ein RTW mit Notarztbegleitung einen Patienten verlegt, das NEF (Auto!) aber im Stall bleibt (also Status 6), wo ist das Problem? Wenn es aber begleitet, gibts doch erst recht kein Problem, oder?:confused:

RS-USER-Brummel
16.11.2010, 08:49
Wenn, bei uns ist es aber in der Regel so, dass das NEF, das "begleitet" entweder von einem anderen NA aus dem KH besetzt wird, oder aber zur NAW Wache fährt und dort den NA aufnimmt. Das NEF ist also keines Falls Status 6.
Wobei mich eigentlich noch mehr als dieses Hin und Her gewechsle die Tatsache störrt, dass wir als reiner Medumat-Familien Nutzer jetzt auch in allen RTW die Halterungsplatten austauschen müssen, da die Ursprünglichen nicht auf das Zusatzgewicht ausgelegt sind.

RS-USER-Rettungsente
16.11.2010, 15:37
Das Problem entsteht weil das Landesrettungsdienstgesetz in Brandenburg die Begleitung der Verlegung durch den Notarzt nur in absoluten Ausnahmefällen erlaubt. Die Kliniken sind angewiesen aus dem Pool des Krankenhauses einen Arzt für die Verlegung zu stellen.

VG Rettungsente

RS-USER-emergency doc
16.11.2010, 20:37
1. Das Problem mit dem Zweit-, Dritt- oder sogar Viertnotarzt ist eigentlich einfach zu lösen: Man macht dem Rettungsdienstträger einfach klar, daß zwei Notärzte doppelt, drei dreifach und vier eben vierfach kosten.
Dieses Problem entsteht oft an Standorten, die weniger Einsätze (z.B. 5/Tag) haben, und wo bei ländlichen Strukturen eher ein "Das haben wir schon immer so gemaht" bzw. "Jetzt komm, eben schnell einer rausfahren" gepflegt wird. Allein die Frage nach der BG-Versicherung des Notarztes bzw. Haftungssituationen bei mehreren gleichzeitig tätigen Notärzten wird sowas sprengen.

2. Dann kann sich das Krankenhaus ja einen Verlegungs-Medumaten zulegen. Durch doppelte Verwendung z.B. im Schockraum oder als hausinternes Verlegungsgerät (Reserve) etc. ist das sogar finanziell durchaus tragbar.

RS-USER-Brutus
17.11.2010, 16:37
1. Das Problem mit dem Zweit-, Dritt- oder sogar Viertnotarzt ist eigentlich einfach zu lösen: Man macht dem Rettungsdienstträger einfach klar, daß zwei Notärzte doppelt, drei dreifach und vier eben vierfach kosten.
Dieses Problem entsteht oft an Standorten, die weniger Einsätze (z.B. 5/Tag) haben, und wo bei ländlichen Strukturen eher ein "Das haben wir schon immer so gemaht" bzw. "Jetzt komm, eben schnell einer rausfahren" gepflegt wird. Allein die Frage nach der BG-Versicherung des Notarztes bzw. Haftungssituationen bei mehreren gleichzeitig tätigen Notärzten wird sowas sprengen.

2. Dann kann sich das Krankenhaus ja einen Verlegungs-Medumaten zulegen. Durch doppelte Verwendung z.B. im Schockraum oder als hausinternes Verlegungsgerät (Reserve) etc. ist das sogar finanziell durchaus tragbar.

Warum sollte das für den Rettungsdienstträger Mehrkosten bedeuten? Der Rettungsdienst stellt einen Notarzt. Wenn ein Krankenhaus eine Verlegung machen muss, wird ein "Arzt mit Fachkunde" aus diesem Krankenhaus den Patienten begleiten. ==> Der Notarzt aus der Regelrettung ist nicht mit der Verlegung gebunden und steht dem Rettungsdienst weiter zur Verfügung. BG-Versicherung / Haftpflicht des "2." Arztes läuft über das Krankenhaus, also auch keine weiteren Kosten. So entstehen nur die Kosten des Transportes mit einem RTW, der begleitende Arzt wird eh vom Krankenhaus gestellt, welches den Tarnsport bezahlen darf.

Wenn ein Krankenhaus sich selbst einen Medumaten zulegen sollte, ist das zwar keine schlechte Wahl, allerdings bringt dies nur dann einen Vorteil, wenn der Rettungsdienst sich auf diese Geräte ebenfalls einstellt. Denn was bringt es, einen "rettungsdiensttauglichen" Ventilator zu besitzen, wenn es in den Fahrzeugen keine Aufnahmemöglichkeit gibt. Dann kann ich auch gleich den Oxylog aus dem Krankenhaus mitnehmen, der ebenfalls ungesichert im Fahrzeug steht.
Die Krankenhäuser haben ja häufig Verträge mit bestimmten Herstellern. Wenn jetzt der Rettungsdienstträger einen anderen Vertragspartner hat, kommen da ja auch noch ganz andere Probleme dazu.

Meine Meinung zu dieser "Problematik": Im Notfall brauche ich keinen Medumat Transport, da reicht die Luftpumpe auf dem RTW allemal. Wenn aber ein Intensivtransport durchgeführt werden soll, warum wird dann nicht ein Intensivtransporter angefordert. Der hat nicht nur einen Intensivrespirator, sondern auch die Möglichkeit einer adäquaten Überwachung.
Ich habe kein Verständnis dafür, dass die Rettungsdienstträger zwar die "Goldesel" Intensivtransporte abgreifen wollen, aber dann nur inadequate Bedingungen schaffen. Da wird dann zwar ein Medumat Transport angeschafft, um einen Hauch Intensivstation in den RTW zu holen, aber dann steht man in der Klinik, hat zwar einen gescheiten "Respirator", aber weder eine adäquate Überwachungsmöglichkeit, noch Perfusoren. Im Auto keine 230V-Dose, keine andere Möglichkeit Krankenhausgeräte mit Strom zu versorgen.
Dies alles haben die Anbieter der Intensivverlegungen. Die Kosten zwar einiges, müssen aber eben die ganzen Geräte auch Anschaffen / Vorhalten.
Insofern: Schuster, bleib bei Deinen Leisten!

Sorry für ein wenig off Topic.

RS-USER-Brummel
17.11.2010, 16:48
Naja, also das mit dem ITW ist ja schön und gut, andererseits gibt es auch Notfallmäßige Verlegungen, bei denen das Beatmungsgerät differenzierter Arbeiten soll / muss und die weder auf den ITW warten können (der z.B. bei uns - vorausgesetzt der nächste ist frei - ne gute Stunde braucht) noch mit der einfachen Notfall-Luftpumpe vom RTW auskommen.
Ich würde mir dann allerdings auch wünschen, dass dann die Möglichkeit zur Invasiven Blutdruckmessung besteht.

RS-USER-Rettungsente
17.11.2010, 22:50
Ich muss Euch leider sagen, das es in Brandenburg kein bodengebundenes Intensivtransportkonzept gibt. Es ist nur möglich mit den beiden ITH (Berlin und Senftenberg) eine solche Verlegung zu fliegen, dies ist jedoch völlig unzureichend.

Zurück zum Medumat - der musste angeschafft werden weil die DIN für das NEF in Deutschland geändert worden ist. Wesentlich ist dabei die Bestückung mit eben einem solchen Beatmungsgerät, welches eben auch noninvasive Beatmungsformen bietet, auch eine Spritzenpumpe muss künftig auf dem NEF vorgehalten werden.

Ich muss Brutus zustimmen, ich sehe es gerade für Notverlegungen auch so, das ich einfach die Sedierung/Narkose vertiefe und dann den Standart Medumat anschließe den ich auf jedem RTW hab. Sicher ist so ein Intensivgerät toll, aber der Stress, den der Patient auf der Verlegung hat kompensiert auch der Medumat Transport nicht...

Mein Problem steht jedoch noch immer - ich sitze noch immer an einer gut verständlichen Übersicht für alle Kollegen - also wer was hat PM an mich!

VG Rettungsente

RS-USER-Shizr
19.11.2010, 16:25
Zurück zum Medumat - der musste angeschafft werden weil die DIN für das NEF in Deutschland geändert worden ist. Wesentlich ist dabei die Bestückung mit eben einem solchen Beatmungsgerät, welches eben auch noninvasive Beatmungsformen bietet, auch eine Spritzenpumpe muss künftig auf dem NEF vorgehalten werden.
Was - DIN-Normung hin oder her - meiner Ansicht nach völlig praxisferne Idiotie ist. Ich hab bisher gedacht, DIN-Normen wären eher von Praktikern, nicht von lebensfernen Bürokraten. War wohl ein Trugschluss.


Das NEF ist ein Notarztzubringer, kein Transporter für spezialisiertes medizintechnisches Equipment.

Wenn ich - wofür es medizinisch sehr gute Gründe gibt - beim Transport NIV oder erweiterte Beatmungsmodi ermöglichen will, müssen die entsprechenden Geräte auf jedem RTW sein.
Oder fährt bei euch nur das NEF mit einem 12-Kanal-tauglichen EKG mit Schrittmacherfunktion und Möglichkeit zur manuellen Defibrillation rum?


Ich seh schon die Ankunft auf Intensiv beim kritischen Beatmungspatienten, wo das RTW-Team sagt "sorry, das NEF ist seit ner halben Stunde im Nachbarkreis, wir haben nur die Luftpumpe ohne Schnickschnack dabei".

RS-USER-Saphira
19.11.2010, 18:23
Ich seh schon die Ankunft auf Intensiv beim kritischen Beatmungspatienten, wo das RTW-Team sagt "sorry, das NEF ist seit ner halben Stunde im Nachbarkreis, wir haben nur die Luftpumpe ohne Schnickschnack dabei".

Das wäre nen Cartoon wert^^

RS-USER-emergency doc
19.11.2010, 19:51
Oder fährt bei euch nur das NEF mit einem 12-Kanal-tauglichen EKG mit Schrittmacherfunktion und Möglichkeit zur manuellen Defibrillation rum?

Ähm.... ja.....D:-)

RS-USER-Hoffi
19.11.2010, 20:48
Was - DIN-Normung hin oder her - meiner Ansicht nach völlig praxisferne Idiotie ist. Ich hab bisher gedacht, DIN-Normen wären eher von Praktikern, nicht von lebensfernen Bürokraten. War wohl ein Trugschluss.


Die Normen werden von den betroffenen Firmen selber entwickelt und verabschiedet. Es kommt halt darauf an was für Leute von den Interessengruppen auf die Sitzungen geschickt werden.