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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pflegepraktikum - was durftet ihr tun?



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Rübe
12.06.2003, 19:59
Das KPflP steht mir bevor und ich hab ehrlichgesagt absolut keine Lust auf Essen austragen und schon gar nicht 3 Monate lang. Wenn man sich anstrengt und fragt darf man doch bestimmt auch mehr, oder?
:-dafür
Was habt ihr so gemacht? Egal ob positiv oder negativ. Aus dem Pflegedienstleiter war nichts rauszukriegen als 'Werden wir mal sehen' :-???

milz
12.06.2003, 20:02
Was meinst Du mit mehr?

Rübe
12.06.2003, 20:08
Irgendwas außer Betten machen, Essen austragen, Patienten rumschieben. Z.B. Pflaster wechseln oder so, Kanülen ziehen, ...

hibbert
12.06.2003, 20:11
Das kommt auf die Leute drauf an, was du machen darfst. Wenn Du Dich dann nicht noch allzu blöd anstellst... :-))
Aber um das Essenausteilen, waschen und blutdruckmessen wirst Du nicht drumrumkommen. Ich durfte auch mal Blutabnehmen(1mal bei einem netten Patienten), Fragmin spritzen(jeder der jetzt lacht, ok is nicht so dolle, aber zuerst ist es eine Abwechslung) und Braunülen ziehen.
Ansonsten kommt es auch auf Dich an, wenn Du interesse zeigst kannst Du mit in den OP, beim Punktieren zusehen und und und, am besten suchst du Dir eine/n nette/n Arzt/Ärztin und fragst bei jedem bischen, ob du mal mit darfst. Ich würde auch immer noch ein Paar Tage mit auf die Intensivstation gehen, da gibt es auch viel zu sehen. :-top
Interessant ist das Praktikum auf jeden Fall, es kommt wie gesagt, jedoch drauf an was du draus machst, wenn Du mit einer miesen Einstellung hingehst, wird es auch mies. :-)

Rübe
12.06.2003, 20:15
Hört sich schon viiiiieeel besser an :-top

hibbert
12.06.2003, 20:18
Mach Unfallwiederherstellungschirurgie!! Kann ich nur empfehlen!! :-) Bloss Innere würde ich nicht machen.

Rübe
12.06.2003, 20:22
Geht nicht :-( Habe die Auswahl zwischen Innere, Chirurgie (naja, vielleicht kommen ja mal ein paar Unfälle rein) und Onkologie, was ich mir nicht antun möchte. Was will man bei 150 Betten erwarten?

Kalamität
12.06.2003, 20:27
Ich habe gerade die ersten vier Wochen meines Pflegepraktikums hinter mir, also kann ich die paar Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe, ja mal mit Dir teilen. ;-)

Wenn Du "absolut keine Lust" auf Essen austragen hast, wirst Du im Pflegepraktikum wohl nicht weit kommen, wenn ich da von meiner aktuellen Praktikumsheimat auf andere Krankenhäuser schließen darf.
Schließlich sind wir ungelernte Kräfte, auch wenn wir das Abi hinter uns gebracht haben und auch sonst möglicherweise sehr aufgeweckte Zeitgenossen sind, und sogar die examinierten Krankenschwestern verbringen ihre Zeit mit solchen Tätigkeiten, wenn gerade keine billige Arbeitskraft zur Hand ist. ;-)
Aber glücklicherweise wird auch im Krankenhaus nicht den ganzen Tag gegessen, man kommt schon noch zu anderem. :-D

Ich habe zuerst zwei Wochen auf einer Station für Innere Medizin verbracht, wo dann natürlich jede Menge Arbeiten angefallen sind, die mit den ganzen Pflegefällen zu tun hatten, also Waschen (helfen), Füttern, Bettpfannen unterschieben, Wäsche wechseln und so weiter. In den zwei Wochen konnte ich bloß bei einer einzigen Untersuchung zusehen, nämlich einer Magenspiegelung, aber ich fand's trotzdem ganz interessant - ich habe Blutdruck messen und diesen ganzen Pflegekram, den ich oben schon aufgezählt habe, geübt, Blutzucker messen gelernt und überhaupt ein bißchen Einblick in den Krankenhausbetrieb bekommen (das ewige "Geh mal eben zur XXX und hol YYY" war da vielleicht auch hilfreich ;-) ).
Nach zwei Wochen war ich's aber auch leid, muß ich zugeben, vor allem weil's im Krankenhaus so hierarchisch aufgebaut ist, und als Praktikant steht man da knapp unterhalb einer Mikrowelle, glaube ich. ;-)

Dann bin ich auf eine andere (interdisziplinäre) Station gekommen, und da habe ich dann zum ersten Mal die ganzen Ärzte kennengelernt (vorher kannte ich bloß eine Assistenzärztin von unserer Station), und die waren sehr nett und haben mich schon gelegentlich bei Untersuchungen und OPs zuschauen lassen.
Auf der Schwesternseite gibt es auf dieser Station mehr Papierkram und weniger Pflegefälle, so daß ich in den ersten paar Tagen zwischendurch oft dumm rumstand, weil ich nichts tun konnte, aber als ich einigermaßen kapiert hatte, wie die Station läuft, habe ich mich da auch nützlich machen können, allerdings nicht mehr allzuviel über Pflege gelernt. Dafür mehr über die Tätigkeiten der Ärzte, was ich natürlich interessanter fand. ;-)

Naja, was rede ich überhaupt schon in der Vergangenheit - ich hab ja noch drei Tage vor mir. :-D

Lisa
12.06.2003, 20:31
Original geschrieben von Rübe
und Onkologie, was ich mir nicht antun möchte.
Hm...warum nicht?

Rübe
12.06.2003, 20:48
Onko finde ich deprimierend. Klar, das muss es auch geben, aber so wenig Chancen auf Heilung und einer nach dem anderen stirbt - das geht tierisch an die Substanz. Man soll zwar die Hoffnung nie aufgeben, aber das fällt mir hier schon sehr schwer.

Lisa
12.06.2003, 20:55
Ok, wär auch verdächtig, wenn's dir jetzt schon nicht mehr an die Substanz ginge.
Aber was willst du in Zukunft tun, um dir hoffnungslose Fälle nicht "antun" zu müssen?

Rübe
12.06.2003, 21:02
Solange die Mehrzahl der Patienten eine Chance hat, kann ich damit leben. Ich drücke mich nicht davor. Man hat immer mal einen dabei, bei dem man nicht mehr viel machen kann. Damit kann ich leben. Aber soviele?

milz
12.06.2003, 22:07
Hallo!
Ich persönlich glaube, daß man immer was machen kann. Wenn nicht curativ, dann eben palliativ. Oder mal hinsetzen und zuhören, das hilft manchen auch schon viel. Ist halt nur die Frage, wie gut man damit umgehen kann. Da hat (oder hatte) aber fast jeder mal irgendwo Schwierigkeiten mit (ich auch), weil die Patienten einem vorführen, wie's einem vielleicht selbst mal geht (oder den Eltern, Partner ...) und man den Leuten auch nicht mit ein paar flotten Sprüchen helfen kann. Mit der Erfahrung wird das aber schon, und man entwickelt sich dadurch auch charakterlich weiter.

Kati 27
12.06.2003, 22:21
Wenn du das allererste Mal überhaupt im Krankenhaus arbeitest würde ich die Onkologie auch nicht empfehlen.
Ich bin zwar (noch) keine Studentin sondern Krankenschwester, aber da du den ersten Eindruck der Station für dein ganzes Leben mitnimmst halte ich die Idee da ein Praktikum zu machen für sehr ungünstig. Bei uns nehmen die da gar keine Praktikanten, außerdem wirst du da kaum viel machen dürfen, weil das Gebiet sehr kompliziert ist.
Viel Glück für dein Praktikum :-top

Pünktchen
13.06.2003, 09:53
Hi Rübe :-)

Ich muss kurz meinen Senf dazu geben....

Das ganze heisst doch KrankenPFLEGE praktikum....du sollst die Pflege kennenlernen und nicht ärztliche Tätigkeiten, du sollst einen Einblick in den Stationsalltag bekommen, den du später nicht mehr haben wirst...du sollst wissen welche aufgaben die KrankenPflege hat und hoffentlich lernst du auch nebenbei, wie ärztliche Anordnungen in die Praxis umgesetzt werden...dafür ist das gedacht...:-) Du darfst eh nur das machen was eine Lernschwester im 1. Monat auf Station machen darf, denn ungefähr den Ausbildungsstand hast du, nämlich keinen.


Später ist es wichtig zu wissen, wie es dem Patienten geht und zu wissen wie er wieder gesund gepflegt wird. Das beeinflusst auch dein Handeln als Arzt, du wirst später deine Patienten höchstens 15 Minuten am Tag sehen, Krankenschwestern und Pfleger ca 8-9 Stunden...fragt sich wer dann besser weiß wie es dem Patienten geht und wer mehr zu seiner Genesung beiträgt.

Lern einfach den Umgang mit Patienten...sei es beim Essenreichen, Essenaustragen, Waschen...:-) den meisten Patienten ist eh langweilig auf Station, die freuen sich auch mal wenn jemand (falls du zeit hast) sich für sie interessiert.

Als Praktikant ist man eh an unterster Stelle, aber wenn die schwestern merken du stellst dich nciht doof an und du interessiert dich wirklich dafür, dann bist du nicht der letzte A****
:-top


Gruß
Pünktchen :-)

Heinz Wäscher
13.06.2003, 11:45
Du wirst zuerst einmal genug damit zu tun haben, den normalen Stationsablauf zu checken, vom Fachchinesisch bei der Übergabe mal ganz zu schweigen.

Onko würd ich für ein Pflegepraktikum auch nicht empfehlen; das Gebiet ist zu komplex, als daß Du es nach 3 Monaten ohne Vorwissen annähernd beherrschen würdest.
Außerdem dürftest Du gar nicht an die Zytostasen oder an die Berner Box ,keine verantwortungsvolle Pflegekraft würde einen Ahnungslosen nen Portverband wechseln oder gar ziehen lassen, und auch die Pflege von Stammzellpat. ist problematisch.
Die psychische Belastung hält sich auf ner Onko doch auch in Grenzen (meine Erfahrung), gibt halt auch viele recht junge Pat dort, die wirklich ganz normal sind
Versuch in die Chirurgie reinzukommen, aber mach Dir keine Illusionen!Du wirst keine Redons oder Fäden ziehen dürfen, kein selbständiges erstes postoperatives Aufstehen

Letztlich wirst Du Dich mit Aufgaben wie Essen austeilen, lagern, Vitalzeichenkontrolle und auf die Klingel rennen, begnügen müssen.

Janne
13.06.2003, 12:43
Bin auch gerade im Pflegepraktikum. Habe 2 Monate auf ner inneren Station mit HNO-Betten jetzt rum. Die ersten Wochen durfte ich nichts weiter als Waschen, Essen austeilen, nach der Klingel rennen, Blutdruck messen und Blut ins Labor bringen. Aber irgentwann wird es mehr. Ich habe einfach gefragt, wenn ich Patienten zur Untersuchung bringen mußte, ob ich zuschauen darf. I.d.R. kann man es auch, wenn nicht gerade das größte Chaos auf Station herscht. :-))

Also laß dich nicht entmutigen und warte erstmal 1 bis 2 Wochen ab, zeig deinen guten Willen und dann fragen sie dich vielleicht schon von allein, ob du zuschauen möchtest. (War bei mir auch so.) Ich durfte nach 2 Monaten dann auch schon mal helfen einen Toten in die Einsargung zu bringen und fertigzumachen. :-notify

Also einfach anfangen.....ich hab übrigens noch 3 Wochen ITS vor mir....soll interessanter werden als Innere oder Chirurgie...

Gruß Janne

Christoph_A
13.06.2003, 13:27
Ich habe mein Pflegepraktikum damals beim Bund gemacht,das war eigentlich ganz relaxed, war die meiste Zeit im Behandlungsraum,wo ich doch einige nette Sachen machen durfte (mein Stabsarzt war da recht zuvorkommend) wie Blutabnehmen, Verbände wechseln, Spritzen (i.m. und s.c.) und sogar manchmal etwas Anamnese. Die eigentliche pflegerische Tätigkeit war eher gering,da wir nur 5 Betten hatten,die die meiste Zeit unbelegt waren oder vom Sanzentrum versorgt wurden. Dafür musste ich halt (da multipler BW-Führerschein) halt einmal die Woche auf die BW-Apotheke zum Medikamentenholen oder den mobilen Feld-OP auf diversen Übungsplätzen spazierenfahren.
Im Krankenhaus kann ich Dir eigentlich keine Station eher empfehlen,kommt immer auf die Zusammensetzung und die Freundlichkeit von Docs/Schwestern an. Mein Tip wäre eher ein kleineres Haus,da kann man mehr machen und alles ist für den Anfänger übersichtlicher.

Heinz Wäscher
13.06.2003, 14:44
ohne Vorkenntnisse würde ich lieber allgemeine Stationen oder kleine Fachdisziplinen bevorzugen

Mein erster Stationseinsatz war auf ner Diabetologie und es war furchtbar, dauernd kamen irgendwelche Pat an und wollten von mir wissen, welches Insulin man wann spritzen solle, wieviel BE dieses un jenes hat usw
Das ist richtig klasse, wenn man null Ahnung hat

Nobby
15.06.2003, 16:46
Habe jetzt 2 Wochen rum, und kann folgendes sagen:

Die ersten 2 Tage durfte ich praktisch nur dumm rum stehen oder den Schwestern beim Blutdruckmessen etc zugucken. Doch ab dem 3./4. Tag durfte ich dann dies auch schon eigenständig erledigen (erst noch unter Kontrolle, jetzt aber nicht mehr) und die Werte in die Patientenakten eintragen etc.
Sonst verbringt man halt den Tag mit Waschen, Hilfe bei "Klogängen", Leute zu Untersuchungen bringen, Essen verteilen, zur-Klingel-rennen, und so weiter.

Gleich am ersten Tag hat mich die "nette" Stationsleitungs-Schwester darauf hingewiesen, dass ich noch nicht mal die Klingel am EKG-Monitor ausklicken darf, da ich ja "noch nicht examiniert" bin.
Braunülen legen, Blut abnehmen, Spritzen, etc. dar ich auch (noch?) nicht machen.
Und da ich zur Zeit auf ner "Privat-Patienten-Station" (hört sich scheußlich an dieses Wort!!) bin, ist das alles Tätigkeit, die von den Ärzten ausgeführt wird.

Abschliessend noch so viel: Habe wärend meines Zivildienstes 4 Wochen im KH Praktikum gemacht, und ich kann dir nur eine chirurgische Intensivstat. ans Herz legen.... da hast du zwar viel mit Waschen etc. zu tun, aber dafür kommen sehr oft Notfälle rein (rea etc), ausserdem sind dort mehr ärzte anzutreffen als auf "normalen" stationen, d.h. die Wahrscheinlichkeit das dir einer was erklärt ist höher.
Aber das kann natürlich auch von Haus zu Haus unterschiedlich sein.

Greetings,
Nobby